Wahlen in Mek-Pom und Berlin

Hi!

Hochinteressant, die Wahlergebnisse in Mek-Pom und Berlin.

Mek-Pom: die NPD im Landtag, die SPD geschwächt (-10,4%!), CDU leicht geschwächt (-2,4%) und FDP (+4,9%) gestärkt. Leider aber auch die Linke leicht gestärkt (+0,4%).
Es ist eine Schande für dieses Land, dass nicht wenige politisch und offenbar auch ansonsten recht ungebildete Menschen auch nach 15 Jahren Übung in Demokratie eine solche Partei wie die NPD in nicht unerheblichem Ausmaße wählen. Dasselbe gilt natürlich auch für PDS/Linkspartei.
Aber allein das Sinken der Wahlbeteiligung von 70,6 auf 59,2% sagt schon sehr viel darüber aus, wie die Bürger im Nordosten zur Politik stehen. Wären die Normalwähler (SPD und CDU) nicht so irgnorant gewesen, hätte auch das Ergebnis ein durchaus anderes werden können. Die extremen Parteien haben massiv von der niedrigen Wahlbeteiligung profitiert. Und hier reicht mir als Erklärung nicht aus, dass diesmal dort die Landtagswahlen nicht mit der Bundestagswahl zusammenfielen. Oder: wer meckern will, muss auch wählen gehen…

Berlin: die SPD bliebt stärkste Fraktion, was angesichts der CDU mit ihrer alten West-Berlin Attitüde auch kein Wunder ist. Wenigstens hier verlor die PDS/Linkspartei an Einfluß. Die CDU kommt nur noch auf 21,3 Prozent. Die Linkspartei liegt bei 13,4 Prozent, knapp vor den Grünen, die deutliche Gewinne verbuchen und auf 13,1 Prozent der Stimmen kommen. Auf die FDP entfallen 7,6 Prozent.

Was ist das mit dem Zuwachs bei den Grünen?

Insgesamt verstehe ich die Leute im Osten bzgl. solchern Abstimmungsverhaltens nicht.

Wie seht Ihr das?

Grüße,

Mathias

Hallo Mathias,

Wie seht Ihr das?

so wie Du. Ich kann es nicht verstehen, wie man die NPD in einen Landtag wählen kann. Die Wähler der SED Linkspartei verstehe ich ebensowenig. Die riesigen Gewinne und Verluste und die Extremisten in den Landtagen lassen mich glauben, daß die Leute keine begründete politische Meinung haben, die Ergebnisse hängen zu sehr vom Zufall und vom Wahlkampf ab.
Die geringe Wahlbeteiligung ist wohl ein Ausdruck von Resignation, ‚es wird eh alles immer schlechter, egal wer gewählt wird‘. Wie hoch ist die Arbeitslosigleit in McPomm? Ich glaube, die Perspektivlosigkeit erklärt Vieles.

Gruß, Rainer

Insgesamt verstehe ich die Leute im Osten bzgl. solchern
Abstimmungsverhaltens nicht.

Wie seht Ihr das?

Ähnlich wie Du. Allerdings könnte ich, angesichts solcher Aussagen, schon wieder an die Decke gehen, und dort auch bleiben. Ich frage mich jedes Mal aufs Neue, warum es nach 15 Jahren Deutschlands in den Köpfen der Menschen immer noch Ost und West gibt. Wann rafft ihr es denn endlich, dass es kein Ost und West gibt, sondern nur noch Deutschland?
Die Resignationsfreudigkeit ist nicht nur im Osten bedrohlich hoch, sondern auch im Westen. Und auch wenn es selbst in der Politik immer noch gravierende Unterschiede gibt, irgendwann werden auch die alten Bundesländer etwas von der durch die Globalisierung bedingten politischen Umschichtungen(siehe steigende Arbeitslosigkeit, Verlagerung von deutschen Firmen ins Ausland etc.) mitbekommen. Und dann bin ich mal gespannt, ob ihr dann immer noch so auf uns „Ossis“ schimpft :wink:

Hallo,

Und dann bin ich mal gespannt,
ob ihr dann immer noch so auf uns „Ossis“ schimpft :wink:

erstens ging es bei Mathias um das Wahlergebins und nicht um ‚die Ossis‘ und zweitens … wohne ich auch erst seit '89 im Saarland, vorher in Thüringen und Berlin-Pnakow. Ich verstehe auch nicht, wie man NPD wählen kann.

Gruß, Rainer

Hi!

Insgesamt verstehe ich die Leute im Osten bzgl. solchern
Abstimmungsverhaltens nicht.

Wie seht Ihr das?

Ähnlich wie Du. Allerdings könnte ich, angesichts solcher
Aussagen, schon wieder an die Decke gehen, und dort auch
bleiben. Ich frage mich jedes Mal aufs Neue, warum es nach 15
Jahren Deutschlands in den Köpfen der Menschen immer
noch Ost und West gibt. Wann rafft ihr es denn endlich, dass
es kein Ost und West gibt, sondern nur noch Deutschland?

Dann, wenn die Wessis im deutschen Wertesystem angekommen sind und nicht mehr PDS oder NPD wählen.

Die Resignationsfreudigkeit ist nicht nur im Osten bedrohlich
hoch, sondern auch im Westen. Und auch wenn es selbst in der
Politik immer noch gravierende Unterschiede gibt, irgendwann
werden auch die alten Bundesländer etwas von der durch die
Globalisierung bedingten politischen Umschichtungen(siehe
steigende Arbeitslosigkeit, Verlagerung von deutschen Firmen
ins Ausland etc.) mitbekommen. Und dann bin ich mal gespannt,
ob ihr dann immer noch so auf uns „Ossis“ schimpft :wink:

Diese Entwicklung ist ohnehin in vollem Gange. Das kann nur politisch gelöst werden, aber sicherlich nicht durch PDS / NPD oder SPD.

Grüße,

Mathias

Hi Rainer,

Wie seht Ihr das?

so wie Du. Ich kann es nicht verstehen, wie man die NPD in
einen Landtag wählen kann. Die Wähler der SED
Linkspartei verstehe ich ebensowenig. Die riesigen Gewinne und
Verluste und die Extremisten in den Landtagen lassen mich
glauben, daß die Leute keine begründete politische Meinung
haben, die Ergebnisse hängen zu sehr vom Zufall und vom
Wahlkampf ab.

Das vermute ich auch. Schlimm, wenn Wahlentscheidungen auf einer solchen Basis getroffen werden.

Die geringe Wahlbeteiligung ist wohl ein Ausdruck von
Resignation, ‚es wird eh alles immer schlechter, egal wer
gewählt wird‘
. Wie hoch ist die Arbeitslosigleit in
McPomm? Ich glaube, die Perspektivlosigkeit erklärt Vieles.

Das ist wohl so. Nur weshalb denken die Leute nicht für 5 Mark mit? Es dürfte klar sein, dass die NPD und noch weniger die PDS auch nur einen einzigen Arbeitsplatz (ausgenommen für überflüssige Funktionäre) schaffen.

Grüße,

Mathias

siehe Reisebrett
Hallo Mathias,

im Reisebrett wird gerade auch über das Thema Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern und die Auswirkung auf den Tourismus diskutiert.

Gruß, Joe
derdraufwartet,dassderartikelimreisebrettgelöschtwird

Hallo Mathias,

Diese Entwicklung ist ohnehin in vollem Gange. Das kann nur
politisch gelöst werden, aber sicherlich nicht durch PDS / NPD
oder SPD.

dann mußt Du das aber auch fortsetzen … oder CDU/CSU oder FDP oder Grüne.

Gruß, Rainer

Parameter für Wahlentscheidungen

Insgesamt verstehe ich die Leute im Osten bzgl. solchern
Abstimmungsverhaltens nicht.

Wie seht Ihr das?

Ähnlich wie Du. Allerdings könnte ich, angesichts solcher
Aussagen, schon wieder an die Decke gehen, und dort auch
bleiben. Ich frage mich jedes Mal aufs Neue, warum es nach 15
Jahren Deutschlands in den Köpfen der Menschen immer
noch Ost und West gibt. Wann rafft ihr es denn endlich, dass
es kein Ost und West gibt, sondern nur noch Deutschland?

Genauso wie es Unterschiede zwischen Nord und Süd und Rhein und Ruhr gibt, gibt es Unterschiede zwischen Ost und West. Wer das aus purem Gutmenschentum leugnet, ignoriert die Realität.

Die Unterschiede auf das Wahlverhalten zwischen Nord, Süd, West und Ost haben prinzipiell nur eine Ursache: Wirtschaftlich-soziales Umfeld. Daher dominieren im Süden die Unionsparteien und aus diesem Grund dominierte im Westen lange Jahre die SPD.

Der zweite wesentliche Parameter einer Wahlentscheidung ist die vorherige Wahlentscheidung. Der Wähler ist ein Gewohntheitstier und wechselt nur selten sein Lager. Hinzu kommt, daß die meisten Menschen bewußt oder unbewußt die gleiche Wahlentscheidung wie ihre Eltern treffen.

Vor diesem Hintergrund ist Analyse der Wahlergebnisse im Osten Deutschlands relativ einfach: Wirtschaftliche Misere und fehlende „Wahlkultur“. Das hat mit Ost oder West überhaupt nichts zu tun.

Gruß,
Christian

Die Existenz einer nationalkonservativen Partei in den Parlamenten ist für eine parlamentarische Demokratie etwas völlig normales.

Die Art, wie die BRD mit der NPD und ihrer zumeist jugendlichen Klientel umgeht, entspricht hingegen mehr einem totalitären Regime.

Eine parlamentarische Demokratie ist eigentlich auf Opposition angewiesen. Als Demokrat sollte man sich über Wahlerfolge der NPD freuen, denn sie ist die einzige Oppositionspartei, die diese Bezeichnung verdient.

lG

w

Hallo Matthias!

Es dürfte klar sein, dass die NPD und noch weniger die
PDS auch nur einen einzigen Arbeitsplatz (ausgenommen für
überflüssige Funktionäre) schaffen.

Keine Partei kann Arbeitsplätze in der Wirtschaft schaffen. Das hindert natürlich etliche Politiker vor Wahlen nicht, die Schaffung von Arbeitsplätzen zu versprechen. Man kann getrost davon ausgehen, daß vielen, wenn nicht sogar den meisten Menschen gar nicht klar ist, auf welche Weise dauerhaft tragfähige Arbeitsplätze entstehen können. Bedürfnisbefriedigung … Generierung neuer Bedürfnisse und Befriedigung derselben … das ganze als Ergebnis privater Initiative, privater Lebensgestaltung und privaten Gewinnstrebens, ist vielen Menschen völlig fremd. Statt dessen gibt es diffuse Erwartungen, die sich an Politiker und an Wirtschaftsbosse (von denen die meisten gewöhnliche Angestellte sind) richten.

Die hohe Arbeitslosigkeit bei uns in Meck.-Pomm. ist geschichtlich bedingt. Das Land verfügte noch nie über eine nennenswerte industrielle und mittelständisch-gewerbliche Infrastruktur. Bis zum Ende des 2. Weltkriegs gab es personalintensiv betriebene riesige landwirtschaftliche Güter, die aufgrund ihrer Größe im Zuge der Bodenreform durchweg enteignet wurden. Dem ohnehin nur hauchdünnen gewerblichen Mittelstand erging es nicht besser. Daraus entstand ein Land fast nur aus abhängig Beschäftigten, die auch noch zum überwiegenden Teil in personell viel zu üppig ausgestatteten landwirtschaftlichen Großbetrieben arbeiteten. Nach der Wende blieb es zwar bei den großen landwirtschaftlichen Betrieben, aber ein 1.000 ha-Betrieb beschäftigte nicht mehr das ganze Dorf und kam statt dessen plötzlich mit einem Dutzend Mitarbeitern aus. Die Massenarbeitslosigkeit ist deshalb kein Wunder und die offizielle Quote von 18% ist das Ergebnis einiger Taschenspielereien, damit die Statistik nicht so schlimm aussieht.

Wenn ein Politiker dem Arbeitsmarkt etwas Gutes tun will, muß er den Bürgern sagen, daß die Schaffung von Arbeitsplätzen eine private Aufgabe ist und die Bürger deshalb selbst dafür zuständig sind. Erforderlich sind genügend Menschen, die wettbewerbsfähige Produkte und Dienstleistungen an den Markt bringen. Wer Arbeitsplätze haben will, muß deshalb für einen Bewußtseinswandel sorgen und dafür, daß Menschen die elementaren Zusammenhänge von Wirtschaft begreifen, statt darauf zu warten, daß ihnen jemand einen Arbeitsplatz gibt.
Die alltägliche Situation sieht aber ganz anders aus. Die fehlenden Arbeitsplätze werden beklagt, Politiker, Ausländer und irgendwelchen fernen Bosse werden dafür verantwortlich gemacht, aber auf die Idee, daß es der Bevölkerung an Unternehmerpersönlichkeiten fehlt, will niemand kommen.

Viele Menschen glauben aber, der Strom kommt aus der Steckdose und Arbeitsplätze kommen von Politikern. Derart dösiges Volk bietet die ideale Spielwiese für Politiker, die Arbeitsplätze versprechen und für den Nazi aus Lübtheen.

Gruß
Wolfgang

Hallo

Es ist eine Schande für dieses Land, dass nicht wenige
politisch und offenbar auch ansonsten recht ungebildete
Menschen auch nach 15 Jahren Übung in Demokratie eine solche
Partei wie die NPD in nicht unerheblichem Ausmaße wählen.
Dasselbe gilt natürlich auch für PDS/Linkspartei.

Vielleicht bist es ja auch Du der an einem gestörten Demokratie-Verständnis leidet? Solange wie die Parteien nicht verboten sind und zur Wahl zugelassen werden, darf jeder wahlberechtigte Bürger diese auch wählen. Ansonsten kann man ja auch gleich alle Parteien außer CDU und SPD abschaffen - wäre vielleicht der Traum aller „Demokraten“, aber nicht meiner…

Was ist das mit dem Zuwachs bei den Grünen?

Insgesamt verstehe ich die Leute im Osten bzgl. solchern
Abstimmungsverhaltens nicht.

Mußt Du auch nicht, ich verstehe auch die Ergebnisse der Grünen im Westen nicht - das sind genau solche Extremisten wie die PDS oder NPD.

Gruß

Hallo Jörg,

im Reisebrett wird gerade auch über das Thema Landtagswahl in
Mecklenburg-Vorpommern und die Auswirkung auf den Tourismus
diskutiert.

Die Auswirkungen sind garantiert die selben wie auf die Wirtschaft in Sachsen, nämlich gleich Null.

Gruß

Hallo,

Die Auswirkungen sind garantiert die selben wie auf die
Wirtschaft in Sachsen, nämlich gleich Null.

in M-V ist (im Gegensatz zu Sachsen) die Tourismusindustrie eine der wenigen funktionierenden.

Gleich null ist falsch, denn meine 500 € fehlen schonmal.
Und wenn M-V in ausländischen Reiseführern als gefährdetes Gebiet beschrieben wird, werden auch einige wegbleiben. Über die Größenordnung können wir beide nur spektulieren.

Gruß, Joe

Hallo,

Mek-Pom: die NPD im Landtag, die SPD geschwächt (-10,4%!), CDU
leicht geschwächt (-2,4%) und FDP (+4,9%) gestärkt. Leider
aber auch die Linke leicht gestärkt (+0,4%).

interessant sind wie so oft die Wählerwanderungen:
http://stat.tagesschau.de/wahlarchiv/wid250/analysew…

Es ist zu erkennen, daß die NPD von praktisch allen Parteien (wenn man die Grünen mal als Splittergruppe außen vorläßt) 2-4% der Wähler der vorherigen Wahl abgeworben hat und lediglich ein Sechsel ihrer Stimmen von den früheren Nichtwählern bekommen hat.

Ungefähr ein Drittel ihrer Stimmen kommt hingegen von den etablierten bürgerlichen Partien und das ist für mich die eigentlich erschreckende Aussage der Veranstaltung.

Aber allein das Sinken der Wahlbeteiligung von 70,6 auf 59,2%
sagt schon sehr viel darüber aus, wie die Bürger im Nordosten
zur Politik stehen.

Und sagen die 57,1% Wahlbeteiligung bei der letzten Landtagswahl in Bayern über die Bürger im Südosten aus?

Gruß,
Christian

Hallo,

Mußt Du auch nicht, ich verstehe auch die Ergebnisse der
Grünen im Westen nicht - das sind genau solche Extremisten wie
die PDS oder NPD.

da spricht die geballte Politikkenntnis. Die Fundis der ersten Stunde waren vielleicht noch Extremisten im Kontext der damaligen Zeit, für die weichgespülte Realo-Fraktion ist der Ausdruck mehr als unangebracht.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

Mußt Du auch nicht, ich verstehe auch die Ergebnisse der
Grünen im Westen nicht - das sind genau solche Extremisten wie
die PDS oder NPD.

da spricht die geballte Politikkenntnis.

das Kompliment gebe ich gern zurück

Die Fundis der ersten
Stunde waren vielleicht noch Extremisten im Kontext der
damaligen Zeit, für die weichgespülte Realo-Fraktion ist der
Ausdruck mehr als unangebracht.

Jeder hat mal klein und extremistisch angefangen, je höher man in der Bundespolitik kommen will, desto mehr Kompromisse muß man eingehen.
Die Grünen bestehen aber nicht nur aus Realos, sondern auch aus Leuten wie Herrn Ströbele.

Gruß

Hi!

Mek-Pom: die NPD im Landtag, die SPD geschwächt (-10,4%!), CDU
leicht geschwächt (-2,4%) und FDP (+4,9%) gestärkt. Leider
aber auch die Linke leicht gestärkt (+0,4%).

interessant sind wie so oft die Wählerwanderungen:
http://stat.tagesschau.de/wahlarchiv/wid250/analysew…

Es ist zu erkennen, daß die NPD von praktisch allen Parteien
(wenn man die Grünen mal als Splittergruppe außen vorläßt)
2-4% der Wähler der vorherigen Wahl abgeworben hat und
lediglich ein Sechsel ihrer Stimmen von den früheren
Nichtwählern bekommen hat.

Ungefähr ein Drittel ihrer Stimmen kommt hingegen von den
etablierten bürgerlichen Partien und das ist für mich die
eigentlich erschreckende Aussage der Veranstaltung.

So ist es.
Es ist mir vollkommen unverständlich, wie man einmal SPD pder CDU und dann NPD wählen kann.

Aber allein das Sinken der Wahlbeteiligung von 70,6 auf 59,2%
sagt schon sehr viel darüber aus, wie die Bürger im Nordosten
zur Politik stehen.

Und sagen die 57,1% Wahlbeteiligung bei der letzten
Landtagswahl in Bayern über die Bürger im Südosten aus?

Dass wir hier sehr viel Zuwanderung aus dem Nordosten haben… :wink:

Im Ernst: ich gebe zu, dass dieses Statement Deinem Vergleich nicht stand hält.
Das macht die Sache jedoch nicht besser. Politikmüdigkeit ist nicht zu rechtfertigen. Egal ob im Osten, im Süden oder sonstwo.
Gerade aber die starke Abnahme der Beteiligung ist interessant. Da hat die bisherige Landesregierung innerhalb weniger Jahre einiges an Verdruß geschaffen, wie es aussieht.

Grüße,

Mathias

Hallo Jörg,

Die Auswirkungen sind garantiert die selben wie auf die
Wirtschaft in Sachsen, nämlich gleich Null.

in M-V ist (im Gegensatz zu Sachsen) die Tourismusindustrie
eine der wenigen funktionierenden.

In Sachsen hatte man aber auch für einen NPD-Einzug eine Wirtschaftsabwanderung vorrausgesagt, eingetreten ist aber eher das Gegenteil (siehe AMD in Dresden).

Gleich null ist falsch, denn meine 500 € fehlen schonmal.
Und wenn M-V in ausländischen Reiseführern als gefährdetes
Gebiet beschrieben wird, werden auch einige wegbleiben. Über
die Größenordnung können wir beide nur spektulieren.

Die Region lebt hauptsächlich vom innerdeutschen Tourismus und nächste Woche wissen 90% der Bundesbürger nichts mehr von einer Landtagswahl. Und noch eins: überprüfst Du auch wer in der Volksvertretung der Kanaren sitz oder der Bürgermeister von Antalya ist?

Gruß

Hi SB!

Es ist eine Schande für dieses Land, dass nicht wenige
politisch und offenbar auch ansonsten recht ungebildete
Menschen auch nach 15 Jahren Übung in Demokratie eine solche
Partei wie die NPD in nicht unerheblichem Ausmaße wählen.
Dasselbe gilt natürlich auch für PDS/Linkspartei.

Vielleicht bist es ja auch Du der an einem gestörten
Demokratie-Verständnis leidet?

Man kann nicht jede Fehlentwicklung mit „durch das demokratische System legitiniert“ abtun.
Díe Deutsche „Demokratische“ Republik schrieb sich auch auf die Fahne, eben demokratisch zu sein und war es nicht. genauso sehe ich die SED-Nachfolgeorganisationen (PDS, Linkspartei, WASG) sowie die KP Nachfolgeorganisationen (Teile der Grünen).

Solange wie die Parteien nicht
verboten sind und zur Wahl zugelassen werden, darf jeder
wahlberechtigte Bürger diese auch wählen.

Ich halte es für durchaus demokratisch legitimiert und somit dem deutschen Demokratieverständnis nicht entgegengerichtet, der Ansicht zu sein, dass bestimmte Parteien in diesem Land nichts verloren haben.
Entsprechende Verbotsverfahren werden leider noch nicht mutig genug außerhalb des klassich rechten Bereiches angestrengt.

Ansonsten kann man
ja auch gleich alle Parteien außer CDU und SPD abschaffen -
wäre vielleicht der Traum aller „Demokraten“, aber nicht
meiner…

Die FDP, die CSU, die Autofahrerpartei und die Bayernpartei können wir gerne auch noch behalten…

Was ist das mit dem Zuwachs bei den Grünen?

Insgesamt verstehe ich die Leute im Osten bzgl. solchern
Abstimmungsverhaltens nicht.

Mußt Du auch nicht, ich verstehe auch die Ergebnisse der
Grünen im Westen nicht - das sind genau solche Extremisten wie
die PDS oder NPD.

So ist es. KP und Kommunistischer Hochschulbund finden sich hier auf breiter Basis wieder. Diese Leute sind keineswegs „besser“ als die NPD.

Grüße,

Mathias