Wahlqualifizierung

hallo

was haltet ihr von dem vorschlag das alle ab einem bestimmten bildungsstand, z.B. abitur, wählen dürften?

jeder hat das recht und die möglichkeit abitur abzulegen.

gruss umungus

Das gabs bis 191x noch in Berlin, Preussen.
erst 1918 wurd das vollständig abgeschafft.
Dann 1933 wars wieder soweit.
Flächendeckend kann man eigentlich erst ab 1990
von längerem freien gleichberchtigten
Wahlen in Deutschland sprechen.
Und diese 16 jahre, ist das schon wieder zulange?

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Hallo,

was haltet ihr von dem vorschlag das alle ab einem bestimmten
bildungsstand, z.B. abitur, wählen dürften?

Nichts, ich habe nur einen Realschulabschluss.
Alternativ schlage ich vor, dass nur Menschen mit einem zu versteuernden Einkommen von >50.000 € wählen dürfen, denn nur die machen einen funktionierenden Staat aus.

jeder hat das recht und die möglichkeit abitur abzulegen.

Wozu? Ich verdiene auch ohne Abi nicht schlecht und möchte auch nicht jedem die Möglichkeit zur Bildung finanzieren.

Gruß, Joe

Hallo,

was haltet ihr von dem vorschlag das alle ab einem bestimmten
bildungsstand, z.B. abitur, wählen dürften?

da es gegen ein Grundprinzip der Demokratie verstößt: nichts!

Grüße
Kaj

P.S.: Besitzt jeder der Abitur hat politische Intelligenz?

Wahlführerschein
Hallo,

was haltet ihr von dem vorschlag das alle ab einem bestimmten
bildungsstand, z.B. abitur, wählen dürften?

wieso qualifiziert ein bestimmter Ausbildungsabschluß eher zur Wahl als ein anderer? Es gibt genauso Akademiker, die keinen Plan haben, wofür Erst- und Zweitstimme gut sind, was sie eigentlich wählen und was das das Gremium für Aufgaben hat, wie es Hauptschulabsolventen gibt, die das wissen. Es mag Korrelationen zwischen Ausbildung und politischem Wissen geben, aber ein Automatismus in der Hinsicht gibt.

Wobei ich durchaus für einen Wahlführerschein bin. Dabei sollten dann zumindest die o.g. Punkte abgefragt werdden.

Gruß,
Christian

Hallo,

Alternativ schlage ich vor, dass nur Menschen mit einem zu
versteuernden Einkommen von >50.000 € wählen dürfen, denn
nur die machen einen funktionierenden Staat aus.

ja, das scheint mir vielleicht sogar eine bessere alternative zu sein. endlich mal eine antwort mit einem alternativvorschlag

Gruß umungus

Hallo,

kannst Du mir mal erklären, was das dann noch mit Demokratie zu tun hat ?
Hast du eigentlich schon mal darüber nachgedacht, wie arrogant Dein Vorschlag ist. Schließlich willst Du Menschen zweiter Klasse schaffen ja einfach aufgrund bestimmter, von Dir definierter Merkmale . Dein zweiter Satz zeigt doch schon, daß Du keine Ahnung hast, wovon Du redest. Es gab und gibt genug Gründe, kein Abitur machen zu können bzw. zu müssen. Wozu muss jemand Abitur machen, der z. B. einen handwerklichen Beruf aus Neigung erlernen will. Und wer ist befugt, dann diesem Handwerker das Recht abzusprechen, am politischen Prozeß teilzunehmen ???
Auch die Diktatur einer bestimmten Klasse oder Gruppe ist Diktatur, für diese Feststellung brauch man kein Marxist zu sein.
Außerdem sprcht schließlich die Verfassung dagegen, daß sollte eigentlich jemand wissen können, der über derartige Dinge nachdenkt. Ich empfehle Dir mal die Lektüre der Präambel sowie der Art. 1, 3, 19 Abs. 2 und 20 GG, bevor Du weiter solchen Unsinn „vor-denkst“:
http://www.bundestag.de/parlament/funktion/gesetze/g…

Vielleicht stellst Du dann fest, daß jemand wie Du mit solchen Vorschlägen (oder den anderen tollen, mit denen Dir geantwortet wurde) ein echter „Verfassungsfeind“ ist.

Kopfschüttel &Tschüß

Wolfgang (mit Abitur)

P.S.: Falls der Herr zu der künftig zu priviligierenden Abiturientenklasse gehört, die ach so viel besser qualifiziert ist, den politischen Prozess zu bestimmen, sollte er auch wissen, daß es so was wie unabänderliche Verfassungsprinzipien im GG gibt.

W.

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Hallo,
eine Wiedereinführung des Zensuswahlrechts? Mit Hurra zurück ins 19. Jahrhundert? Der Reiche hat eine Stimme und richtet sich den Staat nach seinen Wünschen, der Bedürftige soll schauen wo er bleibt? Die sozialen Unterschiede sehenden Auges vergrößern und Instabilität, Unruhen in Kauf nehmen? Das wäre der gleiche Blödsinn wie eine Auswahl der Wähler nach deren Schulbildung. Abgesehen davon, dass es völliger Schwachsinn wäre, etwa einen Handwerker, eine Verkäuferin oder einen LKW-Fahrer von den Wahlen auszuschließen, weil sie Handwerker, Verkäuferin oder Fahrer sind (was soll um Himmels willen schlecht daran sein? Warum sollen die weniger Ahnung von Politik haben wie ein Arzt oder ein Chemiker?): es gibt eine Menge Maturanten (Abiturienten), deren Allgemeinbildung und Verständnis für Zusammenhänge gegen Null geht, und Akademiker, die reine Fachidioten sind. Seien wir doch froh um diesen bunten Haufen namens Wahlvolk, der die Menschen in all ihren Schattierungen umfasst.
Grüße, Peter

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Dafür ein Sternchen im Geiste (owT)
&Tschüß

Wolfgang

Die größten Deppen die ich in der Schule kennen lernen durfte waren beim Abi zu finden. Leute die noch nie im Leben die Zeitung aufgeschlagen hatten, aber den ganzen Tag auf das Abi lernten.

hallo

erstmal war das nur eine idee um zu sehen wie jemand darauf reagiert und ob dieser dann auch mal selbst einen vorschlag macht anstelle nur zu kritisieren.

natürlich ist es schon gewagt zu sagen das man ab einem gewissen bildungsstand wählen darf.

bei kleinen abstimmungen wurde das volk schon beschnitten, oder wurden wir gefragt ob wir den euro wollten? in einigen ländern wurde das mit einer volksabstimmung geregelt, hier nicht.

dann nehmen wir eben nur ab hauptschule das man wählen darf, oder willst du das leute wählen dürfen die überhaupt keinen schulabschluss haben?

die unternehmen machen es am ende auch nicht anders und bewerten die angenommene kompetenz nach dem abschluss und den zensuren.

mir geht es auch um die extremwähler denen es an gewisser vernunft mangeln könnte.

ich kann doch niemanden entscheiden lassen bei einem komplexem system wo ich weiß das derjenige dieses nicht versteht, oder meinst du ein tischler fragt einen ohne schulabschluss welches holz er nehmen sollte für einen stuhl?

gruss umungus

Hallo,

erstmal war das nur eine idee um zu sehen wie jemand darauf
reagiert und ob dieser dann auch mal selbst einen vorschlag
macht anstelle nur zu kritisieren.

Das ist leicht, jede Beschränkung ist undemokratisch.

dann nehmen wir eben nur ab hauptschule das man wählen darf,
oder willst du das leute wählen dürfen die überhaupt keinen
schulabschluss haben?

Ja, natürlich!

mir geht es auch um die extremwähler denen es an gewisser
vernunft mangeln könnte.

Das hat mit dem Bildungsabschluß nichts zu tun, die gibt es auch mit Doktortitel.

ich kann doch niemanden entscheiden lassen bei einem komplexem
system wo ich weiß das derjenige dieses nicht versteht,

Das kannst Du nicht durch den Abschluß ermitteln.

oder
meinst du ein tischler fragt einen ohne schulabschluss welches
holz er nehmen sollte für einen stuhl?

Einen Chirurgen auch nicht. Einen Tischler ohne Schulabschluß schon eher. Ob Antonio Stradivari einen Schulabschluß hatte weiß ich nicht, er kannte sich aber mit Holz aus. :smile:

Gruß, Rainer

Hallo,

dann nehmen wir eben nur ab hauptschule das man wählen darf,
oder willst du das leute wählen dürfen die überhaupt keinen
schulabschluss haben?

daß ein Schulabschluß nichts über Bildung und Wissen aussagt, wird schon anhand Deiner Artikel deutlich.

ich kann doch niemanden entscheiden lassen bei einem komplexem
system wo ich weiß das derjenige dieses nicht versteht, oder
meinst du ein tischler fragt einen ohne schulabschluss welches
holz er nehmen sollte für einen stuhl?

Es wird Dich überraschen, aber bei den traditionellen handwerklichen Berufen sind die größten Fortschritte schon gemacht worden, bevor es so etwas wie Schulabschlüsse überhaupt gab. Ich möchte sogar behaupten, daß ein durchschnittlicher Abiturient nur einen sehr unwesentlichen Bruchteil der praktischen Erfahrungen verfügt, die ein Gleichaltriger 200 Jahre vorher vorweisen konnte. Der stand im Zweifel mit 20 schon fünf Jahre im Berufsleben.

Ich für meinen Teil würde mir jedenfalls von keinem der heutigen Abiturienten einen Stuhl bauen, ein Dach decken oder einen Aufsatz schreiben lassen.

Gruß,
Christian

hallo

erstmal war das nur eine idee um zu sehen wie jemand darauf
reagiert und ob dieser dann auch mal selbst einen vorschlag
macht anstelle nur zu kritisieren.

Es geht hier um das demokratische Prinzip, und das läßt nunmal solche Einschränkungen nicht zu. Was Du willst, läuft immer auf eine Art der Oligarchie hinaus.

natürlich ist es schon gewagt zu sagen das man ab einem
gewissen bildungsstand wählen darf.

Das stimmt allerdings

bei kleinen abstimmungen wurde das volk schon beschnitten,
oder wurden wir gefragt ob wir den euro wollten? in einigen
ländern wurde das mit einer volksabstimmung geregelt, hier
nicht.

Der Vergleich hinkt, da wir eine „repräsentative Demokratie“ haben (schon mal den Begriff gehört ?). Andere Staaten haben hier andere Regelungen, demokratisch ist beides.

dann nehmen wir eben nur ab hauptschule das man wählen darf,
oder willst du das leute wählen dürfen die überhaupt keinen
schulabschluss haben?

Ja, das will ich, denn ein Schulabschluss sagt nur sehr eingeschränkt etwas über die Fähigkeit aus, politische Sachverhalte erfassen und bewerten zu können.

die unternehmen machen es am ende auch nicht anders und
bewerten die angenommene kompetenz nach dem abschluss und den
zensuren.

Da verrutschen bei Dir aber komplett die Maßstäbe. Ein demokratischer Staat ist ja wohl etwas anderes wie ein privatwirtschaftliches Unternehmen.

mir geht es auch um die extremwähler denen es an gewisser
vernunft mangeln könnte.

Wenn Du ein kleines bißchen Ahnung von der Geschichte des Faschismus und des orthodoxen Sozialismus/Kommunismus hättest, würdest du Dich wundern, wieviel Mitglieder der „Intelligenzija“ diese -ismen unterstützt haben, jeweils immer pseudowissenschaftlich wohl begründet. In Deutschland waren es gerade die gelernten und ungelernten Arbeiter (neben dem katholischen Milieu), die bei Wahlen bis 1933 am wenigsten für die Verlockungen der NSDAP empfänglich waren.

ich kann doch niemanden entscheiden lassen bei einem komplexem
system wo ich weiß das derjenige dieses nicht versteht, oder
meinst du ein tischler fragt einen ohne schulabschluss welches
holz er nehmen sollte für einen stuhl?

Glaubst Du etwa, ein Physiker hat zwingend mehr Ahnung über die Probleme des Gesundheitswesens als ein Kraftfahrer ?
Vielleicht hat der Kraftfahrer sogar mehr Ahnung über diese Probleme, weil er sie hautnah über seine Lohnabrechnung mitbekommt ggü. dem Physiker, der seine private Krankenversicherung hat ?

Was mich am meisten wundert, Du arbeitest laut Deiner ViKa in einem Beruf, bei dem Dir klar sein müßte, daß komplexe Systeme auch nur komplexe Lösungen haben und dann kommst Du hier mit so platten, undurchdachten, letztlich demokratiefeindlichen Parolen daher???
Mit Deinen Postings bist Du doch selber der beste Beweis für die Unhaltbarkeit deiner Aussagen!

gruss umungus

Noch mehr Kopfschüttel &Tschüß

Wolfgang

Hallo

im neunzehnten Jahrhundert, als es die ersten zarten Ansätze zu Demokratie in Deutschland eingeführt wurden, gab es ein Wahlrecht, welches sich an dem Steueraufkommen orientierte. Je nachdem, in welche Kategorie das eigene Steueraufkommen fiel, hatte die eigenen Stimme mehr Gewicht. Wer keine Steuern zahlte, weil er zu arm war, hatte natürlich kein Wahlrecht.
Im achtzehnten Jahrhundert gab es die Ständeversammlung in Frankreich. Da jeder Stand 300 Abgeordnete hatte, aber die Anzahl der Wahlberechtigten in den Ständen stark variierte, hatte die Stimme eines Priesters oder eines Adeligen ein deutlich höheres Gewicht, als die, eines Bürgerlichen.
Auch das Alter, mit dem man wählen durfte, varierte in den Jahrhundert. Ach ja, dass Frauen wählen dürfen, ist auch keine 100 Jahre alt.

Das Grundprinzip unserer Demokratie ist, das jeder mündige Bürger mit deutscher Staatszugehörigkeit eine Stimme hat. Jede Einschränkung des Wahlrechts bewirkt, das bestimmte Gruppen vom politischen Prozeß ausgeschlossen ist und ist somit außerst undemokratisch.

Gruß
Carlos

Hallo,

Das Grundprinzip unserer Demokratie ist, das jeder mündige
Bürger mit deutscher Staatszugehörigkeit eine Stimme hat. Jede
Einschränkung des Wahlrechts bewirkt, das bestimmte Gruppen
vom politischen Prozeß ausgeschlossen ist und ist somit
außerst undemokratisch.

ich kann den grundsätzlichen Ansatz durchaus nachvollziehen. Für das Führen eines Kraftfahrzeuges braucht man einen Führerschein, für die Aufnahme eines Studiums eine Hochschulreife und ausgerechnet beim Wählen darf jeder Unkundige ungestraft sein Kreuzchen machen, unabhängig davon, ob er weiß, wen er wählt, welche Befugnisse er hat und für was die einzelnen Parteien tatsächlich stehen.

Aus diesem Grunde plädiere ich schon seit einigen Jahren für die Einführung eines Wahl- bzw. Wählertests. Die pauschale Wahlberechtigung je nach Ausbildung halte ich hingegen für falsch, weil sie in Bezug auf die Trennschärfe zwischen politisch interessierten Bürgern und blödem Wahlvieh zu ungenau ist.

Gruß,
Christian

Hallo Christian

na schön. sehe ich ein.

dann kann ich nur noch vorschlagen das mindestwahlalter hochzusetzen.

wissen kann ich es nicht ob dadurch sich etwas verbessert.

gruss umungus

Hallo,

dann kann ich nur noch vorschlagen das mindestwahlalter
hochzusetzen.

auch da habe ich Zweifel, daß das die Qualität des Wahlvorgangs erhöht. Erstwähler neigen m.W. dazu, sich überdurchschnittlich oft eingehend zu informieren.

Gruß,
Christian

Hi,

Aus diesem Grunde plädiere ich schon seit einigen Jahren für
die Einführung eines Wahl- bzw. Wählertests.

Was soll dieser Wahl/Wählertest den beinhalten bzw. testen? Und wer sollte sowas testen dürfen?

Mal davon abgesehen, auch der von dir erwähnte Führerschein kann wie man jeden Tag sieht, kein Fehlverhalten verhindern.

Gruß
Felix

Hallo,

da kann sicher sogar ich helfen, so falsch finde ich das nämlich auch nicht. :smile:

Was soll dieser Wahl/Wählertest den beinhalten bzw. testen?

Ein schönes Beispiel wäre die Frage, was mit der Erststimme gewählt wird und was mit der Zweitstimme.

Und wer sollte sowas testen dürfen?

Der Staat.

Mal davon abgesehen, auch der von dir erwähnte Führerschein
kann wie man jeden Tag sieht, kein Fehlverhalten verhindern.

Nein, sicher nicht. Aber wer wählen will, muß sich dann wenigstens mit dem Thema befassen, das wäre doch schon ein Fortschritt. Im Moment wählen viele Bayern doch sicher CSU nur wegen dem ‚C‘ und im Ruhrpott wählen viele SPD, weil das die Eltern auch getan haben.

Es wäre also wirklich nicht schlecht, wenn die Leute wüßten, was sie tun.

Gruß, Rainer