Da haben wir es - auch wahrsager
sind Menschen und „hören“ nur ungern Unangenehmes über sich
selbst.
Es geht nicht darum, wad Wahrsager gerne hören, sondern darum,
was Wahrsager zu sehen behaupten.
Hinzu kommt, dass echte Wahrsager nicht alles sagen,
was sie sehen . Todesdatum, z.B.
Heißt das, ein Wahrsager kann das Todesdatum eines Menschen
voraussehen?
Nun gut, beginnen wir hier: JA, ganau das heiss es. Aber er / sie darf es in den meisten Fällen nicht sagen.
Jetzt stell es dir mal vor,
sie würden das auch für sich selbst sehen können und mit
diesem Wissen weiter leben.
Wo ist der Unterschied? Und nochmal die Frage: Können sie es
sehen oder nicht? Und wenn nein, warum nicht?
Das Wissen über den Zeitpunkt des eigenen Todes verändert bei den meisten Menschen die Einstellung zum Leben. Denk nur an die Hysterien, die ausbrechen immer wenn eine grössere Gruppe Menschen glaubt, das Ende der Welt würde kommen - entweder alles geniessen was geniessbar ist, ohne an die Konsequenzen zu denken oder in Selbstkasteiung und sinnloses „Bereuen“ verfallen, keinesfalls aber normales Leben. Mit wenigen erleuchteten Ausnahmen sind die Menschen nicht dafür geschaffen, mit dem Wissen über den Zeitpunkt des eigenen Todes zu Leben. Aber jeder ungehinderter Blick in der Zukunft beinhaltet unweigerlich auch diese Information.
Schlimm genug, wenn man es anderen
verschweigen muss.
Wieso muss? Was hindert die Wahrsager daran?
Die Antwort habe ich dir gerade oben gegeben. Es ist unverantwortlich und moralisch falsch.
Da verschliesst man doch lieber die Augen
und macht sich freiwillig blind für die eigene Zukunft, wenn
man den Pech hat, für sich selbst sehen zu können.
Ja wie jetzt? Kann der Wahrsager seine eigene Zukunft sehen
oder nicht? Muss er absichtlich die Augen verschliessen (wie
geht das???) oder ist das so etwas wie ein „automatischer
Schutzmechanismus“?
Da kann ich nicht für alle sprechen und bestimmt gibt es Unterschiede. In der Regel gibt es ein Schutzmehanismus, der einen Seher daran hindert, in die eigenen Zukunft zu blicken, und glaub mir, er ist, wie jeder Schutzmechanismus höchst willkommen. Wenn er aber versagt, müsste man absichtlich den Blick wenden oder man wird verrückt und kann im normalen Leben nicht mehr funktionieren. Ob danach wilde Prophezeiungen an Strassenecken, Selbstmordkults oder die Psychatrie kommen ist egal - die Selbstkontrolle hat versagt und daraus resultiert eine schwere Katastrophe auf persönlicher Ebene. Solche Menschen tun mir leid.
Gute Seher, die ihre Selbstkontrolle nicht verloren haben, verzichten sogar darauf, in die Zukunft von Menschen, die sie besonders lieben, vor allem die eigenen Kinder, zu blicken, oder tun es nur eingeschränkt, da auch dieses Wissen enorm belasten kann. Und wer hat gesagt, dass sie kein Recht auf Unbeschwertheit und (gelegentliche) Sorglosigkeit haben?
Es gibt
auch andere, schwerer nachvollziehbare Gründe, aber jemandem,
der den Hexenprozessen nachweint dürften sie kaum einleuchten.
ZUmindest kann ich die aber einen Grund dafür geben: Wenn ich
z.B. jemandem sage „Du denkst, du befindest dich am Anfang
etwas Neuem, wirst du aber alles aufgeben müssen, noch dazu
die falsche Wahl treffen, ofwohl sie sich für den Augenblick
so richtig einfühlen wird, wirst dich betrogen fühlen und
leiden“, weiss ein Mensch heute dass ich das nur Vorhersage,
nicht hervorrufe.
??? Du sprichst in Rätseln!!! Den Satz verstehe ich nicht …
Die Erklärung habe ich die unten gegeben. Aber hier zum Mitschreiben: Wenn eine Seherin unvorsichtigerweise vor einem Unheil gewarnt hat, das dennoch stattgefunden hat, wurde sie oft dafür verantwortlich gemacht, nach dem Motto „Woher hat sie es gewusst, wen sie es nicht selbst angestellt hat?“ Aus diesem Grund hat man auch in vorchristlichen Zeiten Angst vor Seherinnen und Sehern gehabt und sie auch gehasst. Das Christentum hat diese Angst und Hass instrumentalisiert und hoffähig gemacht. In der Renaissance wurden Angst und Hass von Neugier ersetz und verloren, zusammen mit der Kirche an Einfluss. Das ist die offiziele Dynamik. Die auf feinstofflicher Ebene ist um einiges komplizierter, sprengt aber mit Sicherheit die Rahmen einer Antwort in diesem Forum.
Früher hat man da sanderes gesehen. Na ja,
es hat auch Zeiten gegeben, in denen man den Boten umgebracht
hat, wenn die Nachricht die er überbracht hat schlecht war.
Hättest du das auch gern?
Viel Spass noch! Marina
Viele Grüße
Micha
(der den Hexenverbrennungsteil auch extrem deplaziert findet -
aber gerne seine Fragen beantwortet bekomen würde …)
Dann habe ich das Bedauern, dass es sie nicht mehr gibt in deiner Artikel wohl misverstanden.
PS: Alle Antworten beziehen sich auf ECHTE Seher und Seherinnen und nicht auf Scharlatane und Menschen, die sich selbst etwas vormachen. Vor allem beziehen sie sich nicht auf gelangweilte Hausfrauen, die glauben, mit einem Tarot-Set und ein Buch nit schwammigen Kartendeutungen werden sie zu Seherinnen. Also versuch bitte auch dazwischen zu unterscheiden, in deiner Einstellung zu der Sache, wenn nicht in konkreten Fällen.
Ein Tipp: Es ist ein bischen wie bei den Edelsteinen: Die falschen müssen mehr glänzen, um über ihre Falschheit hinweg zu täuschen. Schwarzer Nagellack auf Kunstägeln, dunkelumrandete Augen, viel Silberklunker um Hals und Hangelänke Kerzen und horrende Beratungspreise, die man im voraus zahlen muss sind fast immer ein Signal für Falschheit oder zumindest für Selbstbetrug. Wenn man sehen kann, kann man sehen: Kartoffeleintopf auf dem Herd und Babywäsche auf der Heizung sind da kein Hinderniss.
Grüsse: Marina