"Walken-Wettbewerb": Regeln?

Hallo,
in unserem Betrieb gibt es zur Zeit einen Aushang über einen Laufwettbewerb zwischen verschiedenen Firmen und da kann quasi jeder mitmachen wer Lust hat. Nun bin ich nicht der Körperlich fitteste, würde bei sowas aber unheimlich mal gerne mitmachen (es muß ja auch jemand als letztes reinkommen :smiley: )
Jedenfalls wird da neben Marathon auch Walken angeboten und das ist eine „Geschwindigkeit“, die ich mir durchaus zutrauen würde und generell immer gut zu Fuß bin - Wie gesagt, der Fokus liegt hier beim „Mitmachen“, nicht im gewinnen.

Nun weiß ich aber nicht, ob beim Walken/Gehen gewisse Regeln zu beachten sind. Wenn ich es im Fernsehen sehe, dann laufen diese ja immer im „Watschelgang“ mit hochangelegten Armen über die Strasse. Da würde mich mal interessieren, ob es da gewisse „Schrittregeln“ gibt, die man einhalten muß, oder ob das einfach nur eine Eigenart des Läufers ist (weil sie z.B. körperlich besser ist usw).
Ich freue mich auf Antworten.

Beim Gehen muss immer ein Fuß auf dem Boden bleiben*, das erklärt bei der Geschwindigkeit dann auch den Watschelgang. Dazu gibt es übrigens extra Schiedsrichter und Verwarnungskarten. Afaik wird man bei 2 Karten disqualifiziert (dnf).

Das „Walken“ im Jedermannsport wird beiweitem nicht so überwacht, das ist halt Spazierengehen, man sollte halt währenddessen nicht joggen.

ich kenne jetzt in diesem Tempo nur Langstreckenmärsche persönlich, da führt eine kurze Jogggingeinlage nicht zum dnf, auch gibt es keine vorgegebene Maximalgeschwindigkeit. Klar, der eine marschiert mit einem Schnitt von 15 min / km entspannt, ich nenne auf bis zu 50 km 10 min / km entspannt.

'* Joggen beinhaltet tatsächlich eine „Flugphase“, probiere es mal aus.

Hallo,

was Littlescare schreibt. Du musst Gehen (das ist ein Leistungssport, kann zumindest als solchergetrieben werden, gibt es sogar bei Olympia) und Walken (Freizeitbeschäftigung)) auseinanderhalten.

Gehen gehört wie Langstreckenlauf, Sprint, Hürdenlauf usw. zu den Wettkampfsportarten der Leichtathletik, Walken wie auch Wandern, Joggen (wenn es eben ohne Wettkampfcharakter getrieben wird) gehören zum Breitensport, der zuhause, im Freien, ohne Verein und Veranstaltungen gemacht werden kann. Allerdings gibt es Breitensportveranstaltungen, die dann aber mit wenig Regeln auskommen (die Regeln sind die allgemeinen: niemandem schaden usw.), dazu gehören z.B. auch die Volkswandertage: jeder kann so viel er mag, wie er mag, in welcher Ausrüstung auch immer.

Von daher: nur zu. Eigentlich stößt mir der englische Begriff im Neudeutschen ein bisschen negativ auf - allerding fällt mir auch kein griffiger deutscher Begriff ein. Es ist eben nicht Gehen mit seinen Regeln (die zu dem führen, was du als „Watschelgang“ beschreibst), es ist aber auch nicht wandern (kürzere Strecken, kein Rucksack muss dabei sein), es ist aber sportlicher als reines Spazierengehen. Nordic Walken - nur als Vergleich - das hat als Ausrüstung die Stöcke (und es gibt Anleitungen, wie die richtig zu benützen sind - nur: es überprüft niemand, ob das auch richtig gemacht wird, die Anleitungen dienen nur dazu, dass die Stöcke tatsächlich das Gehen = Walken unterstützen und nicht behindern oder keinen nennenswerten Effekt in der einen oder anderen Richtung zeigen).

Also mach mit und hab Spaß. Falls du wirklich letzter wirst: genieße es. Freunde von mir waren auf einem Marathon in Frankreich und die 25 letzten wurden mit Champagner und einem Imbiss empfangen!

Grüße
Siboniwe

Ganz nebenbei und eigentlich off-topic: Ich habe immer mal wieder angefangen zu joggen, bzw. es versucht und nach kurzer Zeit aufgesteckt. Was ich nicht verstanden habe (bzw. hat mir auch kein Mensch gesagt) war, dass ich zumindest am Anfang durchaus schneller gehen konnte (jetzt „gehen“ als Bewegungsablauf, nicht als Leichtathletikdisziplin) als joggen. Die Flugphase macht es nämlich tatsächlich anstrengender, man kommt als Anfänger viel schneller aus der Puste. Als geübter Geher war ich schneller. Erst als ich das kapiert habe und richtig langsam gejoggt bin, konnte ich Ausdauer aufbauen und wurde schließlich schneller. War ein sehr langer Lernprozess.

Grüße
Siboniwe

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Nicht die Flugphase macht das joggen für Anfänger so schwer, sondern die normalerweise zu schnell gewählte Geschwindigkeit.

Richtig langsam zu joggen, ist eine Kunst für sich, erfordert viel Konzentration, Disziplin und auch eine gewisse Arschlecken-Einstellung gegenüber dritten, die einen gerne mitleidig anschauen.

Dafür kann man ganz prima am Laufstil arbeiten, z. B. Schrittfrequenz, Schrittlänge, Schritthöhe, Auftritt- und Abrollverhalten, Körperhaltung undundund

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Ergänzend

Hier reden wir vom „Race Walking“ - also dem Wettkampfgehen.
Gehen passt im Deutschen da eigentlich schon ganz gut, klingt aber in den Ohren wahrscheinlich ähnlich angestaubt wie „Dauerlauf“.

Jein, da sind die Übergänge fließend, am ehesten hängt es vom persönlichen Empfinden ab. Für Wenigbeweger sind schon 5 km eine Wanderung, Bewegungsjunkies brauchen mehr :wink:

Genau!! Geh das komplett ohne Druck und mit viel Freude an, so klischeehaft es klingt: jeder der mitmacht hat schon gewonnen (und wer nachher an deinem Ergebnis rummäkelt, möge das bitte nach- und besser machen)

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Da habe ich mich undeutlich ausgedrückt. Natürlich hast du recht. Aber der uninformierte Mensch , wie ich einer war, denkt, Joggen müsste automatisch schneller sein als Gehen (weil er diese „Flugbewegung“ sieht).

Ich kann mich an eine Diskussion in einem Abnehmforum erinnern, wo sich eine Userin über die langsamen Jogger mokierte und meinte, sie könne die meistens locker im Gehen überholen. Es ging da auch um Kalorienverbrauch bei der Aktivität und sie verstand nicht, warum Joggen mehr Kalorien verbraucht als gleichschnelles Gehen.

Grüße
Siboniwe

Danke, das werde ich. Es ist ja ausdrücklich für „Nichtprofis“ ausgeschrieben. Deswegen wurde ich ja auch „Hellhörig“. Beim schnellen Gehen bin ich eigentlich wirklich gut für meinen Körperbau. Das liegt wohl daran, dass ich mich als „Dickerer Mensch“ nie dazu abstempeln lies und stets zügig gehe, sofern es mir möglich ist. Von daher muß es nicht mal sein, dass ich auf den letzten Plätzen lande, aber das hängt natürlich auch von den Mitläufern ab. Ich habe ja so gar keinen Vergleich.
Da aber sowieso jeder Teilnehmer eine Medaillie fürs Mitmachen bekommt, kann es mir relativ egal sein :smile:
Mit 6km Strecke ist es in meinen Augen auch gut machbar. Bei 20-30km hätte ich ja gezögert…

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Darum geht es ja auch nicht unbedingt.
Ich bin letztes Jahr auf 30 km mit einer Zeit um 10 min / km und 700 hm unbeabsichtigt sehr weit vorne in meiner Altersklasse bei den Frauen gelandet.

Jo, aber gehe bitte diese Strecke vorher ein paar mal (ergo: trainiere ein wenig).

Schon auf der Strecke kann man sich problemlos eklige Blasen laufen (Schuhe sollten immer eingelaufen & der Fuß daran gewöhnt sein), auch die Hose und das Shirt können extrem unangenehm scheuern. Muskelkater in der Hüftregion ist auch eine Erfahrung, auf die man verzichten kann :wink:

Ansonsten:
Viel Spaß!!

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Natürlich werde ich trainieren. Denn ich finde es ein herrliches Ziel. Ich wollte sowieso gerade anfangen zu trainieren. Wieder laufen können. Gewicht reduzieren, fitter werden. Da kam mir dieses „Ziel“ gerade richtig. Nur wollte ich nicht zu forsch sein und mich für die 6km Jogging-Strecke anmelden (Gibt halt Joggen oder Walken zur Auswahl). Aber ich habe mir schon zwei Strecken rausgesucht, die 7 km lang sind, die werde ich dann bis zum Event gehen/laufen. Allerdings auch ohne „Wettbewerbsvoraussetzungen“… Will heissen: Hund darf mit :smiley:

ist in diesem Zusammenhang eine recht hübsche Sache, weil der Hund keine Skrupel hat und sich auch keine komplizierten Gedanken macht.

Wenn Du magst, kannst Du das 2020 ausbauen zu „Esel darf mit“. Es gibt in den Vogesen einige landwirtschaftlichen Betriebe, die Esel für diesen Zweck halten und vermieten. Der Esel hat dabei nicht nur die Funktion, dass Du ihm Deinen Rucksack aufpacken kannst, sondern vor allem die eines Tempostaten: Schnell gehen mit Esel geht nicht, weil es dem Esel egal ist, wenn da so ein nervöser Mensch vor ihm herumgispelt und dann das Weite sucht - er lässt den Menschen ziehen und schert sich nicht um ihn. Trödeln oder ständig Pause machen mit Esel geht auch nicht - der hat halt sein Tempo, und in diesem Tempo marschiert er.

Wandern in den Vogesen ist übrigens viel schöner als im Schwarzwald, weil dort viel mehr Höhenzüge gerodet und offen geblieben sind als auf der deutschen Seite, so dass man viel mehr Blick hat. Außerdem auch, weil in den Vogesen eine ganze Reihe landwirtschaftlicher Betriebe auf den Höhen Einkehr und Quartier anbieten („Ferme Auberge“), und das nicht mit der zum Trinken viel zu fetten Milch wie in den deutschen Alpen, sondern mit mondogenialischem eigenem Käse: Chèvre, Munster fermier, Tomme des Vosges usw.

Hier, unter diesem Dach sind wir vor einer Woche ausgiebig eingekehrt und haben dort auch genächtigt:

und so sieht es da aus, wenn man nach einem späten Frühstück morgens vor die Tür tritt:

Mach was draus!

Schöne Grüße

MM

Schöne Grüße

MM

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