Wann dürfen Kinder selbst den Umgang bestimmen

Meine Enkeltochter Jasmine (7 Jahre)möchte nicht mehr zu ihrem Vater.(seit 6 1/2 Jahren geschieden)
Sie sagt ihr ist da immer Langweilig, es ist niemand zum spielen da oder sie schaut den ganzen Tag Fernseh.
Ihr Vater arbeitet nebenbei (auch an den Besuchs-Wochenenden) an einer Tankstelle, und dann gibt er Jasmine zu seinen Eltern bzw.zu seinem Bruder.
Deshalb meine Frage ab welchem Alter können Kinder selbst entscheiden ob sie (in diesem Fall) zum Vater wollen oder nicht.
Wenn mir auf diese Frage eine Antwort oder einen guten Rat geben könnte wäre ich sehr dankbar.

Mit freundlichem Gruß

Helmut Wild

Hallo,

ich halte die Besuche beim Vater eigentlich für wichtig. Er ist und bleibt ihr Vater und es ist sicher nicht gut wenn der Kontakt abreisst.

Wie wäre es, wenn ihr mal mit ihm redet, ihm erklärt dass das Kind wg Langeweile nicht mehr kommen möchte. Vielleicht hilft ihm das auf die Sprünge und er sucht nach anderen Kindern mit denen sie spielen kann, oder was auch immer.

Gruß
Kati

Hallo !

Den Unwillen des Kindes sollte man schon ernst nehmen, allerdings auch prüfen ob ein Gespräch mit dem Vater und den übrigen Beteiligten die Aussagen des Kindes bestätigt und wenn ja - sich etwas ändern läßt.
Möglicherweise gibt es ja auch andere Gründe dafür, dass die Tochter nicht gern dorthin will - das Angebot reicht da von lieber mit Freunden verabreden wollen bis zu einfach keinen guten Bezug zum Vater haben.

Wenn sie wirklich nicht will, vielleicht auch mal gemeinsam eine Pause absprechen.

Ansprechen würde ich jedenfalls, dass es natürlich unglücklich ist, wenn der Papa an den Besuchstagen arbeitet und eigentlich gar keine Zeit für sein Kind hat. Da fühlt es sich evtl. überflüssig. An Besuchstagen sollte schon auch Kontakt und Gemeinsamkeit stattfinden - wofür wären Sie sonst gut ?

Es geht nun nicht aus den Geschriebenen hervor, wie gut oder schlecht der familiäre Zusammanhalt insgesamt ist. Wenn solche ein Gespräch vermutlich eher negativ/strittig verlaufen würde kann es sinnvoll sein, einen neutralen Moderator zuzuziehen : von Erziehungsberatungsstellen oder Jugendamt vielleicht.

Der Kontakt zum Vater ist wichtig, aber gegen den erklärten Willen eines Kindes auch nicht positiv besetzbar. Es wäre schon wünschenswert dahin zu gelangen, dass das Kind auch einen GUTEN Kontakt zum Vater hat, nicht irgendeinen und schon gar nicht einen erzwungenen.

Viel Glück !

Wunschkonzert
Hallo,

gehört werden Kinder bei Trennungsthemen ab dem vierten Lebensjahr, mitentscheiden dürfen sie erst ab 14. Und selbst dann kann der Richter sich über die Entscheidung des Kindes hinwegsetzen, wenn er das für erforderlich hält.

Auch wenn es sicher nicht ideal ist, wenn der Vater so wenig Zeit hat: Es ist offenbar auch ein Stück seiner Lebensrealität. Er zieht ja nicht saufend um die Häuser sondern arbeitet. Das kann und muss das Kind akzeptieren lernen. Eltern sucht man sich nicht aus, man hat sie. Und man kann sie nicht einfach abwählen, wenn sie nicht ins persönliche Komfortprogramm passen.

Den Vor- und Misslieben einer 7-Jährigen würde ich mich nicht einfach unterwerfen. Und als Großeltern solltet ihr aufpassen, dass ihr dem Kind nicht durch eure Solidaritätsbekundungen unterschwellig signalisiert, dass der Vater tatsächlich keine gute Wahl ist. Auch der Bruder und die Eltern des Vaters gehören zur Familie deiner Enkelin. Stellt euch mal umgekehrt vor, da würde jemand unterbinden wollen, dass euer Enkelkind Zeit mit euch verbringt.

Es wäre der Job eurer Tochter, sich mit dem Vater dahingehend zu verständigen, die Kontakte mit seiner Tochter möglichst positiv zu gestalten. Es steht aber nirgendwo geschrieben, dass der Vater zum Alleinunterhalter mutieren muss, sobald seine Tochter bei ihm ist. Im Gegenteil: Ein Stück normales Leben erfahren, hat sicherlich den höheren Wert, als die große „Daddy-Show“ zu erleben, unter der so manch andere Mutter schwer zu leiden hat.

Schöne Grüße
Jule

Sachzwänge?
Hallo Helmut,
geht der Vater des Kindes zur Finanzierung von Luxus arbeiten oder zahlt er Unterhalt?
Falls er wegen seines eigenen Lebensunterhaltes gezwungen ist, auch an Besuchswochenenden zu arbeiten, lässt sich ja darüber ein Kompromiss finden.

Hth,

tantal

Hallo,

klingt so nach Trennungsvätern, die nichts richtig machen können.

Machen sie am Besuchswochenende den großen Zampano, gegen den Mamas Alltagsleben nicht anstinken kann, ist es nicht recht. Verdienen sie nicht genug für den Unterhalt ist es auch nicht recht, und wenn Papa am Wochenende arbeiten muss, natürlich auch nicht.

Man sollte mal offen darüber sprechen, warum Papa am Besuchswochenende arbeitet/arbeiten muss, und welche Alternativen es dann für die Besuchsgestaltung gibt. Man sollte auch ehrlich ansprechen, dass für ein Kind das „Herumhängen“ auf Papas Arbeitsstelle nicht wirklich erfüllend ist, … Aber dass lässt sich alles auch positiv formulieren, und im Sinne gemeinsamer Lösungsfindung angehen. Vorwürfe bringen da nichts, und besser als ein Tagedieb, der den Umgang ablehnt, ist ein am Wochenende arbeitender Vater allemal.

Gruß vom Wiz

Hallo Helmut,

Meine Enkeltochter Jasmine (7 Jahre)möchte nicht mehr zu ihrem
Vater.(seit 6 1/2 Jahren geschieden)

Das ist natürlich keine Idealkonstellation. Der Vater wird ihr vermutlich nie ins Bewusstsein gekommen sein. Eher so ein Verhältnis wie zu einem lieben Onkel, der gelegentlich (2-wöchige Regelmäßigkeit können so kleine Kinder erstmal auch nicht erkennen, vermute ich mal).

Sie sagt ihr ist da immer Langweilig, es ist niemand zum
spielen da oder sie schaut den ganzen Tag Fernseh.

Ehrlich gesagt empfinden das auch an verregneten Wochenenden manchmal Kinder, die in einer „heilen Welt“ aufwachsen :wink: Wir sind keine TV-Freunde, aber an manchen Tagen war unser Kind dankbar, mal einen Film ansehen zu dürfen, wenn sonst nichts ging. Kinder davorzusetzen, weil man besseres zu tun hat, finde ich äußerst grenzwertig und entsprechend sparsam dosiert, sollte man auf diesen Notfallkoffer zugreifen …

Ihr Vater arbeitet nebenbei (auch an den Besuchs-Wochenenden)
an einer Tankstelle, und dann gibt er Jasmine zu seinen Eltern
bzw.zu seinem Bruder.

Ein wenig Vielfalt an Familienmitgliedern kann eigentlich nicht schaden, sofern diese nicht als Parkhaus benutzt werden. Kinder merken schon, ob jemand Interesse an ihnen hat, oder sie nur verwalten muss …

Deshalb meine Frage ab welchem Alter können Kinder selbst
entscheiden ob sie (in diesem Fall) zum Vater wollen oder
nicht.

Ich würde im Zweifel nicht so sehr am Recht hängen und argumentieren, sondern eruieren, ob evtl. eine individuell ausgehandelte Umgangslösung nicht die für ALLE Beteiligten glücklichere Variante wäre, wenn das für dich praktikabel ist.

Liebe Grüße und Gottes Segen für deine ganze Familie!
sine

Hallo

klingt so nach Trennungsvätern, die nichts richtig machen können.

Auch wenn ich arbeiten müsste, würde ich mein 7-jähriges Kind nicht irgendwo parken, wo es den ganzen Tag fernsehen müsste (ich hab es so verstanden, dass es zu Oma usw. abgegeben wird, wo es den ganzen Tag fernsehen guckt).

Was würdet ihr denn zu einer Mutter sagen, die ihr Kind den ganzen Tag fernsehen gucken lässt?

Viele Grüße

1 Like

(ich hab es so verstanden, dass es zu Oma usw. abgegeben wird,

Wieso „abgegeben wird“? Die Formulierung ist doch schon eine deutliche (Ab-)Wertung!

Hier schreibt bezeichnenderweise ein Großvater, der sich abfällig, bedenklich darüber äußert, dass das Enkelkind… die anderen Großeltern besucht. Ich bin grad mal neugierig darauf, was der gleiche Großvater sagen würden, wenn die Besuche des Enkels bei ihm von der „anderen Seite“ als „abgeben“ bezeichnet würden und dezimiert bzw. auf Null gefahren werden sollten. Irgendwie schwant mir, dass da Holland Land unter wäre…

9 Like

Ihr wollt einen Rat?

Mein erster Rat ist, mal bei sich selbst zu gucken und die eigene Einstellung zu überprüfen. Da hakt es m.E. doch ganz schön.

Mal angefangen bei der eigenen Rolle: Ihr seid Großeltern und findet es sehr wahrscheinlich völlig selbstverständlich, dass eure Enkelin euch regelmäßig besucht. Ich vermute, ihr seid überzeugt, eine wichtige Rolle im Leben eurer Enkelin zu haben. Damit habt ihr auch Recht. Nur: da gibt es noch ein zweites Großelternpaar, das eine ebenso wichtige Rolle im Leben eurer Enkelin spielt! Und nicht nur das Großelternpaar, sondern auch die übrigen Verwandten „der anderen Seite“!

Anstatt positiv zu sehen, dass die Enkelin einen regelmäßigen Umgang auch mit diesem Teil der Verwandtschaft pflegt, wertest du diesen Umgang ab, in dem du ihn lediglich als „abgeben“ bezeichnest. Der Umgang ist wichtig, gerade wenn die anderen einen anderen Lebenswandel führen. Auch das gehört zur Entwicklung eines Kindes dazu. Mein Rat: Überlegt nicht, wie ihr das verhindern könnt, sondern - wenn Raushalten nicht die bessere Lösung ist - wie ihr das fördern könnt! Das könnte man bspw. darüber tun, in dem man, wenn das Kind das zur Sprache bringt, nicht die negativen Seiten befördert, sondern die positiven heraushebt! (Ich wage mal zu bezweifeln, dass, wenn Jasmine sonst etwas nicht will, dem sofort nachgeben würde - oder?)

Was für die Eltern gilt, gilt für den Vater nochmal mehr! Das Kind BRAUCHT seinen Vater. Auch wenn euch das ein Dorn im Auge ist. Dabei spielt auch keine Rolle, dass die Eltern schon 6 1/2 Jahre geschieden sind. Mag sein, dass aufgrund der langen Trennung es euch lieber wäre, wenn der Mann ganz aus eurem Leben, dem Leben eurer Tochter verschwindet. Nur er ist und bleibt der Vater von Jasmine! Und er kümmert sich! Auch, wenn er es auf eine Art tut, die euch nicht in den Kram passt.

Anstatt hier negativ zu intervenieren, gilt das, was ich schon zur Verwandtschaft geschrieben habe: Wenn überhaupt, überlegt, wie man den Kontakt zum Vater fördern könnte. Er ist für die Entwicklung sehr wichtig! Wenn der Vater bspw. unregelmäßige Arbeitszeiten und unter der Woche mal frei hat - wieso kann das Kind nicht mal nachmittags dorthin und seine Hausaufgaben etc. dort machen.

Umgang heißt nämlich nicht, Spaßprogramm! Umgang heißt, gemeinsamen Alltag leben - mit allem Drum und Dran!

@Jule959
Sternchen in dieser Masse sagen ja eigentlich schon alles… :smile:
Ich will’s aber auch nochmal tun: der qualifizierteste Beitrag hier, vielen Dank Jule959!
Besonders schön beschrieben und extrem wichtiger Aspekt ist diese große Gefahr, sich irgendwie solidarisch zu zeigen und damit ganz suptil zu werten.
Ebenso froh bin ich, dass mehrfach darauf eingegangen wird, dass Leben halt mal so sein kann.
Und eines kann ich aus eigener Erfahrung sagen: was war es mir als Kind manchmal langweilig, trotz Geschwistern, Nachbarskindern usw. Und das ist gut so, es gehört einfach zum Leben dazu und nur so wird man schöne Erlebnisse als solche schätzen können. Zudem sind aus diesem Gefühl heraus oft die tollsten Dinge/Ideen entstanden.

Hallo

Wieso „abgegeben wird“? Die Formulierung ist doch schon eine deutliche (Ab-)Wertung!

Hier schreibt bezeichnenderweise ein Großvater, der sich abfällig, bedenklich darüber äußert, dass das Enkelkind… die anderen Großeltern besucht.

Vielleicht ist es nicht so, dass das Enkelkind ‚die anderen Großeltern besucht‘, sondern sich dort aufhalten muss, weil der Vater arbeitet, und da vor dem Fernseher geparkt wird.

So habe ich das verstanden, und wenn man einfach mal davon ausgeht, dass der UP richtig informiert ist, und uns auch richtig weiterinformiert, dann wäre ‚abgeben‘ doch der genau passende Ausdruck.

Die Frage ist doch, wieso soll das Kind jedes zweite Wochenende bei den Eltern das Vaters vor dem Fernseher verbringen, wenn es auch was erleben könnte, was das Kind weiterbringt?

Also, es geht darum, dass es da die ganze Zeit VOR DEM FERNSEHER SITZT. Wieso geht da kein Mensch drauf ein?

Viele Grüße

Vielleicht ist es nicht so, dass das Enkelkind ‚die anderen
Großeltern besucht‘, sondern sich dort aufhalten muss, weil
der Vater arbeitet,

Das ist doch wohl reine Interpretationssache bis hin zu potenziell alberner Auslegung! Der Vater hat x Tage im Monat Umgangsrecht, von der Zeit geht auch der Umgang ab, dem seiner Familie eingeräumt wird. Da ist es doch wohl sehr zweckmäßig, wenn die Zeit, wo er eh arbeiten muss, der Kontakt zu den Großeltern gepflegt wird.

Es wäre schlicht Korinthenkackerei, einen Unterschied zu konstruieren, wenn die Mutter die Enkelin die Großeltern „besuchen“ lässt - und sich in der Zwischenzeit zum Schnack mit den Freundinnen triff, ins Fitnessstudio geht oder mal in Ruhe die Steuererklärung macht, alles in Ordnung - nur wenn es andersherum ist, der Vater bringt die Enkelin zu den Großeltern „weil“ er arbeiten muss, soll das plötzlich negativ sein?

und da vor dem Fernseher geparkt wird.

Sagt wer? Der UP nicht.

Die Frage ist doch, wieso soll das Kind jedes zweite
Wochenende bei den Eltern das Vaters vor dem Fernseher
verbringen,

Sagt wer, dass es das tut?

wenn es auch was erleben könnte, was das Kind weiterbringt?

Das findest du jetzt nicht anmaßend? Hältst du es für a. erforderlich und dass ein Kind ständig etwas erlebt, was es weiterbringt, b. für realistisch, dass die Mutter und die Großeltern genau das tun und c. woher nimmst du die Unterstellung, dass das Kind bei Vater und seiner Familie nichts erlebt, „was es weiterbringt“ und d. was heißt das überhaupt für dich… „erleben zum Weiterbringen“?

Also, es geht darum, dass es da die ganze Zeit VOR DEM
FERNSEHER SITZT. Wieso geht da kein Mensch drauf ein?

Ganz einfach - weil das noch nicht einmal nach der - offensichtlich schon sehr einseitig geprägten - Sichtweise des UPs so ist! Selbst der behauptet nicht, dass das Kind nur vorm Fernseher dort sitzt.

Außerdem - selbst wenn der Fernsehkonsum groß ist, ist sicher nicht die Lösung, den Kontakt zum Vater und seiner Familie ganz zu unterbinden! Oder dem Kind zuzureden, dass das alles beim Papa eh nix ist und ihn damit gegen den Vater zu beeinflussen. Dann müssten andere Lösungen her.

Das setzt aber voraus, dass Mutter und ihre Familie grundsätzlich akzeptieren, dass der Umgang mit dem Vater und seiner Familie auch für das Kind wichtig ist. Etwas, was du auch mal so flugs unter den Tisch fallen lässt!

5 Like

und da vor dem Fernseher geparkt wird.

Sagt wer? Der UP nicht.

Nun ja, eigentlich doch:

oder sie schaut den ganzen Tag Fernseh.

Nur - woher weiß er das denn?
Wenn das Kind nach Hause kommt und fragt, was es gemacht hat, sagt es: Fernseh geguckt.
Dann weiß man aber bei einem 7jährigen Kind noch immer nicht, ob sie „den ganzen Tag“ geguckt hat oder ein paar Stunden (was auch schon viel wäre, aber wir kennen die Situation ja nicht – weil hier so schön konstruiert wird, mach ich das auch mal: vielleicht verhält sie sich so bockig und anstrengend, dass den Großeltern/dem Onkel nichts anderes einfällt - wie gesagt, dass ist genauso konstruiert, nur mal anders rum).

Es ist bestimmt schwierig (das geht jetzt mehr an den UP als an dich), wenn eine 7jährige das Wochenende in einer im Prinzip fremden Umgebung verbringt. Mit „fremd“ meine ich jetzt nicht, dass sie Vater und Großeltern und Onkel nicht kennt, sondern das Umfeld: zuhause geht sie vielleicht Samstags mittags zu Freunden zum Spielen oder lädt eine Freundin zu sich ein, sie geht auf WE-Veranstaltungen mit Mutter oder Freunden. Beim Vater (und wenn er nur am anderen Ende der Stadt wohnt) kennt sie keine Gleichaltrigen. Vielleicht könnte man da ansetzen, ihr beim Vater helfen eine Freundin oder gar einen kleinen Freundeskreis zu finden.

MfG
GWS

1 Like

Nun ja, eigentlich doch:

oder sie schaut den ganzen Tag Fernseh.

Da steht ODER, vor dem ODER stand auch schon was. Also ist es schon laut Schilderung des UP nicht nur.

Nur - woher weiß er das denn?
Wenn das Kind nach Hause kommt und fragt, was es gemacht hat,
sagt es: Fernseh geguckt.
Dann weiß man aber bei einem 7jährigen Kind noch immer nicht,
ob sie „den ganzen Tag“ geguckt hat oder ein paar Stunden

Das kommt hinzu. Es sprich also sehr viel dafür, dass NUR nicht stimmt. Abgesehen davon, dass 7-Jährige durchaus schon in der Lage sind, Reizthemen zu identifizieren, um etwas durchzusetzen. Weiß ich, dass meine Mutter / Großeltern allergisch auf das Thema Flimmerkiste reagieren, brauch ich nur Knöpfe drücken. Das heißt natürlich nicht, dass es nicht sei kann, dass die junge Dame zu viel vor der Kiste hockt. Nur sollte man in der Bewertung vorsichtig sein.

Es ist bestimmt schwierig (das geht jetzt mehr an den UP als
an dich), wenn eine 7jährige das Wochenende in einer im
Prinzip fremden Umgebung verbringt.

Wenn sie die Umgebung des Vaters nach 6 Jahren immer noch als fremd empfindet, ist das nicht Grund, sie da nicht mehr hinzulassen, sondern allerhöchste Zeit, zu sehen, warum sei immer noch fremd ist. Für alle Beteiligten.

Vielleicht könnte man da ansetzen, ihr beim Vater helfen eine
Freundin oder gar einen kleinen Freundeskreis zu finden.

Das sicher auch. Aber es gehör eben an erster Stelle die Mutter und deren Familie dazu, die nicht mehr oder weniger unterschwellig gegen den Kontakt zum Vater und dessen Familie intervenieren. Genau das scheint aber nach Wortwahl des UP schon der Fall zu sein.

5 Like

Hallo,

das ist ein ganz anderes Thema, und ehrlich gesagt sollte man hier in der Lage sein, einerseits tendentielle Schilderungen mit dem ausreichenden Abstand zu würdigen, und andererseits eigene - und seien sie auch objektiv noch so gute und richtige - Ansprüche als das zwingend notwendige Maß der Dinge anzusehen. Ja, es gibt Kinder, die den ganzen Tag vor dem Fernseher geparkt werden. Und nicht nur alle zwei Wochen mal einen Tag (so es denn hier wirklich so sein sollte). Das hältst Du nicht für OK, ich halte es grundsätzlich auch nicht für OK, und viele andere werden dies mit guten Gründe auch nicht für OK halten. Aber die Lebenswirklichkeit vieler Kinder ist gemessen hieran noch weit, weit schlimmer, und ganz ehrlich: Wenn der eine Tag Fersehen alle 14 Tage das größte Problem im Leben eines Kindes wäre, dann kann man da sicherlich sagen, dass dies nicht optimal ist, aber es gibt nun wirklich Schlimmeres.

Gruß vom Wiz

6 Like

Hallo

das ist ein ganz anderes Thema, …

Inwiefern?

es gibt nun wirklich Schlimmeres.

Sicher gibt es Schlimmeres, aber was soll uns das sagen?

Ich nehme an, der UP liest hier schon lange nicht mehr mit, insofern ist es relativ unwichtig, aber die Argumentation kommt mir ziemlich ausweichend vor.

Viele Grüße

Hallo,

weil es hier doch - auch wenn es nicht offen ausgesprochen wurde - in letzter Konsequenz ganz klar und eindeutig darum geht, ob man nicht das Umgangsrecht des Vaters hier irgendwie „los werden“ kann.

Und nein, dass kann man auf diese Basis eben nicht, und gemessen an den Dingen die dafür passieren müssten, und die in anderen vergleichbaren Konstellationen eben leider auch tatsächlich passieren, ist das hier alles vollkommen harmlos, selbst wenn man die eindeutig tendentielle Schilderung 1:1 für bare Münze nehmen würde.

Zieht man die ganze Tendenz ab, bleibt vermutlich nicht mehr und nicht weniger übrig, als dass hier ein Vater dummerweise auch mal am Besuchstag arbeiten muss, und das Kind in der Zeit Umgang mit den Großeltern pflegt, der vielleicht nicht sonderlich „spannend“ ist, aber nicht ansatzweise das Kindeswohl gefährdet, auch wenn das Kind da mal diverse Stunden vor der Glotze hängt. Denn letzteres tun viele Kinder in anderen Familien auch, und solange die Eltern sich nicht getrennt haben, käme allein vor diesem Hintergrund niemand auf die Idee Elternteilen den Umgang mit den eigenen Kindern zu entziehen. Daher - auch wenn wir beide davon persönlich nicht viel halten - ist das eben auch kein Grund einem in Trennung lebenden Elternteil den Umgang zu verweigern.

Gruß vom Wiz

5 Like

Hallo

weil es hier doch - auch wenn es nicht offen ausgesprochen wurde - in letzter Konsequenz ganz klar und eindeutig darum geht, ob man nicht das Umgangsrecht des Vaters hier irgendwie „los werden“ kann.

Das hätte ich nicht vermutet, sondern dass man dem Kind einen Gefallen tun will, dass es nicht immer wieder diese langweiligen Wochenenden erleben muss.

Und nein, dass kann man auf diese Basis eben nicht, und gemessen an den Dingen die dafür passieren müssten …

Dass das nicht geht, das weiß ich auch, aber ich finde es ziemlich traurig, dass da erst massive Schädigungen passieren müssen, bevor ein Kind nicht immer wieder zu diesen Besuchswochenenden muss, auch wenn sich der betreffende Elternteil nicht die geringste Mühe gibt.

Zumal ja durch irgendeine Gedanken-Verdrehung angeblich nicht der Vater, sondern das Kind Anrecht auf diesen Umgang hat, wobei perverserweise der Vater ohne jedes Problem den Umgang ablehnen kann, das Kind aber nicht.

aber nicht ansatzweise das Kindeswohl gefährdet, auch wenn das Kind da mal diverse Stunden vor der Glotze hängt.

Ohne dem wäre es aber besser dran, und hätte ein höheres Maß an Kindeswohl. Es macht durchaus was mit einem Kind, wenn es alle zwei Wochen vorgelebt kriegt, wie wenig sich sein Vater für es interessiert.

Wer sich auf seinem Umgangsrecht ausruht, dem sollte es auch mal vorübergehend entzogen werden können. Dann würde er sich nämlich mehr Mühe geben. Sofern ihm am Umgang liegt, aber davon gehe ich hier aus.

Denn letzteres tun viele Kinder in anderen Familien auch

In ‚anderen Familien‘ und in der ‚Restfamilie‘, wo das Kind seinen ständigen Wohnsitz hat, passiert das aber nicht so leicht wie beim anderen Elternteil, einfach weil es da normalerweise wesentlich mehr Möglichkeiten hat, sich selbst, ohne Zutun der Eltern zu beschäftigen, z. B. mit anderen Kindern spielen. Auch seinen Hobbies kann man zu Hause wesentlich besser nachgehen, als wenn man nur in einer Besuchssituation ist (normalerweise).

ist das eben auch kein Grund einem in Trennung lebenden Elternteil den Umgang zu verweigern.

Ich finde schon. Also, ich hab meine Kinder nie dazu gezwungen, ihren Vater zu besuchen. Zum Glück ist das ein sehr verträglicher Mensch. Heute haben sie trotzdem einen guten Kontakt zu ihm, auch ohne alle 2 Wochen Vaterwochenende.

Er kam halt öfters mal vorbei, hat da allerdings meistens nur mit dem Gameboy seines Sohnes gespielt. Nachträglich denke ich, dass ich auch das vielleicht besser verhindert hätte, denn mein Sohn hat dieses Verhalten zumindestens in seiner ganzen Kindheit und Jugend genau nachgelebt: Wenn er jemanden besucht hat, hat er sich mit dessen Unterhaltungselektronik beschäftigt. Natürlich wurde er dann nicht besonders oft eingeladen, worunter er sehr gelitten hat. Mittlerweile hat er sein Verhalten aber geändert, vermute ich, jedenfalls hat er jetzt Freunde.

Natürlich gibt es Schlimmeres, aber das muss doch nicht sein!

Viele Grüße

Dass das nicht geht, das weiß ich auch, aber ich finde es
ziemlich traurig, dass da erst massive Schädigungen passieren
müssen,

Kannst du den Korb nicht ein wenig tiefer hängen? Von „massiven Schädiungen“ ist hier aber weit und breit rein gar nichts zu sehen!

bevor ein Kind nicht immer wieder zu diesen
Besuchswochenenden muss, auch wenn sich der betreffende
Elternteil nicht die geringste Mühe gibt.

Auch dafür gibt es nicht den geringsten Anhaltspunkt. Du interpretierst ja noch weit, weit über das hinaus, was die ohnehin schon sehr wahrscheinlich einseitige Sicht des UPs ist. Das hast du jetzt schon mehrfach nicht nur von einer Seite gespiegelt bekommen.

Zumal ja durch irgendeine Gedanken-Verdrehung angeblich nicht
der Vater, sondern das Kind Anrecht auf diesen Umgang hat,
wobei perverserweise der Vater ohne jedes Problem den Umgang
ablehnen kann, das Kind aber nicht.

Die einzige, die hier eine - und sehr massive - Gedankenverdrehung hat, bist du. Im Übrigen bist du falsch informiert. Das Kind hat das RECHT zum Umgang und kann dies auch gegen den Willen des betreffenden Elternteils durchsetzen. Das wird dann in der Regel in Form von begleiteten Umgangsrecht realisiert. Der Vater kann also nicht einfach so ablehnen. Setzt doch mal deine völlig einseitige Brille ab! Das ist ja kaum mehr feierlich.

Ohne dem wäre es aber besser dran, und hätte ein höheres Maß
an Kindeswohl.

Sagt wer?

Es macht durchaus was mit einem Kind, wenn es
alle zwei Wochen vorgelebt kriegt, wie wenig sich sein Vater
für es interessiert.

Sagt wer, dass sich der Vater nicht interessiert? Du vergalloppierst dich hier völlig.

In ‚anderen Familien‘ und in der ‚Restfamilie‘, wo das Kind
seinen ständigen Wohnsitz hat, passiert das aber nicht so
leicht wie beim anderen Elternteil, einfach weil es da
normalerweise wesentlich mehr Möglichkeiten hat, sich selbst,
ohne Zutun der Eltern zu beschäftigen, z. B. mit anderen
Kindern spielen. Auch seinen Hobbies kann man zu Hause
wesentlich besser nachgehen, als wenn man nur in einer
Besuchssituation ist (normalerweise).

Du fabulierst und spekulierst sehr frei herum. Weit ab von den Ausangsbedingungen.

Letztlich aber der Kern, der auch schon mehrfach angesprochen wurde: Der Umgang zu beiden Elternteilen ist wichtig, auch wenn dieser nicht 1:1 dem Idealbild des anderen Elternteil (oder irgendeines nur rudimentär informierten Außenstehenden) entspricht. Sollte er verbesserunswürdig sein, dann ist NICHT das Mittel der Wahl, den Kontakt abzubrechen, sondern dafür einzutreten, dass die Rahmenbedingungen besser werden!

Natürlich gibt es Schlimmeres, aber das muss doch nicht sein!

Schön, dass du von dir glaubst, so perfekt zu sein. Nur bist du nicht das Maß der Dinge!

4 Like