Wann ist der Mensch ein Mensch?

Hallo!

Ich habe mal eine Frage: Und zwar würde mich mal interessieren, wann in der Entwicklung von Affen zum Menschen der Affe kein Affe mehr ist, sondern ein Mensch.
Durch welche Eigenschaften wird ein Mensch gekennzeichnet?

Liebe Grüße
Lena =)

Falscher Ansatz
Hallo Lena,

es gibt keine Entwicklung vom Affen zum Menschen in dem Sinne… Bildlich gesprochen: es gab eine Spezies, die irgendwann an eine Weggabelung kam - ein Teil der Gruppe ging nach links (Mensch), der andere nach rechts (Affen bzw. Primaten) und passte sich den jeweils neuen Lebensbedingungen an.

Durch welche Eigenschaften wird ein Mensch gekennzeichnet?

Das ist fast schon philosophisch… Intelligenz, Kombinationsgabe, freien Willen & Co. legen alle Primaten (der Mensch zählt ja strengstens genommen dazu) an den Tag… Guuuuute Frage, Lena… Ich gehe mal grübeln. :wink:

Grüße
Renee

Durch welche Eigenschaften wird ein Mensch gekennzeichnet?

Das ist immernoch sehr sehr umstritten, aber eine interessante Frage :wink:

Das ist fast schon philosophisch… Intelligenz,
Kombinationsgabe, freien Willen & Co. legen alle Primaten (der
Mensch zählt ja strengstens genommen dazu) an den Tag…
Guuuuute Frage, Lena… Ich gehe mal grübeln. :wink:

Also im engeren biologischen Sinne kann man sich genauso darum streiten, wie man sich darum streiten kann, welche Pflanzenart eine eigene Gruppe bildet oder zur anderen als Untergruppe dazugezählt werden kann.
Wenn man das philosophische herauslässt, dann fängt „Mensch“ bei der Gattung Homo an. Man kann jedoch nicht beweisen, welche der Homos eine eigene Art war, da man nur nach Knochen gehen kann.

Einige Aspekte:

  • der Australopithecus afarensis hatte womöglich als erstes den aufrechten Gang, sah aber noch sehr nach Affe aus und hatte ein kleines Hirn. Man fand keine Reste von höherer Kultur
  • zwischendurch gab es verschiedene Aufrecht-Gehende aus der Familie der Homos, die jedoch ebenfalls nicht sehr schlau waren (was man bisher erfahren konnte)
  • der Homo erectus (zur zeit wird vermutet, dass wir von ihm abstammen) sah, bis auf den Kopf, genauso aus wie wir, konnten Feuer machen, hatten soetwas wie Kultur und man nimmt an, dass sie eine recht ausgefeilte Sprache hatten
  • der Hommo neanderthalensis war genauso intelligent wie der frühe Homo sapiens (man ging lange von einer Unterart aus und eine Theorie ist, dass wir uns mit den Neanderthalern vermischt haben), zur Zeit eher anerkannte Thesen sagen, dass der Neanderthaler nur ausgestorben ist, wegen klimatischen Bedingungen, nur Homo sapiens konnte die verlorenen Gebiete neu besiedeln, weil er sich schon vorher weiter ausgebreitet hatte.

Gerade beim Neanderthaler find ich, kann man eindeutig von „Mensch“ reden, obwohl er vielleicht nicht unserer Art entsprach.

Ich kann einen Besuch im Neanderthalmuseum in Mettmann (Düsseldorf) empfehlen, da erfährt man super-viel, auch über die anderen Homos

Grüße

Laralinda

Hallo,

dass die heutigen Affen und die heutigen Menschen einen gemeinsamen VORfahren haben - und nicht etwa der heutige Mensch sich abgespalten hat von den (damaligen wie heutigen) Affen - ist ja schon gesagt worden.

Eine klare Grenze gibt es nicht. Biologisch gesehen ist ein Mensch dann ein Mensch, wenn drei Bedingungen zutreffen:

  1. er hat Eigenschaften, die wir den Menschen zurechnen
  2. er hat KEINE Eigenschaften, die wir als typisch/charakterisierend für Affen ansehen
  3. er pflanzt sich nicht mit Affen-Individuen fort (das ist die „weiche“ Variante; die harte ist: „Er _kann_ sich garnicht mehr mit Affen-Individuen fortpflanzen“).

Alle drei Bedingungen sind notwendig, aber keine davon ist auch nur ansatzweise klar - außer vielleicht die erste (komplexe Sprache?). Bei der zweiten haben wir das Problem: wir kennen keine eindeutige „Affen-Eigenschaft“. Alle Affen-Eigenschaften sind graduell auch beim Menschen vorhanden. Und der 3. Punkt lässt sich nicht überprüfen - denn da kommt es auf den Versuch an.

Fazit: Deine Frage lässt sich nicht beantworten. Wir (Menschen) ziehen ganz gerne Grenzen, welche in der Natur so garnicht existieren - Alleine um Begriffe für Dinge zu haben. Meist passen die Begriffe dann gut auf „typische Fälle“ oder auf Extremfälle. Die Wirklichkeit bietet aber meist unendlich viele Abstufungen dazwischen. Du darfst also nicht denken, dass die Natur komisch ist, weil sie keine klaren Grenzen bietet; wir sind komisch, weil wir mit unseren Begriffen überall klare Grenzen implizieren (hineindenken).

LG
Jochen

Hallo!

Es gibt - wie meine Vorredner schon gesagt haben - keine eindeutige biologische Antwort auf die Frage. Das liegt daran, dass alle Kategorien, die man anlegen möchte (aufrechter Gang, Greifhand, großes, gefurchtes Gehirn, „Intelligenz“, planendes Handeln, Ich-Bewusstsein, Werkzeuggebrauch, …) fast zwangsläufig einen fließenden Übergang zum Tierreich zeigen.

Trotzdem ist jedem intuitiv der Unterschied zwischen Mensch und Tier klar. Es muss also einen Unterschied geben, der über die reine Biologie hinaus geht. Jo hat mal ganz stichwortartig die Sprache erwähnt. Das darf man auf keinen Fall unterschätzen: Der Mensch ist als einziges Lebewesen in der Lage, Gedanken auszutauschen und an die nächste Generation weiterzugeben. Dadurch wurde die biologische Evolution durch die kulturelle Evolution ersetzt … (eigentlich nicht ersetzt, sondern überrollt). Interessant ist, dass der Mensch nicht nur Gedanken austauschen kann, sondern auch über Gedanken selbst sprechen und nachdenken kann, d. h. dass er zu abstraktem Denken fähig ist.

Außerdem ist folgendes verblüffend: Der erste Homo sapiens entstand vor rund 100.000 Jahren in Afrika. „Zivilisation“ entstand jedoch erst nach der letzten Eiszeit, also vor frühestens 10.000 Jahren. Das bedeutet, dass der Mensch 90.000 Jahre lang trotz aller notwendigen genetischen Voraussetzungen (so vermutet man) ein vergleichsweise „primitives“ Dasein fristete. Mit „Primitiv“ meine ich auf niedrigem technischen Entwicklungsstand. Die Sprache von angeblich „primitven“ Völkern ist mindestens ebenso komplex wie unsere eigene.

Keine Ahnung, was ich damit sagen wollte, aber immerhin mal als Denkanstoß :wink:

Michael

Hallo,

Es muss also einen Unterschied geben, der über
die reine Biologie hinaus geht.

Hier versuchst Du den Kopf aus der Schlinge zu ziehen und ziehst den Knoten doch nur fester :smile:

„Biologie“ ist auch ein Begriff. Es geht wohl um das „Leben“ (wieder ein Begriff - zumal noch ohne gute Definition, weisch), aber kognitive Fähigkeiten und damit einhergehende kulturelle Leistungen sind unmittelbare Folgen „rein biologischer“ Prozesse. Ist das von der Biologie zu trennen? Wieder ist es durchaus sinvoll, im Alltag unter „Biologie“ etwas anderes zu verstehen als unter „Soziologie“ oder sowas ähnlichem. Letztlich aber setzen diese Begriffe/Konzepte auch nur etwas unterschiedliche Schwerpunkte in einem einzigen, zusammenhängenden System.

Jo hat mal ganz stichwortartig
die Sprache erwähnt. Das darf man auf keinen Fall
unterschätzen:

Genau :smile:

Der Mensch ist als einziges Lebewesen in der
Lage, Gedanken auszutauschen und an die nächste Generation
weiterzugeben.

Nee, so meinte ich das tatsächlich nicht. Ich glaube, dass - graduell!! - auch andere Arten sehr wohl in der Lage sind, Gedanken zu haben und auch auszutauschen und so auch Kulturen zu entwickeln. Das ist nicht nur bei anderen Primaten und Meeressäugern, sondern sogar auch bei Vögeln gezeigt worden.

Der Unterschied in Sprache und Kultur ist also auch kein prinzipieller, sondern wieder nur ein gradueller, allerdings ist der Abstand des Menschen hier wohl sehr, sehr groß. Daher habe ich das Wort „komplex“ reingeschrieben und darum habe ich auch ein Fragezeichen dahinter gesetzt.

Dadurch wurde die biologische Evolution durch
die kulturelle Evolution ersetzt … (eigentlich nicht
ersetzt, sondern überrollt).

Ich würde sagen: ergänzt. Das aber eben nicht _nur_ beim Menschen. Beim Menschen allerdings geht es tatsächlich schon in Richtung „überrollt“ - was den gewaltigen Abstand verdeutlicht, von dem ich oben schon geschrieben habe.

Interessant ist, dass der Mensch
nicht nur Gedanken austauschen kann, sondern auch über
Gedanken selbst sprechen und nachdenken kann, d. h. dass er zu
abstraktem Denken fähig ist.

Ich bin mir nicht sicher, ob das eine spezifisch menschliche Fähigkeit ist. Wir wissen zu wenig über die Kommunikation und die „Innenansichten“ anderer Arten, um hier solch generelle Aussagen treffen zu können.

Außerdem ist folgendes verblüffend: […]

In der Tat!

Keine Ahnung, was ich damit sagen wollte,

Wäre die Welt nicht ein ganzes Stück langweiliger, wenn wir das immer wüßten? …

aber immerhin mal als Denkanstoß :wink:

Auf jeden Fall!

LG
Jochen

Huhu!

Ich habe mal eine Frage: Und zwar würde mich mal
interessieren, wann in der Entwicklung von Affen zum Menschen
der Affe kein Affe mehr ist, sondern ein Mensch.
Durch welche Eigenschaften wird ein Mensch gekennzeichnet?

Unser nächster Verwandter ist der Schimpanse, d.h. der Schimpanse ist derjenige, mit dem wir den letzten gemeinsamen Vorfahren teilen.
Ich würde jetzt mal intuitiv sagen, das der Mensch ein Mensch war, sobald sich diese Linie aufgeteilt hat, d.h. sobald die Schimpansenvorfahren sich nicht mehr mit den Menschenvorfahren fortpflanzen konnten - d.h. also ab dem ersten nichtgemeinsamen Vorfahren.

Der hat dann wenig bis keine Ähnlichkeit mit dem, was wir als „modernen Menschen“ bezeichnen, aber ab da war unsere Abstammungslinie getrennt.

Ansonsten gibt es jede Menge Merkmale, die Menschen von anderen Primaten unterscheiden, z.B. gegenüberliegende Daumen, die Fähigkeit gezielt zu werfen, wenig ausgeprägte Körperbehaarung, aufrechter Gang, eine grammatische Sprache …

Aber eine Aufzählung von Merkmalen die sich unterscheiden scheint mir wenig zielführend zu sein.

Menschen haben generell Schwierigkeiten mit Prozessen, bei denen langsam aus etwas einem etwas anderes wird.
Es ist nicht so, als wäre die Frage mit einer Schwarz-Weiss-Antwort zu beantworten - d.h. zuerst war der Affe schwarz (ganz klar Affe, dann ganz klar Mensch) sondern die Entwicklung hat sich graduell vollzogen - von Schwarz über viele, viele Graustufen zu Weiss, es gab da keine präzise Linie, wo man sagen konnte „So, jetzt hat er diese und diese Merkmale, darum ist er ein ECHTER MENSCH.“

Viele Grüße!
Ph.

Der Mensch hat während der Evolution den Weg beschritten, möglichst wenig vorprogrammierte Verhaltensweisen zu vererben sondern universell zu bleiben, seine Stärke ist die Vielseitigkeit und die Anpassung an wechselnde Bedingungen. Beispiel: Er findet sich in der Arktis genauso zurecht wie am Äquator. Dazu kommt eine ausgeprägte kulturelle Evolution. Darunter verstehe ich die Weitergabe von Fähigkeiten und Informationen nicht durch Vererbung sondern durch „Weitersagen“ von Generation zu Generation. Beispiele dafür sind Sagen, die wohl sehr sehr alt sind und einen wahren Kern haben: Sintflut, Eiszeit (nordische Sage) und Drachen. Die ausgeprägte kulturelle Evolution unterscheidet den Menschen stärker von den anderen Primaten als die Intelligenz.
Der Mensch hat alle mit ihm in Konkurrenz stehenden Wesen (nenn’ sie andere Primaten), die sich in die gleiche Richtung entwickelt haben, ausgeschaltet. Deshalb sehen wir heute nur die Reste ähnlicher Entwicklung, die sich vor dem Menschen in Regionen zurück gezogen haben und eine Lebensweise führen, die für den modernen Menschen keine Bedrohung mehr darstellen. Nur so konnten die übrigen Primaten (vorläufig) überleben.
Udo Becker

Hallo!

Erstmal vielen vielen Dank für die vielen Antworten!

Ich merke schon, dass das ein heikles Thema ist, was mir auch klar ist. Mir ist schon bewusst, dass man nicht präzise sagen kann, wann in der Entwicklung zum modernen Menschen aus heutiger Sicht wirklich von „Mensch“ gesprochen werden kann.
Mir war nur wichtig, einmal zu hören, was andere Leute davon denken.
Ich finde es nämlich ganz schwer, dort zu einem Schluss zu kommen, da mir dann immer bewusst wird, wie wenig ich doch darüber weiß, was andere Tierarten für Fähigkeiten haben, welche ich wohl irrtümlicherweise einfach mal als menschlich betrachten würde.

Zum Beispiel das Schamgefühl. Haben das auch Tiere?

Lg Lena =)

Hallo!

Es muss also einen Unterschied geben, der über
die reine Biologie hinaus geht.

Hier versuchst Du den Kopf aus der Schlinge zu ziehen und
ziehst den Knoten doch nur fester :smile:

„Biologie“ ist auch ein Begriff. Es geht wohl um das „Leben“
(wieder ein Begriff - zumal noch ohne gute Definition,
weisch), aber kognitive Fähigkeiten und damit einhergehende
kulturelle Leistungen sind unmittelbare Folgen „rein
biologischer“ Prozesse. Ist das von der Biologie zu trennen?
Wieder ist es durchaus sinvoll, im Alltag unter „Biologie“
etwas anderes zu verstehen als unter „Soziologie“ oder sowas
ähnlichem. Letztlich aber setzen diese Begriffe/Konzepte auch
nur etwas unterschiedliche Schwerpunkte in einem einzigen,
zusammenhängenden System.

Das stimmt. Die Biologie betont aber in fast allen Erkenntnissen die Gemeinsamkeiten von Tier und Mensch. Wenn ich aus einem anderen Blickwinkel auf die selbe Sache blicke, finde ich aber durchaus Unterschiede (damit meine ich den philosophischen, soziologischen oder anthropologischen Blickwinkel).

Ich versuche es mal mit einem Bild: Ein 20 cm großes Straußenei und ein winziges Kügelchen Kaviar sind für einen Biologen fast ein und dasselbe: Ei ist Ei. Für einen Nicht-Biologen könnten die Unterschiede nicht größer sein. Der eine sieht die qualitativen Gemeinsamkeiten, der andere die quantitativen Unterschiede - und letztendlich haben beide recht.

(Natürlich kenne ich auch die Geschichten von den Schimpansen, die von einander lernten, wie man ein Stöckchen verwenden kann, um Termiten aus dem Termitenhügel zu bekommen. Natürlich weiß ich auch, dass das definitionsgemäß „Kultur“ im weitesten Sinne ist. Aber zu Beethovens Neunter gibt es da schon noch einen Unterschied…)

Der Mensch ist als einziges Lebewesen in der
Lage, Gedanken auszutauschen und an die nächste Generation
weiterzugeben.

Nee, so meinte ich das tatsächlich nicht. Ich glaube, dass -
graduell!! - auch andere Arten sehr wohl in der Lage sind,
Gedanken zu haben

Über das „Haben“ habe ich nicht gesprochen!

Interessant ist, dass der Mensch
nicht nur Gedanken austauschen kann, sondern auch über
Gedanken selbst sprechen und nachdenken kann, d. h. dass er zu
abstraktem Denken fähig ist.

Ich bin mir nicht sicher, ob das eine spezifisch menschliche
Fähigkeit ist. Wir wissen zu wenig über die Kommunikation und
die „Innenansichten“ anderer Arten, um hier solch generelle
Aussagen treffen zu können.

Das stimmt zwar. Jedoch gibt es relativ erfolgreiche Versuche, Schimpansen oder Gorillas eine Sprache beizubringen. Das zeigt, dass diese Arten durchaus Symbole verstehen können und irgendwie eine Syntax begreifen können. Allerdings schlugen meines Wissens bisher sämtliche Versuche fehl, diesen Tieren einfachste abstrakte Begriffe beizubringen. (Ich rede jetzt nicht über den „systematischen Materialismus“, sondern über Dinge wie „vorher“ oder „wenn…dann“) Das kann aber natürlich auch einfach ein Verständigungsproblem zwischen Mensch und Tier sein…

Michael

Hallo,

Ich habe mal eine Frage: Und zwar würde mich mal
interessieren, wann in der Entwicklung von Affen zum Menschen
der Affe kein Affe mehr ist, sondern ein Mensch.
Durch welche Eigenschaften wird ein Mensch gekennzeichnet?

Imho durch das „Haben“. Nur der Mensch kann „haben“, und
zwar solcherart, daß er sich über den „gehabten Gegenstand“
bestimmt bzw. das „Gehabte“ als „Seines“ be-hält und er-hält.

Diese Deutung (was den Menschen unterscheidet) habe ich
früher mal bei G. Anders gelesen und bin mir nun sicher,
daß sie stimmt :wink:

Grüße

CMБ

Hallo!

Imho durch das „Haben“. Nur der Mensch kann „haben“, und
zwar solcherart, daß er sich über den „gehabten Gegenstand“
bestimmt bzw. das „Gehabte“ als „Seines“ be-hält und er-hält.

Bienen legen sich in ihren Waben einen Wintervorrat an Honig und Pollen an. Sie verteidigen ihren Vorrat gegen Feinde vehement. Ich kann keinen Unterschied zu menschlichen Besitztümern erkennen.

(Mir klingt Deine These sehr stark nach Marx…)

Michael

Hallo

Bienen legen sich in ihren Waben einen Wintervorrat an Honig
und Pollen an. Sie verteidigen ihren Vorrat gegen Feinde
vehement. Ich kann keinen Unterschied zu menschlichen
Besitztümern erkennen.

Du schrubst: „Biene n“. Ich schrieb "Mensch ",
Der Unterschied ist, daß einer Biene eine Wabe nicht „gehört“.
Daß nahrungs- und fortpflanzungsbezogene Ressourcen „verteidigt“
werden halte ich für trivial. Das hat natürlich nichts mit
dem von mir Angeführten zu tun, welches das „Biologische“
immer transzendiert.

(Mir klingt Deine These sehr stark nach Marx…)

LOL, wie „Philosophie“ vielleicht ja, wie
Marx eher nicht (afaik).

Die Quelle ist/war hier iirc „Stenogramme“,
(ISBN: 3406476392 Buch anschauen),
wenngleich er das Thema („Über das Haben“)
bereits als junger Kerl in seiner Dissertation
abgehandelt hat (siehe Bibliographie).

Grüße

CMБ

Hi,

Imho durch das „Haben“. Nur der Mensch kann „haben“, und
zwar solcherart, daß er sich über den „gehabten Gegenstand“
bestimmt bzw. das „Gehabte“ als „Seines“ be-hält und er-hält.

ich zweifle:
http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/11187/11…

Gruß
Christian

Hallo,

Imho durch das „Haben“. Nur der Mensch kann „haben“, und
zwar solcherart, daß er sich über den „gehabten Gegenstand“
bestimmt bzw. das „Gehabte“ als „Seines“ be-hält und er-hält.

ich zweifle:
http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/11187/11…

OHA!

Wer weiß, vielleicht ging es

  • um den Teller,
  • um das Fressen,
  • um die Rangordnung beim Fressen?

Wenn der Hund nach dem Fesserchen mal
den (seinen!) Teller einpackt und damit
rumläuft, glaube ich Dir :wink:

Grüße

CMБ

Hallo!

Zum Beispiel das Schamgefühl. Haben das auch Tiere?

Es ist wiedermal grundsätzlich schwer, „Gefühle“ auf andere Arten zu projezieren. Wir selbst kennen „Gefühle“ ja nur aus und selbst heraus, als _innere_ Erfahrungen. Wir leiten aber nur durch _äußere_ Erfahrungen (Beobachtungen von Ausdruck, Verhalten, auch sprachlichen Äußerungen etc.) ab, dass bei anderen Individuen, die uns sehr ähnlich sind (also v.a. bei anderen Menschen!) dass sie bei sich innendrinnen das gleiche „fühlen“.

Wenn man nun mal andere Arten beobachtet, bekommt man schon den starken Eindruck, dass es auch andere Arten gibt, deren Individuen ein Schamgefühl haben können. Solche Beobachtungen gibt es v.a. bei anderen Primaten - natürlich! - aber auch bei Hunden, und es ist wohl auch bei Elefanten und Walen angenommen worden (ich habe leider keine Quelle für diese Behauptungen zur Hand - aber vielleicht weiß jemand Näheres).

Also: Ja.

LG
Jochen

Hallo,

Der
eine sieht die qualitativen Gemeinsamkeiten, der andere
die quantitativen Unterschiede - und letztendlich haben
beide recht.

Ich verstehe Deine Argumentation. Da bleibt am Ende aber die Frage, ob GROSSE quantitative Unterschiede auch eine neue Qualität darstellen. Ich persönlich sehe das so: Es ist meist sinnvoll, ein Auto auch dann noch als Auto zu sehen, auch wenn es riesig groß ist. So erkennt man klarer, dass ein Flugzeug tatsächlich etwas _qualitativ_ anderes ist. Selbstredend sind und bleiben alles „Begriffe“ und leiden unter der Abgrenzung, die es in Wirklichkeit nicht gibt: sicher kann man Zwischendinger entwerfen, halb „Auto“ halb „Flugzeug“, mit vielen Abstufungen dazwischen. Da bleibt dann wieder die Frage, ab wann genau man ein solches Amphi-bium wieder als Flugzeug bezeichnen mag.

Allerdings schlugen
meines Wissens bisher sämtliche Versuche fehl, diesen Tieren
einfachste abstrakte Begriffe beizubringen. (Ich rede jetzt
nicht über den „systematischen Materialismus“, sondern über
Dinge wie „vorher“ oder „wenn…dann“) Das kann aber natürlich
auch einfach ein Verständigungsproblem zwischen Mensch und
Tier sein…

Eigentlich kann man heute nicht mehr von erfolglos sprechen. Die Versuche laufen seit 1969 und fast drei Jahrzehnte zweifelten vor allem Linguisten an der Aussagekraft. Inzwischen liegen so wiele Ergebnisse vor, dass auch diese Skeptiker überzeugt sind.

Einen großen Durchbruch erlangte dabei Susan Savage-Rumbaugh mit der Einführung von Lexigrammen. Hier wurde auch bei Schimpansen und Bonobos eindeutig gezeigt, dass sie in der Lage sind, wenn-dann-Sätze zu verstehen und korrekt zu gebrauchen.

Ein mögliches Verständigungsproblem wird m.E. meist unterschätzt. Es gibt zB. menschliche Kulturen, welche einen völlig anderen Zeitbegriff haben als wir (zyklisch statt linear). Es gibt eine südamerikanische Sprache, die keine Relativsätze und keine Zahlwörter kennt. Diese Kuriositätenliste läßt sich bestimmt deutlich erweitern, aber ich bin kein Linguist… Jedenfalls zeigt es, dass es schon innerhalb der Spezies Mensch gewaltige Unterschiede in der Art der Ausdrucksweise - und der Denkstrukturen! - gibt.

LG
Jochen

Ich habe mal eine Frage: Und zwar würde mich mal
interessieren, wann in der Entwicklung von Affen zum Menschen
der Affe kein Affe mehr ist, sondern ein Mensch.
Durch welche Eigenschaften wird ein Mensch gekennzeichnet?

Hallo Lena,
da gibt es wohl 2 Klassifizierungen

  1. die biologische (Abgrenzung !)
  2. die „abgrenzenden Fähigkeiten“.(einschl.soz. Verhalten)

Beide Abgrenzungen werden verschieden (strittig)definiert.
Je nachdem welcher Definition man seine Zustimmung gibt, da wird
der Mensch „gekennzeichnet“ in dem Sinne - da ist Mensch -da ist kein
Mensch .
Ich gehe davon aus, daß Deine Fragestellung den Grenzbereich sucht,
welcher über Definitionen hinausgeht - nachvollziehbare Aussagen
aufgrund von Fakten
(Im Grenzbereich „Affe“ ! - Mensch allein zu suchen ist falsch.)
Dieser ist auch von der Wissenschaft noch nicht gefunden.
Das „fehlende Glied“ zwischen Tier und Mensch ist noch offen.
Diese Tatsache wird ja von manchen Religionsanhängern benutzt um
die Spontan-Schöpfung des Menschen zu begründen.
(Abstreitung der Evolution auch für den Menschen)

Gruß VIKTOR

Paarung Mensch-Affe
Hallo Jochen,

  1. er pflanzt sich nicht mit Affen-Individuen fort (das ist
    die „weiche“ Variante; die harte ist: „Er _kann_ sich
    garnicht mehr mit Affen-Individuen fortpflanzen“).

Und der 3. Punkt lässt sich nicht überprüfen - denn
da kommt es auf den Versuch an.

Und der Versuch wurde noch nie gemacht ?

Nescio

Hallo,

Und der Versuch wurde noch nie gemacht ?

Schimpanse+Mensch oder Bonobo+Mensch? Kann sein. Sicher aber nicht offiziell, das ginge durch keine Ethikkomission… :wink:

Ich gehe mal davon aus, dass Affe+Mensche _heute_ keine fruchtbaren Nachfahren mehr haben können. Was ich im Posting meinte, war der Versuch, die VORFAHREN zu paaren, als zB. Homo habilis und die _damaligen_ Vorfahren der heutigen Pan-Arten oder Hominiden-Gattungen.

LG
Jochen