Hallo Mira,
allgemeingültige Aussagen kann es dazu nicht geben, weil die Gewürze sehr unterschiedlich sind. Selbst für ein bestimmtes Gewürz gibt es nicht „die“ Lösung, weil sich Gewürze je nach Zubereitungsart ganz anders verhalten.
Das schönste Beispiel - Knoblauch. Kann man ganz leicht ausprobieren, simpel auf relativ neutralem, leicht gebutterten Brot. Und dann
- Knoblauch frisch gepressst
- Knoblauch frisch und dünn geschnitten
- Knoblauch, in Scheiben, kurz in Öl angeschwitzt, ohne dass er Farbe genommen hat
- Knoblauch, angebraten, bis er golden wird
Man merkt, dass sich das Aroma völlig verändert. Kein Wunder, ist das, was das Aroma prägt, häufig ätherisches Öl, was in den jeweiligen Zutaten ist. Und das ist unter Hitze halt flüchtig. So gibt es denn auch manche Kräuter und Gewürze, die gar keine hohe Hitze vertragen, weil die wichtigen Aromabestandteile extrem flüchtig sind.
Zu den einzelnen Gewürzen bietet dir Gernot Katzers Gewürzseiten eigentlich alles, was du wissen musst:
http://www.uni-graz.at/~katzer/germ/index.html
Neben Infos zu den Inhaltsstoffen gibt es u.a. (immer recht weit unten) auch kulinarische Hinweise zur Zubereitung. Wichtig vor allen Dingen bei Gewürzen ist, dass manche ihr Aroma erst so richtig entfalten, wenn sie vor Gebrauch geröstet werden, wobei es dann da noch unterschiede gibt, ob trocken oder in Fett geröstet und wie stark geröstet wird. Ebenfalls ratsam ist, immer ganze Gewürze zu verwenden und diese erst kurz vor Gebrauch zu mahlen.
Hinweise zu klassischen Gewürzmischungen und -pasten findest du in den Rezepte zu einschlägigen Mischungen hier:
Ein paar generelle Tendenzen:
Salz - ist kein Gewürz. Saucen würde ich immer erst hinterher salzen. Aber auch bei festen Sachen wie Bratkartoffeln oder bspw. Fleisch ist hinterher salzen oft besser, weil Salz auch Flüssigkeit entzieht.
Für Gewürze gilt: Werden sie nachträglich zugefügt, dann ist das Aroma in der Regel präsenter, das einzelne Gewürz schmeckt stärker heraus. Gibt man sie zu Beginn hinzu, dann verbinden sich die Gewürze und es steht ein runder Aromenkomplex. Hier gibt es kein besser oder schlechter - man muss halt wissen, was man möchte.
Sahne: Sahne ist kein Gewürz. Sie ist, nicht zuletzt wegen ihres Fettanteils, Geschmacksträger und hat bindende Wirkung. Saure Sahne darf nie mitgekocht werden, weil sie sonst gerinnt. Doch auch andere Sahnesorten sollten erst relativ spät zugefügt werden. Erst dann, wenn die Basissoße steht. Das Einköcheln von Sahnesaucen dient dann nur noch der Verbesserung der Konsistenz (-> erhöhte Sämigkeit).
LG Petra