Wann platzt die Zinsbombe

http://listi.jpberlin.de/mailman/private/attac-geld/…
Hallo,
Offensichtlich haben interessierte Teile der Bevölkerung Deutschlands zuhnemend den Eindruck, daß Zinsen und Bomben ein grundlegend identischer Charakter zugeordnet werden muß.
Stehen wir also kurz vor dem Ende der Zins-Epoche?
fragt e.

Hallo Michaelfrankraimund!

http://listi.jpberlin.de/mailman/private/attac-geld/…

Offensichtlich haben interessierte Teile der Bevölkerung
Deutschlands zuhnemend den Eindruck, daß Zinsen und
Bomben
ein grundlegend identischer Charakter zugeordnet
werden muß.
Stehen wir also kurz vor dem Ende der Zins-Epoche?

Wieder ist eine Hoffnung dahin! Offenkundig kann kein Postulat zu abstrus sein, um zu verhindern, daß seine Jünger Junge kriegen.

Gruß
Wolfgang

für diejenigen, die nicht im e-mail Verteiler von ilpostino angemeldet sind, das Bild nochmal:
http://home.arcor.de/elite01/bilder/zinsbombe_2.jpg

(Quelle s.o.)
Gruß e.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Wolfgang,
möchtest Du für die „Endlösung“ propagieren? *Rätsel*
Nicht vergessen, Bild anzuschauen!
http://home.arcor.de/elite01/bilder/zinsbombe_2.jpg
Gruß e.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi
Was will der Autor dieser Frage wissen?
Hat der Autor überhaupt verstanden, worum es geht?
Welchen Verbesserungsvorschlag hat der Autor vorzubringen?

Fragt sich
HaWeThie

Hallo!

Zinsen und Bomben ein :grundlegend identischer :Charakter zugeordnet werden :muß.

Der verantwortlich handelnde Mensch wird sich nur Geld für Ausgaben leihen, die zukünftig Nutzen bringen, die Rückzahlung sichern und den Zinsaufwand mindestens ausgleichen. Der Vergleich mit den Bomben trifft den Sachverhalt, wenn sich wirtschaftliche Analphabeten Geld leihen, um es ohne zukünftigen Nutzen für den kurzfristigen Spaß und für laufende Ausgaben zu verwenden.

Ach ja, Du leihst mir bestimmt Dein Auto, wenn ich nur für den selbst verursachten Verschleiß zahle? Du schränkst Dich bestimmt gerne ein und verzichtest auf allerlei Annehmlichkeiten, um mir zinslos Geld zu leihen? Etwa nicht? Warum nicht?

Merke: Nicht die Zinsen sind das Übel, sondern die Leute, die nicht mit Geld umgehen können. Begleiterscheinung des
Übels sind die Leute, die das wirtschaftliche Legasthenikertum auch noch ideologisch verbrämen.

Gruß
Wolfgang

Die Sache ist ganz einfach,
die Zinsen sind seit extrem Langem niedrig.
Die Zinslast der öffentlichen Haushalte
und auch der Häuslebauer und Vermieter
halten sich im Rahmen, ich sag mal 800 Euro/Monat im Schnitt.
Den Zinsanteil der öffentlichen Haushaltsverschuldung
weiss ich jetzt nicht, aber vielicht so 70 Mrd.

Wenn nun die Wirtschaft anspringt,
dann steigen die Preise, die Löhne,
und eine Steuereform vorrausgesetzt,
bleibt alles im Lot.
Da setzen die Notenbanken die Zinsen hoch,
um die Wirtschaft zu bremsen,
die Leute sparen mehr, investierende Kreditnehmer
werden abgeschreckt.

Wenn nun die Zinsen aus dem Grund angehoben werden,
damit die Staaten sich nicht aufgrund der niedrigen
Zinsen weiter verschulden sollen,
dann sind die obigen Kreditnehmer schwer in Gefahr.
Aus den 800 Euro im Monat könnten leicht 1600 werden,
(10% statt 5% Zinsen)
ohne dass das allgemeine Volkseinkommen ansteigt
und höhere Mieten gezahlt werden könnte, die Vermieter und
Häuslebauer müssten verkaufen, die Immopreise stürzen in den Keller,
die ganze (verpfändbare) Eigenkapitaldecke der Kreditgeber und Banken
bricht in sich zusammen. Da die Notenbanken das wissen, sind sie aber
vorsichtig und werden mit politischen Massnahmen die
weitere Staatsverschuldung bremsen wollen.

Wenn nun aber in allen Ländern ausser in unserem,
die Zinsen oberhalb der Inflation steigen,
-da achten die Notenbanken drauf-
weil dort aber nicht in unserem Land
die Wirtschaft anspringt, und da sind es ja im Moment nach aus,
da werden die Notenbanken keine Rücksicht kennen,
im Ausland werden die Zinsen erhöht, Inländiches Kaiptal fliesst zu den höheren Zinsen, auch hier werden dann die Zinsen erhöht werden müssen, Häuslebauer und Vermieter müssen verkaufen, ImmoPreise brechen zusammen, die Banken kriegen ihre Kredite nicht zurück,
alles ist platt, der Staat kann die doppelte Schuldlast nicht verkraften.

Deshalb ist das ne Bombe.

nein
Hallo

Du beschreibst auch eine Variante die Zinsgefahr zu interpretieren.
Zielt allerdings auf eine reale Gefahr die einen anderen Namen trägt: Stagflation
„Wenn in der Wirtschaft alles stagniert, mit Ausnahme der Preise, spricht man von Stagflation“
http://www.zeit.de/2003/21/S_36_Kasten

Die Zinsbombe konkret weist auf etwas anderes hin:
Mit einer riesigen „Zinsbombe“ haben Demonstranten auf dem Alexanderplatz für Aufsehen gesorgt. Bei der Demo am Tag der Arbeit machten sie auf die explodierende Staatsverschuldung und die exorbitanten Zinszahlungen aufmerksam.

Auf dem überdimensionalen Ballon war zu lesen, wieviel Zinsen Bund, Länder und Kommunen - und damit letztlich die Steuerzahler - jährlich zahlen müssen: rund 70 Milliarden Euro.

Im Bundeshaushalt ist der Schuldendienst bereits der zweitgrößte Posten!

Wird die „Zinsbombe“ nicht entschärft, dann ist der soziale Frieden in Gefahr, der Staat geht bankrott und die Wirtschaft bricht zusammen. All das kann man tagtäglich aus den Nachrichten entnehmen! Die Initiatoren werben für die Absenkung der Zinsen auf null Prozent eine wesentliche Voraussetzung für Stabilität und soziale Gerechtigkeit.

Und da nun schon unweit des deutschen Regierungsitzes diese Zinsbombe tickt, frag ich mich, wann sie platzt, wann der Staat einräumen muß, daß trotz aller Steuererhöhungen -Umlagen und -Verschleierungen allein der Steuerzahlen und damit der Staat nicht mehr in der Lage ist, die Zinslast zu schultern.

Und wenn der Steuerzahler erkennt, daß 50% der Arbeit der ihm leidvoll nachstellenden Finanzbeamten, wegen der hinter ihnen tickenden Zinsbombe ausgeführt wird, ist es doch logischerweise eine Frage der Zeit, wann der Steuerzahler auf die Barrikaden steigt.

50% der Steuern und Abgaben eines jeden ehrlichen deutschen Steuerzahlers, auch wenn er unverschuldet ist, gehen für staatliche Zinszahlungen drauf! Das ist, wie man an der Reaktion hier erkennt, der Masse, nicht zuletzt Aufgrund der gut funktionierenden Informations-Verschleierungstaktik, die sich, wie sicher zu erwarten war, auch hier fortzusetzen scheint, völlig fremd!

Die Frage war, wann wissen es alle? Denn dann dürften doch alle auf den Barrikaden stehen!
Gruß e.

Guten Abend.

Zielt allerdings auf eine reale Gefahr die einen anderen Namen
trägt: Stagflation
„Wenn in der Wirtschaft alles stagniert, mit Ausnahme der
Preise, spricht man von Stagflation“
http://www.zeit.de/2003/21/S_36_Kasten

…oder wenn trotz Inflation die Arbeitslosenzahl fast parallel dazu steigt.

Auf dem überdimensionalen Ballon war zu lesen, wieviel Zinsen
Bund, Länder und Kommunen - und damit letztlich die
Steuerzahler - jährlich zahlen müssen: rund 70 Milliarden
Euro.

…Geld, welches u.a. an die Inhaber von Staatsanleihen fliesst.
Weitere Quellen: http://www.steuerzahler.de/ & http://www.staatsverschuldung.de/

Wird die „Zinsbombe“ nicht entschärft, dann ist der soziale
Frieden in Gefahr, der Staat geht bankrott und die Wirtschaft
bricht zusammen. All das kann man tagtäglich aus den
Nachrichten entnehmen! Die Initiatoren werben für die
Absenkung der Zinsen auf null Prozent eine wesentliche
Voraussetzung für Stabilität und soziale Gerechtigkeit.

Und das sich Investitionen bei einem Zins unterhalb einer gewissen Schwelle nicht mehr lohnen ist doch bekannt ? Dann fliesst nämlich auch kein Geld mehr von A nach B.

Die Frage war, wann wissen es alle? Denn dann dürften
doch alle auf den Barrikaden stehen!

Nicht alle. Voraussichtlich nur die, die durch den Schuldendienst des Staats finanzielle Nachteile erleiden.

In diesem Sinne
mfg M.L.

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http://www.wissenschaft-online.de/artikel/606408

Hurra! Einer mehr von dieser Sorte :-/ (owt)

die ganze (verpfändbare) Eigenkapitaldecke der Kreditgeber und
Banken

Nur um mal an einer Stelle den wirtschaftlichen Sachverstand zu hinterfragen, der hinter dem Gesamtkunstwerk steht: Was ist denn eine verpfändbare Eigenkapitaldecke?

Interessiert,
Christian

Hallo Wolfgang,

Merke: Nicht die Zinsen sind das Übel, sondern die Leute, die
nicht mit Geld umgehen können.

von denen es ja Tausende gibt.
z.B. der indische Bauer, der sich von einem freundlichen Kreditvermittler einen solchen Kredit aufschwatzen lässt, obgleich der Aufschwatzende von Anfang an weiss, daß es „eng“ werden könnte, da es i.d.Regel so abläuft, daß der alte Kredit bestenfalls mit einem Neuen abgelöst wird, und es sich dann mittelfristig herausstellt, daß sich der Bauer, weil er ja von Geld (oder dem gleichzeitig empfohlenen Invetitionsgut) keine Ahnung hat übernommen hat, also vor dem wirtschaftlichem Ruin steht, durch die leidige Zinskreditrückzahlung alles verliert, was er bislang sein Eigen nennen konnte!

Es gibt, verallgemeinert, einfach zu viele ungebildete indische Bauern auf der Welt, war es das, worauf Du hinweisen wolltest?

Demnach sind wir alle indische Bauern, wenn wir 50% unserer Steuerzahlungen (Tendenz unumkehrbar steigend) für Kreditzinsen verschwinden sehen! Solange wir die Zinszahlungen akzeptieren, ist unser Weg in die Slums vorgegeben (Etappenziel: Hartz IV und ein Euro Job).

Merke: Nicht die Zinsen sind das Übel, sondern die Leute, die
nicht mit Geld umgehen können.

Sind das dann etwa wir alle?

Nur noch eine Frage, damit wir uns auf gleicher Augenhöhe treffen:
klopfte der Bauer im Büro des Kreditgebers an, oder besuchte der Kreditgeber den Bauern?

(Äquivalent in Europa: „wollen sie immer nur Miete zahlen bis an ihr Lebensende? Kaufen sie sich doch etwas Eigenes, schaffen sie sich ihr Eigentum, ihr freundlicher xxx-Berater hilft ihnen gern“ - und überalle glückliche Menschen mit grinsenden Gesichtern - alles ist so schön…)

letzter Zusatz: nachdem vorherige Frage beantwortet ist, wird erkennbar, welcher Impuls hinter dem Geldleihenden steht. Der Impuls ist der Zins, ohne diesen hätten sich beide nie getroffen, und der Bauer (den Du in Wahrheit mit 100.000 multiplizieren musst) würde statt im Slum von Mumbay heute immernoch mit seiner Familie auf seinem eigenen Land leben!

Und, daß es einen Bauer gab, der durch den Kredit eine Shrimps-Produktion aufbauen konnte, wiegt den hunterttausendfachen Verlust der anderen Bauern ja niemals auf, da sind wir uns einig, oder?

Es gibt auch nach einem unnatürlich starkem Wirtschaftswachstum (z.B. nach Kriegen, s. Deutschland 50er Jahre, oder Irak heute) selbstverständlich Kreditnehmer, die die Schuldenfreiheit zurückerlangen. Nur ist ein wirtschaftlicher Aufbau und dessen Wachstumsrate nach Totalzerstörung nun mal nicht die Regel.

Da die Wachstumsrate unter dem Zinssatz liegt, bekommt der Gläubiger Bedenken um seine Aussenstände, und appeliert fortan, klar aus puren Eigennutz, die Wachstumsrate doch nicht aus dem Blickfeld zu verlieren. Ein unverschuldetes Land kann bequem und unbestimmt lange Zeit ohne Wachstum leben, ein auf seine Zinsausschüttung wartender Gläubiger demgegenüber nicht!

Der Zins ist die alles überlagernde Hauptursache der Existenz von Slums auf dieser Welt, und es war spielerisch einfach, dies soeben nachzuvollziehen und bei näherer vorheriger Beschäftigung mit der Materie vorherzusehen.

Wie groß muß der Hass, die Verachtung oder die Dummheit der Menschen sein, die mit dem Wissen um diesen Fakt, stetig neue potentielle Schuldner suchen, um sie per Wimpernschlag ohne Rückfahrschein in die Slums zu schicken!

Merke: Nicht die Zinsen sind das Übel, sondern die Leute, die
nicht mit Geld umgehen können.

Wahrscheinlich ist es exakt gegenteilig, das Übel sind die Menschen die mit dem Wissen ihrer Überlegenheit gegen z.B. indische Bauern, mit Geld umgehen können!

Nur, wenn das Zinssystem ihnen genau diesen Spielraum einräumt, was genau möchtest Du ihnen vorwerfen? Gewissenlosigkeit? Welche Strafe steht denn darauf?
K…lager?

Es sind also weder Deine noch meine zitierten Menschen, die das Problem darstellen, es sind maximal jene, die das Zinssystem zuliessen und bis heute duldeten. Das Zinssystem formte diese Menschen, holte das Finsterste, das Abgründigste aus ihnen heraus, aber wärs Du dagegen gefeit gewesen?!
Sei froh, daß Du Dir diese Frage nicht beantworten mußt!

Ein Mensch, der die augenscheinliche Gefährlichkeit des Zinses nicht erkennt, (wie oben beschrieben) mit dem kannst Du nicht eine Minute darüber sachlich weiterdebattieren. Er ist, wie erschreckend viele von uns, einfach nicht soweit!

Merke: Nicht die Zinsen sind das Übel, sondern die Leute, die
nicht mit Geld umgehen können.

Jetzt darfst Du nochmal, wenn Du möchtest!

Gruß e.

Hallo!

z.B. der indische Bauer…

Kredite und Zinsen gab es schon lange vor der Erfindung des Geldes. Ebenso alt wie Kredit und Zins ist die Kritik daran. „Du sollst nicht Wucher nehmen“, steht schon im Alten Testament. Weil es noch gar kein Geld gab, der Handel sich auf Tauschhandel beschränkte, waren die ersten Kredite Naturalkredite.

Ich habe nicht vorgesorgt, war erst faul, dann krank und verpraßte schließlich meinen ganzen Rest Getreide bei den Mädels. Jetzt habe ich Hunger und bitte Dich, mir mit 2 Scheffeln Körnern auszuhelfen. Weil ich ja weiß, Du hast es auch nicht so dicke, verspreche ich Dir, daß Du nächstes Jahr dafür 3 Scheffel Getreide zurück bekommst. Gewinnstreben ist eine menschliche Eigenschaft und deshalb überzeugt Dich die Aussicht, zu einem späteren Zeitpunkt mehr zurück zu bekommen, als Du heute hergibst. Trotzdem bleiben Bedenken, denn die schönsten Aussichten nützen Dir nichts, wenn ich es wieder mit den Mädels treibe, statt zu arbeiten und Dir das Versprochene nicht geben kann. Deshalb bestehst Du darauf, daß ich Dir einen Stapel Brennholz als Sicherheit gebe.

Mein Brennholz für die nächsten Jahre will ich auf keinen Fall verlieren. Deshalb überwinde ich meine Faulheit und lege mich auch nicht wegen eines harmlosen Schnupfens wochenlang in meiner Höhle zur Ruhe, sondern gehe mit dem geliehenen Getreide sorgsam um. Die Hälfte verwende ich zum Brotbacken und die andere Hälfte zur Ansaat eigenen Getreides. Wie sich herausstellt, war das eine kluge Investition, denn ich kann das geliehene Getreide zurückgeben, den Scheffel Körner als Zinsen zahlen und mir bleibt noch genug übrig, um übers Jahr zu kommen.

Das war ein mühsames Jahr und Ackerbau ist auf die Dauer nicht wirklich meine Sache. Aber immerhin konnte ich zeigen, daß ich arbeiten und kaufmännisch klug investieren kann. Mit meiner so gestärkten Kreditwürdigkeit will ich ein größeres Rad drehen. Im Hafen erzählen sich die Leute Geschichten von zu Wohlstand gekommenen Kapitänen, die Pfeffer vom Rand der Erdscheibe mitbrachten. Ist zwar ein risikovolles Geschäft, denn nur die Hälfte aller auslaufenden Schiffe kehrt heil zurück. Der Rest zerschellt irgendwo, versinkt mit Mann und Maus oder wird von Meerungeheuern verschluckt. Ich will es trotzdem wagen und bitte Dich, mir Holz für den Bau eines großen Schiffes zur Verfügung zu stellen sowie ausreichend Verpflegung für die lange Reise. Zum Rudern der prächtigen Trireme suche ich mir im Hafen herumlungernde kräftige Arbeitslose. Du bist einverstanden, willst Holz, Verpflegung und die neueste Steinschleudergeneration gegen Piraten investieren, aber Du stellst Bedingungen: Die Trireme gehört Dir sowieso, denn Du hast ja das Material beigesteuert. Außerdem verlangst Du für das enorme Risiko - vielleicht kommt das Schiff nie zurück und alles ist futsch - die Hälfte der Ladung aus dem fernen Land als Zins. Ohne diese Gewinnaussicht sei das ganze Geschäft für Dich uninteressant, rechnest Du mir vor.

Ob der Deal zustande kommt, das Schiff zurückkehrt und was es geladen hat, überlasse ich Deiner Phantasie.

*Schnipp* , knapp 3.000 Jahre später, wir schreiben das Jahr 2005 n. Chr… Unsere Geschichte spielte sich im antiken Griechenland ab, kurz bevor die Lyder im heutigen West-Anatolien auf die Idee kamen, Münzen als Tauschmittel herzustellen. Sogar ganz ohne Geld gab es Handel, Kredit, Risikobeteiligungen, Sicherheiten und Zinsen. Wesentliche Triebfeder war - das hat sich bis heute nicht geändert - Gewinnstreben. Ohne Gewinnstreben, also ohne Zinsen, gibt’s keinen Kredit, egal ob in Geld oder in Naturalien. Zukunftsgerichtetes Handeln verlangt Investitionen. Ohne Kredit sind größere Investitionen i. d. R. nicht möglich. Ohne Gewinnstreben, mithin ohne Zinsen, findet nur das unbedingt Lebensnotwendige statt, wird von der Hand in den Mund gewirtschaftet. Zinsen sind erforderlich, damit ein Mensch überhaupt Veranlassung sieht, Tauschmittel für Waren und Dienstleistungen herzugeben. Gewinnstreben und Zinsen sind damit wie die Hefe im Kuchen, sie sind das Treibmittel der Wirtschaft.

Was Menschen erdenken, läßt sich sinnvoll mit Sachverstand einsetzen oder verursacht in Laien- oder Verbrecherhand Katastrophen und Not. Sprengstoff kann arbeitserleichternd oder verheerend wirken, jedes Auto wird in den falschen Händen zur gefährlichen Waffe und nicht anders ist es mit den Zinsen. Man kann noch so viele indische Bauern, verführte Verbraucher oder unfähige Politiker anführen, es ändert nichts an der segensreichen Funktion von Zinsen. Mit Zinsen werden viele Menschen und ganze Volkswirtschaften in den Ruin getrieben. Das liegt aber nicht an den Zinsen, sondern ausschließlich am verbreiteten wirtschaftlichen Analphabetentum. Davon sind hierzulande ganze Bevölkerungsschichten bis in die Staatsämter betroffen. Wenn wir die wirtschaftlichen Idioten zum Maß der Dinge machen, lähmen wir das Wirtschaftsgeschehen. Es ist richtig, daß die Zinsbelastung der öffentlichen Haushalte längst ein bedrohliches Maß erreicht hat. Bei den Zinsen die Ursache des Übels zu suchen, heißt, Ursache und Wirkung zu vertauschen. Du kannst bei einem fettleibigen Menschen mit Bluthochdruck das Blut als Wurzel des Übels erkennen und deshalb das Blut ablassen. Der Bluthochdruck ist dann beseitigt und der Patient gestorben, weil Abspecken die zwar mühselige, aber einzig richtige Therapie wäre. Das Gemeinwesen muß in gleicher Weise abspecken und schlanker werden.

Das Rezept ist so banal wie wirksam: Wir dürfen maximal so viel ausgeben, wie wir einnehmen. Höhere Ausgaben dürfen nur für Aktivitäten stattfinden, die zukünftig mehr Einnahmen bringen als einschließlich Zinsen an Ausgaben verursacht wurden.

Gruß
Wolfgang

die ganze (verpfändbare) Eigenkapitaldecke der Kreditgeber und
Banken

Nur um mal an einer Stelle den wirtschaftlichen Sachverstand
zu hinterfragen, der hinter dem Gesamtkunstwerk steht: Was ist
denn eine verpfändbare Eigenkapitaldecke?

Naja, vielen haben die Banken was geliehen,
weil die Kreditnehmer auch selber eigenes Geld in das Projekt
gesteckt haben. Damit wurde sichergestellt, dass die
Endkreditnehmer es ernst meinen, und das Projekt durchziehen wollen,
dennoch haben sich die Banken den Kreditgegenstand als Sicherheit für die Zeit des Kredits sicherheitsübereignet, ohne dass sie wüssten,
wie man den Gegenstand bei einer finanziellen Grätsche des Kreditnehmers weiterbetreiben könnten.

Die Banken hoffen hauptsächlich auf die zukünftigen
Einkünfte des Kreditnehmers. Bei zunehmender Arbeitlosikeit
und Pleiten bricht das aber weg, der Gegenstand
des Kredits muss notverkauft oder gar versteigert werden,
was da raus kommen wird, ist die verpfändbare Eigenkapitaldecke,
unabhängig davon ob es bereits eine Sicherheitsübereignung ist,
oder noch sicherheitsübergnet werden könnte, um einen Kredit zu bekommen, eine Flaute in der Kasse zu überbrücken,
oder eine Investition zu tätigen.

Es ist egal, der wievieltgrösste Posten das ist.
Entscheident ist, wo das geliehene Geld dafür hingegangen
ist, und was von da zurückkommt.

70 Mrd sind so 70 Euro im Monat pro Kopf,
280 pro 4-köpfiger Familie.

Falls sich das rentieren sollte, und sich das
Wirtschaftwachtum entwickelt, wird das dahinschmilzen.
Es sieht aber nicht so aus im Moment.

Die Dynamik ist das Problem.

Haben alle das Länder das Problem,
wird sich das richten, haben nur wir das,
dann sieht’s düster aus.

was da raus kommen wird, ist die verpfändbare
Eigenkapitaldecke,

Mhh, alles klar. Wieder einer mit rudimentären Kenntnissen, der sich berufen fühlt, auf schmaler Wissensbasis umfassende Erklärungen zum Thema Geld und Kredit abzugeben.

Zur Erklärung: Eigenkapital ist nicht verpfändbar und Sicherungsübereignung ist nur ein seltenes von vielen Sicherungsinstrumenten.

C.

Hallo Ivo,

Wieso einer mehr? Ist das nicht mal wieder Raimund?

Gruß

Robinsonade - die Zinsfalle
Hallo Wolfgang,

„Was ist für ein Unterschied, durch Einbruch in
Besitz fremden Gutes zu kommen auf heimliche
Weise und durch Mord als Wegelagerer, indem
man sich selbst zum Herrn des Besitzes jenes
Menschen macht oder ob man durch Zwang,
der in den Zinsen liegt, das in Besitz nimmt, was
einem nicht gehört?“
http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/geitmann/

"Das Verbot des Zinses ist nicht bloß eine einzelne
wirtschaftlich-soziale Maßregel, sondern ein gewaltiges
Prinzip: die Verhinderung der Geldherrschaft.

…daß ein-
zelne Theologen sich öffentlich an biblische Re-
geln über Zinsen und Schuldenerlaß erinnern
(1), also daran, daß es verwerflich ist, sich an
der Not anderer zu bereichern und mehr zu-
rückzuverlangen als man leihweise gegeben hat.

und das hier, versteht eigentlich jeder, der bislang nicht verstand worum es ging:
Robinsonade
http://home.arcor.de/elite01/zins/Robinsonade/ROBDE_…
wobei ich betonen möchte, daß ich nicht mit allen Thesen darin (speziell den beschriebenen Geldwerteverfall) konform gehe!

so wie Du beschreibst macht ein Kredit für eigengenutze Immobilien keinen Sinn, obgleich es heute einer der wichtigsten Posten ist!
Folgen:
"Spanier in der Zinsfalle

Extreme Verschuldung bei Hunderttausenden Familien, die Wohneigentum erworben haben. Experten warnen vor dem Platzen der Immobilienblase"
http://…

Gruß e.

Team: URL entsprechend der AGB gelöscht

Hallo!

Offenkundig vergeblich versuchte ich den Sinn von Kreditmitteln in sachkundigen Händen darzustellen. Es ist gar keine Frage, daß sinnlos verblasenes geliehenes Geld den Schuldner wie auch den Gläubiger in Probleme treiben kann. Weil die Welt nun mal nicht nur aus „wir haben uns alle lieb“ oder nach Gesell aus aufeinander angewiesenen Leuten auf der einsamen Insel besteht, braucht man einen Anreiz, damit der Eigentümer von Ware (oder des Tauschmittels für Ware) dieselbe hergibt. Gewalt und Zwang wären denkbare Wege oder man schaffte Eigentum ab und irgendwelche Vortänzer bestimmen, wieviel persönliches Eigentum für den Einzelnen angemessen ist.

so wie Du beschreibst macht :ein Kredit für eigengenutze
Immobilien keinen Sinn…

Wenn nach Erwerb der Immobilie die zuvor gezahlte Miete entfällt und dafür ein Darlehen bedient wird, steht nach dessen Bezahlung immer noch das Haus da und ist für viele Jahre nutzbar. Das kann doch sehr sinnvoll sein! Wo habe ich das Gegenteil behauptet? Wer sich Geld z. B. für eine Fertigungsmaschine leihen möchte, macht das nur, wenn sich mit der Nutzung der Maschine mehr Geld verdienen läßt als Kosten entstehen. Zinsen sind einer von vielen Positionen in dieser Rechnung. Wer Kredit in Anspruch nimmt, um sich Videos auf dem Handy anzusehen und alle paar Minuten eine SMS zu verschicken, läuft vorhersehbar in die Schuldenfalle. Das passiert regelmäßig, wenn Menschen geliehenes Geld für sinnfreien Konsum-Schnickschnack ausgeben.

Extreme Verschuldung bei :Hunderttausenden Familien, :die Wohneigentum erworben :haben…

Die Verschuldung oder gar Überschuldung von Privathaushalten ist keineswegs bei Erwerbern von Wohneigentum besonders ausgeprägt. Bei denen steht nämlich den Verbindlichkeiten in aller Regel der Wert der Immobilie gegenüber. Notlagen können durch vielerlei Umstände entstehen, Scheidung, dauerhafte Erkrankung, dauerhafte Arbeitslosigkeit, Suff oder die fehlende Fähigkeit, mit Geld umzugehen.

Warum soll irgendwer sein Geld hergeben, damit Du oder ich ein Haus kaufen können? Warum solltest Du einem Unternehmer Geld geben, indem Du eine Aktie kaufst, wenn Du davon rein gar nichts hast und das Geld statt dessen lieber am Ballermann ausgeben könntest?
Bitte beantworte mir diese Fragen! Links von Junge-Welt oder mit Gesell-Weisheiten sind dafür kein Ersatz.

Gewinnerwartung ist die Triebfeder wirtschaftlichen Handels. Auch Geld wird nur aufgrund von Gewinnerwartung verliehen. Es gibt tatsächlich eine Alternative. Diese heißt aber nicht Sponsorentum, Selbstlosigkeit und wir-haben-uns-alle-lieb, sondern Planwirtschaft und Vergesellschaftung von Eigentum insbesondere an Produktionsmitteln.

Planwirtschaft kann in Zeiten akuten Mangels an lebensnotwendigen Sachen nötig sein, um das nackte Überleben zu sichern. Dann wird das knappe Gut dem freien Markt entzogen und über z. B. Lebensmittel- und Kleiderkarten verteilt. Das funktioniert naturgemäß nur für eine überschaubare Anzahl von Waren. Die Knappheit von Waren kann Planwirtschaft bedingen. Umgekehrt gilt die Aussage allerdings auch, denn Planwirtschaft erzeugt Knappheit. So ist es nur möglich, die benötigte Menge einer bestimmten Schraubensorte im Voraus für die ganze Volkswirtschaft zu bestimmen, wenn man auch genau vorschreibt, was in welcher Menge mit diesen Schrauben zusammengeschraubt werden soll. Man schreibt auf diese Weise eine Wirtschaft auf einem bestimmten Stand fest, schließt Anpassungen, Veränderungen und Innovationen aus. Die Eigeninitiative wird weitgehend unmöglich, weil das benötigte Material anderweitig verplant ist. So ein System führt umgehend in den Schwarzmarkt und in die Korruption. Die Menschen leben ihr Gewinnstreben neben dem System aus.

Nun kommt vermutlich die Standardantwort von Fremdwortfrank und ähnlich gestrickten junge-Welt-postenden Usern, die regelmäßg mit „Unsinn!“ und „Falsch!“ eingeleitet wird.

Gruß
Wolfgang

Nenn es, wie Du willst,
Im Moment mag es etwas wert sein,
weil Einkommenshabende Menschen es brauchen,
zu weiteren Entwicklung ihres Einkommens.
Geht das nicht mehr, brauchen sie es nicht mehr,
Und so geht es die Kette rückwärts.