Wann sage ich es Ihr?

Guten Tag zusammen,

meine Frage ist ähnlich gelagert wie die von Mike ein Stück weiter unten. Kurz die Fakten:

Ich 44 Jahre berufstätig, gutes Einkommen. Seit 1998 cleaner Junkie und seit April 2012 trockener Alkoholiker. Nichtraucher, Sportsüchtig. Habe meine Süchte verlagert. Aus meiner Fixerzeit habe ich keine ansteckenden Krankheiten mitgenommen.

Kurzum niemand würde mir eine solche Vergangenheit zutrauen, Leute die es erfahren haben sind aus allen Wolken gefallen.

Nun habe ich eine sehr liebe Frau kennengelernt. 43 Jahre Sozialarbeiterin, Ex-Freund war Trinker.

Wir haben bisher dreimal gedatet und am Sonntag sind wir uns näher gekommen und haben uns geküsst. Also irgendwie sind wir jetzt zusammen :smile: Das ist toll und ich bin sehr glücklich, denn Sie gefällt mir in allen Belangen. Aber nun kommt die Zeit an der ich ihr sagen sollte was ich früher so getrieben habe und das es noch nicht sooo lange her ist, dass ich nicht mehr trinke.

Wann würdet Ihr es sagen bzw. wann würde die Frau es spätestens wissen wollen? Es brennt mir unter den Nägeln es Ihr zu sagen, da es mich sehr beschäftigt. Ich möchte aber auch den richtigen Zeitpunkt treffen. Wir sehen uns heute abend und dann wieder am Wochenende.

Ich freue mich über Eure Meinungen.

Viele Grüße

M.

Hallo,

Junkie und seit April 2012 trockener Alkoholiker.

Da würde ich mit einem „Geständnis“ noch’n büschen warten:wink:

Gruß:
Manni

Hallo Manni

danke für Dein Statement. Ich möchte auf jeden Fall Alles sagen und nicht Stück für Stück mit der Wahrheit rausrücken.

Gruß

M.

Hallo,

Suchtkrankheiten sind ja nochmal was Spezielles. Ich würde es wissen wollen, wenn mein Partner ein Ex-wasauchimmer wäre, damit ich ich darauf einstellen und ggf. auch in meinem Handeln darauf Rücksicht nehmen kann. Bei einem trockenen Alkoholiker hätte z.B. ich ab sofort keinen Tropfen Alkohol mehr im Haus und würde auch bei gemeinsamen Unternehmungen sehr darauf achten, was ich bestelle.

LG Barbara

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Hallo Barbara,

vielen Dank.

Natürlich wird sie es erfahren. Ich grübele nur über den richtigen Zeitpunkt.

Viele Grüße

M.

Wir haben bisher dreimal gedatet und am Sonntag sind wir uns
näher gekommen und haben uns geküsst. Also irgendwie sind wir
jetzt zusammen :smile: Das ist toll und ich bin sehr glücklich,
denn Sie gefällt mir in allen Belangen. Aber nun kommt die
Zeit an der ich ihr sagen sollte was ich früher so getrieben
habe und das es noch nicht sooo lange her ist, dass ich nicht
mehr trinke.

Nachdem was du hier schreibst, würde ich auf keinen Fall länger warten. Den perfekten Moment dafür gibt es nicht, aber die „Beziehungsphase“, in der ihr grade seid, ist m. E. genau die richtige, um mit sowas rauszurücken. Wenn du noch länger wartest, wirds nur noch schwierier. Sags ihr so schnell wie möglich!

Wann würdet Ihr es sagen bzw. wann würde die Frau es
spätestens wissen wollen? Es brennt mir unter den Nägeln es
Ihr zu sagen, da es mich sehr beschäftigt. Ich möchte aber
auch den richtigen Zeitpunkt treffen. Wir sehen uns heute
abend und dann wieder am Wochenende.

Habt ihr den für heute Abend schon was spezielles geplant? Wenn nicht, find ich solltest du es ihr gleich noch heute sagen. Sobald ihr euch trefft, sagst du ihr, dass du was Wichtiges mit ihr besprechen musst. Dann versucht gemeinsam, eine Situation und Atmosphäre zu schaffen, in der man gut reden kann und sag ihr dann alles ganz offen und ehrlich. Ich denke, dass sie deine Ehrlichkeit honorieren wird. Es könnte zwar sein, dass sie durch die Erfahrungen mit ihrem Ex (du schreibst er ist Trinker) erstmal ziemlich erschrickt, und sich vielleicht sogar zurückzieht. Aber ich hätte an deiner Stelle sehr viel Hoffnung, dass das nicht das Ende bedeutet.

Drück dir die Daumen.

Gruß
M.

Hallo M.

vielen Dank. In der Tat tendiere ich stark dazu es ihr heute zu sagen.

Die Zeit bis zum Wochenende kommt mir noch so lange vor und außerdem habe ich bereits jetzt recht starke Gefühle für sie entwickelt. Sollte sie sich von mir zurückziehen…aber daran möchte ich nicht denken.

Gruß

M.

Sollte sie sich von mir zurückziehen…aber daran
möchte ich nicht denken.

Ich denke, ein noch längeres Rauszögern würde diese Gefahr nicht verringern. Deshalb trau dich! Klar hast du was zu verlieren, aber dieses Risiko wirst du nicht verringern, indem du abwartest.

Natürlich wird sie es erfahren. Ich grübele nur über den
richtigen Zeitpunkt.

Den richtigen Zeitpunkt wird es kaum geben. Außer du erzählst z.B. wenn ihr ausgeht, warum du kein alkoholisches Getränk bestellst. Das wäre ein guter Aufhänger für ein weiteres Gespräch über dein Leben.

Werde locker und erzähle es bald. Meine Meinung.

Sie weiss, dass ich keinen Alkohol trinke. Vielleicht kann sie sich den Grund auch denken.

Ich sags ihr heute abend einfach. Das mit den Drogen ist ja schon verdammt lange her…nur eben der Sch…-Alk.

Bericht folgt. Ich lese aber gerne noch weitere Meinungen :smile:

Vielen Dank

M.

Sollte sie sich von mir zurückziehen…aber daran
möchte ich nicht denken.

Ich denke, ein noch längeres Rauszögern würde diese Gefahr

Hi,

bei dem Ganzen frage ich mich, weshalb da so ein Gewese darum gemacht wird.

Er trinkt nicht mehr. Wo genau ist jetzt das Problem?

Ex-Partnerinnen von Trinkern sind oft höchstempfindlich, bis hin zur Unausstehlichkeit, wenn man sich dann mal als Neupartner ein Bier mehr bestellt, als was die jeweilige Dame für „zulässig“ erachtet.

Da ist es doch gut, wenn der 68er keinen Alkohol trinkt, wenn die beiden mal ausgehen. Das wird sie stillschweigend honorieren.

Wenn einer Nichtraucher ist, muss er schließlich auch nicht erklären, weshalb er nicht raucht. Er wird auch nicht danach gefragt.

Prost

To.i

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Moin,

meiner Meinung nach sind die Tasachen an sich nicht das entscheidende, sondern die Ängste, die damit verbunden sind.

Ich könnte mir vorstellen, z.B. auf ihrer Seite die Angst, dass die Person wieder rückfällig werden könnte, oder eben auf deiner Seite die Angst, dass sie dich wegen deiner Vergangenheit zurückweist.

Wenn ihr es hinbekommt, über eure Ängste zu reden, dann könnt ihr auch über mögliche Konsequenzen reden, bzw. darüber, wie ihr damit umgehen könnt. z.B. könnte das von deiner Seite der Wunsch sein, aufrichtig zu sein, auch unter dem Risiko der Zurückweisung, oder was du von ihr erwartest (dass sie auch keinen Alkohol mehr trinkt? Das sie keinen mehr im Haus hat? usw.) Und z.B. von ihrer Seite die Aussage, solltest du jemals wieder Rückfällig werden, bin ich SOFORT weg oder die Bereitwilligkeit, dann auch keinen Alk mehr zu konsumieren oder was auch immer.

Dann werdet ihr schon merken, ob eure Beziehung Potenzial hat :smile:

Gruß
M.

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Er trinkt nicht mehr. Wo genau ist jetzt das Problem?

Ex-Partnerinnen von Trinkern sind oft höchstempfindlich, bis
hin zur Unausstehlichkeit, wenn man sich dann mal als
Neupartner ein Bier mehr bestellt, als was die jeweilige Dame
für „zulässig“ erachtet.

Da ist es doch gut, wenn der 68er keinen Alkohol trinkt, wenn
die beiden mal ausgehen. Das wird sie stillschweigend
honorieren.

Wenn einer Nichtraucher ist, muss er schließlich auch nicht
erklären, weshalb er nicht raucht. Er wird auch nicht danach
gefragt.

Das was du da vorschlägst, wird doch nicht funktionieren. Vor allem deshalb nicht, weil es erst so kurz zurückliegt, und ihn ganz offensichtlich noch beschäftigt. Wenn einer seit 20 Jahren trocken ist, und da überhaupt nicht mehr drüber nachdenkt, sieht die Situation anders aus, aber so… Seine Zeit als Alkoholiker ist etwas, was ihn ganz offensichtlich noch beschäftigt. Es wäre doch sehr seltsam, wenn er da mit seiner Partnerin nicht drüber reden könnte. Ich fände es auch cool, wenn sie deine Einstellung: „Hey der trinkt wenigstens gar nichts, bei einem anderen müsste ich immer befürchten, dass es doch mal zu viel ist.“ an den Tag legen würde. Aber ob ihr das so leicht fällt…

Ich denke aber einfach, dass es für ihn in seiner Situation überhaupt nicht praktikabel ist, einfach keinen speziellen Grund für seine Abstinenz anzugeben. Klar könnte er das machen, ohne dass es gleich auffliegt oder so. Aber was ist denn das für eine Beziehung, wenn er sämtliche Gedanken und Sorgen und Ängste, aber auch Erfolgserlebnisse und Hoffnungsschimmer diesbezüglich vor ihr verheimlichen muss?

Versteh mich nicht falsch. Ich finds nicht verwerflich, in dem Sinne, dass sie das Recht hat, das zu erfahren, ich finde nur einfach, dass das keine Basis ist.

mein Statement
Hi!
Ich würde ihr es auch so bald wie möglich erzählen.
Und vielleicht auch und doch „scheibchenweise“ (wenn sie konkret fragt, natürlich nicht lügen). So geballt könnte ihr das doch ein schräges Bild vermitteln… Ich würde nach aktuelle Wichtigkeit sortieren:
Wichtig für Dich jetzt ist ja die noch nicht so lang zurückliegende Alkoholiker-Phase - und für sie sicher auch.

Ich meine, wenn ihr gut miteinander reden könnt, dann kannst Du ihr ja auch sagen, dass Du lang überlegt hast, wie und wann Du damit rausrückst und dass Du gern ehrlich sein möchtest und dass Du Angst hast, dass sie sich zurückzieht.

Du solltest aber im Gegenzug auch Verständnis dafür aufbringen, wenn sie dann ein wenig vorsichtig agiert - nach ihren Erfahrungen und der Kürze der Zeit, seit Du trocken bist.

Was tust Du (außer Sport) um neuen Süchten vorzubeugen? Hast Du professionelle Hilfe? Für mich wäre das ein Argument, wenn mein potentieller Partner mir sagen könnte: Ich tu was dafür, dass ich nicht rückfällig werde - das ist dann nämlich mehr als nur Worte.

Grüße und alles Gute
kernig

Hi

vielen Dank für Deine Antwort.

Ich habe noch ein paar Stunden um darüber nachzudenken. Zur Zeit spiele ich eher mit dem Gedanken es ihr alles zu sagen. DAnn ist es raus und sie kann für sich darüber nachdenken wie sie damit umgeht.

Zu Deiner Frage. Ich besuche seit ich trocken bin regelmäßig eine Selbsthilfegruppe des Kreuzbund.

Viele Grüße

M.

Hallo Pendragon,

Dein Posting gefällt mir sehr und es trifft wohl auch zu. Ich glaube in allererster Linie habe ich Angst vor einer Zurückweisung durch sie.

Ich habe erfolgreich meine Drogensucht bekämpft und bin seit fast 15 Jahren clean. Ich hoffe sehr sie erkennt darin die Möglichleit, dass ich es auch für immer schaffe dem Alkohol zu entsagen, was auch meine fester Wille und Wunsch ist.

Nochmals danke.

M.

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Hi Tokei,

ich danke Dir für Deine Antwort.

Es beschäftigt mich deshalb so stark, da die trockene Zeit eine bisher sehr kurze ist. Wäre ich so lange trocken wie ich clean bin, würde ich diesem Gespräch wesentlich gelassener entgegenblicken.

Viele Grüße

M.

Hallo neuer,

danke für Dein Statement. Ich möchte auf jeden Fall Alles
sagen und nicht Stück für Stück mit der Wahrheit rausrücken.

das ehrt dich.
Manchmal ist es aber vllt. klüger, nicht so gleich mit der Tür in’s Haus zu fallen.
Auch Beziehungen müssen ein wenig wachsen (können), bevor man sie evtl. belastet.
Aber das entscheidet ausschließlich Dein „Bauchgefühl“.
Ich wünsche Euch vile Glück.

Gruß:
Manni

WANN und WIEVIEL auf einmal
Moin,

zunächst beglückwünsche ich Dich zu Deinen Erfolgen in der Suchtbekämpfung und bei der Partnerin-Suche.

Ich gehe davon aus, dass Du Dir bewusst bist, was Du in Bezug auf Deine Süchte geleistet hast - Du kannst stolz auf Dich sein!

Ebenso wenig wie Du das alles auf einmal gewuppt hast, solltest Du m. E. Deiner neuen Partnerin allzu viel auf einmal zumuten, auch wenn Du Dich dabei wohler fühlst, weil alles endlich raus ist . . .

Bittere Medizin verabreicht man besser in kleinen Dosen.

Wenn sie mehr wissen möchte, biet an, dass sie Dich alles fragen darf und Du ehrlich antworten wirst . . .

Hallo,

also erstmal finde ich es total beeindruckend was Du da geschafft hast. Wenn ich mich so im Bekanntenkreis umschaue und mitkriege wie oft da einige schon versucht haben mit dem Rauchen aufzuhören…

Zu Deiner Frage:

Ich als Frau, würde alles auf einmal wissen wollen. Was nützt es mir mich von einem Schock zu erholen um dann kurz darauf den nächsten zu kriegen?! Außerdem hätte ich da Angst, dass immer wieder was nachkommt.

Sag´ Ihr einfach, dass Du etwas wichtiges mit ihr besprechen möchtest. Da Du ernsthafte Absichten hast, möchtest Du es nicht länger verheimlichen. Dann einfach raus damit. Antworte ehrlich auf ihre Fragen und lass´ Ihr auch ein wenig Bedenkzeit. Versichere ihr auch, dass da nicht mehr ist (was die Süchte betrifft).

Selbst wenn der Abend nicht gut läuft, wird sie darüber nachdenken. Schliesslich hat jemand der so ehrlich und fair ist, auch eine 2. Chance verdient.

Ich wünsche Dir alles Gute.

LG