Wann sage ich es Ihr?

Hallo neuer,

es ist dir ja schon sehr viel Gutes, Richtiges und Aufbauendes geschrieben worden, deswegen nur noch eins kurz eingeworfen: Ich hätte aber sowas von nicht das allerleiseste Problem mit einem Mann in den Mittvierzigern, der seit seinen Endzwanzigern nicht mehr drückt und seit 8 Monaten nicht mehr trinkt, wenn auch der Rest soweit stimmt. Keine Angst also.

Aber was ist mit deiner Sportsucht? Habe ich da was überlesen? Ohne dir Angst machen zu wollen, in zwei mir sehr nahestehenden Partnerschaften hat eben diese ursächlich zum Ende der Beziehung geführt.

Alles gute und nur Mut

Annie

WIE sage ich es ihr?
… erscheint mir die sinnvollere Frage.

Gelegenheiten kommen nicht, man muss sie sich schaffen.

Grundsätzlich: So wie Du hier mit dem Thema umgehst, finde ich es gut. Auch, wenn du aussprichst, was du fühlst.

Gruß,
Max

Guten Morgen Annie,

ich danke Dir.

Ich habe mein Sportpensum mittlerweile auf 5 mal die Woche reduziert. Ich denke, dass ich das auch bald in normalen Bahnen bewegen wird. Man(n) wird ja auch älter :smile:

Schönen Dank auch für die aufmunternden Worte.

Gruß

M.

Hallo Mondschein,

ich sah es ähnlich und habe das Gespräch auch so gestaltet.

Vielen Dank und liebe Grüße

M.

Guten Morgen Baumeister,

vielen Dank für die lobenden Worte, das tut wirklich sehr gut.

Ich schreibe kurz wie es ausging.

Viele Grüße

M.

Ich sagte es ihr…
Guten Morgen,

um es kurz zu machen: Sie ist nicht abgehauen :smile:

Nachdem wir uns getroffen haben sind wir auf einen Kaffee ins Einkaufcenter.

Ohne große Worte und Theatralik habe ich es ihr gesagt. Beides, dass ich Drogen- und Alkoholabhängig bin. Ich sagte ihr, dass mein Gefühl ist, dass aus uns vielleicht was werden könne und ich nicht mit Lügen oder Heimlichkeiten beginnen möchte.

Sie meinte, mit dem Alkohol dachte sie sich bereits etwas in dieser Richtung, da es ungewöhnlich sei, dass jemand gar keinen Alkohol trinke (ist es das wirklich?)

Beim anschließenden Bummel über den Weihnachtsmarkt und einem gemeinsamen heissen Kakao hatte ich das Gefühl, dass sie mir noch ein Stück näher war als am Sonntag :smile: Ich mag mich vielleicht aus Freude auch getäuscht haben.

Ich danke Euch allen herzlich für Eure Antworten und die Gedanken die Ihr Euch wegen einer fremden Person gemacht habt.

Viele Grüße

M.

Hallo,

war beim Mitlesen gleich selbst ein bisschen gerührt - meinen Respekt hast du auf alle Fälle. Sowohl für das erfolgreiche Bekämpfen der Sucht als auch für den ehrlichen Umgang damit - toll :smile:

Sie meinte, mit dem Alkohol dachte sie sich bereits etwas in
dieser Richtung, da es ungewöhnlich sei, dass jemand gar
keinen Alkohol trinke (ist es das wirklich?)

Ohja, leider schon. Als ich einmal aus persönlichen Gründen (in meinem Fall religiöser Natur) ein halbes Jahr auf Alkohol verzichtete, beglückwünschten mich zunächst alle freudestrahlend zur Schwangerschaft, um bei Verneinung die skeptische Frage hinterherzuschieben, weshalb der Verzicht dann nötig sei. Ich habe mich echt ein bisschen bescheuert gefühlt…

Gruß, und dir/euch alles Gute!
Inka

Guten Morgen,

Sie meinte, mit dem Alkohol dachte sie sich bereits etwas in
dieser Richtung, da es ungewöhnlich sei, dass jemand gar
keinen Alkohol trinke (ist es das wirklich?)

Ja!

Ich kenne eigentlich nur trockene Alkoholiker, die sich so verhalten.
Und deren Partner.

Von Muslimen mal abgesehen.

Sich in einer Gesellschaft, in der Alkohol zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit konsumiert wird, sozusagen zum „Normalverhalten“ gehört, nicht mehr „normal“ bewegen zu können, ist wohl der häufigste Grund für einen Rückfall.

Es bedarf eines starken Willens und einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein, zu sagen, ich trinke nicht, ich bin Alkoholiker.

Was ohne Frage besser ist, als alle Ausflüchte.

mfg

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Hallo,

dazu:

Es bedarf eines starken Willens und einer gehörigen Portion
Selbstbewusstsein, zu sagen, ich trinke nicht, ich bin
Alkoholiker.

Im Prinzip ja. Aber ich kenne auch Männer, die dann sagen: Das verträgt sich nicht mit meiner Diabetes-Medizin (was sogar stimmt).

Und ob man wirklich allen Menschen auf die Nase binden muss, dass man Alkoholiker ist, möchte ich auch in Frage stellen.

Gruß, Karin

Moin,

Beim anschließenden Bummel über den Weihnachtsmarkt und einem
gemeinsamen heissen Kakao hatte ich das Gefühl, dass sie mir
noch ein Stück näher war als am Sonntag :smile: Ich mag mich
vielleicht aus Freude auch getäuscht haben.

Nunja, dass sie kreischend davon rennt war auch eher unwahrscheinlich :smile: Trotzdem solltest du im Gespräch bleiben. Vielleicht arbeitet es jetzt in ihr, was sie mit dem, was du ihr erzählt hast, anfangen soll.

Es schadet nicht, wenn du mal nachfragst, was diesbezüglich noch so in ihr vorgegangen ist und ob sie noch Fragen oder Gedanken hat, über die sie reden möchte.

Ansonsten: Daumen hoch :smile:
Viel Glück,
M.

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Hallo M.

ein guter Vorschlag. Ich habe ihr gestern schon gesagt, dass sie mich alles darüber fragen kann was sie möchte. Sie hat daraufhin auch einiges hinterfragt.

Am Abend rief sie mich an und versicherte mir nochmals, dass dies nicht dazu führen würde sich von mir abzuwenden. Und in einer weiteren SMS heute morgen sagte sie noch andere sehr schöne Dinge :smile:

Auch Dir ein herzliches Dankeschön für Deine Gedanken.

Gruß

M.

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Kurz und knapp: Froit mich! Auf das es so gut weitergehe…

Einfach super
ich habe nur still mitgelesen,

Aber ich freue mich für dich!!

So eine Basis ist für eine Beziehung doch was Wunderbares!!

Drücke die Daumen für die Zukunft!

Grüße
Ayse, die auch keinen Alkohol trinkt, weil es ekelig schmeckt! :smile:
(Nein, nicht aus religiösen Gründen)

Hi neuer,

Sie meinte, mit dem Alkohol dachte sie sich bereits etwas in
dieser Richtung, da es ungewöhnlich sei, dass jemand gar
keinen Alkohol trinke (ist es das wirklich?)

Nein! Allerdings für sie wahrscheinlich schon.

Du darfst ja nicht vergessen, dass sie vorher mit einem Trinker zusammen war. In diesem Universum wird dieses Argument immer zwanghaft angeführt, um sich und anderen vorzulügen, mann könne ja gar nicht aufhören, da ja überall Alkohol getrunken würde.

Aber ich habe in meinem engen familiären Umfeld gleich mehrere Leute, die schon immer, seit ich denken kann, bei diesen Gelegenheiten völlig ungerührt mit Mineralwasser anstossen und sich in Gaststätten ebenso ungerührt den ganzen Abend Saft bestellen. Und das sind weder Muslime noch trockene Alkoholiker.

Im Kollegenkreis ist es gleich die Überzahl, die es, wenn überhaupt, dann bei dem Anstandsschlückchen Sekt belassen und ansonsten die ganze Betriebsfeier oder den Kneipengang nach der Teambesprechung über trocken bleiben. Genauso halte ich das auch.

Wenn ich mit Freunden und Bekannten feiere und darauf achte, wer was bestellt, sehe ich, wie viele Menschen völlig kommentarlos bei Cola und Apfelschorle bleiben und ansonsten fröhlich mittun.

Es ist also vollkommen unnötig, wenn man bei derlei Gelegenheit nach einem alkoholfreien Getränk ersucht, dann sozusagen verständnisheischend jedem aufs Brot zu schmieren, man wäre Alkoholiker.

Das interessiert keine Sau mehr, was du trinkst oder was du nicht trinkst, auf keiner Party, in keiner Kneipe, niemand wird mehr schief angesehen oder auch nur darauf angesprochen, das ist Einbildung. Habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt.

Ich glaube hingegen sogar, dass es für Rückfalltrinker oder Trinker, die gar nicht erst versuchen aufzuhören schon immer eine leidlich passable Ausrede war für ihr Scheitern, dieser angebliche gesellschaftliche Druck.

Aufpassen musst du natürlich auf dich selber, das ist klar.

Alles Gute nochmal

Annie

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Hallo Karin.

Und ob man wirklich allen Menschen auf die Nase binden muss,
dass man Alkoholiker ist, möchte ich auch in Frage stellen.

Natürlich nicht.

Die Aussage von Isaac Asimov war:

„Ich trinke nichts, ich vertrage keinen Alkohol!“ Punkt.

Wobei er, m. W. zu den seltenen Menschen gehörte, auf deren Metabolismus Alkohol in geringen Mengen wirklich wie ein starkes Gift wirkt.

Ich denke nur, dass man sich nicht in unnütze Ausflüchte verlieren sollte. Das gehört irgendwie zur Ehrlichkeit gegenüber der eigenen Person. Und die ist für Alkoholiker wichtig.

Gruß, Nemo.

N’Abend Nemo,

Ich kenne eigentlich nur trockene Alkoholiker, die sich so
verhalten.
Und deren Partner.

da haben wir gänzlich entgegengesetzte Erfahrungen machen dürfen, wie es aussieht. Ich trinke beispielsweise niemals, mein ganzes Leben lang schon nicht, harte Alkoholika. Und immer bisher, wenn wieder irgendjemand eine Runde Schnaps spendiert hatte o.ä., dann habe ich schon immer, tausende Male bereits, freundlich abgewunken. Nie wurde meine Entscheidung hinterfragt geschwege denn ins lächerlich-abwertende gezogen ála „Spassbremse“ etc.

Und noch nie sah ich einen Saftbesteller in der ansonsten feuchtfrölichen Runde sich erklären müssen. Allenfalls hatten wir mal einen Freund, der unmittelbar nach seinem Entzug einen Besuch bei uns machte, insofern ein ENtgegenkommen beschert als wir alle standhaft den Alk aus solidarischen Gründen wegliessen und uns statt dessen mit Teechen und Säftchen verlustierten. Schon bei seinem zweiten Besuch bat er im Vorfeld artigst darum, doch bitte nicht so eine Rücksicht auf ihn zu nehmen, er würde sich dabei nicht wohlfühlen, selbstverständlich sollen wir doch bitte unsere Biere und Weine trinken, dies wäre das allererste, was er in seiner Therapie hätte lernen müssen.

Bis heute ziehen wir regelmäßig zusammen um die Häuser und haben jede Menge Spass.

Gruß

Annie

Hallo,

freut mich für dich. Mach weiter so.

Alles Gute für die Zukunft

Grüße aus Mallorca

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Das interessiert keine Sau mehr, was du trinkst oder was du
nicht trinkst, auf keiner Party, in keiner Kneipe, niemand
wird mehr schief angesehen oder auch nur darauf angesprochen,
das ist Einbildung. Habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht
erlebt.

Das würde ich so nicht sagen. Ich bin auch schon in der Kneipe wegen der Cola oder dem bleifreien Bier belächelt worden. Hallo, ich bin mit dem Auto? Wenn andere mit 3 Bier und 5 Schnaps intus noch meinen, die 500m bis nach Hause nicht laufen zu können, müssen sie eben fahren. Ich bin auf meinen Führerschein angewiesen.

Ich war einmal wegen einer dienstlichen Angelegenheit bei Leuten und der Mann wollte unbedingt, dass ich ein Bier mit ihm trinke. Am hellichten Tag.

Als sämtliche sachlichen Argumente („Ich bin doch Kraftfahrer“. „Ja, ich weiß, dass es eine 0,8-Promillegrenze gibt, und ich möchte aber bitte trotzdem kein Bier“, „Stellen Sie sich vor, bei den Leuten, die ich nach Ihnen besuche, rieche ich nach Bier!“, „Nein, das geht auch mit Pfefferminz nicht weg.“ „Ich möchte bitte, es ist wirklich lieb von Ihnen, gar nichts trinken.“) geoutputtet hatte, wurde er direkt pampig.

Dativ
Oh Gott … wegen de s bleifreien Bier es. …

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Oh Gott … wegen de s bleifreien Bier es. …

ist nicht Dativ, sondern Genitiv (Genitivus causae), es sei denn Du bist aus dem Ruhrpott (dem Ernst Kuzorra seine Frau ihr Stadion)

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