Guten abend,
Wessen Gewinne sind explodiert? Die der 30 DAX-Unternehmen?
Die des deutschen Mittelstandes? Die der Handwerker und
Gastwirte? Da bin ich mal gespannt.
Ich erinnere mich nur an die Grafik. Das war in der
Tagesschau, das ist schwer zu verlinken.
naja, auf der Basis läßt sich nur schwerlich diskutieren. Tatsache ist, daß die Unternehmen, die nicht im Fokus der Berichterstattung stehen - nämlich der Mittelstand, der bekanntermaßen wesentlich zur Beschäftigung im Lande beiträgt -, mit erheblichen Schwierigkeiten auf der Ertragsseite zu kämpfen haben. Wie schon öfter angemerkt, wären die meisten Mittelständler gut beraten, wenn sie das Unternehmen liquidieren und den Erlös auf einem beliebigen Tagesgeldkonto deponieren würden. Die Eigenkapitalrenditen sind praktisch durch die Bank niedriger als die erzielbaren Zinserträge.
Es istz möglicherweise nicht ganz so rübergekommen, wie ich es
meinte: Wenn Unternehmen nicht genug verdienen, machen sie die
Werke zu. Das kostet Arbeitsplätze.
Das stimmt leider. Dann bleibt die Frage offen, warum die
nicht genug verdienen b.z.w. was genug ist. Es geht nicht um
bestimmte Schwellen sondern um Vergleiche und da schneiden
Standorte im Ausland oft besser ab, wegen der
schlechteren Bedingungen für die AN.
Es sind nicht die schlechteren Sozialsysteme an sich, die für niedrigere Kosten sorgen, sondern der Umstand, daß dort nicht weite Teile der Einkommen in willkürlicher Weise umverteilt werden. Es scheint eine Marotte des deutschen Systems zu sein, den Menschen so viel ihres Einkommens abzunehmen, daß sie auf Umverteilung angewiesen sind. So werden immer mehr Wähler empfänglich für Wahlversprechen, diese oder jene Zuwendung zu erhöhen oder zumindest nicht zu streichen.
Aus der ganzen Umverteilung über Steuern und Abgaben ergibt sich, daß die Arbeitskosten in Deutschland zu hoch sind. Durch die von den Gewerkschaften geforderten Lohnerhöhungen ergeben sich nur geringe Nettoeffekte, die Kosten schlagen hingegen über den Hebel Sozialabgaben deutlich stärker durch. Das ganze ist eine Spirale ohne gleichen.
Die Nettolöhne müssen rauf, aber das kann nicht dadurch erreicht werden, daß die Bruttolöhne steigen. Da sich die Gewerkschaften aber allen Bestrebungen widersetzen, im Bereich der Sozialabgaben (wohl gemerkt: Abgaben, von den Leistungen ist nicht die Rede) etwas zu tun, bleiben sie an der Misere mitschuldig.
Und nur weil eine Deutsche
Bank AG klotzig verdient, heißt das nicht, daß das auch bei
allen anderen Unternehmen der Fall ist.
Richtig. An welchen Unternehmen, die schlecht verdienen ist
die Deutsche Bank beteiligt? Haben die eventuell Schulden bei
der Deutschen Bank?
Was weiß denn ich? Die DB hat sich aber in der jüngeren Vergangenheit von vielen Beteiligungen getrennt. Ich sehe allerdings nicht, daß uns dieses Thema bei der Sache weiterbringt.
Besser als in Deutschland wird immer möglich sein, so lange
sich Deutschland den Luxux ‚Sozialstaat‘ leistet. Und? Sollen
wir jetzt den Sozialstaat abschaffen?
Das verlangt niemand.
Das traut sich niemand zu verlangen.
Da sind wir dann wieder bei den bösen Arbeitgebern.
Es wäre halt nur schön, wenn den Kosten
auch entsprechende Leistungen gegenüberstehen würden und das
hat in den vergangenen 20 Jahren eher nachgelassen.
Wie meinst Du das? Die Leute arbeiten schlechter als noch vor
20 Jahren? Die Produktivität ist gesunken?
Ja, das ist sie, insbesondere, weil die Arbeitszeit gesunken ist.
Es hat auch noch niemand 50% gehabt, der dann 75% fordern
würde. Ackermann war auch nur ein Beispiel, jeder andere
Manager hätte in der selben Situation genau so gehandelt.
Müßte er, sonst wäre er den Job los.
Nein, muß er nicht. Ich kenne keinen Aktionär der Deutschen Bank, der eine Verzinsung von 25% verlangt hätte. Ich für meinen Teil tue das nicht und habe aus diesem Grund meine Deutsche Bank-Aktien vor einem guten Jahr verkauft. Was dieser Mensch dort treibt, ist unverantwortlich.
Mehr zu meiner Meinung bzgl. Ackermann:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
Gruß,
Christian
P.S.
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