Wann steht denn schon mal der Normalbürger auf?

Ich hatte vor ein paar Tagen ein wirklich anregendes Gespräch. Auslöser war die die in Frankreich gelaufene Geiselnahme der Manger hinsichtlich der Abfindung von Sony und das Eierwerfen bei Conti Reims.

These meines Gesprächspartners war für Deutschland, dass hierzulande zwar die Minderheiten allenthalben marschieren, protestieren und gegenhalten, aber der normale Bürger sich nicht traut, weil er dann entweder links, rechts oder arbeitsrechtlich bedenklich eingestuft wird.
Sein Vorschlag war, dass eben die doch - so seine Meinung - vorhandene Unzufriedenheit beim Otto Normalverbraucher sich rauskitzeln ließe, wenn man ? Wer auch immer sich dann dafür entblößen würde ? einen Aufruf statet, der die unzufriedene Bevölkerung für 5 Minuten (er meinte Ideal die Mittagszeit) vor die Türe bittet. Nicht protestierend, sondern schweigend mahnend.

Mein Argument, war, dass dies erstens die Lethargie der Deutschen nicht zulässt. (Franzosen sind da wohl heißblütiger) Zweitens sich niemand dazu hinreißen ließe, diesen Aufruf zu starten, weil es ja einfach viel zu viele unterschiedliche Einstellungen aber eine allgemeine Unzufriedenheit gibt. Drittens jeder wohl Angst hätte, sich dort zu zeigen, aus Angst, den ersten Schritt zu machen.

Bin mal gespannt, wie andere darüber denken.

(Ach ja, Grundthemen waren solche wie: überzogene Mangergehälter, nicht nachvollziehbare Rechtsprechungen hinsichtlich der reichen, prominenten und schönen, Bestechlichkeit etc… )

Also das, was fast jedem im Moment ein wenig sehr sauer aufstößt.
Und von dem mit Sicherheit auszugehen ist, dass es in einem Jahr wieder unter den Teppich gekehrt worden ist.

Bei solchen Themen kommt mir immer der schöne Satz Lenins in den Sinn: „Wenn deutsche Revolutionäre einen Bahnhof besetzen wollen, lösen sie vorher eine Bahnsteigkarte“

Hallo,
der deutsche Michel macht das nie.

LG Rosenfreak

(Ach ja, Grundthemen waren solche wie: überzogene
Mangergehälter, nicht nachvollziehbare Rechtsprechungen
hinsichtlich der reichen, prominenten und schönen,
Bestechlichkeit etc… )

Warum sollte ich gegen etwas protestieren, das es nicht gibt? Die Gehälter werden von den Eigentümern eines Unternehmens bezahlt und müssen aus deren Sicht angemessen sein und nicht aus Sicht der Bevölkerung (nebenbei: die gleiche Bevölkerung ermöglicht Sportlern und Künstlern durch ihr Verhalten Gehälter, die teilweise sogar höher sind als das höchste Managergehalt; dumm nur, daß die Bevölkerung das nicht sieht, verstehen kann oder verstehen will.). Die Kritik an der Rechtsprechung in Gerichtsverfahren gegen die „reichen, prominenten und schönen“ entspringt der Unkenntnis der gleichen Bevölkerung über den Ablauf von Gerichtsverfahren gegen Menschen aus ihren Reihen.

Insofern: sag mir Bescheid, wenn es eine Demonstration gegen Ignoranz und Dummheit gibt. Da wäre ich dann wohl dabei.

C.

Insofern: sag mir Bescheid, wenn es eine Demonstration gegen
Ignoranz und Dummheit gibt. Da wäre ich dann wohl dabei.

exakt - da gibt es nix hinzuzufügen - STERN

gruß
ad

PS: ich kann die deutschen in diesen fragestellungen besser verstehen, als die franzosen…

Hi Christian,

ich verstehe es auch nicht so recht.

In den 70ern sind wir noch auf die Straße gegangen, weil die Tickets für Straßenbahnen und Busse erhöht wurden - mit Schienenbesetzungen und vor allem: mit Erfolg!

Vielleicht ist es tatsächlich so, dass die Obrigkeitsdemut hier so groß ist, dass keiner mehr glaubt, noch eine Chance mit einer Demo oder wie auch immer geartetem Protest etwas zu erreichen.

Warum gehen die 1-€-Jobber z.B. nicht auf die Straße? (Nur ein Beispiel für gnadenlose Ausbeute seitens Vater Staat.

Weiß nicht, warum die Franzosen da „aktionsfreudiger“ sind. Vielleicht sind sie einfach selbstbewusstere Bürger, weil der „geheime“ Gegner immer „Paris“ ist und Paris ist ziemlich klein im Verhältnis zum Rest der Republik.

Gruß,

Anja

Hi!

Interessanterweise werten die Frage sowie die meisten Antworten sinngemäß den Deutschen als „aktionsfaul“ ab.
Sieht man die Autoren dieser Kommentare denn auf der STraße demonstrieren…?

Ich persönlich meine, dass es wenig bringt, wenn einzelne gegen ein System demonstrieren, welches mit Millionen Akteuren und noch mehr Mitläufern vollkommen gefestigt ist und vom Wahlvolk (diejenigen, die Ihr auf der Straße sehen wollt) immer wieder zu ihrem (von Euch wahrgenommenen) Fehlverhalten ermächtigt werden.

Ich frage mich, weshalb das Volk nicht legale, demokratische Mittel, z.B. die Bundestagswahl, nutzt, um Veränderungen herbeizuführen. Es würde völlig ausreichen, zur Abwechslung eine vernünftige Partei an die Regierung zu wählen.

Gruß,
M.

In Deutschland wird es nie eine Revolution geben, denn dann müßten die Deutschen ja über den Rasen laufen.

Hi,

Es würde völlig ausreichen, zur Abwechslung
eine vernünftige Partei an die Regierung zu wählen.

wenn es denn eine geben würde.
Die an die Du de jetzt denkst ist es bestimmt nicht :smile:

Gruß,
T.

Gut, sehen wir den Vorschlag mal praktisch.
Es gibt verschiedene Dinge, mit denen ich nicht einverstanden bin.
Dann stelle ich mich also mittags für 5 Minuten auf die Straße.
Nun weiß sicherlich nicht jeder, der mich da stehen sieht, was mir gerade besonders nicht gefällt. Also hänge ich mir ein Schild um, auf dem steht, was mir nicht gefällt.
Und morgen schreibe ich was Anderes drauf.
Oder ich schreibe mal was drauf, was mir besonders gut gefällt. Ich sehe überhaupt nicht ein, warum immer nur dagegen sein soll!

Und wenn ich nur auf der Straße stehe, um frische Luft zu schnappen?

Im Ernst, es gibt ein Beispiel einer solchen Demonstrationsform. In Polen in den Zeiten des Umbruchs gingen die Leute zu zig-tausenden abends auf der Straße spazieren, ohne Geschrei und Krawall. Das Signal kam von der Uhrzeit, zu der sie das taten: Es war die Zeit der abendliche Hauptnachrichtensendung, die noch gleichgeschaltet die amtliche Propaganda verbreitete. So gaben die Polen zu verstehen, was sie davon halten.

Gruß
Cassius

Hallo,

Warum gehen die 1-€-Jobber z.B. nicht auf die Straße? (Nur
ein Beispiel für gnadenlose Ausbeute seitens Vater
Staat.

kannst Du mir kurz erklären, worin da die Ausbeutung besteht, wenn man berücksichtigt, daß die Alternative die gegenleistungsfreie Zahlung der Grundsicherung aus Geldern derjenigen wäre, die Steuern und Abgaben zahlen?

Gruß
Christian

Moin,

ich war am 10. März noch demonstrieren. Witzigerweise wurde ich direkt nach der Kundgebung von einem TV-Sender interviewt (obwohl ich gar keinen Fernseher habe), was einen Normalbürger (anscheinend sehe ich so aus) bei diesem Sauwetter (es regnete recht ausgiebig) auf die Straße treibt :smile:

Gruß
Marion

Also noch einmal so wirklich grundsätzlich.
Ich möchte mit dieser Frage keine Allgemeine Anfrage starten, was denn ungerecht ist. Dies würde ohne Spezifizierung des Einzelnen und der damit verbundenen Problematik sicherlich zu weit führen.
Vielmehr ging es mir um die Trägheit der „deutschen Mentalität“ Fakt ist doch, dass in allen anderen Ländern wesentlich mehr Stunk gemacht wird. Selbst in Dänemark und den anderen nördlichen Ländern ist man mehr bereit für seine Überzeugung auf die Straße zu gehen, als hierzulande.
Auch wir hatten, so ich mich meiner Schulzeit erinnere, mal eine derartige Mentalität, (die besagten 60er und 70er) in den es einfach Usus war, seinen Unmut Luft zu machen.
Jetzt wird sogar bei kollektiven Unwohlsein lediglich auf den Sportkanal geschaltet, oder gar nicht erst zur Wahl gegangen. (Dabei sollte dies doch DAS Organ sein, seinen Unwillen zu zeigen).
Die Idee nur mal 5 Minuten auf die Straße zu gehen, fand ich schon mal nicht schlecht. In der Theorie: eine deutschlandweite Schweigeminuten in allen Städten, allen Bahnen und allen Gaststätten etc. wäre zumindest ein erster Eindruck, dass die Bevölkerung noch anwesend ist.

Nur einen Nachsatz:
Die ein Euro Jobber. Klar gibt es das Argument, dass ansonsten die Gesellschaft ja aushält. Frage ist nur, wer gewinnt denn durch die wirklich billigen Arbeitskräfte?
Es hat doch sukzessive einen Vertrauensbruch zwischen dem Mitarbeiter und der Firma gegeben. Früher (ich weiß, da hatten wir noch einen Kaiser) war es nicht unüblich, 20 und mehr Jahre in ein und der gleichen Firma beschäftigt zu sein. Es war normal, wenn man sich nichts zu Schulden kommen ließ, dort zu arbeiten. Nicht jeder strebte die absolute Macht an. Heute wird schon von „oben“ die Mobilität ohne Rücksicht auf Verluste erwartet.
Beispiel:
TVÖD (Tarif öffentlicher Dienst)
Üblich und gebräuchlich war einen Einstufung nach Berufserfahrung und Zugehörigkeit im Öffentlichen Dienst.
D.h. die berufliche Erfahrung wurde bezahlt.
Heute werden in den Krankenhäusern beispielsweise (meist beim Assistenzpersonal) zu 60 Prozent nur noch angereihte Zeitarbeitsverträge ausgegeben. Folge ständiger Wechsel.
Nach den neuen Tarifen fangen die Mitarbeiterinnen jedoch immer wieder von vorne in den Einstufungen an. Klar, dass dann niemand mehr sich gegen Ungerechtigkeiten wehrt.
(Eigenes Beispiel in der Familie, wo nun rückwirkend runtergruppiert werden soll, der Fall so klar ist, dass der Anwalt drüber lacht, weil Vertrag vorliegt, der AG jedoch ganz klar ansagt, Klage, dann keine Vertragsverlängerung… Also halt die Klappe. Folge in 4 Jahren monatlich ca 500 brutto weniger… na, dass motiviert dann doch - oder?)

Die Herren, die dann so gerne den Stern oder Spiegel zietieren. Hat sich schon mal jemand die Mühe gemacht, nachzuforschen, wie denn dort das Meinungsbild zustande kommt? Wer sind denn die Reporter, die uns so vehement die „Wahrheit“ verkaufen? Bei jedem Buch kann ich alles über den Autor nachlesen. Bei einem Zeitungsartikel jedoch nicht.
Da steht lediglich wer es geschrieben hat, meist auch nur die Abkürzung.
Der Lebenslauf, die Beteiligung an Parteien des Verlages, des Chefredakteurs, des Reporters wird doch nirgendwo erwähnt. Also auch nicht die Ideologische Einfärbung und die Überzeugung. Ich hatte mal Beispielsweise nur einen hiesigen Artikel recherchiert, weil es mich interessiert hatte, warum eine Redakteurin so vehement „männerfeindlich“ den meines Erachtens geringen Selbstbehalt für Unterhalts zahlende Väter noch weiter kürzen wollte (er liegt im Übrigen unter der üblichen Pfändungsfreigrenze sonstiger Schuldner). Raus kam, dass sie, (dauerte eine Weile, bis ich alle Fakten zusammen gegoogelt hatte)drei Kinder von drei Männern hatte, sich mit Kurzartikeln was dazu verdiente, auf einen Bauernhof lebte und dort im Übrigen ihrem Hobby der Reiterei nachging.

Ich glaube, so ähnlich wird es bei vielen Recherchen gehen.
Insofern versuche ich gerne mal ein wenig Abstand von diesen „Schein Intellektuellen“ zu gehen.
Ich mag es einfach nicht, vorgeschrieben zu bekommen, was ich persönlich gut oder schlecht finden muss.
Das ist aber jedermanns eigene Sache und entfremdet nun - ich hab mich gehen lassen, man möge es mir verzeihen - das Thema.

Fakt ist, ich merke deutlich, dass es wohl wichtiger ist, sich abends Big Brother anzusehen als sich konsequent mit dem auseinander zu setzen, was einen dann am Stammtisch oder in der Mittagskantine berührt.
ICH finde es zumindest seltsam.
Es gab noch Zeiten, dass ein Politiker zurück trat, wenn raus kam, dass er eine außereheliche Affäre hatte.
Heute wird erst gegangen, wenn die andere Partei klagt oder ein Untersuchungsausschuss im Gange ist. Schnell die Abfindung in den Sack und das Schäfchen ist im Trockenen.
(Sei es im Bereich der Steuerhinterziehung oder anderen Delikten, die jedem anderen Staatsbürger eine Einstellung im Staatsdienst verwehren würde)

Fraglich ist nur warum wir so träge geworden sind.
Wie ich den Antworten entnehmen kann, finde ich es allen Anschein nicht alleine so.
(Ausnahmen bestätigen mal wieder die Regel) Was hat uns so verändert? Was ist anders geworden? Warum geht das woanders (England, Frankreich, Spanien etc. ) nicht so? Wenn wir nun einen Diktator hätten, wo persönliche Repressalien zu befürchten wären, hätte ich ja einen Grund, den ich einsehen könnte, aber wir? Hier ist doch angeblich Demokratie? Vom Wahl VERSPRECHEN (kann sich schließlich jeder mal) bis hin zur Änderung der Verfassung mal nebenbei.

P.s. wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten, ich hab noch genug davon.

Die These meines Gesprächspartners hinsichtlich der Aktionen in Frankreich war, dass dies bei denen einfach Tradition hat. Angefangen 1789. Die haben, so meinte er, eben ein wenig mehr Ar… in der Hose.

Hallo,

Es würde völlig ausreichen, zur Abwechslung
eine vernünftige Partei an die Regierung zu wählen.

wenn es denn eine geben würde.

Die gibt es immer. Es ist die eigene Partei, die man gründen kann.

Hallo,

Nur einen Nachsatz:
Die ein Euro Jobber. Klar gibt es das Argument, dass ansonsten
die Gesellschaft ja aushält. Frage ist nur, wer gewinnt denn
durch die wirklich billigen Arbeitskräfte?

Ist es wirklich eine so billige Arbeitskraft? Überlege dir mal, ob es einen Unterschied zu einer Arbeitskraft gibt, die 5 EUR/h verdient und aufstocken muss. Der 1-EUR-Jobber kann sicherlich mehr verdienen, bekommt dann aber auch weniger vom Staat. Und dagegen regt man sich auf. Man möchte nämlich beides ausgiebig haben. Es reicht nicht, eine Hand aufzuhalten, sondern zwei. Am liebsten hätte man zehn.

Aber mir scheint es eher so, dass du gar nicht daran interessiert bist, warum die Deutschen so wenig auf die Strasse gehen, sondern warum sie nicht mit dir mitmarschieren. Du schreibst doch hier nur deinen Frust von der Seele.

Aber du hast es in der Hand. Organisiere eine Demo, verteile Flugblätter, rufe gegen die „Ungerechtigkeit“ auf oder gründe eine Partei. Oder aber versuche die Hintergründe zu verstehen, warum die Welt so ist, wie sie ist. Manchmal entsteht dabei ein ganz anderes Bild.

Vergleiche z.B. das Auftreten der Zeitarbeitsfirmen mit der Arbeitsmarktpolitik, besonders mit dem Kündigungsschutz. Und untersuche mal, warum Zeitarbeiter für die Firmen nicht unbedingt günstiger sind, als Festangestellte.

Wie gesagt, habe ich mich hinreißen lassen, diese ein euro Geschehen zu kommentieren. Ich stehe nach wie vor der Meinung, dass jedermann von seiner Hände arbeit leben muss und sollte. Dies schließt aber auch die Bezahlung ein. Wenn ich allerdings dann immer noch die Hose runter lassen muss, so finde ich es aberwitzig und kann es verstehen, warum sich viel dagegen wehren.
(Mir geht es Gott sei dank nicht so!) Falls dieser versteckte Hinweis gleich wieder kommen sollte. Und nein, es geht mir auch nicht darum eine Demo anzuzetteln, sondern die Grundfrage zu beantworten, sind wir - die Gesellschaft - zahmer geworden? Warum so eklatant in Deutschland?

Fraglich ist nur warum wir so träge geworden sind.

Ist doch kein Wunder: es gibt keine so gravierenden Mißstände, gegen die man ständig und kollektiv demonstrieren müßte. Der durchschnittliche Wohlstand ist so hoch, die soziale Absicherung so umfassend und die Freiheit so groß wie in kaum einem anderen Land auf diesem Planeten.

Daß ein paar einzelne Gestalten nicht zufrieden sind, ist nicht zu ändern (wie Stromberg schon sagte: Die Leute hier, die würden sogar im Schlaraffenland gleich zum Betriebsrat rennen…hier ist zu warm, hier ist zu viel Obst, hier sind zu viele nackte Weiber…"). Ein paar finden immer noch was zu meckern (ob nun mit gutem oder weniger gutem Grund). Sollen sie halt, nur bekommen sie auch keine Demonstration zusammen, die mehr ist als ein versprengtes Häuflein.

Und Dein 1 Euro-Mantra ist aus meiner Sicht auch daneben. Die Leute bekommen Geld vom Staat und damit von der arbeitenden oder zumindest steurzahlenden Bevölkerung. Daß dafür eine Gegenleistung erbracht werden muß, ist m.E. selbstverständlich. Außerdem kann man die Stelle ja auch ablehnen. Dann gibts zwar weniger Kohle, aber niemand fühlt sich ausgebeutet.

Gruß
C.

Naja, ich denke schon, dass es so das eine oder andere gibt, was wirklich nicht so ok ist, dass es soooo durchgehen dürfte.
Die ein Euro Mantra, wie du es nennst, will ich wirklich nicht vertiefen. Dies ist hier bestimmt schon reichlich geschehen.
Unbenommen dessen halte ich es mit so manchen anderen Politiker, ich glaube Blühm war es sogar, der meinte, mann muss von seiner Hände Arbeit leben können. Insofern stimmt zwar dein Vergleich zu einem 5 Euro Gehalt, aber den finde ich angesichts der Schieflage zu den exorbitanten Gehältern anderer schon wieder eine Frechheit.
Erst recht mit dem Hinweis, sich dann Ergänzende Sozialleistungen beantragen zu können.

Mal überschlagen.
Bruttogehalt von 5 Euro die Stunde bei 48 Std Woche ist so ca. 13.000 Euro im Jahr.
Vergleich bei Top Manager, der mit 1.000.000 Million nach Hause geht:
Der müsste gesamt so viel leisten, wie 78 andere arbeitende Menschen.
Dann aber hat er noch Verträge, die ihn genau aus der Haftung für Fehlentscheidungen entlasten, für die er ja dieses Gehalt bezieht.

Wie gesagt, ist aber ein anderes Thema.
Und dass aber - wie du meinst - nur ein paar unzufriedene da sind, es denen im Grunde genommen noch zu gut geht. DAS kann ich wirklich nicht nachvollziehen.
Klar gibt es es eine ganze Masse von Leuten, die ihr Auskommen hat.
Es gibt aber auch eine ganze Masse von Menschen, die obwohl von morgens bis abends voll arbeiten, sich sehr wohl überlegen, ob sie denn mal mit den Kindern in den Freizeitpark gehen können oder der Jahrmarkt oder oder oder oder. Die rechnen eben mit jedem Pfennig.

Das ist eine Menge Menschen mehr, als du wohl glaubst.
Sei es bei der Zahnversorgung, bei der Brille oder anderen Dingen, die sich diese Menschen erst dann leisten, wenn es wirklich nicht mehr anders geht.
Mein Zahnarzt meinte neulich noch so ironisch zu mir, zwar scherzhaft aber mit durchaus ernsten Unterton, dass man den Normalverdiener immer mehr daran erkennt, dass er sich selbst die Vorderzähne nicht mehr machen lässt.
Wenn die gemacht sind, sind es entweder Sozialleistungen oder besser Verdienende. Will ich aber auch nicht hier bewerten, weil es einfach zu polemisch ist.
Wenn ich dich in deiner Antwort richtig verstanden habe, kommen die Deutschen nicht in die Hufe, weil es den einfach zu gut geht? Es gibt deiner Ansicht nach, keinen Bedarf gegen irgendwas - auch immer - zu protestieren? Themen wie Onlinedurchsuchungen etc. sind deines Erachtens nicht beanwortungsfähig?

Ok, das ist eine Meinung.

Die ein Euro Mantra, wie du es nennst, will ich wirklich nicht
vertiefen.

Machst Du doch ständig.

Unbenommen dessen halte ich es mit so manchen anderen
Politiker, ich glaube Blühm war es sogar, der meinte, mann
muss von seiner Hände Arbeit leben können. Insofern stimmt
zwar dein Vergleich zu einem 5 Euro Gehalt, aber den finde ich
angesichts der Schieflage zu den exorbitanten Gehältern
anderer schon wieder eine Frechheit.

Das eine hat doch mit dem anderen überhaupt nichts zu tun und es geht doch auch gar nicht darum, daß man von den Jobs leben können soll. Die primäre Leistung ist die Grundsicherung, die man auch bekommt, ohne jemals gearbeitet zu haben. Als Gegenleistung verlangt der Staat aus meiner Sicht zu recht, daß sich der Empfänger sich erstens um Arbeit bemüht und zweitens im Gegenzug einbringt.

Bruttogehalt von 5 Euro die Stunde bei 48 Std Woche ist so ca.
13.000 Euro im Jahr.
Vergleich bei Top Manager, der mit 1.000.000 Million nach
Hause geht:

Was meinst Du, wieviele es davon in Deutschland gibt? Wenn es 1000 sind, wäre es schon viel. Warum interessieren Dich 1000 Menschen im Vergleich zu den 80 Mio.? Warum muß man überhaupt andere Menschen als Maßstab heranziehen? Warum überlegst Du Dir nicht einfach mal, wieviele Menschen in Deutschland trotz absoluter Arbeitsverweigerung in Deutschland leben können? Was glaubst Du, in wievielen Ländern auf diesem Planeten das sonst noch möglich ist?

Der müsste gesamt so viel leisten, wie 78 andere arbeitende
Menschen.

Und wenn schon. Wenn derjenige, der das bezahlt, dazu bereit ist, hat das niemanden zu interessieren. Woher weißt Du, daß der betreffende Manager nicht tatsächlich Arbeit in einem entsprechenden Gegenwert leistet?

Dann aber hat er noch Verträge, die ihn genau aus der Haftung
für Fehlentscheidungen entlasten, für die er ja dieses Gehalt
bezieht.

Meinst Du, ein Arbeitnehmer haftet für seine Fehler? Ein Vorstand ist kein Arbeitnehmer und haftet daher u.U. tatsächlich für seine Fehler. Daß er sich für diesen Fall absichern läßt, ist doch nur natürlich oder würdest Du eine Arbeit annehmen, wenn Du wüßtest, daß ein Fehler Dich einen wesentlichen Teil Deines Gehaltes/Vermögens - bis hin zur völligen Mittellosigkeit - kosten kann?

Es gibt aber auch eine ganze Masse von Menschen, die obwohl
von morgens bis abends voll arbeiten, sich sehr wohl
überlegen, ob sie denn mal mit den Kindern in den Freizeitpark
gehen können oder der Jahrmarkt oder oder oder oder. Die
rechnen eben mit jedem Pfennig.

Ja und? Meinst Du, es ist ein Menschenrecht, immer so viel Geld zu haben, daß man nicht darüber nachdenken muß, wie bzw. ob man es ausgibt? Ein Anlaß zu Demonstrationen wäre es, wenn hundertausende Menschen trotz Arbeit hungern müßten. Aber siehe da: das ist nicht der Fall.

Wenn ich dich in deiner Antwort richtig verstanden habe,
kommen die Deutschen nicht in die Hufe, weil es den einfach zu
gut geht? Es gibt deiner Ansicht nach, keinen Bedarf gegen
irgendwas - auch immer - zu protestieren? Themen wie
Onlinedurchsuchungen etc. sind deines Erachtens nicht
beanwortungsfähig?

Beantwortungsfähig? Keine Ahnung, was Du mir damit sagen willst, aber wenn Du meinst, daß man wegen der Online-Durchsuchungen auf die Straße gehen sollte, kann ich das nicht wirklich ernstnehmen.

C.