Hallo Jürgen,
Manager sind Bestandteil der Gesellschaft, sie bündeln - im
Gegensatz zu Unternehmern weitgehend risikolos - Ressourcen
der Gesellschaft und(!) sind überdurchschnittlich präsent bei
der Meinungsbildung.
ist das so? Welche Manager fallen den Menschen denn ein, wenn man sie danach fragt? Ackermann, klar. Aber sonst? Seit einem Jahr denken manche wahrscheinlich an Zumwinkel und die Namen Merckle und Schaeffler dürften auch einigen präsent sein (wobei die beiden letztgenannten sicherlich weniger Manager sind (bzw. waren) als vielmehr Unternehmer).
Generell attestiere ich den Deutschen aber bei dem Thema eine sehr verquere Wahrnehmung der Sachverhalte. Von welchen Gehältern reden wir denn überhaupt? Über Ackermanns 14 Mio. vom vorletzten Jahr? Über Zumwinkels 20 Mio.-Zahlung, mit der alle Pensionsansprüche abgegolten sind, wie lange er auch immer lebt? Ich habe mir mal spaßeshalber die Vorstandsvergütungen der DAX 30-Unternehmen angeschaut.
Mit allen Unschärfen (meist sind unterjährig ausgeschiedene Vorstände mit berücksichtigt, in Einzelfällen nicht) kommt dabei folgendes heraus:
Von den gut 150 Vorständen hatten gerade mal 10 ein Einkommen von > 5 Mio. Euro (ohne Gewinn aus Aktienoptionen; mit wäre es eine gute Handvoll mehr). Das Gros lag zwischen 1 und 3 Mio., wobei die fixe Vergütung in den meisten Fällen unter 1 Mio. lag, teilweise sogar unter 500.000. Gehälter > 1 Mio. resultieren also meist aus erfolgsabhängigen Komponenten.
Ist das alles angesichts der Zahl der Vorstände sowie der Einkommen von Sportlern, Musikern und Schauspielern wirklich so dramatisch, daß es notwendig wäre, das zum gesellschaftlichen Problem zu stilisieren?
Gruß
Christian