War Spinoza originell?

ÄÄchz, hallo Metapher,

Die Annahme Spinozas EINER " göttlichen " Substanz ist Teil
der Hermetischen Philosophie.

Ich möchte dich um einen Hinweis bitten, wo das im Corpus
Hermeticum zu finden ist. Weder im Poimandres, in den
Stobäus-Exzerpten in den Oxoniensia, noch in Nag
Hammadi-Texten finde ich derartiges.

Aber hier :

Et sicut omnes res fuerunt ab uno, meditatione unius, sic omnes res natae fuerunt ab hac una re, adaptatione.

Pater omnis telesmi totius mundi est hic.

Allein ein Blick in den Poimandres zeigt, daß dort ein
geistiger und ein Bereich niederer (materieller) Natur
sorgfältig unterschieden wird als eine Grundbedingung
menschlicher Existenz

Unterschieden in seiner Manifestation , nicht in seinem Ursprung.

Auch Du mein Sohn Brutus ?

Als Tiefflieger scheine ich Dir genehmer zu sein ? (;&gt:wink:

Vielfrontenschlacht ermüdet.
Leicht angeschlagen , aber noch lange nicht besiegt.

Merkur

Hallo Merkur,

Platon liest du vermutlich in der Interpretation Plotins,

Nein, ich las ihn in der neugriechischen Übersetzung desselbigen.

interessant, aber das tut deiner plotinischen Sichtweise anscheinend keinen Abbruch. Übrigens: Lesen ist nicht gleich Lesen …

Außerdem hat Jamblichos
bekanntlich die Religion über die Philosophie gestellt, auch
wenn er das Christentum bekämpfte

Das Christentum in seinen dogmatischen Auswüchsen bekämpfte

Das kann man so oder so sehen.

antiken Philosophen, die man nicht
eins zu eins in die Gegenwart übertragen kann.

Öfter sollte, als man tut.

Schon richtig, aber nicht eins zu eins.

Meine Begründung liegt in meiner vollkommenen Resonanz auf die
Inhalte und Ausführungen dieser Philosophen.

Das ist schlicht anmaßend und überheblich. Aber ich weiß ja, dass du das eher so siehst, als wären die Philosophen die Überheblichen. So unterscheidet sich eben manchmal der Fremdeindruck von der Eigenwahrnehmung.

Und zwar Resonanz auf der mentalen und emotionalen Ebene.
Mit der Erwähnung letzterer bin ich natürlich aus Deiner Sicht - und
Beurteilungsweise ::raus aus der Philosophie.

Nur, weil du dieser Haltung unkritisch gegenüberstehst. Philosophie kann man sehr wohl gefühlvoll betreiben und Philosophie kann sich auch mit Gefühlen beschäftigen. Man darf aber die Gefühle und das Einfühlen nicht zur Grundlage der Methodik machen. Dann nämlich gerät man in dieses Missverständnis.

Endgültig abschließend (hoffentlich, aber wir haben die Fronten ja geklärt): Ich sehe sehr wohl dein Wohlwollen, denke nur, dass du in einem Irrtum befangen bist, der nicht zuletzt eben darin besteht, dass du dich nicht entschließen kannst, auf gefühlsmäßig verursachte Vorurteile zu verzichten. Ich weiß schon: „Es passt alles gut zusammen“ wirst du sagen, aber das reicht eben nicht aus.

Herzliche Grüße

Tnomas Miller

Et sicut omnes res fuerunt ab uno, meditatione unius, sic
omnes res natae fuerunt ab hac una re, adaptatione.

ja " ab uno" …

Aber egal, auch wenn die tabula smaragdina, aus der dein Zitat stammt, erst im 13. Jhdt. in der europäischen Literatur auftauchte, und zunächst Albertus Magnus als Autor vermutet wurde, ist nicht auszuschließen, daß Spinoza den Text wahrgenommen hat.

Aber was das mit einer systematischen Philosophie des Absoluten, von der die Spinozas (mit der auf die Spitze gebrachten Formulierung „natura sive deus“) eines mehrerer Beispiele ist, zu tun haben soll, ist mir immer noch schleierhaft. Sind doch in der Nacht alle Kühe schwarz?

Überraschend finde ich, daß du zu meinen übrigen Bemerkungen nichts sagst, die sich auf das begriffliche Chaos bezogen, das entsteht, wenn man die verschiedenen Bedeutungen des Ausdrucks „Philosophie“ durcheinanderwirft.

Vielfrontenschlacht ermüdet.

Die entsteht leicht, wenn man uneinsichtig ist. Das ist wie mit dem Witz mit dem Geisterfahrer.

Leicht angeschlagen , aber noch lange nicht besiegt.

Daß es hier um „besiegen“ geht, ist alleine dein Eindruck.

Grüße

Metapher

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