Warmwasserspeicher seltsam angeschlossen

Im Bad hängt ein alter WW-Speicher. Den Stromanschluß verstehe ich nicht so recht, denn das angeschlossene Stromkabel besteht aus 4 Adern, und im Sicherungskasten befinden sich dafür 3 Schraubsicherungen für 20 Amp. 400V~ 250V=

Allerdings ist nur eine Sicherung eingeschraubt.

Gab es früher vielleicht eine solche Starkstromleitung ohne Erdungskabel? Oder wie ist das zu erklären?

Hier ein Foto: http://www.griesheimer-duene.de/Boiler.JPG
(das eine weggebogene Kabel endet blind)

Hallo Schorsch,

im Boiler hat ein wiederlicher Pfuscher das (ursprüngliche?) 5-polige Drehstromkabel durch ein 4- poliges ersetzt und die drei Phasen im Boiler zu einer zusammengefasst (siehe die schlampig verlegten Kabelbrücken an den Klemmen 3,4,5)

Sieht so aus, als wollte der Pfuscher kein neues 5 poliges Kabel kaufen und ein vierpoliges in der Grabbelkiste hatte.

Der Pfuscher hat die Zugentlastung nicht richtig ausgeführt, die Drähte teilweise zu weit draußen angeklemmt (Klemme 3), und für die Phase einen blauen Draht verwendet.

Toll ist noch der eine Draht, der unisoliert im nichts verläuft.

Was willst Du nun machen? Einen Elektriker holen, der die Vorschriften einhält? Naja so funktionierts aus :o(

Gruß Gerold

Hallo,

Gab es früher vielleicht eine solche Starkstromleitung ohne
Erdungskabel? Oder wie ist das zu erklären?

Ja, habe ich sogar im Keller liegen (nein, wird natürlich schon lange nicht mehr verwednet) so lange gibt es das mit der Erdung noch gar nicht. Das Kabel sieht aber gar nicht so alt aus.

Cu Rene

Hallo Gerold,

so ist das mit Sicherheit nicht, daß jemand ein „5-polige Drehstromkabel durch ein 4- poliges ersetzt“ hat, denn das offenbar 4-polige Kabel liegt seit etwa 30 Jahren in dem alten Haus. Es verläuft über eine weite Strecke unter Putz und Mauerwerk vom Sicherungskasten im Treppenhaus zum Bad. Da hat also keiner ein 5-poliges Kabel herausgenommen und durch ein 4-poliges ersetzt.

Der Boiler ist auf 230V angeschlossen,Genau wie ein Elektroherd der auf 230V angeschlossen werden kann.Natürlich ist das nicht fachgerecht gemacht.Alte Kabel und Leitungen aus den 60 er Jahren hatten keine grüngelbe Ader.Warum der Anschluss so erfolgte kann nur geraten werden,wahrscheinlich nur 230 V Anschluss im Haus.

Hallo auch Schorsch!

Jo, deine Vermutung ist richtig. Bis 1974 war ein Drehstromkabel 4-polig (klassische Nullung), es gab keinen extra Draht für den Nulleiter. Nullleiter (blau) und Schutzleiter (grünglb) waren bis dahin in einem DRaht (PEN-Leiter, grünglb) zusammengefasst. Die 3 Phasen waren auf den Drähten schwarz, braun, blau.

Wahrscheinlich wurde die Wohnung in der Zwischenzeit mal saniert (FI-Schalter nachgerüstet o.ä.). Dabei wurde dann der blaue Draht als N-Leiter benötigt. Es blieben nur noch der schwarze und braune Draht für die Phasen übrig. Der Boiler wurde dann mit Wechselstrom angeschlossen. Nur schwarz. Braun blieb unbenutzt. Deshalb sind in deiner Verteilung da noch 3 Schraubsockel, wovon nur einer benutzt wird.

Alles richtig so !

Auf dem Foto ist nichts erkennbar, was eine Gefahr darstellt.

Gruss Schorsch (Kluni)

Hallo auch Schorsch!

Du schreibst:

Bis 1974 war ein
Drehstromkabel 4-polig (klassische Nullung), es gab keinen
extra Draht für den Nulleiter. Nullleiter (blau) und
Schutzleiter (grünglb) waren bis dahin in einem DRaht
(PEN-Leiter, grünglb) zusammengefasst. Die 3 Phasen waren auf
den Drähten schwarz, braun, blau.

Wahrscheinlich wurde die Wohnung in der Zwischenzeit mal
saniert (FI-Schalter nachgerüstet o.ä.). Dabei wurde dann der
blaue Draht als N-Leiter benötigt. Es blieben nur noch der
schwarze und braune Draht für die Phasen übrig. Der Boiler
wurde dann mit Wechselstrom angeschlossen. Nur schwarz. Braun
blieb unbenutzt. Deshalb sind in deiner Verteilung da noch 3
Schraubsockel, wovon nur einer benutzt wird.

Alles richtig so !

Auf dem Foto ist nichts erkennbar, was eine Gefahr darstellt.

Nur - dieses Kabel ist mit 3 Sicherungen verdrahtet. Eine Sicherung ist aber nur eingeschraubt. So hat das über Jahrzehnte funktioniert. Was ist aber, wenn ein ein neuer Boiler eingebaut wird. Man müßte wohl testen, wenn alle drei Sicherungen eingeschraubt sind, welche drei Phasen unter Spannung stehen.

Das andere wäre für mich dann die Frage, ob man einen neuen Warmwasserspeicher mit dem vorhandenen Kabel anschließen kann oder darf, wenn kein Erdkabel vorhanden ist.

Hi,

Nur - dieses Kabel ist mit 3 Sicherungen verdrahtet. Eine
Sicherung ist aber nur eingeschraubt.

vielleicht sind die leeren Sicherungshalter gar nicht mehr verdrahtet?
Wenn doch, weiß man natürlich nicht wo die enden. Z.B. auf dem braunen, losen Draht?

So hat das über
Jahrzehnte funktioniert. Was ist aber, wenn ein ein neuer
Boiler eingebaut wird. Man müßte wohl testen, wenn alle drei
Sicherungen eingeschraubt sind, welche drei Phasen unter
Spannung stehen.

„Man“, der Elektriker also müsste wohl im Sicherungskasten nachsehen wie das Kabel aufgelegt ist und es ggf testen/ändern.

Das andere wäre für mich dann die Frage, ob man einen neuen
Warmwasserspeicher mit dem vorhandenen Kabel anschließen kann
oder darf, wenn kein Erdkabel vorhanden ist.

Also du hast ja den grün/gelben, den braunen, den blauen und den schwarzen.
Daraus könnte man ggf 2x230V+PE machen oder 1x400V+PE; zumindest auf das Kabel bezogen. Vielleicht ist es ja sogar doch ein 5-adriges Kabel und der zweite schwarze Draht nur in der Ummantelung versteckt?

VG,
J~

Hey Schorsch, hier auch Schorsch,

…mach dir jetzt bitte nicht gleich Sorgen. Das gezeigte Kabel ist
ein gaaaanz normales „Altbaukabel“ für Drehstrom, und das war eben 4-adrig seinerzeit.

Mittlerweile haben sich die Vorschriften doch sehr zum Sicheren hin geändert, der blaue Draht ist jetzt der Null-Leiter und das ist auch gut so !

Geh bitte einfach davon aus, dass es ein Elektriker gemacht hat, dann sind die 2 freien Sicherungen NICHT ANGESCHLOSSEN. Das ist ein völlig normaler Vorgang, kein Grund zur Annahme von Sensationen. Deine Fotos und deine Beschreibung passen zu einer Standartmassnahme, die alltäglich und völlig in Ordnung ist. Erst wenn die 2 freien Sicherungen dennoch angeschlossen wären, erst dann hätten wir hier Grund weiterzureden.

So, und jetzt dazu, was passiert, wenn der Boiler erneuert werden muss: Das 4-adrige Kabel ist unterputz verlegt und kann auch nicht einfach ausgetauscht werden? d.h. aus dem 4-adrigen Kabel ergibt sich nach den Normen, die ein ausführender Fachbetrieb einhalten muss, maximal ein halber Drehstromanschluss mit nur zwei anstatt der drei nötigen Phasen für einen kompletten Drehstrom. Darauf wäre dann bei einem Austausch zu achten, daß der Neue auch mit nur 1 oder 2 Phasen angeschlossen werden kann. also mit max 4600Watt bzw 9200 Watt Leistung auskommt.

Vorrausgesetzt, daß die braune unbenutzte Ader in Ordnung ist, denn wir wissen ja aus der Ferne nicht, warum der Anschluss von Drehstrom auf Wechselstrom geändert wurde.

lG Schorsch (Kluni)

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…:ein gaaaanz normales „Altbaukabel“ für Drehstrom, und das war

eben 4-adrig seinerzeit.

Mittlerweile haben sich die Vorschriften doch sehr zum
Sicheren hin geändert, der blaue Draht ist jetzt der
Null-Leiter und das ist auch gut so !

Geh bitte einfach davon aus, dass es ein Elektriker gemacht
hat, dann sind die 2 freien Sicherungen NICHT ANGESCHLOSSEN.
Das ist ein völlig normaler Vorgang, kein Grund zur Annahme
von Sensationen. Deine Fotos und deine Beschreibung passen zu
einer Standartmassnahme, die alltäglich und völlig in Ordnung
ist. Erst wenn die 2 freien Sicherungen dennoch angeschlossen
wären, erst dann hätten wir hier Grund weiterzureden.

So, und jetzt dazu, was passiert, wenn der Boiler erneuert
werden muss: Das 4-adrige Kabel ist unterputz verlegt und kann
auch nicht einfach ausgetauscht werden? d.h. aus dem 4-adrigen
Kabel ergibt sich nach den Normen, die ein ausführender
Fachbetrieb einhalten muss, maximal ein halber
Drehstromanschluss mit nur zwei anstatt der drei nötigen
Phasen für einen kompletten Drehstrom. Darauf wäre dann bei
einem Austausch zu achten, daß der Neue auch mit nur 1 oder 2
Phasen angeschlossen werden kann. also mit max 4600Watt bzw
9200 Watt Leistung auskommt.

Vorrausgesetzt, daß die braune unbenutzte Ader in Ordnung ist,
denn wir wissen ja aus der Ferne nicht, warum der Anschluss
von Drehstrom auf Wechselstrom geändert wurde.

lG

Hallo Schorsch (Kluni)

deine Antwort ist die beste!!!
Das einzige was zu ergänzen wäre: Die unbenutzte Ader zusätzlich mit einer Lüsterklemme versehen!!
Werner

Soll mehr Text schreiben: Dann wiederholungen:
Nicht weiter lesen:

Mittlerweile haben sich die Vorschriften doch sehr zum
Sicheren hin geändert, der blaue Draht ist jetzt der
Null-Leiter und das ist auch gut so !

Hallo schorsch_kluni,

so wünscht man sich eine verständliche und sachgerechte Information, so wie Du dies in diesem Artikel gerade getan hast. Ohne „fachmännische“ Überheblichkeit und genau die Thematik treffend. Vielen Dank dafür - mögen sich andere ein Beispiel daran nehmen!

Grüße Schorsch. (der mit dem Punkt nach dem Schorsch)

Im Bad hängt ein alter WW-Speicher. Den Stromanschluß verstehe
ich nicht so recht, denn das angeschlossene Stromkabel besteht
aus 4 Adern, und im Sicherungskasten befinden sich dafür 3
Schraubsicherungen für 20 Amp. 400V~ 250V=

Allerdings ist nur eine Sicherung eingeschraubt.

Gab es früher vielleicht eine solche Starkstromleitung ohne
Erdungskabel? Oder wie ist das zu erklären?

Da ist doch eine gelbe Ader, bei der ich glaube erkennen zu können, dass da weiter unten auch eine grüne Markierung dran ist. Zudem ist diese Ader an der Erdungsklemme angeschlossen.

Somit hast Du dort eine Leitung, die mal für einene Drehstromverbraucher gelegt wurde, der keinen Neutralleiter benötigt.
Das war vermutlich mal für einen Durchlauferhitzer vorgesehen. Der Querschnitt sieht mir nach 4mm² aus, das hat man früher als ausreichend betrachtet, heute würde man eher 6mm² als Minimum verlegen.

Der Speicher benötigt aber einen Neutralleiter. Also hat man die blaue Ader, die vormals an einer der drei Sicherungen angeschlossen war, in der Verteilung an der Neutralleiterschiene angeschlossen.
Den schwarzen hat man als alleinigen spannungsführenden Draht - Außenleiter - genutzt und am Gerät auf alle vier Klemmen gelegt.

So, jetzt kommt die Kritik:
Evtl. hätte man die Heizelemente doch auf drei Außenleiter/Phasen verteilen können, einige WW-Speicher kommen ohne Neutralleiter aus, wenn man entsprechend Brücken setzt / umverdrahtet. Eine gleichmäßige Verteilung der Last auf drei Phasen ist immer vorzuziehen!
Ganz sicher hätte man aber die Last auf zwei Phasen verteilen können, nicht optimal, aber besser, und dann die blaue Ader als Neutralleiter benutzt.
Ganz sicher sollte man aber eine unbenutzte Ader (braun) nicht einfach nur zur Seite legen, sondern unter einer Klemme verstauen.

Bitte mach mal nen Foto vom Schaltplan, der befindet sich oft auf einer Abdeckung, dann sehen wir mehr!

im Boiler hat ein wiederlicher Pfuscher das (ursprüngliche?)
5-polige Drehstromkabel durch ein 4- poliges ersetzt und die
drei Phasen im Boiler zu einer zusammengefasst (siehe die
schlampig verlegten Kabelbrücken an den Klemmen 3,4,5)

Wie kommst Du denn darauf?
Weitaus wahrscheinlicher ist, dass das eine völlig normgerechte 4adrige Drehstromleitung war für einen Verbraucher ohne Neutralleiter.

Sieht so aus, als wollte der Pfuscher kein neues 5 poliges
Kabel kaufen und ein vierpoliges in der Grabbelkiste hatte.

Der Pfuscher hat die Zugentlastung nicht richtig ausgeführt,

Sehe ich nicht auf dem Bild. Die Leitung liegt unter einer Schelle festgeklemmt, zudem hat der PE eine Schlaufe und würde bei Zug als letzter Draht abgehen. Zumindest meine ich das so erkennen zu können.

die Drähte teilweise zu weit draußen angeklemmt (Klemme 3),

Nö, das ist eine originale Zweifach Klemme, die den ankommenden L1 auf zwei Klemmen verteilt. Genau wie beim N.

und für die Phase einen blauen Draht verwendet.

OK, diese Brücke von 5 nach 6 hätte nicht blau sein dürfen. Da sehe ich eine Vorschriftwidrigkeit, aber keine Gefahr (es ist ja unmittelbar erkennbar, dass der blaue mit dem grauen und schwarzen zusammengeklemmt ist. Aber trotzdem macht man sowas bitte nicht.

Toll ist noch der eine Draht, der unisoliert im nichts
verläuft.

Ja, das ist auch einer meiner Kritikpunkte.

…mach dir jetzt bitte nicht gleich Sorgen. Das gezeigte
Kabel ist
ein gaaaanz normales „Altbaukabel“ für Drehstrom, und das war
eben 4-adrig seinerzeit.

100% richtig. Es hat auch entgegen der ersten Befürchtungen einen Schutzleiter, der ist auch geräteseitig korrekt angeschlossen (in der Verteilung hoffentlich auch).

Mittlerweile haben sich die Vorschriften doch sehr zum
Sicheren hin geändert, der blaue Draht ist jetzt der
Null-Leiter und das ist auch gut so !

Kann er - muss er aber nicht. In Stromkreisen, in denen kein Neutralleiter ist, darf die blaue Ader auch andere Funktionen haben (außer Schutzleiter). Es gibt nur die Pflicht, dass in einem Stromkreis, der einen Neutralleiter enmthält, dieser auch blau sein muss - wenn die Kennzeichnung durch Farben erfolgt (bei Kennzeichnung durch Ziffern natürlich nicht, da kann man frei wählen, welche Ziffer für den N zuständig ist.)

Geh bitte einfach davon aus, dass es ein Elektriker gemacht
hat, dann sind die 2 freien Sicherungen NICHT ANGESCHLOSSEN.

Die eine frei Sicherung war wohl mal für den blauen zuständig, da wird nichts mehr angeschlossen sein.
Die zweite freie Sicherung war/ist für den braunen. Wenn der noch an dem Sicherungssockel angeschlossen sein sollte, dann ist natürlich eine gefährliche Situation möglich. Den braunen also auf jeden Fall im Speicher auf eine isolierte Klemme führen, besser noch: ihn als zweiten Außenleiter nutzen.

So, und jetzt dazu, was passiert, wenn der Boiler erneuert
werden muss: Das 4-adrige Kabel ist unterputz verlegt und kann
auch nicht einfach ausgetauscht werden? d.h. aus dem 4-adrigen
Kabel ergibt sich nach den Normen, die ein ausführender
Fachbetrieb einhalten muss, maximal ein halber
Drehstromanschluss mit nur zwei anstatt der drei nötigen
Phasen für einen kompletten Drehstrom. Darauf wäre dann bei
einem Austausch zu achten, daß der Neue auch mit nur 1 oder 2
Phasen angeschlossen werden kann. also mit max 4600Watt bzw
9200 Watt Leistung auskommt.

Oder als reiner Drehstromkreis ohne N. Z.B. für einen kleinen Durchlauferhitzer. (Sieht nach 4mm² aus, sollte mit 18kW gehen).

HI,
Woher weiss du dass der Draht unisoliert endet, man sieht das Ende doch gar nicht da es auf dem Foto verdeckt ist?

OL

Wirklich ekelhafter Pfuscher

Sehe ich nicht auf dem Bild. Die Leitung liegt unter einer
Schelle festgeklemmt, zudem hat der PE eine Schlaufe und würde
bei Zug als letzter Draht abgehen. Zumindest meine ich das so
erkennen zu können.

Der PE hat nur deshalb eine Schlaufe, weil die PE- Klemme etwas weiter vorne liegt (ok kann man so lassen).
Unter der Zugentlastung verstehe ich die Kabeleinführung, wo das Kabel offensichtlich schief drin hängt (zu kurz?).
Beim Zug am Kabel wird sich wohl als erstes der straff gespannte N lösen.

Nö, das ist eine originale Zweifach Klemme, die den
ankommenden L1 auf zwei Klemmen verteilt. Genau wie beim N.

Schau Dir den schwarzen Draht genau an, den hat unser lieber Elektriker zuerst in der richtigen Länge abisoliert, in die Klemme gelegt und dann ist der Draht beim Festschrauben zurückgefedert. Hängt halb drin, macht ja nichts, hauptsache der Strom fließt.

Toll ist noch der eine Draht, der unisoliert im nichts verläuft.

Man sieht nicht ob der Draht wirklich unisoliert verläuft aber alleine das ist für mich schon eine Unverschämtheit.

Wenn ich die geänderte Titelzeile sehe, denke ich, dass Du noch nicht viel Pfusch gesehen hast.
An diesem Gerät ist nichts „wirklich ekelhaft gepfuscht“, es wurde aber nachlässig gearbeitet.

Nö, das ist eine originale Zweifach Klemme, die den
ankommenden L1 auf zwei Klemmen verteilt. Genau wie beim N.

Schau Dir den schwarzen Draht genau an,

Hab ich!

den hat unser lieber
Elektriker zuerst in der richtigen Länge abisoliert, in die
Klemme gelegt und dann ist der Draht beim Festschrauben
zurückgefedert.

Das stimmt aber nun definitiv nicht, es sei denn es ist eine Schraube mit Linksgewinde. Die Ader befindet sich auch voll im Klemmbereich des Schraubenkopfes, dort, wo auch die seitliche Führung ein seitliches Wegrutschen verhindert. Würde sie weiter hereinragen, sähe das nur etwas besser aus, würde aber zu einem besseren Kontakt nicht beitragen.
Die Tatsache, dass der Betriebsstrom da schon jahrelang drüber läuft, ohne dass sich Verfärbungen zeigen, spricht auch nicht gerade für einen schlechten Kontakt. OK, das ist nur ein INDIZ - ich wende das Argument „hat immer so geklappt“ ungerne an, aber wenn man behauptet, dass die Klemme nur gerade so eben noch hält, dann muss das als Gegenargument herhalten.

Nix für ungut, aber immer daran denken, dass man die Maßstäbe, die man an anderer Leute Arbeit anlegt, auch irgendwann mal an eigenen Werken angewandt werden könnten.

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Hallo xstrom,

Da ist doch eine gelbe Ader, bei der ich glaube erkennen zu
können, dass da weiter unten auch eine grüne Markierung dran
ist. Zudem ist diese Ader an der Erdungsklemme angeschlossen.

Somit hast Du dort eine Leitung, die mal für einene
Drehstromverbraucher gelegt wurde, der keinen Neutralleiter
benötigt.

Der Speicher benötigt aber einen Neutralleiter. Also hat man
die blaue Ader, die vormals an einer der drei Sicherungen
angeschlossen war, in der Verteilung an der
Neutralleiterschiene angeschlossen.
Den schwarzen hat man als alleinigen spannungsführenden Draht

  • Außenleiter - genutzt und am Gerät auf alle vier Klemmen
    gelegt.

So, jetzt kommt die Kritik:
Evtl. hätte man die Heizelemente doch auf drei
Außenleiter/Phasen verteilen können, einige WW-Speicher kommen
ohne Neutralleiter aus, wenn man entsprechend Brücken setzt /
umverdrahtet. Eine gleichmäßige Verteilung der Last auf drei
Phasen ist immer vorzuziehen!
Ganz sicher hätte man aber die Last auf zwei Phasen verteilen
können, nicht optimal, aber besser, und dann die blaue Ader
als Neutralleiter benutzt.
Ganz sicher sollte man aber eine unbenutzte Ader (braun) nicht
einfach nur zur Seite legen, sondern unter einer Klemme
verstauen.

Bitte mach mal nen Foto vom Schaltplan, der befindet sich oft
auf einer Abdeckung, dann sehen wir mehr!

habe gerade mal genauer nachgesehen, tatsächlich ist die gelbe Ader mit einem grünen Längsstreifen versehen. Den sieht man auf dem Foto nicht.

Hier das Bild mit Schaltplan des alten Boilers:

http://www.griesheimer-duene.de/BoilerSchaltpl.jpg

Nix für ungut, aber immer daran denken, dass man die Maßstäbe,
die man an anderer Leute Arbeit anlegt, auch irgendwann mal an
eigenen Werken angewandt werden könnten.

Entschuldigung, ich vergebe regelmäßig Aufträge an Elektriker und erwarte für 60 bis 100 Euro pro Stunde ordentliche Arbeit und nicht bloss „funktioniert schon“.
Und das optisch schöne hat auch seinen guten Grund. Wenn später mal ein zweiter Elektriker die Sache reparieren muss und er findet eine lieblos geschusterte Arbeit vor, ist die Chance groß, dass er einen schlimmeren Pfusch hinterherlegt.
Wer eine solche Arbeit wie im Bild dargestellt abliefert, bekommt von mir nie wieder einen Auftrag.

Hallo xstrom,

Bitte mach mal nen Foto vom Schaltplan, der befindet sich oft
auf einer Abdeckung, dann sehen wir mehr!

habe gerade mal genauer nachgesehen, tatsächlich ist die gelbe
Ader mit einem grünen Längsstreifen versehen. Den sieht man
auf dem Foto nicht.

Hier das Bild mit Schaltplan des alten Boilers:

http://www.griesheimer-duene.de/BoilerSchaltpl.jpg

OK, und da bestätigt sich meine Vermutung:
Der Speicher ist für 2phasigen Betrieb vorgesehen.
Also sollte man die braune Ader wieder in Betrieb nehmen, an der Verteilung sind dann zwei Sicherungen à 16A zu setzen (auch 10A geht problemlos, da jede Phase nur mit 2kW belastet wird).
Wo immer es geht, sollten größere Verbraucher auf mehrere Phasen aufgeteilt werden
Somit wird dann nicht mehr ein Außenleiter und ein Neutralleiter mit je 19A belastet (der Speicher hat an 230V ja ca. 4370W), sondern es werden zwei Außen- und der Neutralleiter nur noch mit 9,5A belastet.
Du hast dann auch einen kleineren Spannungsfall auf der Leitung, also weniger Verluste und schnelleres Aufheizen (je nach Leitungslänge sind das ein paar Prozent!).
Der Stromverbrauch wird dadurch aber nicht um die Hälfte reduziert, bitte verstehe das nicht falsch. Es fließt nur der halbe Strom, der aber dann auf zwei Leitern. Nur der geringere Spannungsfall sorgt für ein bisschen bessere Effizienz.

Ach, was mir noch einfällt: Du sagtest, da wären freie Sicherungen. Da sind doch Schraubkappen drauf, oder hast Du da zwei Löcher? Unbenutzte Sicherungssockel müssen durch SChraubkappen verschlossen sein, sonst kann man mit dem Finger an den Strom packen. Ist zwar unwahrscheinlich, dass jemand den feuchten Finger in ein Loch am Verteiler steckt, aber selten bekommt man Sicherheit so billig wie durch eine Schraubkappe!

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