kann aber trotzdem nichts unkommentiert lassen…
Das geht mir auch so. Deshalb sind wir ja noch hier am Reden, obwohl der Thread schon mit einem Bein im Archiv steht.
Und wie ist es mit folgenden Beispielen:
Du versuchst umweltfreundlich zu leben, siehst aber, wie deine
Nachbarn das Auto laufen lassen, während sie auf jemand warten
oder das Eis von den Scheiben kratzen.
Du arbeitest irgendwo im öffentl. Dienst und versuchst einen
guten Job zu machen. Die Kollegen schieben aber alle 'ne
ruhige Kugel und bezahlen auch Dinge für ihr eigenes Vergnügen
aus der öffentlichen Kasse.
Dann ist das deren Bier. Sorry. Ich kann noch so
umweltfreundlich eingestellt sein, aber ich weiß eins: Leute
lassen sich nicht erziehen.
Mir geht es nicht um Erziehen, sondern ich frage mich, ob du dich nicht mehr über Dinge ärgerst, über die du dich früher geärgert hättest. Ob du gelassener bist, und ob es weise ist, das zu sein. Mir geht es in vielem so, dass ich mich zwar nicht mehr aufrege, weil ich halt so ziemlich kapiert habe, wie die Welt ist, dass es mich aber auch öfters traurig macht, dass sie so ist.
Wobei letzteres dann schon unsensibel ist. Wenn du ein
„später“ wolltest, hättest du es selber gesagt.Im Grunde ist „keine Zeit“ aber auch unsensibel, da gelogen.
Nicht wenn beiden klar ist, dass es eine Ausrede ist.
Au ja, schön. Ihr habt keine Ahnung, wie unmöglich und
unhöflich und respektlos(!) manchmal ein Abgrenzen ist.
Gut, aber das Abgrenzen kommt ja doch irgendwann, wenn du ohnehin nix von dem Typen willst. Dann lieber gleich.
Ich habe auch mal gesagt „es fühlt sich für mich nicht richtig
an“. Fand ich, klang sehr ok. Es kam trotzdem ne Nachfrage,
warum. Versteh ich auch. Ich würde halt auch nachfragen. Jeder
würde nachfragen, davon geht man aus. Da windet man sich dann
lieber raus.
Der Satz ließ ihn vielleicht noch hoffen, dass da nur ein Missverständnis ausgeräumt werden müsse, dass doch noch was gehen könnte. „Ich hab keine Gefühle für dich“ wäre schon deutlicher gewesen. Wenn klar ist, dass nix geht, ist Nachfragen albern.
Wenn derjenige nett war, mit einem Zusatz wie „Nichts für
ungut“ oder „Ich hab nichts gegen dich, aber…“ oder „Mach’s
gut“/„Alles Gute“ oder „Ich wünsch dir viel Glück“ oder so.Vielleicht bin ich grundsätzlich in einem lockereren Umfeld
von Leuten, aber das beste Kennenlernen ergibt sich meistens
dann, wenn so eine Frage gar nicht so klar gestellt werden
muss. Wenn beide das Gegenüber soweit sympathisch und
verständlich finden, dass sie positive wie negative Zeichen
schon sehen können. Und es nicht erst zu einer Situation
kommen muss, in der eine Frage überhaupt ausgesprochen werden
muss, auf die man so reagieren sollte wie oben beschrieben.
Die Situation in so einer Frage ist nämlich für beide Seiten
extrem unangenehm, und die Angst, dass so eine Situation zu
erwarten ist bei jemandem, kann auch daran hindern, denjenigen
überhaupt kennenlernen zu können.Die Leute lassen sich am leichtesten kennenlernen, bei denen
man keine Angst haben muss, dass die irgendwann ein
demonstratives „Nein!“ brauchen, weil sie’s auch vorher
mitbekommen haben - sondern bei denen man spürt, dass sie sich
freuen wenn was zustandekommt, und wenn nicht, dann halt
nicht.Die, die explizite Fragen stellen, sind oft, wie schon gesagt,
auch die, die meist Abfuhren bekommen. Die eher unsicher sind,
deshalb Regeln brauchen, nicht spontan und offen auf das
Gegenüber eingehen können, nicht offen sind für Entwicklungen,
auch nicht offen dafür, wenn sich halt nichts entwickelt.
Die expliziten Fragen kommen sehr oft auch dann, wenn man
innerlich eigentlich eh spürt, dass vom anderen nichts kommt,
dann hakt man nochmal nach. Obwohl man die Antwort eigentlich
weiß.
Und erst auf eine explizite Frage kann man auch eine explizite
Antwort im o.g. Fall geben.
Die Antworten-Vorschläge hab ich auch für den Fall gedacht, dass eine Kneipenbekanntschaft am nächsten Tag 'ne SMS schreibt. Ich finde, man muss dann nicht rumeiern. Wenn ein Mann deine Nr. will und dich am nächsten Tag kontaktiert, dann nicht, weil er mit dir nur Tennis spielen will. Das wissen beide. Wenn einer dann so kindisch ist und sagt, so war das doch gar nicht gemeint, dann musst du wirklich nicht mehr antworten.