Warum Dreifaltigkeit?

Hallo!

Warum gibt es im christlichen Glauben die „Dreifaltigkeit“?
(Vater, Sohn und heiliger Geist) ?
Gott ist der Vater, Jesus sein Sohn. Aber wer oder was ist der heilige Geist. Warum hat man ihn zusätzlich ‚erfunden‘?

LG, Jenna

Hallo Jenna,

kennst Du schon die Wikipedia-Artikel dazu?

http://de.wikipedia.org/wiki/Dreifaltigkeit

http://de.wikipedia.org/wiki/Heiliger_Geist

Gruß

=^…^=

Ja. Ich verstehe den Artikel nur nicht.

Habe gerade beim Googeln einen ganz interessanten Link gefunden, den ich euch nicht vorenhalten möchte:

http://www.weltmanager.de/Trinitaet.html

Ich habe mich auch schon oft gefragt, wie es kommt, dass Gott und Jesus einerseits als zwei verschiedene Personen dargestellt werden (Jesus = Gottes Sohn), andererseits aber als ein- und dieselbe Person (Christus = Gott) Maria hätte also ein Kind namens Jesus von Gott geboren, der selbst Gott ist.

Warum gibt es im christlichen Glauben die „Dreifaltigkeit“?

Weil es verschiedene Bibelstellen gibt, die diese Dreifaltigkeit nahelegen.

Gott ist der Vater, Jesus sein Sohn. Aber wer oder was ist der
heilige Geist. Warum hat man ihn zusätzlich ‚erfunden‘?

Den Heiligen Geist hat nicht „man“ sonder - wenn überhaupt - Gott „erfunden“. Über das Warum kann daher auch nur er Auskunft geben :wink: .

Es wäre einfacher, Ihre Fragen zu beantworten, wenn sie etwas präziser formuliert wären (z.B. was genau Sie an den gelinkten Artikeln nicht verstehen).

Gruß, Martinus…

Dreieinigkeit: auch Dreifaltigkeit genannt
Hallo Jenna19,

Gott Vater ist der Schöpfer der Welt, Gott Sohn war zugleich Mensch, betete zum Vater, starb gottverlassen und wird am Ende alles dem Vater unterwerfen, daher ist das nicht einfach derselbe, Gott der Heilige Geist wird von Gott Sohn verheissen, geht vom Vater aus, wird von Vater und Sohn gesandt, bleibt dauerhaft bei den Menschen und tröstet sie. Von Sohn und Geist heisst es ausdrücklich: bei Gott und zugleich Gott. Es wird gestritten, ob der Geist nur vom Vater oder auch vom Sohn ausgehe. Für unsere menschliche Sicht gibt es keinen Weg zum Vater als durch den Sohn, daher geht der Geist aus westkirchlicher, d. h. römisch-katholischer Sicht auch vom Sohn aus.

Die drei sind aber nicht zu trennen, daher sagt man „eines Wesens“, sie leben das gleiche Sein.

Gruss
Mike

Wenn man davon ausgeht, das Gott für alle Menschen existiert, dann hat der Mensch dennoch die Vorstellung von Gott erfunden, d.h. so wie er ihn sieht. Sonst würde es ja nicht verschiedene Auffassungen von Gott geben (verschiedene Religionen).
Ich habe mich gefragt, warum also die Christen (oder bestimmte) auf die Idee gekommen sind, den heiligen Geist in die Religion einzuführen. Warum hat man es nicht bei Gott und Gottes Sohn belassen? Das muss einen Grund gehabt haben. Auch frage ich mich, warum Jesus einmal als Sohn Gottes und einmal als Gott selbst bezeichnet wird.

Die drei sind aber nicht zu trennen, daher sagt man „eines
Wesens“, sie leben das gleiche Sein.

ja, genau das verstehe ich nicht. Wie können drei verschiedene das gleiche Sein leben?

Hallo Jenna,

Die drei sind aber nicht zu trennen, daher sagt man „eines
Wesens“, sie leben das gleiche Sein.

ja, genau das verstehe ich nicht. Wie können drei verschiedene
das gleiche Sein leben?

dies versteht letztendlich auch niemand genau, auch kein
Theologe.
Und wenn die sich auch noch so „krumm legen“.
Die erste große Glaubensspaltung der Christen entstand,weil man dieses
Verständnis genau festlegen wollte.
Doch wäre es nicht vermessen Gott ganz verstehen (erkennen)zu wollen ?
Die Dreieinigkeit Gottes ist ein Glaubensgeheimnis und bleibt es.
Gruß VIKTOR

1 „Gefällt mir“

‚Geheimnis des Glaubens‘
VIKTOR hat Recht. Nur kann man deswegen noch lange nicht sagen, es seien halt doch einfach drei (Tritheismus) oder es sei halt doch nur Einer (Modalismus).

Kurz gesagt: Wenn wir die Bibel, die christliche Spiritualität und die entscheidenden Traditionen durchforsten, haben wir zugleich die Angaben: Gott ist Einer, Gott ist Drei. Hinzu kommt: Christus ist Gott und Mensch zugleich und wird in den Sakramenten gegenwärtig.

Wie das letztendlich genau geht, weiss in der Tat keiner.

Gruss
Mike

1 „Gefällt mir“

Das hat Martinus im Wesentlichen gesagt. In der Bibel (sowie auch in der Spiritualität und Tradition) ergibt sich immer wieder:

Der Geist Gottes ist Gott und ist bei Gott.
Jesus wird als der Gesalbte Gottes und als Gott bezeichnet.

Beides hat gute Gründe: Jesus sagt immer die Wahrheit und kann Wunder tun bis zur Auferstehung. Die Weisheit Gottes geht von Gott aus und wieder zu Gott zurück. Dennoch sind sie nicht immer beieinander, vgl. Golgotha, wo Jesus gottverlassen ist.

Gruss
Mike

Zusätzliche Angabe
Genauer und ausführlicher stehen die Angaben im sogenannten Katechismus der Katholischen Kirche.

http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_INDEX.HTM

1 „Gefällt mir“

Da ich nicht sicher bin, worauf Du hinauswillst, hier noch eine religionsgeschichtliche Angabe:

Das Alte Testament (erster Teil der Bibel, Weisung der Juden) spricht bisweilen von Gott als „Eloh i m“ (Mehrzahl), tätig allerdings als ein Subjekt. Also grammatisch: „D i e Herren mach t das und das.“

Gruss
Mike

ich verstehe den Sinn der Aufspaltung halt nicht. Warum alles so kompliziert machen? Muss Religion so mystifiziert sein, damit man dran glaubt? Als Kind habe ich mich erst recht gefragt, was das soll. Das war alles so verwirrend, dass ich es aufgegeben habe, mich weiter damit zu beschäftigen.

Es ist auch nicht ein zwingender Beweis für Gott
Hallo Jenna19,

man kann es nicht ganz mit dem menschlichen Verstand fassen. Darum reden wir auch von der Grundentscheidung: Der Wille zum Glauben muss vorhanden sein und kann nicht durch Logik erzwungen werden.

Natürlich kann man es zunächst auch einfach machen. Die Grundbotschaft lautet: Es gibt einen Gott.

Da wir Jesus für den Christus (den Gesalbten Gottes, Prophet, König und Obersten Priester) halten, folgen wir dem, was Jesus gesagt hat. Er hat an Gott den Vater geglaubt und verkündet, der Tröster, der Heilige Geist, werde zu uns kommen. Am jüdischen Pfingstfest war es dann soweit, die Christen wurden plötzlich in vielen Sprachen verstanden.

Das mag nun schon wieder kompliziert wirken, ist aber, was wir gehört haben, was uns einzig Halt gibt in der sonst völlig vergänglichen Welt und was in uns eine bleibende Hoffnung bewirkt.

Gruss
Mike

Hallo, Jenna,
im Grunde ganz einfach. Göttliche Trinitäten gab es in vielen alten Mythologien. Sie wurden also nicht vom Christentum erfunden sondern entstammen uralten Überlieferungen.

Und einen Abklatsch dieser „dreieinigen Gottheit“ findest Du in diesen Tagen als „Dreigestirn“ in Köln wieder.

Man könnte sagen, das Christentum hat diese Vorstellung genauso von den alten Religionen übernommen, wie sie später Sonnwendfeiern oder Saturnalien und Frühlingsfeste in den Glauben eingebaut hat.
Gruß
Eckard

Ich bin zwar kein Experte auf dem Gebiet der frühchristlichen Theologie, aber es bringt nichts zu sagen, die Trinitätslehre stehe so nicht in der Bibel, man kann dort je nach Fasson eine finden oder auch nicht. Faszinierend ist sie alle mal.
Wie die Bibel kann auch die Entstehung des Christentums historisch betrachtet werden, insofern ist auch die Trinitätslehre auch nicht vom Himmel gefallen, sondern hat sich an historischen Gegebenheiten entwickelt, und steht am Ende eines philosophisch-theologischen Diskussionsprozesses zwischen Juden- und Heidenchristen, der auch ab einem bestimmten Punkt politischen Vorstellungen zu folgen hatte. Darum gibt es die Trinitätslehre.

Übrigens sind Trinitätsorstellungen dieser Art grundsätzlich christlich, von einer Abkupferung oder Verfälschung zu sprechen
bringt nicht weiter, und erklärt nichts, sondern führt zu pseudoTheologien mit dem Anspruch der Wissenschaftlichkeit. Nichtsdestoweniger sind Dreiergruppen von Göttern natürlich auch in anderen oder auch älteren Gruppen bekannt

Wenn man davon ausgeht, das Gott für alle Menschen existiert,
dann hat der Mensch dennoch die Vorstellung von Gott erfunden,

Das ist die eine Sicht, und was das religionswissenschaftlich bedeutet, wurde ja auch bereits dargelegt.
Die andere ist: Gott ist, und er ist so, wie er ist. Und er zeigt sich uns, läßt uns erfahren, wie er ist. Und so erfahren wir, daß Gott eben „trinitarisch“ ist, daß er zugleich der Schöpfer, der Erlöser (Jesus) und der Tröster (Geist) ist. Das ist dann nichts, was sich Menschen ausgedacht hätten, sondern das ist das, was sie von Gott erfahren haben.

Vielleicht mit einem etwas einfacheren Beispiel: Es gibt unterschiedliche Fische. Und kaum jemand käme auf die Idee, zu fragen: Warum hat sich der Mensch unterschiedliche Fische ausgedacht… Sie sind eben einfach unterschiedlich, so wie Gott nun eben dreifaltig ist.

Der Haken, an dem der Vergleich freilich hinkt ist, daß man die Fische objektiv nachweisen kann, was bei Gott und seiner Trinität nicht geht. Aber vom Denkmodell her ist es vergleichbar. Was sich aber der Mensch in der Folge dieser „Dreifaltigkeitserfahrung“ zurechtgelegt hat, sind Theorien, mit denen man das „Wie“ der Trinität erklären kann - also Überlegungen um darzulegen, wie Gott gleichzeitig Vater und Sohn sein kann, Mensch und Gott. Aber das sind ja alles erst Folgen der Erfahrung, daß er eben nciht einfach nur eins ist, sondern eben dreieinig (oder dreifaltig).

Gruß, Martinus…

Weil es sie schon lange zuvor gab und man sie übernahm, dabei aber auf das „männliche“ Dreiergespann ummünzte… ist anzunehmen?

http://www.teaching.schule.at/cybercollege/lernplatt…

Vielleicht mit einem etwas einfacheren Beispiel: Es gibt
unterschiedliche Fische. Und kaum jemand käme auf die Idee, zu
fragen: Warum hat sich der Mensch unterschiedliche Fische
ausgedacht… Sie sind eben einfach unterschiedlich, so wie
Gott nun eben dreifaltig ist.

Der Haken, an dem der Vergleich freilich hinkt ist, daß man
die Fische objektiv nachweisen kann, was bei Gott und seiner
Trinität nicht geht. Aber vom Denkmodell her ist es
vergleichbar.

Hallo Martinius,
der Vergleich hinkt noch viel mehr. Mal abgesehen davon, dass es bei Fischen viele Arten gibt, gibt es jedes Individuum nur einmal.
Aber selbst der Vergleich zu anderen Tieren, die es in Dreigestalt gibt (Ei -> Kaulquappe -> Frosch oder Ei –> Larve -> (Puppe) -> Schmetterling), hinkt, da es bei einem Individuum nur einen Zustand gleichzeitig gibt.
Grüße
Ulf