Nur nochmal zur richtigen Einordnung der Diskussion vorab: Es geht darum, daß eine Seite die alleinig richtige Auslegung (JHWW ist KEIN Eigenname Gottes) für sich beansprucht und dafür Belege liefern soll.
Daß auf die Namensfrage die Antwort „Ich bin der da ist“
erfolgte ist
eine eindeutig abweisende Antwort in dem Sinne, daß hier der
Fragesteller, nach der der Textstelle, Gott einen Namen
zuweisen
Warum ist das eindeutig?
Diese Bezeichnung „Ich bin da“ hat Exklusivität, Namen haben dies
nicht. Der Gott Israels beanspruchte Exklusivität, in allen Aspekten.
(Ex 3,13-14)
Vor diesem Hintergrund wird das Gebot des sorgsames Umgangs mit dem Gottesname erst sinnvoll: Eben weil es diesen Namen als echten Namen gibt, ist besonnener Umgang geboten.
Das begann schon in Gen.4.26.
„Damals begann man des Herrn Namen anzurufen“
Oder Gen.13.4
Dies sind tatsächlich Stellen, die zum Nachdenken Anlaß geben. Aber man darf und soll ja die Bibel nicht in allen Punkten wörtlich, sondern eben auch sinngemäß lesen. Geht man davon aus, daß auch das erste Buch Mose erst nach der Offenbarung am Dornbusch geschrieben wurde, dann kann man das als Übertragung des Autors ansehen, der von der Selbstverständlichkeit des Namens ausgehend diesen auch schon vorher als gegeben ansieht. Muß nicht, versteht sich, kann aber. Auslegungen sind selten eindeutig.
„Name“ ist hier ein Synonym für Gott selbst, kein Name wie
Mike oder Martinus.
Nehmen wir an, das war tatsächlich so. Warum läßt das zwangsläufig darauf schließen, daß es nicht später tatsächlich einen Namen gegeben haben kann.
Oder was ist mit Deut.28.10 ausgesagt, wo Gott den Juden
verheißt,daß sein Volk nach seinem Namen benannt sein wird.
Die Hebräischexperten wüßten es sicher besser, aber meines Wissen steht da in Bezug auf Israel, daß der Name Gottes „bei dir angerufen“ oder „über dir genannt“ werde.
Profan gibt es auch in der Gerichtsbarkeit bei uns das Urteil:
"Im Namen des Volkes… " - also so fremd ist uns ein synonymes
Verständnis von „Name“ nicht und auch nicht den Autoren des
AT.
Richtig. Aber wenn jemand „im Namen vom Peter“ Grüße ausrichtet, dann heißt der Peter trotzdem Peter. Der übertragene Gebraucht schließt den wörtlichen nicht automatisch aus.
wie heiß denn der hl Geist ?, wie ist sein Name ?
Das ist eine interessante, trititästheologische Fragestellung.
Und wenn wir Christen Gottes Dreifaltigkeit in seinem „Wesen“
annehmen, ist der Name des AT dann auf diesen dreifaltigen
Gott oder nur auf Gottvater oder wie zu beziehen ?
Und wenn wir dies nur auf ihn beziehen, warum reden wir ihn
nicht mit seinen Namen an - wir haben ja diese Berührungsängste nicht
wie die Juden.
Weil es heißt, daß wir Kinder Gottes sind und ihn Vater nennen sollen (Mt 6,8f). Und wenn ein Kind zu seiner Mutter „Mama“ und nicht „Elke“ sagt, dann sagt das auch nichts über die Namensgebung der Mutter aus.
Und wenn die Juden schon sehr früh seine „Namensnennung“
ablehnten so ist es doch eher auch, daß sie keinen „Namen“ als
solchen kannten.
Ob es „eher“ so ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Das kann der Grund dafür sein - ebenso aber auch die auf dem 2. Gebot besierende Vorsicht beim Gebraucht des Namens.
Ich könnte noch viele andere Gründe bringen, welche die
Nichtannahme eines expliziten Gottesnamen stützen.
Nur zur, denn bislang sehe ich keinen Grund, der die Alleingültigkeit dieser Annahme stützen würde.
Die Vertreter der Sicht, daß Gott einen „Namen“ habe, haben
eben für ihre Sicht nichts, außer eben der vielfachen
„Namensnennung“ für Gott im AT (also einen scheinbar formalen Beleg)
Mit Verlaub, aber das ist - zumal unter Berufug der ziemlich eindeutigen Stelle Ex 3, 15 - im Moment noch allemal mehr als Ihre Argumente.
Deshalb bin ich eben davon überzeugt (soweit man dies kann), daß
meine dargestellte Sicht richtig ist - und logischerweise die
anderen falsch, dies sollte man redlicherweise auch
aussprechen können ohne das man als „überheblich“ dargestellt wird.
Dieses Recht spricht Ihnen niemand ab - solange Sie es (wie hier) als Ihre Meinung darstellen. Sie schrieben und schreiben aber immer wieder, als sei dies eine unverrückbare, eindeutig erwiesene Tasache. Und diesen Beweis bleiben Sie nach wie vor schuldig. Es ist Ihr gutes Recht, sich aus den Möglichkeiten die herauszusuchen und für wahr oder sinnvoll zu erachten, die sich Ihnen am ehesten erschließt, als am besten begründet erscheint. Daß Sie damit für sich die anderen Möglichkeiten ablehnen, ist ebenfalls Ihr Recht. Aber das ist letzten Endes eine Glaubensentscheidung - wenn auch eine mit Wissen gestützte. In einem Wissensforum sollte man aber vorsichtig sein, die eigenen Ansichten zur absoluten, einzig möglichen Wahrheit zu erheben, solange man die anderen Thesen nicht eindeutig widerlegen kann. Und das ist Ihnen bislang nicht gelungen.
Die anderen gegenteiligen Überzeugungen erheben auch den
Anspruch, daß ihr Standpunkt richtig ist.Es kann nicht beides richtig
sein.
Stimmt, und wer die alleinige Richtigkeit der anderen Ansicht vertritt, ist ebenso im Zugzwang sie zu belegen. Ich sehe hier allerdings niemanden, der das tut. Ich für meinen Teil weise lediglich darauf hin, daß es auch andere Auslegungsmöglichkeiten gibt. Die persönliche Entscheidung muß jeder selber treffen, nachdem er die Fakten zur Kenntnis genommen hat. Wem das nicht genügt, der sollte vielleicht bei missionier-mich.de vorbeigucken. Aber das wäre ein anderes Kapitel
.
Gruß, Martinus…