Warum fühlt man sich dreckig und ekelhaft, weil man im Moment nicht arbeiten kann?

Hi an alle,

mir geht es ja zurzeit nicht gut. Jedenfalls gibt es da etwas, was mich extrem belastet.

Und zwar das Gefühl, minderwertig, faul, dreckig und ekelhaft sowie widerlich zu sein, aufgrund der Tatsache, dass ich im Moment keinen Job habe…

Kennt das jemand und warum ist das so und was kann man dagegen tun?

Ich weiß…arbeiten gehen… da arbeite ich dran. :wink:

Bitte keine Hate-Kommentare…

Lg norma

Hallo,

kein Hate-Kommentar, aber … du stellst so viele Fragen, die du dir sicher selbst beantworten kannst. Warum fühlt man sich …, wenn man … Weil man es so gelernt hat und verinnerlicht hat. Welche Antworten erwartest du auf eine solche Frage?

Was man dagegen machen kann? An seinem Selbstwertgefühl arbeiten und sich selbst immer wieder beweisen, dass man nicht auf der faulen Haut liegt, sondern dass man aktiv etwas dafür tut, dass die Situation sich ändert.

Grüße
Siboniwe

Es hilft immer, sich mal um andere, statt um sich selbst zu kümmern.
Wenn auf Grund einer psychischen Krankheit oft die Gedanken nur noch um sich selbst kreisen, dann wird das schnell zum Teufelskreis und macht die Erkrankung nicht besser.
Es gibt da wirklich in jedem Leben den Punkt, da geht es darum zu handeln und nicht nur zu denken.
Sei es nur, regelmäßig Sport zu machen, das ist besser ,als gar nichts, besonders, wenn das in der Natur statt findet ist das eine seelische Unterstützung, die nichts kostet.

Warum meinst du, dass du wirklich nicht arbeiten kannst?
Du verbringst sehr viel Zeit hier im Forum. Anscheinend auch viel Zeit damit, über Dich selber nachzudenken und Dir alles mögliche auszudenken, wobei es sich da meiner Beobachtung nach überwiegend um Vorstellungen und nicht um echte Realitäten handelt.
Vorstellungen sind Denkblasen im Kopf, mehr nicht. Sie entstehen dort, wo Leben nicht gelebt wird, statt dessen übernimmt der Kopf.
Ein Gegenmittel ist es, den Körper wieder zu fordern.
Ausser Sport, eigentlich mehr noch…Arbeit. Ehrenamtliche Arbeit mit erst mal nicht so vielen Stunden vielleicht?
Es stärkt Geist und Seele ungemein, sich mal mit anderen und anderem zu beschäftigen und ihnen Gutes zu tun.
Der Kern vieler seelischer Erkrankungen ist das Kreisen und Fokussiert sein auf sich selber.

Das ist nicht oft meine Art und mein Verständnis für seelische Befindlichkeiten ist gewaltig, aber hier möchte ich Dir an dieser Stelle nicht sagen, ja, es ist normal, dass es schwierig ist, längere Zeiten ohne sinnvolle Beschäftigung- die man nicht notwendigerweise Arbeit nennen muss- hier möchte ich Dir zurufen, hör auf, Dich um Dich selber zu drehen und mach mal eine Woche lang nur Dinge, mit denen anderen geholfen ist, denk nicht an Dich, denk an andere.
Das ist das, was mehr oder weniger wir alle tun, die „seelisch gesund“ sind. Und wir alle, die seelisch gesund sind, fühlen uns nach einer Weile nicht mehr wohl, wenn wir nur herum hängen.

Okay, das mach ich ja schon. :wink:

Arbeiten geht noch nicht, da ich immernoch mittelgradige Depris habe…

Ich weiß nicht was für ein Ehrenamt. In der Schule meiner Tochter mache ich wieder mehr.

Ehrenamt ist aber aufgrund des Ekels vor Menschen und mir selbst kaum möglich.

Ein katastrophaler Teufelskreis…

Mir hilft Putzen, Putzen, Putzen, Sortieren, Ordnen, Schminken und Baden…

Aber das kanns doch auch nicht sein…

-_-

Lg nj

Arbeite an deiner Denkweise, denn die beeinflusst auch alles andere.

Beispiel:
Autounfall, Karre kaputt, kein Personenschaden, nur Blechschaden.

Der eine steigt aus und denkt: Mist, Karre kaputt, klar das mir das passieren musste, immer ich, alles doof. Mir reicht’s!!!

Der andere steigt aus und denkt: naja, Karre kaputt aber nur Blechschaden. Mir geht’s gut, alles andere bekomme ich schon hin.

Es ist nicht leicht, etwas positives in allem zu finden, aber es geht. Glaubst du nicht?

Ich habe schon sehr, sehr lange eine unheilbare Krankheit, aber die wird mich nicht umbringen und wir beide haben uns miteinander arrangiert. Ab und zu fordert sie zwar Aufmerksamkeit ein, aber das geht auch vorbei, dann kann ich wieder Eis essen / ins Kino gehen / anderen auf die Nerven gehen / was auch immer.

Mit dieser Einstellung lebe ich um längen besser als früher, wo ich wegen der Krankheit keine Zusagen getroffen habe und mein Leben von ihr bestimmen ließ.

Umgelegt auf dich: jo, momentan kann ich keiner erwerbsmäßigen Arbeit nachgehen, aber ich arbeite auch an mir, das ist ein full-time job. Zum Glück haben wir ein Sozialsystem, dass so etwas abfedert. Tja, heute war vielleicht kein 1 mit Sternchen Tag, aber ich habe heute die Bude geputzt und überhaupt, ich bin aufgestanden. An alle da draußen: kiss my ass, ihr Gesunden ohne Probleme!! Ich bin meine Heldin!!!

Es gibt immer etwas positives, man muss es nur konsequent suchen. Je länger man das macht, desto einfacher findet man es.

Weil in unserer Gesellschaft als erstes nach dem Namen gefragt wird und sofort als zweites nach der Arbeit.

Als gäbe es nichts wichtigeres über einen Menschen zu erfahren.

Und wenn man sagen muss „ich arbeite zur Zeit nicht“ oder „ich bin auf Hartz 4“ ist man bei vielen sofort abgestempelt. Eigene, leidvolle Erfahrung.

Und diese Einstellung haben wir irgendwie alle und wenden sie auch auf uns selbst an.

Und natürlich ist es ein schönes Erfolgserlebnis, wenn man zur Arbeit geht und dann Geld dafür bekommt oder sogar noch andere Anerkennung.
Das fehlt einem halt, wenn man nicht arbeitet.

Was helfen kann: sich andere Erfolgserlebnisse suchen und schaffen. Ehrenamtliche Arbeit. Die eigene Überzeugung ändern (das ist wohl am schwersten).

Bufo

Vielleicht weil man das Gefühl hat nutzlos zu sein?

Ich würde jeden arbeitslosen raten, die „geschenkte Zeit“ sinnvoll zu nutzen, egal ob man das Leben genießt, mehr Zeit für wichtige Menschen hat, oder an sich selbst arbeitet. Wenn man mal wieder in der Tretmühle eines Vollzeitjobs ist, hat man wenig Zeit dafür.

Tiere?
Natur? (BUND und andere Umweltorganisationen haben fast immer was zu tun. Als ich vor sehr vielen Jahren mal das erste Studium geschmissen habe und nicht wusste, was ich wollte, habe ich einen Winter lang im Moor nachwachsende Bäume abgeschnitten.Alleine.Weil ich meine Ruhe wollte.)
Auch hilft es ungeheuer, die Hände in der Erde zu haben. Garten vorhanden? Job in der Gärtnerei? Ich persönlich bin der Meinung, dass so manche schwere Krise leichter zu bewältigen wäre, wenn die erste Maßnahme das Gärtnern wäre…
Ja, und noch mal: Sport.Natur. Gehst du mindestens einmal raus pro Tag?

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Ehrenamt hat nicht unbedingt mit Menschen zu tun.
Hatte zum Beispiel mal zwei Damen, die haben Mützen und Handschuhe für Frühchen gehäkelt oder gestrickt. Die werden einfach in der Klinik abgegeben. Und man müsste sich halt einmal Anleitung geben lassen.

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Hallo,
kein Hate- Kommentar, aber eine Feststellung:
Du erwähntest mal, dass dein Ex und Deine Tochter internetsüchtig seien.
Aber wie sieht es bei dir aus?
Wie unschwer festzustellen ist, hängst du permanent im Netz ab. Facebook scheint ja auch zu deinem Tagesprogramm zu gehören.
Wie wäre es mal mit Internetdiät?
Tests dazu gibt es bestimmt auch im…(hahaha) Internet, aber auch bei Familienberatungsstellen oder der Caritas.
Du hast unzählige Tipps zum Ausgleich für dein Gedankenkarussell bekommen. Wann hast du die denn ansatzweise versucht umzusetzen?
Vermutlich nie, denn Du bist an Lösungen nicht interessiert. Vielmehr suchst du meines Erachtens im Netz nach Aufmerksamkeit.
Das Wochenende naht, Wetter wird gut, also erstelle ein Projekt für deine Tochter und dich!
Eine Frage noch: Wie sieht dein Engagement in der Schule deiner Tochter aus?
Immerhin triffst du dort auf widerliche Menschen, musst u.U. mit dem Bus dorthin fahren, was so gar nicht für dich geht…
Mao

Bist du verrückt?
Dann leidet das stundenlange Styling!

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Ich fahre jeden Tag 4 km mit dem Fahrrad… mache den Haushalt, spiele mit meiner Tochter… gehe zur Schule, mache dies und das. Aber dieses widerliche Gefühl bleibt…

Ganz ehrlich, als ich auch noch dieses Posting (also ihres, nicht deine Antwort darauf!) gelesen habe, war mein erster Gedanke „fishing for compliments“.

Und es ist nicht nur ein Gedankenkarussell, sondern auch ein Teufelskreis. Es hat jemand anders (Schrella?) an anderer Stelle geschrieben: würde sie einer Arbeit nachgehen, und es muss nicht mal in Vollzeit sein, dann hätte sie gar nicht mehr die Zeit, über 1000e von Fragen nachzudenken, weil sie einfach eine andere Beschäftigung hätte. Aber stattdessen werden auch immer neue Gründe gefunden, warum die ganzen Vorschläge, die hier gemacht werden, nicht umgesetzt werden können. :unamused:

Ja, ich weiß, so etwas möchte sie nicht lesen, und ich bin wieder mal die böse Christa, aber das muss auch mal gesagt werden. :stuck_out_tongue: Sie kann’s ja ignorieren, wie sie das mit den ganzen guten Ratschlägen auch tut!

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Ja, dann machst Du halt etwas trotz und mit dem widerlichen Gefühl. Das soll sich mal nicht so wichtig nehmen, das widerliche Gefühl. Ist eben da, und was gibt´s sonst noch?

Nein, ihr habt ja Recht. Ich glaube mir fehlt einfach der Sinn im Leben. Ich sehe momentan keinen Sinn mehr zu arbeiten und weiter zu existieren… für meine Tochter bin ich noch am Leben und versorge sie. Aber auch das macht keinen Sinn. In ein paar Jahren sind wir sowieso tot und warum soll man sich hier noch weiter rumquälen?

Und auf Arbeit dann auch wieder sinnloses Zeug machen. Solche Gedanken hatte ich auch, als ich gearbeitet habe. Irgendwann ist auch wirklich mal Feierabend.

Mein Ziel war immer mein Kind selbstständig zu machen und wenn sie verheiratet ist und glücklich ist, abzutreten…

Aber selbst da überleg ich schon ob ich mir das noch antun will…

Ich versteh euch, aber keiner versteht mich. Und ich habe es so satt alles…

Das grenzt an emotionaler Erpressung an Menschen, die guten Willens sind, dir zu helfen.
Das ist nicht fair.
Warum soll das Leben deiner Tochter in wenigen Jahren vorbei sein?
Im Gegenteil: Sie ist ein eigenständiger Mensch und ihr sind alle Türen geöffnet!
Sie ist nicht dein Besitz!
Wenn du dich so üblen Gedanken trägst, dann rufe den Notdienst an.
Mao

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Dein Leben richtet sich nach deiner Krankheit, du hast keine Spaß. Soweit so schlecht.

Mache Dinge, die dir Freude bereiten und trotz der Krankheit funktionieren. Geht. Ich mache es nicht anders.

Bildlich gesprochen kannst du dir das wie ein Bankkonto vorstellen: auf der Habenseite verbucht du die positiven Sachen (und seien es noch so kleine Buchungen), auf der Sollseite hebst du an Tagen, an denen gar nichts geht, etwas ab. Macht ja nichts, du hast ja Guthaben

Ich habe das eine ganze Zeit mit 2 Spardosen und DM Resten simuliert und dann aufgehört, als das Geld komplett im Haben war.
Wie gesagt, manchmal muss man sich mit wenig zufrieden geben und auch mal etwas suchen, aber es geht.

Auch wenn ich keine Depressionen habe und das ganze Elend nicht richtig beurteilen kann, kannst du mir glauben, das ich über ein paar Jahre durch die totale Hölle gegangen bin.

Wer sagt denn, dass es einen Sinn geben muss?

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Hallo,

ist der „Sport, Sport, Sport“, wie Du ihn in einem ADHS-Fall als Hilfe vorgeschlagen hast, worunter Du ja nebenbei auch leidest und dich daher auskennst?

Gruß, Paran