Warum gibt es keine Klänge mehr wie PinkFloyd?

Hallo zusammen,

ich wüsste mal gern, warum es nach PinkFloyd (=PF) niemanden mehr gab (bis heute), der so populär die PF-typischen Klänge/Musik erzeugt/gemacht hat? Alle finden die Musik großartig. Viele Musiker sagen jedoch, bäh! ist doch billiger Synthi-RockPop (ArtRock). Nur: Keiner kann es besser. Und niemand kann offenbar auch nur etwas annähernd Vergleich-
bares als Band erzeugen. Warum ist das so? Keine Lust? Oder kein Können?

Dabei habe ich mich auch gefragt, wie PF überhaupt so genial werden konnten. Vom Rauchen? Hhhhmmmm… Wohl kaum. Liegt es an der Entwicklung der Musik, - der Menschheit, - der Instrumente? Sind heutige Instrumente vielleicht gar ungeeignet?

Ich hab bei Wiki gelesen, dass die Jungs eigentlich Studenten waren und quasi nur nebenher Musik gemacht haben. Man habe sich erst an der Uni zu dieser Band zusammengeschlos-
sen…? Hallo? Andere Leute machen hauptberuflich Musik und erreichen das nicht (!) was die da damals quasi so nebenher (später immer mehr hauptberuflich) fabriziert haben. Klar konnte wohl schon jeder von denen vorher ein Instrument spielen, aber das meine ich nicht.

Also was ist es? Woran liegt es? Ist es das Genre? Oder die Generation? Oder die zeitliche Musikentwicklung (auch stilistisch)? Oder…?

Danke und Gruß,
Yedi386

Hi

ich wüsste mal gern, warum es nach PinkFloyd (=PF) niemanden
mehr gab (bis heute), der so populär die PF-typischen
Klänge/Musik erzeugt/gemacht hat?

Ich denke, das ist so nicht ganz richtig. Pink Floyd, die nicht mein persönlicher Geschmack sind (abgesehen von „The Wall“), haben ihre eigene spezielle Musikrichtung gefunden. Es kommt halt immer auf die Songs an.
Z.B. Haben Electric Light Orchestra (ELO) haben auch ihren unverkennbaren Sound.

Ich glaube nur, das außergewöhnliche Musikrichtungen nicht so verbreitet sind, weil es an der entsprechenden Vermarktung, Kontakten usw. fehlt. Es wird auch heute noch andere Künstler geben die Musik (Psychedelic Rock)in der gleichen Art gemacht haben und noch machen. Man muß nur speziell danach suchen.

Ich weiß, das ein Freund von mir total auf Pink Floyd stand. Unter anderem erzählte er auch immer von Alan Parsens Projekt, die ähnliche Musik machen (machten?). Vielleicht kennst du die auch selber.

Ich persönlich kenne da noch Omega (Mein pers. Favorit: „House of Cards“)

Viele Musiker sagen jedoch, bäh! ist doch billiger
Synthi-RockPop (ArtRock).

Das ist eine reine Geschmackssache. Es ist wohl manchmal einfacher, mit der Welle der klassischen Pop- oder Rockmusik mitzuschwimmen. Vor allem, wenn es um´s Geldverdienen geht.

Gruß Nino

richtig geschrieben:
The Alan Parsons Projekt

Okay, etwas präziser gefragt
Danke schon mal für die 2 bisherigen Beiträge. Alan Parsons Projekt kenne ich natürlich und bei ELO müsste ich nochmal genauer reinhören. Aber das meinte ich gar nicht. Man hätte sich auch fragen können, warum gibt es heute keine Michael Jackson typischen Klänge/Musik mehr? Dabei ist ja schonmal völlig klar, dass ein jeder Künstler/Band seinen ganz eigenen Stil und auch Klangcharakter hat (auch in der instrumentalen Gesamtbegleitung). Aber das meine ich nicht. Deshalb versuche ich nun zu präzisieren:

Setzen wir heute einmal 4-5 durchschnittliche Studenten zusammen (also keine Musikstudenten! Aber egal.), ein jeder beherrscht ein Instrument, mehr oder weniger gut. Okay. Es sind einfache Studenten! Und neben ihrem Studium machen unsere 4-5 Leute heute eben dieses Musik-Projekt (als Band o. ä.). Einer oder zwei von ihnen spielt Keyboard und/oder Synthesizer. … Und es kommt mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit nichts Vernünftiges dabei heraus. Und genau das ist der verdammte Punkt!!! Warum kommt nichts Vergleichbares wie PinkFloyd heutzutage dabei heraus? Weil die Studenten heute ihre Zeit lieber vor dem PC verbringen? Weil sie keine Lust/Ausdauer haben, so etwas Geniales und Geiles zu erarbeiten? Weil evtl. doch das Können fehlt? Aber konnte der durchschnitts 23-jährige von 1967 etwa mehr? Hatte er damals einfachere, direktere und damit bessere Instrumente? Liegt es doch an der Zeit, an der Entwicklung der Menschheit, an der Entwicklung der Musik und der Instrumente, oder ganz etwa doch vielleicht am Rauchen? Wobei einige Leute angeblich ja heute auch gelegentlich rauchen sollen. - - ? Ich verstehe es nicht und ich frage mich diese Fragen wirklich. Unsere Musik von heute wird immer flacher und verarmt ganz einfach. Aber das ist nicht der Kern meines Threads und soll es auch nicht sein. Aber sind wir Menschen heute theoretisch nicht sehr viel weiter entwickelt und haben wir heute nicht viel mehr Möglichkeiten, - auch musikalisch? … Oder kann es vielleicht ganz einfach sein, dass dieses Zusammenfinden von z.B. den Beatles oder von z.B. PinkFloyd eine zufällige, aber intergalaktische Superkonstellation war? Einfach ein paar Genies, ein jeder auf seinem Gebiet, die sich in Raum und Zeit zusammengefunden haben. Und der Welt bleibt nichts anderes übrig, als sich still und dankbar zu verneigen… Wer hat eine Erklärung?

Und bitte: Am Erfolg und Geld von etwas Genialem, Geilem und Guten wird es ja wohl kaum liegen. 1967 war der Lebensstandard viel niedriger. Kaum ein Durschnittsstudent konnte sich damals überhaupt auch nur eine eigene Unterkunft (Wohnung) leisten. Und heute sind PinkFloyd Multimillionäre! Ich glaube auch nicht, dass etwas vergleichbar Geniales, Geiles und Gutes heute etwa nicht produziert werden würde, wenn ein paar Musiker daherkommen, die heute so etwas machen. Da müssten die Produzenten ja schön doof sein!

Also wer hat eine Erklärung?
Yedi386

Hallo Yedi,
ich denke, dass man deine Frage gar nicht angemessen beantworten kann. Vielleicht liegt es ja schon an der Fragestellung selber. Ich gehe mal davon aus, dass du den Geniebegriff von kommerziellen Gesichtspunkten frei hälst. Das ist ja auch ok. Aber für mein Gefühl gehst du falsch heran, wenn du fragst: Warum spielt heute kein Musiker mehr wie Pink Floyd? Meine Antwort: Weil gute Musiker nie etwas nachäffen wollen. Ich respektiere deren Leistung (v.a. auf „Ummagumma“), würde aber nie eine Gruppe „á la Pink Floyd“ aufmachen. Allein schon, weil ich selber Neuland wagen möchte. Das hat nichts (oder ganz wenig) mit der Entwicklung der Musik oder der Gesellschaft zu tun.
Erstens bezweifle ich, dass wir heute in der Musik „weiterentwickelt“ sind. Es gibt zwar viele technische Errungenschaften, die es zu PF´s Zeiten nicht gab (allein die gesamte Midi-Technik, die Soundmodule, die Programme wie Reason oder Band in the box usw.). Das berührt aber nicht die musikalische Substanz! Und die steht heute wie früher genauso zur Verfügung.
Und zweitens: Wann erkennt wer, was genial ist??? Meistens kann man (ehrlicher: ich) das doch erst nur aus der zeitlichen Distanz heraus sagen, v.a. wenn eine Gruppe auch noch dazu populär geworden ist.
Hör dir mal Porcupine Tree, Marillion oder Spock´s Beard an. Für mich sind die heute schon genial. So wie früher Jethro Tull oder Gentle Giant. Aber ob viele Menschen in 30 Jahren das auch noch so finden, sei dahingestellt.
Und drittens ist Genialität nicht unbedingt eine Frage der Komplexität der Musik. Im Gegenteil, gerade mit „Einfachkeit“ können Jahrhundertwerke entstehen. Bob Dylan und John Lennon beweisen das.
Und schließlich: Wichtig ist ja auch zu fragen, was sagt dir eine Musik? Provoziert sie dich? Regt sie dich an? Verändert sie dich? Wenn Musik das leisten kann, könnte man sie auch genial nennen. Nimm z.B. Placebo. Die sind „genial“ eben weil man sie nicht in eine einzige Schublade zwängen kann. Da hat fast jeder Song einen eigenen Stil.
Und das galt ja auch bei Pink Floyd und viel mehr noch bei den Beatles.
Ich glaube, super Musik gibt es auch heute genug. Man muss sie nur für sich entdecken.
Gruß,
lynndinn

Hi

Zusätzlicher Hinweis: ELO war jetzt nur ein Beispiel, da die auch ihren eigenen Sound entwickelt haben. Hat aber Soundtechnisch nichts mit „PF“ gemeinsam.
Könnte also eher uninteressant für dich sein.

Gruß Nino

Mal etwas differenzierter

Hallo Yedi,

Hi lynndinn,

ich denke, dass man deine Frage gar nicht angemessen
beantworten kann. Vielleicht liegt es ja schon an der
Fragestellung selber.

Das denke ich nicht.

Ich gehe mal davon aus, dass du den
Geniebegriff von kommerziellen Gesichtspunkten frei hälst.

Im Prinzip schon. Zwar ist „Dark Side of the Moon“ nach „Thriller“ angeblich das meistverkaufte Album weltweit, aber das ist tatsächlich bei meiner Betrachtung nicht ausschlaggebend. Ich persönlich finde z.B. die Musik der Beatles teilweise sogar genialer als die von PinkFloyd. Und mit Genialität meine ich nicht nur Vielfalt im Klang, Tiefgang (Tiefgründigkeit), Leidenschaft, Erkenntnis und wahren künstlerischen Ausdruck. - - - Also John Lennon z.B. wird ja nicht umsonst weltweit als „Genie“ gehandelt. Aber vielleicht hat es auch mit der Sache an sich zu tun. Eine Disziplin wird geboren und ausgeübt, bis es irgendwann einen genialen Meister darin gibt. Und alle die sich danach in der selben Disziplin versuchen, können nur noch abkupfern, kopieren, variieren, oder versagen.

Das
ist ja auch ok. Aber für mein Gefühl gehst du falsch heran,
wenn du fragst: Warum spielt heute kein Musiker mehr wie Pink
Floyd? Meine Antwort: Weil gute Musiker nie etwas nachäffen
wollen.

Das war genau nicht meine Frage. Es geht nicht ums Kopieren. Jeder Musiker (Künstler) ist frei in seinem eigenen Ausdruck. Aber der Raum ist deutlich enger geworden (ähnlich in der Malerei)! 1960 war der Musikmarkt noch so gut wie leer (abgesehen von Klassik, Jazz und frühem Blues). Das spielt wohl auch mit eine Rolle. Und wenn ich das Kopieren nicht meinte, dann meinte ich wohl das Variieren. Leider fällt dies heute eben sehr dürftig und flach aus. Und Millionen Menschen teilen meine Meinung, die sagen: Spätestens 1995 ist die wirklich gute Musik gestorben. Das war übrigens ungefähr der Zeitpunkt, als der Computer und das Internet seinen Siegeszug antraten. Die Technowelle kam auf (teils auch ganz akzeptable Musik, aber leider oft ohne Gesang >>> und oft vor allem ohne tiefgreifenden künstlerischen Ausdruck).

Erstens bezweifle ich, dass wir heute in der Musik
„weiterentwickelt“ sind.

Das bezweifle ich leider auch. Ernsthaft. Entweder ist der Zustand stagnierend oder es hat sich sogar zurückentwickelt (oder fehlentwickelt). Gut, Wachstum und Neuentdeckung bzw. Neuerfindung kann es nicht endlos und immer geben!

Es gibt zwar viele technische
Errungenschaften, die es zu PF´s Zeiten nicht gab (allein die
gesamte Midi-Technik, die Soundmodule, die Programme wie
Reason oder Band in the box usw.). Das berührt aber nicht die
musikalische Substanz! Und die steht heute wie früher genauso
zur Verfügung.

Stimme ich zu!

Und zweitens: Wann erkennt wer, was genial ist??? Meistens
kann man (ehrlicher: ich) das doch erst nur aus der zeitlichen
Distanz heraus sagen, v.a. wenn eine Gruppe auch noch dazu
populär geworden ist.

Fest steht, die Beatles sind damals wie heute genial und populär. Nunmehr 40 Jahre. Das wird der Rapper 50 Cent mit Verlaub wohl nicht schaffen. So gesehen ist Genialität bzw. SuperMusik eben doch das, was eine sehr große Mehrheit auf lange Zeit anspricht und bewegt. Und damit meine ich Größen, die ein Robbie Williams noch nicht schafft, - ein Michael Jackson hingegen schon. Warum eigentlich? Liegt es wirklich an der Musik? Oder doch eher an dem Menschen dahinter? Ich glaube, es liegt an dem seelischen Ausdruck über die Stimme eines Menschen, der die Genialität erzeugt, die die Massen verzückt. Einen solchen Seelenschmerz kann man freilich aber auch in einer bewegten Komposition ausdrücken und spürbar machen. Dazu braucht es aber eben doch etwas komplexere Musik. Die Beatles waren Meister darin, den Weltschmerz zu erklären, kunstvoll zu verpacken und auszudrücken.

Und drittens ist Genialität nicht unbedingt eine Frage der
Komplexität der Musik. Im Gegenteil, gerade mit „Einfachkeit“
können Jahrhundertwerke entstehen. Bob Dylan und John Lennon
beweisen das.

Korrekt!

Ich glaube, super Musik gibt es auch heute genug. Man muss sie
nur für sich entdecken.

Wie gesagt ist der Markt heute übersättigt und sehr viel differenzierter. Wirkliche SuperMusik hat es darin schwer. Es wäre noch diskutabel, ob die damaligen Bands vielleicht auch nicht zuletzt deshalb so einen riesigen Erfolg hatten, weil es eben noch nix anderes (Ausdifferenziertes) für jeden Einzelgeschmack gab. Dennoch bin ich der Meinung, dass wenn z.B. „Nowhere Man“ oder „Yesterday“ erst heute auf den Markt kommen würde (als Neuerscheinung), dass es dann ein Riesending wäre. Also, - irgendwas scheint der heutigen Musik wohl doch zu fehlen, oder?

Gruß,
Yedi386

Oder kann es
vielleicht ganz einfach sein, dass dieses Zusammenfinden von
z.B. den Beatles oder von z.B. PinkFloyd eine zufällige, aber
intergalaktische Superkonstellation war?

ja.

auch damals gab es genug studentenbands, die alles andere als genial oder sonderlich erfolgreich waren.

es gibt eventuell sowas wie einen multiplikatoreffekt bei genialität: jemand mit einer sehr großen begabung sucht vermutlich nach ebenbürtigen partnern, und wenn er glück hat, findet er auch welche.

(ich finde übrigens nicht, daß ringo ein wahnsinnig genialer musiker ist/war.)

Man hätte sich auch fragen können, warum gibt es heute keine Michael
Jackson typischen Klänge/Musik mehr?

Musik bewegt und entwickelt sich. Es gibt keinen Michael Jackson typischen Klang, weil es nicht das Publikum für Michael Jackson typischen Klang gibt. Darüberhinaus hat Mchael Jacksons Musik die Popmusikwelt ziemlich geformt. Eine Lady Gaga würde ohne Michael Jackson wohl sehr anders klingen.
Man kann von Lady Gaga halten was man will, aber das gilt auch für Michael Jackson

Setzen wir heute einmal 4-5 durchschnittliche Studenten
zusammen (also keine Musikstudenten! Aber egal.), ein jeder
beherrscht ein Instrument, mehr oder weniger gut. Okay. Es
sind einfache Studenten! Und neben ihrem Studium machen unsere
4-5 Leute heute eben dieses Musik-Projekt (als Band o. ä.).
Einer oder zwei von ihnen spielt Keyboard und/oder
Synthesizer. … Und es kommt mit einer sehr hohen
Wahrscheinlichkeit nichts Vernünftiges dabei heraus.

Diese Wahrscheinlichkeit war damals genauso niedrig wie sie heute niedrig ist.
Darüber hinaus waren die Mitglieder von Pink Floyd sehr begabte Musiker und in dieser Hinsicht nicht eindahc nur durchschnittliche Studenten.

Und genau das ist der verdammte Punkt!!! Warum kommt nichts
Vergleichbares wie PinkFloyd heutzutage dabei heraus?

Nun es kommt durchaus vergleichbares dabei raus. Pink Floyd haben (ähnlich wie Michael Jackson) einen enormen kulturellen Einfluss ausgeübt. Wenn du dir heute jede halbwegs progressive Rockband anschaust, dann wirst du da immer Pink Floyd drin finden.
Darüberhinaus - man kann von Pink Floyd halten was man will - ist es nicht Anspruch moderner Rockmusik „wieder wie Pink Floyd“ zu klingen, nur weil sich die Leute heutzutage einig sind, dass die damals recht gut waren.
Wenn du an Musik den Anspruch hast, dass sie „neu und fortschrittlich“ ist, dann suchst du dir neue und fortschrittliche Bands von heutzutage. Keine Ahnung, Mars Volta oder Animal Collective (sind übrigens damals auch Studenten gewesen die ihre Instrumente beherrscht haben, wie PInk Floyd auch) zum Beispiel.
Musik bewegt sich. Gott sei dank.

Weil die Studenten heute ihre Zeit lieber vor dem PC verbringen?

Mal nebenbei gesagt: Das Fortschrittlichste und dem Pink Floyd Geiste am nahe kommendste von heute, entsteht ausschließlich Computer.

Weil sie keine Lust/Ausdauer haben, so etwas Geniales und Geiles zu
erarbeiten? Weil evtl. doch das Können fehlt? Aber konnte der
durchschnitts 23-jährige von 1967 etwa mehr? Hatte er damals
einfachere, direktere und damit bessere Instrumente?

Nein, nein, nein, nein.

Liegt es doch an der Zeit, an der Entwicklung der Menschheit, an der
Entwicklung der Musik und der Instrumente,

Der Zeitgeist für Popmusik in den 60ern war sicherlich ein anderer. Popmusik war damals eine junge Musikart, die sich gerade entfaltet hat. Das machte es in gewisser Weise Pink Floyd damals einfacher, als einer Band die heute „etwas wie Pink Floyd“ sein will. Da war einfach der fruchtbare Boden da. Aber auch heute gibt es fruchtbaren Boden. auch für Pink Floyd ähnliche Klänge, aber du musst halt immer wieder etwas neues säen und neues ernten… (um dies Metapher mal total auseinander zu nehmen)
In 40 Jahren wird jemand wie du dieselbe Frage stellen, nur auf eine anderes Genre bezogen. z.B.: „Wieso gibt es heutzutage kene Bands mehr wie Daft Punk? Was ist nur aus der elektronischen Musik geworden?“
Musik bewegt sich!

Unsere Musik von heute wird immer flacher und verarmt ganz einfach.

Nicht richtig. So einfach ist es leider nicht. Unsere Musikwelt macht bestimmte Entwicklungen mit. (Musik bewegt sich!)
Blöd gesprochen: In den 50ern war Elvis sexuell obszön; in den 70ern Punk eine Gefahr für die Jugend. Es ist einfach zu sagen alles wäre heutzutage langweilig. letztendlich ist aber alles was heutzutage klanglich entsteht, Teil unserer Kultur. Und es gibt keine gute oder schlechte Kultur, auch wenn du das aus deiner Sicht so siehst. Kulturelle Phänomene zu analysieren, ist sehr schwer, wenn man gerade drin lebt. Da fehlt die Distanz. In wenigen Jahren wird man ganz anders denken.

Oder kann es vielleicht ganz einfach sein, dass dieses Zusammenfinden :von z.B. den Beatles oder von z.B. PinkFloyd eine zufällige, aber
intergalaktische Superkonstellation war? Einfach ein paar
Genies, ein jeder auf seinem Gebiet, die sich in Raum und Zeit
zusammengefunden haben. Und der Welt bleibt nichts anderes
übrig, als sich still und dankbar zu verneigen… Wer hat eine
Erklärung?

Ich glaube auch nicht, dass etwas vergleichbar Geniales, Geiles und :Gutes heute etwa nicht produziert werden würde, wenn ein paar
Musiker daherkommen, die heute so etwas machen. Da müssten die
Produzenten ja schön doof sein!

Du machst es leider zu einfach. Bands sitzen nicht zusammen, machen Musik und dann springt etwas „Geniales, Geiles, Gutes“ raus, dass der Produzent nur noch verkaufen muss (dafür ist dieser übrigens nict zuständig. Nur so nebenbei: Pink Floyd hat auch ihren Produzenten klangtechnisch einiges zu verdanken). Bands werden erst dann „geil“, wenn sie „zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind“. Die Beatles waren nicht in allen Belangen besser, größer und talentierter als andere Bands. Ganz im gegenteil. Ringo Starr war höchstens durchschnittlich. Die Beatles waren in erster Linie ein kulturelles Phänomen. Und das sind sie heute noch.
Wann etwas Gutes, Geiles, Geniales entsteht kann man nicht vorhersagen, das konnte man auch bei den Beatles nicht. Manchmal passt aber alles in den Kontext in dem es stattfindet. Wie bei den Beatles zum Beispiel.
Gegenbeispiel: The Monks haben in den 60ern komische Frisuren gehabt und die Musik wie man sie kannte total auseinander genommen. Denkst du das stieß auf fruchtbaren Boden? natürlich nicht.
15 Jahre später haben die Sex Pistols grob vereinfacht dasselbe gemacht. Und plötzlich hatten sie jedermanns Aufmerksamkeit.
Musik bewegt sich!
Deswegen gibt es kein Pink Floyd mehr. Aber durchaus vergleichbares.

Gut, - jedoch …
@gyuri: Ich find Ringo auch bestenfalls durchschnittlich. 2-3 „Genies“ reichen ja aber auch aus in einer Band. :wink:

Hi arneana,

sehr interessant, was Du schreibst. Ich dachte gerade an die feinen Leute vom Hofadel im 19. Jahrhundert und was für eine feine Musik sie doch hatten (die Klassik). Und es gab Genies, wie z.B. Mozart, Bach, Beethoven, usw. Was mögen diese feinen Leute wohl gedacht haben, als die große Ära der klassischen Musik sich ihrem Ende neigte (komisch, danach gab es übrigens keine großartigen Meisterkomponisten mehr in dem Genre)? Und was mögen sie über die darauf folgende Musik gedacht haben, jene zumindest, die den Übergang miterlebten? Den Wandel dieses sich stets bewegenden Mediums.

Könnte es heute nicht mal wieder einen Meisterkomponisten wie Beethoven geben? Oder würde er sich, geprägt durch Zeit, Geschmack, Gesellschaft, usw. zu einer ganz anderen Musik hinreißen lassen - sagen wir, etwas Aktuellem? Das ist wirklich schwierig. Dennoch sehr wahrscheinlich. Und deshalb gibt es sie auch nicht mehr in der großen Form (ähnlich wie bei PinkFloyd und den Beatles also). Und ähnlich wie in der Malerei. Die letzten „großen“ Meister waren vielleicht Salvador Dali und Picasso. Natürlich wird heute immer noch gut und viel gemalt, aber in anderem Stil (moderne Kunst?). Kenne mich da nicht so aus. Aber einen Van Gogh, Monet oder Rubens wird es nicht mehr geben. Auch nicht stil-ähnlich. Wenn doch, wird es nicht mit großer Begeisterung aufgenommen werden (weil abgekupfert).

Ich weiß nicht genau, aber am ehesten finde ich das Prinzip in der Modewelt wieder. Und das lässt sich ziemlich gut auf die Musik übertragen. Die Kleidermode ist heute erschöpft. Genau wie die Musik. Nun gab es ja einige Retro-Versuche zurück in die 80’er (auch z.B. von Madonna), die aber irgendwie kläglich scheiterten. Es wiederholt sich also. Aber nicht erfolgreich.

  • confused -

Es scheint, als wäre die Menschheit in einer Art Sackgasse angekommen, was aber nicht sein darf, weil es ja immer weiter gehen muss. Stillstand ist Rückschritt, wie es so schön heißt. Egal. Ich glaube jedenfalls schon, dass alles denkbar, frei und offen ist und das man im Prinzip alles machen kann, - jedoch haben viele experimental Sachen gezeigt, dass der Mensch letztlich doch immer wieder zu sich selbst zurückfindet. Was in der Modewelt auf vielen Laufstegen präsentiert wird, ist für die Straße jedenfalls schlichtweg unbrauchbar und unpraktisch. So auch in der Musik. Das Kratzen von ein paar Stiften auf einem Blech (ausgeführt von einem Roboter), begleitet von einem Arpeggiator-Rhythmus aus einem futuristisch anmutendem „reacTogon“ (das Instrument gibts) wird für die Mehrheit der Menschen jedenfalls auch in Zukunft nicht als Musik durchgehen und allenfalls ein paar Exoten unter uns befriedigen.

Natürlich gibt es in der Musik kein Ideal und kein Optimal. Aber Musik braucht Ausdruck und Seele. Anfang und Ende. Ich glaube, gewisse Strukturen (Komposition) müssen erfüllt sein.

So, und jetzt weiß ich auch nimmer weiter… ha ha ha :wink:

Musik bewegt und entwickelt sich. Es gibt keinen Michael
Jackson typischen Klang, weil es nicht das Publikum für
Michael Jackson typischen Klang gibt.

Was hast’n damit gemeint? Ich vertrete eher die Auffassung, dass sich der Mensch an gewisse Klänge, Strukturen, Tonleitern, Harmonien, usw. einfach gewöhnt hat. Und deshalb gibt es auch ein Publikum für solche Klänge!!! Zwar haben sich z.B. die Tonleitern in den vergangenen Jahrhunderten auch geringfügig verändert, aber deshalb sind wir Abendländler noch lange nicht musikalisch (Tonleitertechnisch) beim Orient angekommen.

Darüber hinaus waren die Mitglieder von Pink Floyd sehr
begabte Musiker und in dieser Hinsicht nicht eindahc nur
durchschnittliche Studenten.

Okay, aber warum hatten sie (bzw. einige von ihnen) dann vor, Architektur zu studieren? Und haben sich quasi nur zufällig zusammengeschlossen? Ich meine, wenn man weiß, man ist ein guter Musiker und man hat Bock auf Musikmachen, dann immatrikuliert man sich höchtens auf Wunsch der Eltern zu einem Architekturstudium.

Musik bewegt sich. Gott sei dank.

Amen!

Mal nebenbei gesagt: Das Fortschrittlichste und dem Pink Floyd
Geiste am nahe kommendste von heute, entsteht ausschließlich
Computer.

Na ja, das möchte ich so nicht unterschreiben.

Blöd gesprochen: In den 50ern war Elvis sexuell obszön; in den
70ern Punk eine Gefahr für die Jugend. Es ist einfach zu sagen
alles wäre heutzutage langweilig. letztendlich ist aber alles
was heutzutage klanglich entsteht, Teil unserer Kultur.

Das könnte einiges erklären! Wir sind heute voll entwickelt und voll aufgeklärt. Es gibt nichts mehr, was es nicht schon mal gab. Nichts mehr schockiert, nichts mehr provoziert. Der Mensch hat seine Entwicklungsgrenzen erreicht, so scheint es (außer technisch). Diese Stagnation in Töne und Rhythmen verpackt ist glaube ich ungefähr das flache Einerlei, was man heute aus dem Radio hört. Ja da hast Du insofern Recht! Na ja, Kultur und Tradition liegen ja schon lange auf dem Sterbebett. Im Würgegriff des Kapitalismus Global Total. Der Mensch übrigens auch. Ups, - ich schweife ab.

Und es
gibt keine gute oder schlechte Kultur, auch wenn du das aus
deiner Sicht so siehst. Kulturelle Phänomene zu analysieren,
ist sehr schwer, wenn man gerade drin lebt. Da fehlt die
Distanz. In wenigen Jahren wird man ganz anders denken.

Ja, mal sehen… bin sehr gespannt!

Gruß,
Yedi386

Hi,

Und es kommt mit einer sehr hohen
Wahrscheinlichkeit nichts Vernünftiges dabei heraus. Und genau
das ist der verdammte Punkt!!! Warum kommt nichts
Vergleichbares wie PinkFloyd heutzutage dabei heraus?

Meiner Meinung nach machst du hier einen Denkfehler. Pink Floyd haben sich nicht zusammengesetzt um etwas „Geniales“ zu erschaffen. Sie waren anfangs ziemlich erfolglos und eher eine durchschnittliche Combo. Der „typische“ Sound kam dadurch zustande, dass man bei den Gigs die Leute einen ganzen Abend unterhalten musste, das Repertoire aber eher bescheiden war. Also hat man die paar Stücke, die man konnte, gestreckt wie Kaugummi, indem man ellenlange „psychedelische“ Improvisationen und „Lightshows“ einbaute. Diese psychedelische Masche war keine Erfindung von Pink Floyd, sondern entstand schon viel früher in den USA. Später fing Pink Floyd dann an, das Ganze abwechslungsreicher zu gestalten und mit elektronischen Spielereien und Synthesizerflächen aufzupeppen. Und da Übung den Meister macht, wurde schließlich alles interessanter.

Weil die
Studenten heute ihre Zeit lieber vor dem PC verbringen? Weil
sie keine Lust/Ausdauer haben, so etwas Geniales und Geiles zu
erarbeiten?

Man kann nichts Geniales einfach so erarbeiten, wie du dauernd behauptest. Glaubst du im Ernst, dass darauf noch niemand gekommen wäre, schnell mal was Geniales zu schreiben um anschließend Multimillionär zu werden? Man erschafft nichts Geniales, sondern das Gute oder Außergewöhnliche wird von anderen entdeckt (wenn man gaaaanz viel Glück hat) und dann als Geniales definiert.

Ich verstehe es nicht
und ich frage mich diese Fragen wirklich. Unsere Musik von
heute wird immer flacher und verarmt ganz einfach.

So, und hier machst du den zweiten (und meiner Meinung nach entscheidenden) Denkfehler. Auch früher gab es extrem flache und langweilige Musik. Was glaubst du, was sich so auf den hinteren Chartplätzen für „Mist“ angesammelt hat. Nur ist dieser flache Einheitsbrei von damals natürlich heutzutage kein Thema mehr. Übrig bleiben dann in der Retropspektive die erfolgreichen Sachen, die noch nicht mal in jedem Fall besonders innovativ oder genial waren. Alles andere ist für spätere Zeiten kein Thema mehr. Und viele geniale Sachen von damals sind einfach unter gegangen, weil die Zeit noch nicht reif war (das Beispiel „The Monks“ wurde ja schon erwähnt).

Aber das
ist nicht der Kern meines Threads und soll es auch nicht sein.
Aber sind wir Menschen heute theoretisch nicht sehr viel
weiter entwickelt und haben wir heute nicht viel mehr
Möglichkeiten, - auch musikalisch?

Und genau diese Möglichkeiten werden heute auch ausgeschöpft. Es gab nie eine solche Vielzahl von Musikrichtungen wie heute. Und diese müssen ja irgendwo herkommen. Von der Vielfalt her sind alle früheren Zeiten eher als arm und einfallslos zu nennen.
Und in jeder dieser Musikrichtungen von heute gibt es geniale und kreative Köpfe. Heute sind viele regionale Bands in ihrer musikalischen Entwicklung, in ihrer Kreativität und in ihrer Virtuosität weiter als viele Stars aus früheren Zeiten. Das Problem ist weniger die Existenz von guten Künstlern sondern deren Vielzahl. Dadurch hat es der Einzelne viel schwerer die Musikkultur so zu dominieren, wie einst Elvis oder die Beatles.

Einfach ein paar
Genies,

Noch’n Denkfehler. Lass diese „einfach“ mal weg. Lennon/McCartney sind nicht als Genies zur Welt gekommen. Die Beatles waren in den späten 50ern und frühen 60ern eine recht erfolglose Band.
Aber sie haben ihr Handwerk als Songwriter gelernt. Sie haben jahrelang Songs geschrieben und sich immer weiter entwickelt bis sie irgendwann auf einem ganz hohen Niveua waren. Sie haben viele Jahre bis zur Meisterschaft gebraucht und sich nicht eben mal so hingesetzt und etwas Geniales erschaffen. Das konnten sie dann später, als Hitschreiben für sie eher eine Fingerübung war. Aber da hinzukommen ging nicht von heute auf morgen. Darüber hinaus war Paul McCartney ein Arbeitstier und Perfektionist. Außerdem hatte die Gruppe ein außergewöhnliches Charisma, was natürlich beim Weg nach oben sehr half, einen Manager, der an sie glaubte und einen Produzenten, der sie anspornte, ihren Horizont zu erweitern. Wie du siehst, kommen da viele Sachen zusammen.

Und auch Gilmour/Waters haben Jahre gebraucht um dahin zu kommen wo sie dann schließlich waren. Vieles ist dabei auch nur aus der Not entstanden, da Sid Barrett irgendwann als Songschreiber und Gitarrist nicht mehr zu gebrauchen war und die restliche Gruppe sich irgendwie über Wasser halten musste. Sich einfach mal so hingesetzt zu haben, um etwas Geniales zu erschaffen, das sieht in der verklärten Rückblende vielleicht so aus, aber den Jungs stand eher das Wasser bis zum Hals und Überleben war angesagt. Wenn man Glück hat, landet man dann auch mal einen Treffer. Viele andere, die mindestens genauso gut waren, hatten das Glück eben nicht und sind in Vergessenheit geraten. So läuft das nunmal im Musikbereich. Diese Verklärung von der guten alten Zeit entsteht doch nur in der Erinnerung.

Gruß
Roland

Also in einigen Punkten
…kann ich Dir leider nicht zustimmen.

Hi,

Hallo Orlando,

Man kann nichts Geniales einfach so erarbeiten, wie du dauernd
behauptest.

Nicht jeder. Diejenigen, die es draufhaben hingegen schon, behaupte ich mal.

Glaubst du im Ernst, dass darauf noch niemand
gekommen wäre, schnell mal was Geniales zu schreiben um
anschließend Multimillionär zu werden? Man erschafft nichts
Geniales, sondern das Gute oder Außergewöhnliche wird von
anderen entdeckt (wenn man gaaaanz viel Glück hat) und dann
als Geniales definiert.

Verstehe, dann sind die ganzen talentlosen Musiker (okay, nicht jeder von denen ist VÖLLIG unbegabt), die etwas Außergewöhnliches machen, lediglich nur noch nicht von der Allgemeinheit in ihrer Genialität entdeckt worden. Puh! Vielleicht hat die Allgemeinheit aber auch einfach keinen Bock auf zu außergewöhnliche und abgedrehte Sachen. Das ist dann eher etwas für eine Hand voll Exoten.

So, und hier machst du den zweiten (und meiner Meinung nach
entscheidenden) Denkfehler. Auch früher gab es extrem flache
und langweilige Musik. Was glaubst du, was sich so auf den
hinteren Chartplätzen für „Mist“ angesammelt hat. Nur ist
dieser flache Einheitsbrei von damals natürlich heutzutage
kein Thema mehr.

Richtig. Heute haben wir solchen Mist nicht nur auf den hinteren Chartplätzen, sondern eben teilweise auch ganz vorne.

Und genau diese Möglichkeiten werden heute auch ausgeschöpft.
Es gab nie eine solche Vielzahl von Musikrichtungen wie heute.
Und diese müssen ja irgendwo herkommen. Von der Vielfalt her
sind alle früheren Zeiten eher als arm und einfallslos zu
nennen.

Aber Vielfalt (tausende von Sparten und Unterkategorien) heißt nicht unbedingt, dass die Musik an sich besser wird.

Und in jeder dieser Musikrichtungen von heute gibt es geniale
und kreative Köpfe. Heute sind viele regionale Bands in ihrer
musikalischen Entwicklung, in ihrer Kreativität und in ihrer
Virtuosität weiter als viele Stars aus früheren Zeiten.

Nein, das kann ich so nicht unterschreiben.

Das
Problem ist weniger die Existenz von guten Künstlern sondern
deren Vielzahl. Dadurch hat es der Einzelne viel schwerer die
Musikkultur so zu dominieren, wie einst Elvis oder die
Beatles.

Das stimmt schon eher und hatte ich auch schon zuvor (ähnlich ausgedrückt) erwähnt.

Noch’n Denkfehler. Lass diese „einfach“ mal weg.
Lennon/McCartney sind nicht als Genies zur Welt gekommen.

Das hab ich auch nicht behauptet.

Die
Beatles waren in den späten 50ern und frühen 60ern eine recht
erfolglose Band.

Na ja, 16 und 17 jährige, - was erwartest Du?

Aber sie haben ihr Handwerk als Songwriter gelernt. Sie haben
jahrelang Songs geschrieben und sich immer weiter entwickelt
bis sie irgendwann auf einem ganz hohen Niveua waren. Sie
haben viele Jahre bis zur Meisterschaft gebraucht und sich
nicht eben mal so hingesetzt und etwas Geniales erschaffen.

Das habe ich auch nicht behauptet. Aber viele Jahre haben sie nicht gerade gebraucht, sondern wenige Jahre!

Außerdem hatte die Gruppe ein
außergewöhnliches Charisma, was natürlich beim Weg nach oben
sehr half, einen Manager, der an sie glaubte und einen
Produzenten, der sie anspornte, ihren Horizont zu erweitern.
Wie du siehst, kommen da viele Sachen zusammen.

Ja, ich kenne die Story von Brian Epstein. So etwas gibt es heutzutage gar nicht mehr. Ebensowenig die Tanzlokale von damals mit festen Verträgen für die Musiker.

Und auch Gilmour/Waters haben Jahre gebraucht um dahin zu
kommen wo sie dann schließlich waren. Vieles ist dabei auch
nur aus der Not entstanden, da Sid Barrett irgendwann als
Songschreiber und Gitarrist nicht mehr zu gebrauchen war und
die restliche Gruppe sich irgendwie über Wasser halten musste.
Sich einfach mal so hingesetzt zu haben, um etwas Geniales zu
erschaffen, das sieht in der verklärten Rückblende vielleicht
so aus, aber den Jungs stand eher das Wasser bis zum Hals und
Überleben war angesagt. Wenn man Glück hat, landet man dann
auch mal einen Treffer.

Dieses „Überwasserhalten“ scheint unglaublich zusammenzuschweißen und scheint heute gänzlich zu fehlen. Das bringt unsere Konsum-, Überfluss- und Spassgesellschaft (ab etwa 1999) nunmal so mit sich. Leider.

Gruß,
Yedi386

Ich dachte gerade an die
feinen Leute vom Hofadel im 19. Jahrhundert und was für eine
feine Musik sie doch hatten (die Klassik). Und es gab Genies,
wie z.B. Mozart, Bach, Beethoven, usw. Was mögen diese feinen
Leute wohl gedacht haben, als die große Ära der klassischen
Musik sich ihrem Ende neigte (komisch, danach gab es übrigens
keine großartigen Meisterkomponisten mehr in dem Genre)?

du hast nicht nur ein eigenartiges verständnis von (musik)geschichte, sondern offenbar auch sehr eigenartige kenntnisse.

innerhalb der „klassischen“ musik gab es auch epochen und moden, und j.s. bach war zb. einer, der einen übergang miterlebt hat. er war gegen ende seines lebens ein dinosaurier, für seine leistungen zwar geschätzt, aber die musik, die er da noch komponiert hat, ist den meisten ziemlich am a**** vorbeigegangen.

mozart und beethoven (um bei deinen beispielen zu bleiben) haben ganz andere art von musik gemacht, haben aber selbstverständlich bachs werke studiert, um von ihm gewisse handwerkliche kniffe zu lernen. das gilt auch für „meisterkomponisten“ lang nach mozart und beethoven, denn es gab noch sehr viele: mendelssohn, brahms, mahler, schönberg, webern… die meisten menschen zu der zeit fanden bach (und dann auch mozart und beethoven) als hoffnungslos veraltet. es ist erst gegen ende des 19. jahrhunderts wieder in mode gekommen, alles frühere gut zu finden (dafür hat die mehrheit recht bald aufgehört, das jeweils zeitgenössische gut zu finden).

wobei ich nicht ganz verstehe, was das jetzt noch mit der ursprünglichen frage zu tun hat…

Was soll das?
Hallo gyuri,

was soll das bitte? Ich schreibe „Die Beatles waren genial“ (diese Auffassung teilen übrigens Millionen von Menschen). Und Du erwiderst „also ich finde, dass Ringo Starr kein besonders genialer Musiker war“. Nö, is klar! Dann erwähne ich die Klassik ganz grob und beispielhaft und Du beginnst mir ein merkwürdiges Verständnis der Dinge vorzuwerfen, indem Du eine kleine wissenschaftliche Abhandlung über die Klassik niederschreibst. - Wenn ich irgendetwas über Basketball sagen würde, dann würdest Du mir wahrscheinlich damit kommen: „Du hast aber Michael Jordan vergessen“.

Entschuldigung! So etwas nennt man „grob Anreißen“ bzw. „grob Zusammenfassen“, was ich da gemacht habe. Das war ein Beispiel zur knappen Veranschaulichung. Hallo? Weil der Kern meiner Frage ein ganz anderer ist und weil dies hier keine Abhandlung wie bei Wiki sein soll:

Siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Klassisc

Und wenn Du jetzt wirklich den Zusammenhang verloren hast, was denn mein kurzer Ausflug zur Klassik (als Beispiel) mit meiner Ausgangsfrage zu tun gehabt hat, dann empfehle ich Dir freundlich, nochmal den Beitrag von „arneana“ vollständig durchzulesen, sowie meine Antwort darauf vollständig durchzulesen!

Und um weiteren Fehlinterpretationen vorzubeugen: Meine Ausgangsfrage bezieht sich auch nicht starr und steif auf PinkFloyd. Dehalb habe ich auch sehr bald Michael Jackson und die Beatles erwähnt. Und genau deshalb kann man z.B. auch zur Klassik oder zum Rock’n’Roll, etc. abschweifen. Hauptsache, wir kriegen dieses Phänomen, um das es hier geht, aufgeklärt! Ich finde das Thema übrigens hochgradig spannend und es gab hier auch schon ein paar echt gute Ansätze/Antworten, die mich und Mitleser (hoffe ich mal) weiter gebracht haben.

Gruß,
Yedi386

Ich schreibe „Die Beatles waren genial“
(diese Auffassung teilen übrigens Millionen von Menschen).

ich auch.

Du erwiderst „also ich finde, dass Ringo Starr kein besonders
genialer Musiker war“.

ja, und da bist du ja auch meiner meinung. das sollte nur ein beispiel dafür sein, daß eine geniale band nicht zu 100% aus genialen musikern bestehen muß. war kein persönlicher angriff auf dich oder deine sichtweise.

Dann erwähne ich die
Klassik ganz grob und beispielhaft und Du beginnst mir ein
merkwürdiges Verständnis der Dinge vorzuwerfen, indem Du eine
kleine wissenschaftliche Abhandlung über die Klassik
niederschreibst.

mir ging es darum, daß deine grobe und beispielhafte erwähnung ziemlich an den historischen tatsachen vorbeigeht. nochmal kurz zusammengefaßt:

a) was du als „klassik“ bezeichnest, ist weder homogen noch vollständig
b) es gab auch nach beethoven noch „meisterkomponisten“, um in deiner ausdrucksweise zu bleiben
c) es gibt heute noch sehr interessante und innovative „klassische“ musik

Siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Klassisc

?

Und um weiteren Fehlinterpretationen vorzubeugen: Meine
Ausgangsfrage bezieht sich auch nicht starr und steif auf
PinkFloyd. Dehalb habe ich auch sehr bald Michael Jackson und
die Beatles erwähnt. Und genau deshalb kann man z.B. auch zur
Klassik oder zum Rock’n’Roll, etc. abschweifen. Hauptsache,
wir kriegen dieses Phänomen, um das es hier geht, aufgeklärt!

da hast du vollkommen recht. meine frage bezog sich nicht darauf, wieso du die klassik ins spiel bringst, denn natürlich ist das phänomen sehr spannend und betrifft alle epochen der musikgeschichte, sondern was deine konkreten aussagen im vorletzten posting mit der ausgangsfrage zu tun hatten.

Ich finde das Thema übrigens hochgradig spannend und es gab
hier auch schon ein paar echt gute Ansätze/Antworten, die mich
und Mitleser (hoffe ich mal) weiter gebracht haben.

dann versuch mal meine antworten nicht als angriff zu sehen, sondern als horizonterweiterung. meine antwort auf deine ausgangsfrage ist nämlich grob zusammengefaßt, daß jeder von uns nur einen ausschnitt aus der gesamtheit der musik kennt (manche einen größeren, manche einen kleineren), und jeder sich selbst irgendwelche theorien über die beobachteten oder angenommenen zusammenhänge bastelt.

genialität und erfolg scheinen tendenziell zusammenzuhängen, tun es aber dann oft doch nicht.

Hallo gyuri,

Ich schreibe „Die Beatles waren genial“
(diese Auffassung teilen übrigens Millionen von Menschen).

ich auch.

Schön, und wenn Du den ersten Satz (ganz oben stehend) bei meiner Antwort an „arneana“ gelesen hast, dann weißt Du, dass ich Ringo auch nur als einen durchschnittlichen Schlagzeuger empfinde. Das spielt aber überhaupt keine Rolle in meiner Aussage „Die Beatles waren genial“. Oder „Die Musik der Beatles ist super“. Verstehst Du? Im Übrigen brauchten die Beatles gar keinen Drummer wie z.B. Mike Portnoy von Dream Theater. Ringo hat es völlig ausreichend getan. Weniger ist oft mehr, - womit wir wieder beim Thema „Einfachheit“ wären.

Du erwiderst „also ich finde, dass Ringo Starr kein besonders
genialer Musiker war“.

ja, und da bist du ja auch meiner meinung.

Entschuldige, aber jetzt komme ich wirklich nimmer mit. Hast Du Dich hier vertippt, oder meinst Du ernsthaft mich? Hallo? Du kennst mich doch gar nicht! Du hast mich nicht einmal spielen gehört. ???

„klassische“ musik

Siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Klassisc… (defekt)

?

Verflixt! Der Link ist beim Kopieren nicht richtig rübergekommen.
Den hier meinte ich (jetzt funzt er):

http://de.wikipedia.org/wiki/Klassische_Musik

da hast du vollkommen recht. meine frage bezog sich nicht
darauf, wieso du die klassik ins spiel bringst, denn natürlich
ist das phänomen sehr spannend und betrifft alle epochen der
musikgeschichte, sondern was deine konkreten aussagen im
vorletzten posting mit der ausgangsfrage zu tun hatten.

Dann hast Du den Zusammenhang nicht verstanden. Stichwort war „Daft Punk“ in dem Beitrag von „arneana“. In seinem Beispiel ist er 40 Jahre in die Zukunft gegangen. In meinem Beispiel bin ich darauf in die Vergangenheit gegangen (zur Klassik). Ich fand das anschaulicher, weil wir Dinge, die in der Zukunft liegen, so schwer sehen oder beurteilen können.

dann versuch mal meine antworten nicht als angriff zu sehen,
sondern als horizonterweiterung.

Okay, ich versuchs.

genialität und erfolg scheinen tendenziell zusammenzuhängen,
tun es aber dann oft doch nicht.

Da denke ich nochmal drüber nach…

Gruß,
Yedi386

Schön, und wenn Du den ersten Satz (ganz oben stehend) bei
meiner Antwort an „arneana“ gelesen hast, dann weißt Du, dass
ich Ringo auch nur als einen durchschnittlichen Schlagzeuger
empfinde.

ja, das habe ich gelesen, und deswegen schreibe ich:

Du erwiderst „also ich finde, dass Ringo Starr kein besonders
genialer Musiker war“.

ja, und da bist du ja auch meiner meinung.

bist du denn etwa nicht meiner meinung in diesem punkt?

Entschuldige, aber jetzt komme ich wirklich nimmer mit. Hast
Du Dich hier vertippt, oder meinst Du ernsthaft mich? Hallo?
Du kennst mich doch gar nicht! Du hast mich nicht einmal
spielen gehört. ???

sorry, aber bei diesem absatz steige ich komplett aus. was hat ringos durchschnittlichkeit mit deinen musikalischen fähigkeiten (über die ich kein wort verloren habe) zu tun?

http://de.wikipedia.org/wiki/Klassische_Musik

irgendwie finde ich da kein wort von einem „ende der großen ära der klassischen musik“ oder „keine großen meisterkomponisten mehr in diesem genre“.

Missverständnisse
So, dieses Missverständnis geht auf meine Kappe.

Du erwiderst „also ich finde, dass Ringo Starr kein besonders
genialer Musiker war“.

ja, und da bist du ja auch meiner meinung.

bist du denn etwa nicht meiner meinung in diesem punkt?

Doch da bin ich voll und ganz Deiner Meinung! Irgendwie hatte ich was anderes aus Deinen Worten gelesen bzw. verstanden. Kann ja mal passieren. Sorry!

http://de.wikipedia.org/wiki/Klassische_Musik

irgendwie finde ich da kein wort von einem „ende der großen
ära der klassischen musik“ oder „keine großen
meisterkomponisten mehr in diesem genre“.

Vergiss es! Bitte.

Gruß,
Yedi386

ERKLÄRUNGSVERSUCH
Hallo zusammen und vielen Dank für Eure Beiträge,

die eindeutige Lösung habe ich zwar auch nicht gefunden (gibt es eine?), aber ich wage hier dennoch mal einen Erklärungsversuch:

Musik ist wandelbar und verändert sich so wie unsere Gesellschaft. Sie entwickelt sich so, wie die Menschheit und die Instrumente (zur Zeit der Klassik gab es eben nur Streichinstrumente, Cembalo, Klavier, usw. Und später gab es Trompete, Saxofon, usw. Zur Zeit von Elvis und Chuck Berry gab es die ersten E-Gitarren und Verstärker, usw. Und zur Zeit des Techno die ersten (dafür tauglichen) Computer). Entsprechend der Möglichkeiten und Charaktere der Instrumente wurde also auch stets eine neue Musik geboren (klanglich und rhythmisch zu dem Zeitgeschmack passend). Sie ist steter Ausdruck und Spiegel unserer Gesellschaft, Kultur und Tradition.

Eine jede Stilrichtung hat ihre Entstehungs- und Blütezeit gehabt. Einige Musikstile sind untergegangen, - viele jedoch haben sich verändert und zu anderen Stilen weiterentwickelt (bzw. mit anderen Stilen vermischt).

Es gibt aber auch Stile, die sich gehalten haben! Und das verstehe ich noch nicht so ganz. So ist z.B. der „Ragtime“ recht schnell so gut wie untergegangen beziehungsweise hat sich weiterentwicklet, - wird kaum noch gehört oder gespielt und wohl nur noch sehr extrem selten komponiert. Hingegen hält sich „Pop“ nun munter schon bald 50 Jahre und erfreut sich weltweiter Beliebtheit. Nun könnte man sagen, okay das hat damals die Barockmusik (ca. 1600 bis 1750) in der Epoche/Kategorie der Klassik auch geschafft.

Wo ich aber noch mal drauf hinaus will, ist diese gespürte Sackgasse, in der wir heute stecken und auf die ich wohl auch eigentlich mit meiner Frage hier bei WWW anspielte. Ich meine, dass es heute keinen Künstler geben wird, der genauso klingen möchte wie PinkFloyd oder wie die Beatles ist klar. Das wäre ja quasi wie reines Kopieren. Man könnte aber doch versuchen, in der Art so ähnlich zu klingen wie die Beatles. Immerhin ist Popmusik doch nicht aus der Mode gekommen. Und trotzdem klingt sie nicht mehr ganz so wie damals (aufgrund der Weiterentwicklung - und nicht nur der instrumentalen). Ich werde aber jedenfalls das dumme Gefühl nicht los, dass nach der elektronischen Computermusik (Techno) nichts Neues, nichts Weiteres mehr kommen kann, was für den Menschen noch angenehm und erträglich wäre. Bedenklich und bezeichnend ist auch seit wenigstens etwa 1995 das zunehmende Maß an agressiver und zerstörerischer Musik, ohne jeglichen Inhalt und Aussage (außer Frust, Leere, Wut). Zu beobachten ist eben auch der bröckelnde Zusammenhalt untereinander, sowie die zunehmend mangelnde Fähigkeit, schöne, kreative, (neue), und geniale Musik mit künstlerischem Ausdruck (Seele) zu machen. Musik also, die uns so sehr bewegt, wie die Musik in der goldenen Hauptentwicklungszeit der Menschheit (zwischen 1950 und 2000).

Gerne noch einmal Eure Gedanken dazu.

Yedi386

Goa und Trance
Hi Yedi,

ich wüsste mal gern, warum es nach PinkFloyd (=PF) niemanden
mehr gab (bis heute), der so populär die PF-typischen
Klänge/Musik erzeugt/gemacht hat? Alle finden die Musik
großartig.

Irgendwie ist und bleibt deine Frage unklar. Meinst du nun, es fehle an stilistischen Nachfolgern, oder geht es dir um den Mangel an „spirit“, den heutige Musiker - im Unterschied zu PF - nicht mehr hätten?

Die 60s waren eine Zeit der wissenschaftlichen, politischen und künstlerischen Innovation wie nur wenige Epochen in der Vergangenheit. Damals wurde Neuland erschlossen, auf dem wir heute noch aufbauen können. Das hat mehrere Gründe (ich sehe den vielleicht wichtigsten im Aufkommen der bewusstseinserweiternden Drogen). So konnten im künstlerischen Bereich Individualisten und Gruppen entstehen, die den „Geist der Zeit“ verkörperten und in Kunstwerke umsetzten. Das ist einmalig und kann nicht wiederholt werden. Welchen Sinn würde es heute machen, wenn jemand wie Bach oder Beethoven komponiert? Heraus kämen dabei nur höchst gekonnte Imitationen eines vergangenen Stils, der den heutigen Zeitgeist nicht im geringsten wiedergibt.

Soviel zum stilistischen Aspekt. Was den „spirit“ betrifft, so gibt es mit Sicherheit vieles, was sich neben PF hören lassen kann. Nimm den Goa-Stil, der viel Hochinteressantes hervorbrachte, oder den damit verwandten Trance-Stil, der an „Spiritualität“ hinter den vergleichbaren PF-Song nicht zurückbleibt. Ich sehe hier sogar eine ganz klare Weiterentwicklung des PF-Spirits.

Gruß

Horst