Gut, - jedoch …
@gyuri: Ich find Ringo auch bestenfalls durchschnittlich. 2-3 „Genies“ reichen ja aber auch aus in einer Band. 
Hi arneana,
sehr interessant, was Du schreibst. Ich dachte gerade an die feinen Leute vom Hofadel im 19. Jahrhundert und was für eine feine Musik sie doch hatten (die Klassik). Und es gab Genies, wie z.B. Mozart, Bach, Beethoven, usw. Was mögen diese feinen Leute wohl gedacht haben, als die große Ära der klassischen Musik sich ihrem Ende neigte (komisch, danach gab es übrigens keine großartigen Meisterkomponisten mehr in dem Genre)? Und was mögen sie über die darauf folgende Musik gedacht haben, jene zumindest, die den Übergang miterlebten? Den Wandel dieses sich stets bewegenden Mediums.
Könnte es heute nicht mal wieder einen Meisterkomponisten wie Beethoven geben? Oder würde er sich, geprägt durch Zeit, Geschmack, Gesellschaft, usw. zu einer ganz anderen Musik hinreißen lassen - sagen wir, etwas Aktuellem? Das ist wirklich schwierig. Dennoch sehr wahrscheinlich. Und deshalb gibt es sie auch nicht mehr in der großen Form (ähnlich wie bei PinkFloyd und den Beatles also). Und ähnlich wie in der Malerei. Die letzten „großen“ Meister waren vielleicht Salvador Dali und Picasso. Natürlich wird heute immer noch gut und viel gemalt, aber in anderem Stil (moderne Kunst?). Kenne mich da nicht so aus. Aber einen Van Gogh, Monet oder Rubens wird es nicht mehr geben. Auch nicht stil-ähnlich. Wenn doch, wird es nicht mit großer Begeisterung aufgenommen werden (weil abgekupfert).
Ich weiß nicht genau, aber am ehesten finde ich das Prinzip in der Modewelt wieder. Und das lässt sich ziemlich gut auf die Musik übertragen. Die Kleidermode ist heute erschöpft. Genau wie die Musik. Nun gab es ja einige Retro-Versuche zurück in die 80’er (auch z.B. von Madonna), die aber irgendwie kläglich scheiterten. Es wiederholt sich also. Aber nicht erfolgreich.
Es scheint, als wäre die Menschheit in einer Art Sackgasse angekommen, was aber nicht sein darf, weil es ja immer weiter gehen muss. Stillstand ist Rückschritt, wie es so schön heißt. Egal. Ich glaube jedenfalls schon, dass alles denkbar, frei und offen ist und das man im Prinzip alles machen kann, - jedoch haben viele experimental Sachen gezeigt, dass der Mensch letztlich doch immer wieder zu sich selbst zurückfindet. Was in der Modewelt auf vielen Laufstegen präsentiert wird, ist für die Straße jedenfalls schlichtweg unbrauchbar und unpraktisch. So auch in der Musik. Das Kratzen von ein paar Stiften auf einem Blech (ausgeführt von einem Roboter), begleitet von einem Arpeggiator-Rhythmus aus einem futuristisch anmutendem „reacTogon“ (das Instrument gibts) wird für die Mehrheit der Menschen jedenfalls auch in Zukunft nicht als Musik durchgehen und allenfalls ein paar Exoten unter uns befriedigen.
Natürlich gibt es in der Musik kein Ideal und kein Optimal. Aber Musik braucht Ausdruck und Seele. Anfang und Ende. Ich glaube, gewisse Strukturen (Komposition) müssen erfüllt sein.
So, und jetzt weiß ich auch nimmer weiter… ha ha ha 
Musik bewegt und entwickelt sich. Es gibt keinen Michael
Jackson typischen Klang, weil es nicht das Publikum für
Michael Jackson typischen Klang gibt.
Was hast’n damit gemeint? Ich vertrete eher die Auffassung, dass sich der Mensch an gewisse Klänge, Strukturen, Tonleitern, Harmonien, usw. einfach gewöhnt hat. Und deshalb gibt es auch ein Publikum für solche Klänge!!! Zwar haben sich z.B. die Tonleitern in den vergangenen Jahrhunderten auch geringfügig verändert, aber deshalb sind wir Abendländler noch lange nicht musikalisch (Tonleitertechnisch) beim Orient angekommen.
Darüber hinaus waren die Mitglieder von Pink Floyd sehr
begabte Musiker und in dieser Hinsicht nicht eindahc nur
durchschnittliche Studenten.
Okay, aber warum hatten sie (bzw. einige von ihnen) dann vor, Architektur zu studieren? Und haben sich quasi nur zufällig zusammengeschlossen? Ich meine, wenn man weiß, man ist ein guter Musiker und man hat Bock auf Musikmachen, dann immatrikuliert man sich höchtens auf Wunsch der Eltern zu einem Architekturstudium.
Musik bewegt sich. Gott sei dank.
Amen!
Mal nebenbei gesagt: Das Fortschrittlichste und dem Pink Floyd
Geiste am nahe kommendste von heute, entsteht ausschließlich
Computer.
Na ja, das möchte ich so nicht unterschreiben.
Blöd gesprochen: In den 50ern war Elvis sexuell obszön; in den
70ern Punk eine Gefahr für die Jugend. Es ist einfach zu sagen
alles wäre heutzutage langweilig. letztendlich ist aber alles
was heutzutage klanglich entsteht, Teil unserer Kultur.
Das könnte einiges erklären! Wir sind heute voll entwickelt und voll aufgeklärt. Es gibt nichts mehr, was es nicht schon mal gab. Nichts mehr schockiert, nichts mehr provoziert. Der Mensch hat seine Entwicklungsgrenzen erreicht, so scheint es (außer technisch). Diese Stagnation in Töne und Rhythmen verpackt ist glaube ich ungefähr das flache Einerlei, was man heute aus dem Radio hört. Ja da hast Du insofern Recht! Na ja, Kultur und Tradition liegen ja schon lange auf dem Sterbebett. Im Würgegriff des Kapitalismus Global Total. Der Mensch übrigens auch. Ups, - ich schweife ab.
Und es
gibt keine gute oder schlechte Kultur, auch wenn du das aus
deiner Sicht so siehst. Kulturelle Phänomene zu analysieren,
ist sehr schwer, wenn man gerade drin lebt. Da fehlt die
Distanz. In wenigen Jahren wird man ganz anders denken.
Ja, mal sehen… bin sehr gespannt!
Gruß,
Yedi386