Hallo Mohamed,
Ist der Allmächtige nicht für alles verantwortlich?
Er ist der Urheber aller Dinge, doch für seine Unglücke ist
der Mensch alleine verantwortlich.
Auch für Tsunamis, Erdbeben etc? Auch wenn streng gläubige,
kleine Kinder… ebenso undifferenziert solchen Katastrophen
zum Opfer fallen,…
Gerade die Absolutheit
Gottes macht doch die ganze Diskussion obsolet: Er tut was er
will, es gehört alles Ihm, also kann Er damit machen, was Er
will, Sein Wille ist der Maßstab von gut und böse, also ist
alles was Er will gut, auch wenn es einigen Leuten manchmal
beklagenswert erscheint.
Tja, so dachte ich mir das! Dann sind auch sämtliche
menschliche Bemühungen sinnlos? Ob Arbeit, Forschung oder
Glauben?
Gut ist das, was der Inhaber der
absoluten Autorität als gut definiert, nicht unbedingt das,
was das wildgewordene Menschlein seinem Egoismus zuliebe
verlangt.
Vieles ist eben nicht GUT! Basta!
An einen solchen Gott kann und will ich nicht glauben!
Da auch Muslime nur Menschen sind, können ähnliche Gedanken
durchaus auch bei einigen von ihnen vorkommen, aber gewiss
nicht in dieser hemmungslos krassen Übertriebenheit.
Dann willst du dir also anmaßen zu wissen, was
in den 1,2 Milliarden muslimischen Köpfen vor sich
geht? Dass die meisten ihre geheimsten Gedanken
nicht aüssern, dürftest du wohl nicht bestreiten.
Erdbebenregion hin oder her, Du
tust so, als gäbe es den Tod nur in zufälligen Unglücksfällen.
??? Wie kommst du darauf?
Noch krasser finde ich Leute, die ihr halbes Leben gläubig
sind, obwohl sie die ganze Zeit um das Leid der Welt wissen,
und wenn es dann sie selbst trifft, dann kommt auf einmal die
ganze Raserei gegenüber ihrem eigenen Schöpfer. *kopfschüttel*
Da bin ich fein raus, weil ich nicht an einen solchen
Gott glaube! Frage alle 6 Milliarden Menschen nach
ihrem Verständnis von Gott und du wirst 6 Milliarden
verschiedene Antworten erhalten. Wer hat nun Recht?
Oder besser gesagt hat überhaupt jemand Recht?
Wie kann sich so ein, ich benütze deine Worte, „wildgewordenes
Menschlein“ anmassen zu wissen, was Gottes Wille ist?
Oder was Gott ist, ob es so ein metaphysisches Wesen
gibt/geben kann?! Ob das, so es ihn gibt, Gott gefallen
wird? Ein zugegeben hinkende Analogie, aber wie würde es
dir gefallen, wenn andere erklären wer oder was du bist?
Jetzt kommst du wieder mit den Propheten…
Das Problem ist der Antagonismus.
Manchmal sollte man auch selbstkritisch genug sein, darüber
nachzudenken, ob man selbst wirklich so selbstkritisch ist,
wie man es von anderen verlangt. Dem Herrn von Leben und Tod
vorwerfen zu wollen, dass Er Herr über Leben und Tod ist, ist
jedenfalls kein bisschen selbstkritisch.
Solange man an einen unantastbaren, allmächtigen,
allesbestimmenden Gott glaubt, braucht man das Wort
Selbstkritik gar nicht in seine Denkarbeit zu
integrieren.
Es wird aber auch die Zeit kommen, da die Schleiher
fallen.
Gott statt Religion, dann könnte es was werden.
Viele Grüße
Walden