Warum gibt uns Gott so schwere Prüfungen?

Raserei
Hallo Walden,

wir schrieben:

Er ist der Urheber aller Dinge, doch für seine Unglücke ist
der Mensch alleine verantwortlich.

Auch für Tsunamis, Erdbeben etc? Auch wenn streng gläubige,
kleine Kinder… ebenso undifferenziert solchen Katastrophen
zum Opfer fallen,…

Kinder, Insekten, Schafe, Vögel, und viele andere Dinge sterben auch ohne Erdbeben. Stell Dir vor, manche werden sogar von Menschen gegessen. Keiner zweifelt aber ausgerechnet beim genüsslichen Biss in die Salami an der Existenz Gottes. Wer als Kleinkind stirbt, kann wahrlich, wahrlich, froh sein, da diese nicht erst die irdischen Prüfungen bestehen müssen, um in das Paradiesreich zu gelangen.

Oh Gott, was ist nur mit den Menschen? Statt von Gott gut zu denken und sich hundertprozentig gewiss zu sein, ja gerade diese Dinge als Gewissensbeweis zu nehmen, dass der Tag der Auferstehung kommt, nehmen sie es umgekehrt zum Anlass alles zu leugnen.

Gerade die Absolutheit
Gottes macht doch die ganze Diskussion obsolet: Er tut was er
will, es gehört alles Ihm, also kann Er damit machen, was Er
will, Sein Wille ist der Maßstab von gut und böse, also ist
alles was Er will gut, auch wenn es einigen Leuten manchmal
beklagenswert erscheint.

Tja, so dachte ich mir das! Dann sind auch sämtliche
menschliche Bemühungen sinnlos? Ob Arbeit, Forschung oder
Glauben?

Was hat das mit Sinnlosigkeit zu tun? Falls Du auf verschlungenen Wegen eine Nebendiskussion zum Thema „Willensfreiheit“ lostreten möchtest, dann verlagere Sie bitte nach http://www.absolutheit.de, da können wir uns darüber weiter unterhalten.

Gut ist das, was der Inhaber der
absoluten Autorität als gut definiert, nicht unbedingt das,
was das wildgewordene Menschlein seinem Egoismus zuliebe
verlangt.

Vieles ist eben nicht GUT! Basta!

Alles, was Gott tut, ist gut. Basta. Vergiss außerdem nicht, dass es von Gott einen Tag der Wiedergutmachung zwischen den Menschen geben wird.

An einen solchen Gott kann und will ich nicht glauben!

Das ist Dein Problem, nicht meines. Ich helfe aber gerne, wenn Du mir sagst, warum Du nicht an Gott glauben willst, aber bitte dort, wo es übersichtlicher ist: http://www.absolutheit.de

Da auch Muslime nur Menschen sind, können ähnliche Gedanken
durchaus auch bei einigen von ihnen vorkommen, aber gewiss
nicht in dieser hemmungslos krassen Übertriebenheit.

Dann willst du dir also anmaßen zu wissen, was
in den 1,2 Milliarden muslimischen Köpfen vor sich
geht? Dass die meisten ihre geheimsten Gedanken
nicht aüssern, dürftest du wohl nicht bestreiten.

„Die meisten“ ist auch nur eine Vermutung von Dir, und wer seinen Mageninhalt im Magen behält, ist mir angenehmer als wer ständig ungerechtfertigt mit seinem Finger in der Kehle herumstochert. Ich kenne die Muslime besser als Du, und sogar islamisch gesehen offenkundige Gesetzesbrecher sind in ihren Ansichten nicht so radikal.

Erdbebenregion hin oder her, Du
tust so, als gäbe es den Tod nur in zufälligen Unglücksfällen.

??? Wie kommst du darauf?

Weil Du allgemein hättest fragen können: „Warum gibt es ein Ende des Lebens?“ Stattdessen fragst Du: „Warum gibt es Erdbeben?“

Noch krasser finde ich Leute, die ihr halbes Leben gläubig
sind, obwohl sie die ganze Zeit um das Leid der Welt wissen,
und wenn es dann sie selbst trifft, dann kommt auf einmal die
ganze Raserei gegenüber ihrem eigenen Schöpfer. *kopfschüttel*

Da bin ich fein raus, weil ich nicht an einen solchen
Gott glaube!

Das gehört zur Raserei dazu. Innere Kriegführung ist im Falle Gottes das Gleiche wie äußere Kriegführung gegen ihn. Beides kann Ihm nichts anhaben, beides wird zur Rechenschaft gezogen.

Frage alle 6 Milliarden Menschen nach
ihrem Verständnis von Gott und du wirst 6 Milliarden
verschiedene Antworten erhalten. Wer hat nun Recht?

Ich denke, dass es eine gesunde Schnittmenge zwischen der Gottesauffassung normaler Anhänger der monotheistischen Religionen gibt.

Oder besser gesagt hat überhaupt jemand Recht?
Wie kann sich so ein, ich benütze deine Worte, „wildgewordenes
Menschlein“ anmassen zu wissen, was Gottes Wille ist?

Offen Sichtbares auszusprechen, ist keine Anmaßung.

Oder was Gott ist, ob es so ein metaphysisches Wesen
gibt/geben kann?!

Offen Sichtbares auszusprechen, …

Ob das, so es ihn gibt, Gott gefallen
wird? Ein zugegeben hinkende Analogie, aber wie würde es
dir gefallen, wenn andere erklären wer oder was du bist?

Man kann Gottes Wesen (!) nicht beschreiben, aber was Er *nicht* ist, ist klar. (Kein Mensch, nicht begrenzt, nicht geteilt, nicht vergleichlich…)

Jetzt kommst du wieder mit den Propheten…

Mit welchen Propheten?

Das Problem ist der Antagonismus.

Du meinst „Anachronismus“, oder?

Solange man an einen unantastbaren, allmächtigen,
allesbestimmenden Gott glaubt, braucht man das Wort
Selbstkritik gar nicht in seine Denkarbeit zu
integrieren.

Also bitte, ich weiß nicht, wie es mit den anderen monotheistischen Religionen ist, aber es gehört zu den Kerncharakteristika des idealen Muslims, die eigene Ungerechtigkeit zu gestehen, die Fehler bei sich statt bei Anderen zu suchen und stets nach Selbstverbesserung zu streben u.v.m.

Es wird aber auch die Zeit kommen, da die Schleiher
fallen.

Du ahnst nicht, wie recht Du damit hast.

Ich entschuldige mich für meine oft zu knappen Aussagen, für richtige Diksussionen habe ich, wir Ihr wisst, ein anderes Forum eingerichtet.

Viele Grüße,

Mohamed.

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Strafen

Hallo,

WIe du sagtest kommen diese Debatten im christlichen Umfeld
vermehrt vor, weil man Gott auf Liebe beschränkt hat und
deswegen die Leute dann natürlich!

Nein, weil man dort frei ist, seine Meinung zu sagen
und nicht schon von Kindesbeinen an auf Unterwürfigkeit
konditioniert ist. Von den drastischen Strafen mal ganz
abgesehen!

Hallo Walden,

ich bitte Dich, welche drastischen Strafen? Dann schau halt in die muslimischen Foren, die arabischen und nicht-arabischen, wo es keine Bild-Zeitung-Taliban-Strafordnungen geben kann, ob da das Thema irgendeinen Wert hat. Wie kann man nur so stereotyp denken??

Viele Grüße,

Mohamed.

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Nicht ruffördernd

Kennst du die Reaktion der islamischen (Öl-)Staaten auf den
Tsunami? Da kam kein Groschen der Hilfe, sondern es hieß, das
war die Strafe Gottes. Ende der Debatte! Allah hat gesprochen.

Liebe dataf0x,

ich sag’s mal vorsichtig: Es besteht die Möglichkeit, dass Deine Vorurteile und Emotionen gegen Islam und Muslime Dein Gedächtnis im Nachhinein manipuliert haben. Kann mal passieren.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,414138,00.html
http://www.erdkunde-wissen.de/erdkunde/sonder/tsunam…

Grüße,

Mohamed.

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Hallo Mohamed,

Das Problem ist der Antagonismus.

Du meinst „Anachronismus“, oder?

Nein.

Also bitte, ich weiß nicht, wie es mit den anderen
monotheistischen Religionen ist,…

Meinst du mich? Ich gehöre keiner Religion an
und ich lasse Gott den sein, der er ist und
zwinge ihn nicht in ein konstruiertes Korsett!

Es wird aber auch die Zeit kommen, da die Schleiher
fallen.

Du ahnst nicht, wie recht Du damit hast.

Und ich freu mich drauf!

Gruß
Walden

Komisch
Ich frage mich gerade, wem ich die
ganzen Spenden in Saudi gegeben habe,
wenn es keine islamischen Organisationen
waren?

Gruß
Elke

Hallo,

Danach wird es von Leibniz ausführlich diskutiert, der
auch den Terminus „Theodizee“ dafür einführte.

Als Normalmensch an den Aussagen eines Genies wie Leibniz zu zweifeln, ist natürlich vermessen. Aber wenn ich seine Gedanken richtig gelesen und verstanden habe, kommen mir einige Zweifel. Er macht doch nichts anderes als die ganze Theodizee unter eine Voraussetzung zu stellen, die durch nichts bewiesen ist, eine pure Annahme ist:
„Gott konnte eine gute Welt schaffen, Gott wollte eine gute Welt schaffen, also ist dieses die beste aller Welten!“
Vielleicht kannst du mich eines Besseren belehren!?

Gruß
Laika