Warum glauben Menschen an etwas?

Hallo,

Warum glauben Menschen an ein Leben nach dem Tod? Ist es die Furcht vor dem Ungewissen? Sind Religionen dann nicht ursprünglich als Beruhigungsbalsam in den Köpfen der Menschen entstanden? Gibt es Erklärungen für das Phänomen Religion? Ist es eine Hoffnung zur krassen These, daß nach dem Tod vielleicht nichts kommt, was der Mensch wahrscheinlich schwer annehmen kann?
Wer kann es erklären?

Gruss und Danke!
mrh

Genau.
Religion ist Opium für das Volk.

Religion ist auch anerzogen.

Aus meiner perönlichen Sicht ist Religion ein Trost für eigene Schwäche, eine Ausrede für eigene Schwäche oder Unfähigkeit, ein Alibi.
Religion, zB die Verehrung eines Gekreuzigten ist - aus meiner ganz persönlichen Sicht - überdies makaber, und schon Gotteslästerung an sich.
Aber das ist nur meine - eine von vielen - Meinungen.

Bettet endlich dieses arme Schwein zur letzten Ruhe!

Hi mrh

Kurz gesagt: Ja.
Religion ist ein Beruhigungsbalsam, ein Identifikationsobjekt, ein Hoffnungsgeber, eine Stärkung. Religion wurde „erfunden“ um dem Menschen zu helfen. Aber es gibt so viele wie es Menschen gibt, sammeln sich zu dem was wir heute „Religionen“ nennen und durch die menschliche Gesellschaft haben sie nun auch negative Aspekte, weil Menschen nunmal unterschiedlich bewerten, was gut und was schlecht ist.

Ich denke Menschen können gar nicht begreifen, was es heißt aufzuhören zu existieren. Das können auch viele Atheisten nicht, auch wenn sie es behaupten, und auch die Forschung zum Bewusstsein steckt noch in den Kinderschuhen. Geschweige denn, dass die Menschen früher es sich hätten vorstellen können.

Aber Religion kann man nicht nur auf ein Phänomen beschränken, es gibt ja auch zahlreiche, die gar keine Vorstellung von dem Leben nach dem Tod haben.

lg
Kate

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Hallo Kate,

man könnte also sagen, daß die verschiedenen Relgionen das Ergebnis unterschiedlicher Beruhigungsbalsame von verschiedenen Menschen in den Ländern ist?

Gruss
mrh

und noch …
dahinter steckt die ‚Angst‘, ‚Furcht‘ vor Verdamnis, Tod, Zerstörung, Ächtung, und vieles mehr.
Ein Gott, der verzeiht, barmherzig ist mit Deinen Sünden und Verfehlungen, allwissend und allmächtig, so daß er die ganzeyMacht hat und Dir verzeihen und Dich läutern kann, kommt da gerade recht.
Eine Illusion.
Für Dein Tun und Lassen bist alleine Du selbst verantwortlich.
Kein Gott der Welt hilft Dir da 'raus.

Aber gerade das ist das Schöne am Mensch-sein:
Du allein bist frei und entscheidest selbst.
(ohne Götter-oder Religions-Zwang)

Religion ist Opium für das Volk.

Das Zitat heißt im Original: Religion ist Opium des Volkes.

Das Volk greift selber zu der Droge. Es wird ihm nicht - jedenfalls nicht immer - gegen seinen Willen verabreicht.

Nur zur Richtigstellung.
Gruß Fritz

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Hallo Ro,

die Furcht habe ich schon erwähnt.

Gruss
mrh

Hallo Fritz,

wer oder was ist das Volk?

Gruss
mrh

Hallo,

Warum glauben Menschen an ein Leben nach dem Tod? Ist es die
Furcht vor dem Ungewissen?

Vielleicht ist es eine gewisse Arroganz in uns.

Es kann doch nicht sein dass so ein Intelligentes , überlegenes,mächtiges Wesen nach dem Tod einfach ins Nichts verschwindet.

Viele Grüße
Markus

Hallo Markus,

so ein intelligentes mächtiges Wesen…hmm. Wer sagt uns, daß eine Pflanze vielleicht nicht genauso erfolgreiche Strategien entwickelt hat wie der Mensch? Vielleicht liegt es daran, daß wir mit Pflanzen oder Tieren nicht kommunzieren können? Vielleicht ist uns die Flora und Fauna haushoch überlegen? Wenn ich mir den Zeitraum ansehe seit der Mensch hier ist, meine ich mehr „Intelligenz“ in diesen Bereichen erkennen zu wollen…

Gruss
mrh

Ich denke Menschen können gar nicht begreifen, was es heißt
aufzuhören zu existieren. Das können auch viele Atheisten
nicht, auch wenn sie es behaupten,

Hallo Kate,
wie kommst du zu dieser Aussage?
Die atheistische Betrachtungsweise ist für den Fall des Todes doch die einfachste. Da ist Schluss. Da ist kein Geist, Seele, Bewusstsein o.ä. mehr vorhanden und taucht auch nicht an anderer Stelle oder zu anderer Zeit wieder auf.
Grüße
Ulf

so ein intelligentes mächtiges Wesen…hmm. Wer sagt uns, daß
eine Pflanze vielleicht nicht genauso erfolgreiche Strategien
entwickelt hat wie der Mensch? Vielleicht liegt es daran, daß
wir mit Pflanzen oder Tieren nicht kommunzieren können?
Vielleicht ist uns die Flora und Fauna haushoch überlegen?
Wenn ich mir den Zeitraum ansehe seit der Mensch hier ist,
meine ich mehr „Intelligenz“ in diesen Bereichen erkennen zu
wollen…

Genau dies ist auch meine Meinung.
Beispiel Dinosaurier
Von manchem wird sein erbsengroßes Hirn belächelt.
Dinosaurier werden oft als dumm, faul, groß und gefräßig geschildert. Trotzdem waren sie 160 Millionen Jahre lang (ohne Religion und Gott) die Herrscher der Erde.
Wir hingegen werden nicht mal einen Bruchteil davon herrschen.

Viele Grüße
Markus

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Hi Ulf!

Nun, ich denke wenn jemand atheist ist, müsste ihm das Leben nach dem Tod zunächst einmal ziemlich egal sein (ist nur meine Meinung). Daher ist es schon verwunderlich, dass sie sich doch oft Gedanken darüber machen wie ich im Austausch erfahren habe. Auch habe ich schon von einigen ausführliche Erklärungen gehört, von wegen zerfallen und eins mit der Erde werden (was naturwissenschaftlich stimmt, aber auch ein sehr religiöser Aspekt ist, der sich in vielen Kulturen findet). Mir wurden noch andere erzählt aber wenn ich ehrlich bin bekomme ich sie grad nicht zusammen.

Darum denke ich, dass es zwar einfach ist zu sagen „Ich glaube an nichts. Da kommt nichts mehr“ aber sich damit abzufinden ist ein anderes Thema. Der Mensch hat ein Bewusstsein und dieses Bewusstsein kann sich oft nur schwer vorstellen, nicht mehr bewusst zu sein.

lg
Kate

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Ich denke das ist die verträglichste Erklärung. Es gibt natürlich zig Erklärungen für Religion aus den diversen Fachgebieten, DIE Lösung hat noch keiner gefunden. Aber ich halte diese für sehr wahrscheinlich, von außen betrachtet.
Von innen lauten die Erklärungen wohl auf die Überlieferungen oder Offenbarungen hin.

lg
Kate

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Die, die nicht herrschen. Stammt soweit ich mich erinnere doch aus dem Kommunismus, evtl. von Marx selbst. Erinnere ich mich da richtig, Fritz?

lg
Kate

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Okay, die Dinos waren aber wirklich aussergewöhnlich, in jeder Hinsicht. Schon die imposante Größe. Ich denke, die Größe des Gehirns sagt wenig über die vorhandene Intelligenz aus, denn in der Natur scheint alles auf das kleinste Maß komprimiert zu sein (siehe Sperma und Eizelle).
Wie lange der Mensch noch hier sein wird, kann ich nicht beantworten, aber es könnte durchaus lange werden:smile:

Gruss
mrh

Hallo Kate,

sehr interessant ist der Aspekt des „Einswerden“ mit der Erde. Letztlich werden wir alle wieder zu Erde und somit zu Ausgangsmaterial für neue Lebewesen.

Gruss
mrh

Schön dass wir einen gemeisamen Punkt gefunden haben, eher selten in Foren.

Natürlich gibt es noch x Abstufungen, aber der wesentliche Punkt ist zur Ansprache gekommen.

Gruss
mrh

Herrschen auf welchem Gebiet? Es gibt genug Herrscher in Büros, deshalb finde ich diese Aussage etwas allgemein.

Gruss
mrh

Marx und Hegel und Opium

Die, die nicht herrschen.

So wundervoll und präzise und -gnant hört man das selten! Glückwunsch zu der Formulierung! :wink:

Stammt soweit ich mich erinnere doch aus dem Kommunismus, evtl. von Marx selbst. Erinnere ich mich da richtig, Fritz?

Ganz richtig, Kate!

Hat der gute, alte Karl Marx gesagt oder besser geschrieben und zwar
in der Einleitung der Schrift „Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie.“

Hier der ganze Abschnitt:

_Für Deutschland ist die Kritik der Religion im wesentlichen beendigt, und die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik.

Die profane Existenz des Irrtums ist kompromittiert, nachdem seine himmlische oratio pro aris et focis |Gebet für Altar und Haushalt| widerlegt ist. Der Mensch, der in der phantastischen Wirklichkeit des Himmels, wo er einen Übermenschen suchte, nur den Widerschein seiner selbst gefunden hat, wird nicht mehr geneigt sein, nur den Schein seiner selbst, nur den Unmenschen zu finden, wo er seine Wirklichkeit sucht und suchen muß.

Das Fundament der irreligiösen Kritik ist: Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Und zwar ist die Religion das Selbstbewußtsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben oder schon wieder verloren hat. Aber der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Sozietät. Dieser Staat, diese Sozietät produzieren die Religion, ein verkehrtes Weltbewußtsein, weil sie eine verkehrte Welt sind. Die Religion ist die allgemeine Theorie dieser Welt, ihr enzyklopädisches Kompendium, ihre Logik in populärer Form, ihr spiritualistischer Point-d’honneur |Ehrenpunkt|, ihr Enthusiasmus, ihre moralische Sanktion, ihre feierliche Ergänzung, ihr allgemeiner Trost- und Rechtfertigungsgrund. Sie ist die phantastische Verwirklichung des menschlichen Wesens, weil das menschliche Wesen keine wahre Wirklichkeit besitzt. Der Kampf gegen die Religion ist also mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Religion ist.

Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes._

Und hier der Link zur Seite: http://www.mlwerke.de/me/me01/me01_378.htm

Beste Grüße
Fritz

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