Hallo.
[Ich denke, es ist eher eine psychologische als eine philosophische Frage, die Du da stellst.]
Wenn Menschen, die in langer Beziehung zusammenleben, nicht heiraten, muss es nicht zwangsläufig an ANGST liegen.
Vielleicht sehen sie auch einfach keinen Sinn in einer Heirat und haben keinen Bedarf an einer Zeremonie bzw. an einer offiziellen Eintragung/Beurkundung?
So geht es mir - was nicht ausschließt, dass ich doch eines Tages meinen Freund heirate. Derzeit wüsste ich nicht, warum ich etwas am Status unserer Beziehung ändern sollte - „mein Mann“ ist er sowieso, das Gefühl der Zusammengehörigkeit ist groß.
Ich schließe nicht aus, dass uns noch die Heiratslust überkommen kann, ich lehne Heirat nicht grundsätzlich ab, früher war ich da mal strikter.
Wenn überhaupt, dann Heirat aus Liebe - einer der erstaunlicherweise am seltensten genannten Gründe in meinem Bekanntenkreis, warum ein Paar heiraten will.
Ich fühle mich meinem Mann auch ohne Ehegelübde tief und innig verbunden und habe mich „festgelegt“ und wünsche mir sehr, ihn für den Rest meines und seines Lebens zu lieben.
Manche meinen ja, dass Angst vor Heirat dadurch entsteht, dass Scheidungen so kompliziert seien. Nun, auch wenn zur Trennung in unserem Fall keine Scheidung nötig wäre, sind sein und mein Leben so miteinander verwoben, dass das „umständlich“ wäre. Ich halte Beziehungen ohne Trauschein nicht für zwangsläufig unverbindlich.
Ich fühle mich glücklich in dieser langjährigen Beziehung - ob das noch „getoppt“ werden könnte durch eine Heirat? Na, ggf. heb ich mir das auf, wir kennen einander ja erst zehn Jahre
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Man könnte auch behaupten, unverheiratete Paare seien mutig, weil sie ohne diese Institution auskommen und sich trauen, sich nicht zu trauen
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Gruß
ute