Warum handelt das Volk nicht?

Miesepeter, Sozial-Schmarotzer udgl. hingestellt, während die
besser Betuchten die Kampagne betreiben und sich auf ihre
Weise „abheben“.

Woraus schließt du das? Bei der Kampagne geht es doch
nirgendwo ums Geld,

Ganz richtig!!!
Die Kampagnen kommen ja jetzt halbjährlich! Jetzt ist es „Du bist Deutschland“ - vor einem halben Jahr war es „Wir wollen nicht Dein Geld“

Warum auch - sie haben es doch schon !!!

Die Telekom beschäftigt noch 45.000 Beamte. Ist das gut, wenn die weiterbeschäftigt werden?

-Die Wirtschaft bediehnt sich an der Lebensqualität des
Volkes, wie es ihr beliebt.

Details bitte.

Naja, selbst mit einer guten Ausbildung gerät man immer öfter in unbezahlte Praktikas. Ich habe schon mehreren Bekannten gehört, wie sie anfangs Jobs nach einer Bewährungprobe versprochen bekamen und im letzten Moment dann leider doch nichts möglich war. Dazu kommen die bekannten Unternehmen, die ohne Engpässe vor die Tür setzen.

Resultat: Zu wenige Kinder und
steigende Zahlen von menschen mit Depressionen.

Das liegt m.E. eher daran, dass „die Menschen“ Kinder und die
damit verbundenen Einbußen nicht mehr tragen „wollen“.
Mit „können“ hat das in den meisten Fällen nichts zu tun, man
will eben nicht auf Urlaub 3 mal im Jahr verzichten.

Das sehe ich einfach nicht so. Ich bin zwar selbst nicht in dem Alter, als dass ich sofort eine Familie gründen wollte. Als Student wäre ich auch geistig umnachtet, wenn ich auf familie setze. In Zufunft würde ich aber gerne.
Losgelöst davon hätte ich mir es nicht leisten können eine Familie zu gründen, als ich noch in einem Vollzeitjob tätig war. Das war jetzt auch kein Hallenfegen o.ä.
Sich beruflich voll und ganz zu entfalten (ggf. aufzugeben) ist ja auch kein paradisischer Zustand.

-Studenten sollen sich bald schon aus, bei rationaler
Betrachtung ihrer Mittel, unzumutbaren finanziellen
Bedingungen eine Ausbildung mit Freikarte in die
Arbeitslosigkeit finanzieren.

Bei „rationaler Betrachtung der Mittel“ von Studenten ist es
mir völlig unverständlich, weshalb ein junger Mensch mit 5
Monaten Urlaub im Jahr nicht in der LAge sein soll, 1.000 Euro
Gebühren für 2 Semester aufzubringen.
Ich habe selbst studiert und hatte damals bereits gut
verdient.

Du beschreibst einen Einzelfall. Ich kenne vorwiegend Studenten, die 1000 EUR nicht so einfach bezahlen können. Die Semestergebühren fallen in der Regel auch vor den Semesterferien an. Ich kann mir mit laufenden Kosten nicht vorstellen 500 EUR in einem halben Jahr auf die Seite zu legen, ohne aus der Wohnung zu fliegen oder keinen I-net Anschluss zu haben. Letzteres ist einfach notwendig um ein Studium durchzuziehen.
Ich kenne auch keinen Studenten, der in den besagten 5 Monaten gute Hausarbeiten schreibt, geschweige denn genügend Vorlesungen im Semester belegen kann, wenn er das Maximum von 20 Std. Arbeit in der Woche ausschöpft.

Zum Thema „Freikarte in die Arbeitslosigkeit“: wer natürlich
heute noch Sozialpädagogik o.ä. studiert, muss sich nicht
wundern.

Wer jedoch seiner Energie in ein antizyklisch populäres Fach
investiert und dazu Sprachen lernt, wird einen Job bekommen.
Vielleicht keinen gemütlichen 35h-Job bei Siemens mit
Dienstwagen, aber einen Job.

Du landest auch in einigen anderen Studienfächern schnell auf der Strasse. Jura braucht man auch nicht zu studieren.
Ich halte es auch nicht für sinnvoll sich nur an kaufmännischen Berufsfeldern im weitesten Sinne zu orientieren. Damit beschreibst du ja auch eine orientierung an der Wirtschaft, die sich einfach so bedienen kann. Ich habe bis jetzt nicht das Gefühl, dass deine Auffassung von Studenten besonders realistisch ist. Ob du selbst mal einer warst ist dabei irrelevant. Verdien mal genug für Studiengebühren und lerne neben dem obligatorischen noch ein paar Sprachen. Ist einfach gar nicht machbar.

-Auch als engagierter Schulabgänger findet man keine
Lebensgrundlage schaffende Arbeit, geschweige denn einen
Ausbildungsplatz.

Unsinn. Wer gute Noten hat und ggf. örtlich flexibel ist,
findet auch eine Lehrstelle.
Wer hingegen selbst die Hauoptschule nicht schafft und dann,
wie 30% der Betreffenden, sich noch nicht mal für die
Nachvermittlung meldet, muss sich nciht wundern, wenn er auf
der Strecke bleibt.
Man ist für sich selbst verantwortlich. Das ist der
Knackpunkt. Das zu verstehen kann man von einem 16-jährigen
zumindest ansatzweise erwarten.

Ich kenne wirklich engagierte Schüler mit Abitur, die keine Lehrstelle finden. Nach der Lehrzeit wird ein hoher Prozentteil auch gekickt. Schwarze Schaafe gibt es überall, aber immerhin sind ja laut deiner Aussage 70% bei der Nachvermittlung erschienen, auch wenn die Arbeitsagentur gewiss nicht den Service bietet um eine Stelle zu finden, die irgendetwas mit dem bisherigen Werdegang zutun hat.

-Menschen, die schon lange an der Armutsgrenze leben bekommen
vorgehalten, dass sie Jahrelang über ihre Verhältnisse gelebt
haben und sehen sich „mehr oder weniger“ dazu gezwungen
verschimmeltes Fleisch zu kaufen, weil es für gutes in der
Haushaltskasse nicht langt.

Unsinn. In D muss niemand hungern und niemand muss verdorbene
Lebensmittel kaufen. Wem jedoch Handy und Auto wichtiger sind,
als Essen…

Ohne Handy oder Auto findest du kaum noch Festanstellungen. Man muss auch rechnen. Da besteht für mich kein Zweifel.
Du vertitst eine Verdinglichung des Menschen. Wenn man das Bild es Menschen, den du hier entwirfst zusammenfügt, dann kommt man auf einen in Second Hand Klamotten tragenden Dipl.Kaufmann mit zwei Fremdsprachen, aber ohne Handy und Auto. Wenn sojemand dann noch großspurig Fleisch beim Metzger kauft, liegt der Irrsinn dieser fiktiven Persönlichkeit irgendwie schon nahe. Was du hier anderen zumutest ist kein erstrebenswerter Habitus. Es ist auch einfach nicht realistisch Menschen nur auf Arbeit zu reduzieren.

-u.s.w.

Alle lassen sich hemmungslos schröpfen oder rumschupsen und
bilden summa summarum höchstens Demos mit
Lichterkettencharakter. Ohne irgendetwas erreicht zu haben
lassen sich Demonstrierende mit politischen Binsenweisheiten
abspeisen.

Wogegen soll man denn konkret demonstrieren?
Wie muss eine „richtige“ Demo denn aussehen?

Ich persönlich demonstriere seit Jahren im Net sowie im Leben
für mehr Eigenverantwortung, mehr Chancen für Leitsungswillige
und mehr Liberalisierung der Wirtschafts- sowie eine
international konkurrentfähige Steuergesetzgebung.
Das ist mein recht und ich nehme es war.

Warum interessieren sich die Deutschen so wenig für ihre
Belange und fressen lieber in sich hinein?

…weil es ihnen noch viel zu gut geht.
Erst wenn der Bürger dem staatlichen Freßmonster klar macht,
dass er selbst der Staat ist, nicht die Pfründeverteiler und
Beamtenpriviliegienverwalter, kann sich etwas ändern.

Da sind auch wieder nur die anderen in der Verantwortung. Ich halte deine Stellungnahe leider für ziemlich Realitätsfremd und in puncto Menschen an der Armutsgrenze sogar für anmaßend.

Hallo Steven,

Soziale Ungerechtigkeit ist eien sehr subjektive
Angelegenheit. Im Vergleich zu anderen Mitmenschen wird jder
sozial ungerecht behandelt. Und da versuche mal, etwas zu
definieren.

Nein, das stimmt so nicht. Dass jeder sich irgendwie ungerecht behandelt fühlt, ist schon richtig, ist aber eine ganz andere Sache.

Es geht nicht um Subjektivität vs. Objektivität der Definition von sozialer Ungerechtigkeit, sondern es geht darum, dass bei der sozialen Ungerechtigkeit, genau wie bei unserem Beispiel der Planetenbewegung,
die Definition der „soz. Ungerechtigkeit“ erst innerhalb eines begrifflichen Systems entstehen kann und nicht unabhängig davon da sein kann.

Beispiel: mit marxistischer Begrifflichkeit sehe ich überall die Ungleichheit des Besitzes an Produktionsmitteln, mit liberalistischer Begrifflichkeit sehe ich überall die Ungleichheit der Chancen, mit utilitaristischer Begrifflichkeit sehe ich überall die Ungleichverteilung von Nutzen, mit femistischer Begrifflichkeit sehe ich überall geschlechterbezogene Ungerechtigkeit, undundund.

Mit Subjektivität hat dies nun aber nicht viel zu tun. Dass es also verschiedene Definitonen einer Sache gibt, hat keineswegs zur Folge, dass es die Sache deshalb „in Wirklichkeit“ nicht gäbe. Welche Dinge gibt es denn Deiner Ansicht nach noch „in Wirlichkeit“?

Viele Grüße
franz

Hi!

-Die Wirtschaft bediehnt sich an der Lebensqualität des
Volkes, wie es ihr beliebt.

Details bitte.

Naja, selbst mit einer guten Ausbildung gerät man immer öfter
in unbezahlte Praktikas.

Ich nicht.

Ich habe schon mehreren Bekannten

gehört, wie sie anfangs Jobs nach einer Bewährungprobe
versprochen bekamen und im letzten Moment dann leider doch
nichts möglich war.

Shit happens.
Man darf sich halt auch nicht veräppeln lassen.

Dazu kommen die bekannten Unternehmen, die
ohne Engpässe vor die Tür setzen.

Welche?
Woher kenbnst Du die Entscheidungskriterien und Rahmenbedingungen?

Resultat: Zu wenige Kinder und
steigende Zahlen von menschen mit Depressionen.

Das liegt m.E. eher daran, dass „die Menschen“ Kinder und die
damit verbundenen Einbußen nicht mehr tragen „wollen“.
Mit „können“ hat das in den meisten Fällen nichts zu tun, man
will eben nicht auf Urlaub 3 mal im Jahr verzichten.

Das sehe ich einfach nicht so. Ich bin zwar selbst nicht in
dem Alter, als dass ich sofort eine Familie gründen wollte.
Als Student wäre ich auch geistig umnachtet, wenn ich auf
familie setze. In Zufunft würde ich aber gerne.

Na dann mal los. Es steht Dir nichts im Wege außer Du selbst.

Losgelöst davon hätte ich mir es nicht leisten können eine
Familie zu gründen, als ich noch in einem Vollzeitjob tätig
war. Das war jetzt auch kein Hallenfegen o.ä.
Sich beruflich voll und ganz zu entfalten (ggf. aufzugeben)
ist ja auch kein paradisischer Zustand.

Und?
Ich sehe in Deiner Argumenatation keinen Punkt gegen Kinder, den es nicht schon seit 500 Jahren gegeben hätte.
Was hält Dich aktuell davon ab?
Was verdienst Du, was sind die Fixkosten, was kostet zusätzlich ein Kind?

Ich könnte mir locker 4 Kinder leisten und habe noch keine.
Warum? Ich bin noch nicht so weit. So blöd es ist. Ich bin 33 und noch nicht so weit.
Ich habe verschiedenste Zweifel auch unabhängig von dem neuen Menschlein in meinem Leben.
Daher warte ich noch ab.
Gleich nach dem Studium, vor 6 Jahren, hätte ich schon kein Problem damit gehabt, ein Kind zu ernähren. Der KNackpunkt ist, ich wollte es nicht. Und das gebe ich offen zu.

-Studenten sollen sich bald schon aus, bei rationaler
Betrachtung ihrer Mittel, unzumutbaren finanziellen
Bedingungen eine Ausbildung mit Freikarte in die
Arbeitslosigkeit finanzieren.

Bei „rationaler Betrachtung der Mittel“ von Studenten ist es
mir völlig unverständlich, weshalb ein junger Mensch mit 5
Monaten Urlaub im Jahr nicht in der LAge sein soll, 1.000 Euro
Gebühren für 2 Semester aufzubringen.
Ich habe selbst studiert und hatte damals bereits gut
verdient.

Du beschreibst einen Einzelfall.

Keineswegs. meine Kommilitonen hatten alle bis auf eine ein Auto, fuhren in den Urlaub, gingen aus.
Alles Einsparpotential.

Ich kenne vorwiegend
Studenten, die 1000 EUR nicht so einfach bezahlen können.

Solange man als Student rauchen, saufen, autofahren und nach Goa fliegen kann, ist da Luft drin.

Die
Semestergebühren fallen in der Regel auch vor den
Semesterferien an.

Das Argument gilt, wenn überhaupt, nur einmal vor den ersten Ferien. Danach weiß man es ja.

Ich kann mir mit laufenden Kosten nicht
vorstellen 500 EUR in einem halben Jahr auf die Seite zu
legen, ohne aus der Wohnung zu fliegen oder keinen I-net
Anschluss zu haben.

Dann bist Du der Einzelfall.
Abhilfe: ein Job.

Letzteres ist einfach notwendig um ein
Studium durchzuziehen.

Ich möchte Dir nichts absprechen, weder Internet noch Wohnung. Keine Angst…

Ich kenne auch keinen Studenten, der in den besagten 5 Monaten
gute Hausarbeiten schreibt, geschweige denn genügend
Vorlesungen im Semester belegen kann, wenn er das Maximum von
20 Std. Arbeit in der Woche ausschöpft.

Ich habe einigermassen anständig studiert, habe mir viel angesehen und hielt auf der letzten Hochschule die Regelstudienzeit ein. Inklusive Diplomarbeit.
Ich habe abends gekellnert, am Wochenende ab und an mal für Hertz Autos überführt und in den Semesterferien habe ich etwas Urlaub gemacht und ansonsten gearbeitet, zumeist in Praktika.
Absolut kein Problem.

Zum Thema „Freikarte in die Arbeitslosigkeit“: wer natürlich
heute noch Sozialpädagogik o.ä. studiert, muss sich nicht
wundern.

Wer jedoch seiner Energie in ein antizyklisch populäres Fach
investiert und dazu Sprachen lernt, wird einen Job bekommen.
Vielleicht keinen gemütlichen 35h-Job bei Siemens mit
Dienstwagen, aber einen Job.

Du landest auch in einigen anderen Studienfächern schnell auf
der Strasse. Jura braucht man auch nicht zu studieren.

Das kommt darauf an.
Wer ein Auslandsstudium integriert und dann in zwei Länderrechten zuhause ist, sowie einen Top-Abschluss vorweisen kann, hat alle Chancen.
Meine Bekannten, die in den letzten 5 Jahren mit Jura fertig geworden sind, haben allesamt sehr gute Jobs.
Und dabei sind die erzielten Noten oftmals nicht so dolle.

Ich halte es auch nicht für sinnvoll sich nur an
kaufmännischen Berufsfeldern im weitesten Sinne zu
orientieren.

Ich auch nicht. Aus Erfahrung weiss ich, dass man sich damit später im Job sehr viel Arbeit einhandelt…
Man kann auch Medizin machen. Auf der ganzen Welt sind deutsche Ärzte hoch willkommen.
Oder Maschinenbau/Elektrotechnik.
Auch Chemie oder Physik ist sinnvoll. Mit letzerem kann man sogar Bundeskanzlerin werden…

Man muss es halt wollen und ggf. auch ins Ausland gehen.

Damit beschreibst du ja auch eine orientierung an
der Wirtschaft, die sich einfach so bedienen kann.

„Dee Wirtschaft“ „bedient“ sich nicht, sondern Firmen stellen Leutge ein, die dort Aufgaben lösen können und sollen.

„Die Wirtschaft“ in Deutschland besteht aus 80% Mittelstand. Dies sind üblicherweise keine ausbeutenden, jobvernichtenden Subventionsritter á la Siemens, sondern Unternehmen, die Jobs schaffen.

Ich habe
bis jetzt nicht das Gefühl, dass deine Auffassung von
Studenten besonders realistisch ist.

Naja, ich habe selbst von 1993 - 2000 studiert. Meine Schwester hat von 1998 - 2003 studiert. Mein Bruder startet nächstes Jahr.
In eminem freundeskreis befinden sich grob geschätzt 20 Akademiker aus den verschiedensten Bereichen.
Wenn Du meinst, ich hätte keine Ahnung von der Situation eines Studenten - naja…

Ob du selbst mal einer
warst ist dabei irrelevant.

Interessante Aussage…

Verdien mal genug für
Studiengebühren und lerne neben dem obligatorischen noch ein
paar Sprachen. Ist einfach gar nicht machbar.

Wie gesagt, ich hätte locker Gebühren bezahlen können und habe mich um die Finanzierung meines Studiums weitgehend selbst gekümmert.
Natürlich gab es mal einen Hunderter zu Weihnachten oder einen Einkaufskorb von Muttern, aber das waren vielleicht 300 Euro p.a., die ich auch selbst noch hätte verdienen können.

-Auch als engagierter Schulabgänger findet man keine
Lebensgrundlage schaffende Arbeit, geschweige denn einen
Ausbildungsplatz.

Unsinn. Wer gute Noten hat und ggf. örtlich flexibel ist,
findet auch eine Lehrstelle.
Wer hingegen selbst die Hauoptschule nicht schafft und dann,
wie 30% der Betreffenden, sich noch nicht mal für die
Nachvermittlung meldet, muss sich nciht wundern, wenn er auf
der Strecke bleibt.
Man ist für sich selbst verantwortlich. Das ist der
Knackpunkt. Das zu verstehen kann man von einem 16-jährigen
zumindest ansatzweise erwarten.

Ich kenne wirklich engagierte Schüler mit Abitur, die keine
Lehrstelle finden.

Wo ist das? In Cottbus?
Wer flexibel ist, findet eine Lehrstelle.

Nach der Lehrzeit wird ein hoher
Prozentteil auch gekickt.

Ja, das passiert. Aber man hat dann eine Ausbildung, auf der man aufbauen kann.

Schwarze Schaafe gibt es überall,
aber immerhin sind ja laut deiner Aussage 70% bei der
Nachvermittlung erschienen, auch wenn die Arbeitsagentur
gewiss nicht den Service bietet um eine Stelle zu finden, die
irgendetwas mit dem bisherigen Werdegang zutun hat.

Das ist egalk. Erst mal muss überhaupt ein Job her, so dass die Allgemeinheit entlastet wird. Ob es der Traumjob ist, ist irrelevant.

-Menschen, die schon lange an der Armutsgrenze leben bekommen
vorgehalten, dass sie Jahrelang über ihre Verhältnisse gelebt
haben und sehen sich „mehr oder weniger“ dazu gezwungen
verschimmeltes Fleisch zu kaufen, weil es für gutes in der
Haushaltskasse nicht langt.

Unsinn. In D muss niemand hungern und niemand muss verdorbene
Lebensmittel kaufen. Wem jedoch Handy und Auto wichtiger sind,
als Essen…

Ohne Handy oder Auto findest du kaum noch Festanstellungen.
Man muss auch rechnen. Da besteht für mich kein Zweifel.

Na dann…

Du vertitst eine Verdinglichung des Menschen.

Du bist der erste Mensch, der so von mir denkt…

Wenn man das
Bild es Menschen, den du hier entwirfst zusammenfügt, dann
kommt man auf einen in Second Hand Klamotten tragenden
Dipl.Kaufmann mit zwei Fremdsprachen, aber ohne Handy und
Auto.

Nur weil Du alles diskutierten Punkte mischst.

Wenn sojemand dann noch großspurig Fleisch beim Metzger
kauft, liegt der Irrsinn dieser fiktiven Persönlichkeit
irgendwie schon nahe.

Richtig.
Nur gut, dass ich das so auch nicht behauptet habe.

Was du hier anderen zumutest ist kein
erstrebenswerter Habitus. Es ist auch einfach nicht
realistisch Menschen nur auf Arbeit zu reduzieren.

Hatte ich das?
Interessant.

-u.s.w.

Alle lassen sich hemmungslos schröpfen oder rumschupsen und
bilden summa summarum höchstens Demos mit
Lichterkettencharakter. Ohne irgendetwas erreicht zu haben
lassen sich Demonstrierende mit politischen Binsenweisheiten
abspeisen.

Wogegen soll man denn konkret demonstrieren?
Wie muss eine „richtige“ Demo denn aussehen?

Ich persönlich demonstriere seit Jahren im Net sowie im Leben
für mehr Eigenverantwortung, mehr Chancen für Leitsungswillige
und mehr Liberalisierung der Wirtschafts- sowie eine
international konkurrentfähige Steuergesetzgebung.
Das ist mein recht und ich nehme es war.

Warum interessieren sich die Deutschen so wenig für ihre
Belange und fressen lieber in sich hinein?

…weil es ihnen noch viel zu gut geht.
Erst wenn der Bürger dem staatlichen Freßmonster klar macht,
dass er selbst der Staat ist, nicht die Pfründeverteiler und
Beamtenpriviliegienverwalter, kann sich etwas ändern.

Da sind auch wieder nur die anderen in der Verantwortung. Ich
halte deine Stellungnahe leider für ziemlich Realitätsfremd
und in puncto Menschen an der Armutsgrenze sogar für anmaßend.

Bringe mir stichhaltige, realistische, funktionierende Gegenargumente.

Mich als „realitätsfremd“ zu bezeichnen, ist für einen Studenten „anmaßend“. Ich verdiene Dir Dein Studium und ernähre allein 3 SoHis.
Daher sollten Leute wie Du gerade Leute wie mich fragen, wenn sie weiterkommen wollen…

Naja, Du bist 8 Jahre jünger als ich und das halte ich füpr Dich. Wenn Du selbst irgendwann in einem Job arbeiten solltest, der Dir nicht über den Beamtenstatus die Realität erspart, wirst Du mich vielleicht besser verstehen.

Grüße,

Mathias

Hallo,

Es geht nicht um Subjektivität vs. Objektivität der Definition
von sozialer Ungerechtigkeit, sondern es geht darum, dass bei
der sozialen Ungerechtigkeit, genau wie bei unserem Beispiel
der Planetenbewegung,
die Definition der „soz. Ungerechtigkeit“ erst innerhalb eines
begrifflichen Systems entstehen kann und nicht unabhängig
davon da sein kann.

Ok, und wie wäre dann die Definition in unserem System? oder wird das System in 80 Mio Minisysteme unterteilt. so dass jeder seine eigene soz. Ungerechtigkeit definieren kann.

Ich versuche nur klarzumachen, dass man nicht einfach irgendwelche Worte aufschnappen sollte, die irgendein Politiker als feuchten Traum gehabt hat, ohne diese Worte zu verstehen. Deshalb ist es legiim zu hinterfragen, was eigentlcih damit gemeint ist.

Bisher war dazu niemand in der Lage. Man soltte „soziale Ungerechtigekeit“ als Unwort des Jahres nominieren.

Ich hab’ nicht das Gefühl, dass wir hier zu einem vernünftigen Konsens kommen. Das Bild von Studenten, die in Autos rumkurven und um den Globus fliegen halte ich für äußerst fragwürdig. Dass die Deutsche Bank oder Siemens mit amoralischen mitteln die Shareholder Value boosten ist offensichtlich. Da reihen sich aber auch noch zahlose andere Unternehmen auf. Mir ist nicht klar, was es da nicht zu verstehen gibt.

Ich gehe arbeiten und habe auch schon eine Vollzeitstelle als Abteilungsleiter nach der Ausbildung hinter mir. Danach erst fing ich an zu studieren. Ich brauch da nichts Tiefschürfendes zu verstehen. Deswegen halte ich die Mehrheit aber noch lange nicht für faul oder verwöhnt. Ob ich deine Position für so wertvoll halte, wie du selbst, entscheide ich selbst. Sie hat für mich jedoch einen sehr patriarchaischen Beigeschmack, der mir nicht zusagt, weil ich mich und auch andere in deinen Vorstellungen einfach nicht wiederfinde. Damit tue ich mich schwer, wenn es darum geht mich belehren zu lassen.

Ich vermute hinter solcher „wer es nicht so wie ich macht, macht es falsch“ Mentalität keine höhere Wahrheit.
Die Stichhaltsslosigkeit meiner Argumente hat meines Erachtens eher damit zu tun, dass du partout widersprechen möchtest. Ich muss mich ja nicht als naiv hinstellen lassen, weil ich anderer Meinung bin als du.

Die Telekom beschäftigt noch 45.000 Beamte. Ist das gut, wenn
die weiterbeschäftigt werden?

Das verstehe ich gerade nicht? Soll das ein Argument für oder gegen die Telekom sein? Bitte erklär mal genauer.

Du beschreibst einen Einzelfall. Ich kenne vorwiegend
Studenten, die 1000 EUR nicht so einfach bezahlen können. Die
Semestergebühren fallen in der Regel auch vor den
Semesterferien an. Ich kann mir mit laufenden Kosten nicht
vorstellen 500 EUR in einem halben Jahr auf die Seite zu
legen, ohne aus der Wohnung zu fliegen oder keinen I-net
Anschluss zu haben. Letzteres ist einfach notwendig um ein
Studium durchzuziehen.
Ich kenne auch keinen Studenten, der in den besagten 5 Monaten
gute Hausarbeiten schreibt, geschweige denn genügend
Vorlesungen im Semester belegen kann, wenn er das Maximum von
20 Std. Arbeit in der Woche ausschöpft.

Ich kenne keinen Einzigen Studenten der sich 1000 € im Jahr nicht leisten kann. Ich würde sogar behaupten dass es an unserer ganzen Hochschule niemand gibt der sich die 1000€ nicht leisten kann. Wohl aber gibt es Leute, die behaupten sich die 1000 € nicht leisten zu können. Aber den wöchentlichen Rausch, Handy, Auto sowie Urlaubsreisen kann man sich leisten. Alles klar.
Ich bekomme auch BAföG, benötigen tue ich dieses nicht. Aber schön das der Sozialistenstaat mir teure Fernreisen finanziert

Zum Thema „Freikarte in die Arbeitslosigkeit“: wer natürlich
heute noch Sozialpädagogik o.ä. studiert, muss sich nicht
wundern.

Wer jedoch seiner Energie in ein antizyklisch populäres Fach
investiert und dazu Sprachen lernt, wird einen Job bekommen.
Vielleicht keinen gemütlichen 35h-Job bei Siemens mit
Dienstwagen, aber einen Job.

Du landest auch in einigen anderen Studienfächern schnell auf
der Strasse. Jura braucht man auch nicht zu studieren.

Ist aber schon sehr lange bekannt dass man mit Jura nicht gerade reich wird. Trotzdem sind die Anfängerzahlen hoch?

Ich halte es auch nicht für sinnvoll sich nur an
kaufmännischen Berufsfeldern im weitesten Sinne zu
orientieren.

Das man mit BWL auch nicht gerade die beste Wahl trifft ist auch jedem BWL-Studenten klar. Elektrotechnik will keine Sau machen, obwohl da der Rubel rollen würde.

Damit beschreibst du ja auch eine orientierung an
der Wirtschaft, die sich einfach so bedienen kann. Ich habe
bis jetzt nicht das Gefühl, dass deine Auffassung von
Studenten besonders realistisch ist.

Doch! Genau so ist es! Wenn ich mir die Gutmenschen die Sozialpädagogik studieren nur anschaue, dann kommt es mir hoch.

Ob du selbst mal einer
warst ist dabei irrelevant. Verdien mal genug für
Studiengebühren und lerne neben dem obligatorischen noch ein
paar Sprachen. Ist einfach gar nicht machbar.

Kein Problem!

MfG

Ich hab’ nicht das Gefühl, dass wir hier zu einem vernünftigen
Konsens kommen. Das Bild von Studenten, die in Autos rumkurven
und um den Globus fliegen halte ich für äußerst fragwürdig.

Genau so ist es aber. Geh mal nach Goa. Fast alle Touris sind Studenten (sehr viele davon Deutsche) gleiches gilt für bestimmte Gebiete in Thailand, Indonesien oder Südamerika.
Ca. 80% der Studenten an unserer Hochschule haben ein Auto.
Die Partys sind alle voll und die Besucher genauso.

MfG

Entschuldige bitte die etwas kurze Antwort. Ich kann leider nicht auf jeden Thread antworten und auf Alles mehrfach in abgewandelter Form eingehen.

Ich beziehe jetzt mal Stellung zum Aspekt Azubi/Student:

Ich kann nicht einschätzen, ob dir die finanziellen Verhältnisse und Kosten eines Studiums ohne Semestergebühren bewusst sind. Wenn ich das Studium mit meiner vorangehenden Lehre vergleiche, dann ist das Studium weit kostspieliger.
Ein Azubi hat ja im Normalfall (kenne auch ganz negative Beispiele) ein fixes Einkommen. Ein Student bekommt auch keinen Arbeitsplatz (PC, Telefon etc.) gestellt um an Schulischem zu arbeiten. Ein Azubi benötigt auch nicht das selbe Maß an Büchern, wenn er sie nicht alle in der berufsschule gestellt bekommt.
Unter Studenten ist es keine Seltenheit eingestellt und gefeuert zu werden, wie es dem jeweiligen Arbeitgeber gerade beliebt. Sich öfters im Jahr nach befristeten Anstsellungen umzusehen kann sehr anstrengend sein.

Azubis sind deswegen unter’m Strich bestimmt nicht verwöhnt und schaffen schon was, würde nicht das Gegenteil behaupten. Viele finden bestimmt auch zu Recht eine Stelle. Allerdings traf ich auch schon Schüler, die wirklich was machen wollen und in einer Bewerbungsflut untergehen oder Angebote bekommen, von denen sie einfach nicht leben können.

Du hast aber auch vollkommen Recht, wenn du daran glaubst, dass es wirkliche Sozialschmarotzer gibt, die sich für alles zu fein sind und nur Service erwarten. Die kenn ich natürlich auch.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Steven,

Es geht nicht um Subjektivität vs. Objektivität der Definition
von sozialer Ungerechtigkeit, sondern es geht darum, dass bei
der sozialen Ungerechtigkeit, genau wie bei unserem Beispiel
der Planetenbewegung,
die Definition der „soz. Ungerechtigkeit“ erst innerhalb eines
begrifflichen Systems entstehen kann und nicht unabhängig
davon da sein kann.

Ok, und wie wäre dann die Definition in unserem System? oder
wird das System in 80 Mio Minisysteme unterteilt. so dass
jeder seine eigene soz. Ungerechtigkeit definieren kann.

Nein, ich habe doch ein paar solcher Begriffsysteme angeführt, die dann Ungleicheiten wie Chancenungleicheit, Ungleichheit der Geschlechter, etc. betonen.

Hier könnte man einige weitere anführen, aber es dürfte klar sein, dass sich diese Zahl begrenzt halten wird;

Ich sprach von Begriffs- bzw. Sprachsystemen, und es wird wohl klar sein, dass nicht jeder von uns eine eigene private Sprache sprechen wird.

Ich versuche nur klarzumachen, dass man nicht einfach
irgendwelche Worte aufschnappen sollte, die irgendein
Politiker als feuchten Traum gehabt hat, ohne diese Worte zu
verstehen. Deshalb ist es legiim zu hinterfragen, was
eigentlcih damit gemeint ist.

Ja natürlich, damit hast Du ja auch recht; aber die angeführen „sozialen Ungleichheiten“ entspringen ja nicht irgendwelchen Politikern oder anderen Schöpfern, sondern es bildet sich zu bestimmten Zeiten in einer bestimmten Gesellschaft eben eine (oder ein paar mehrere zugleich) bestimmte Betrachtungsweise der Gesellschaft heraus, die dann neue - bisher unentdeckte- soziale Ungleichheiten sehen kann.

Dies lässt sich ja etwa am Beispiel des Feminismus im 20. Jahrhundert schön erkennen; die Tatsache, dass man die Geschlechterdiskriminierung mehr und mehr begriffen hat, ist ja nicht „dem feuchten Traum eines Politikers“ entsprungen und top-down den Leuten eingeimpft worden, sondern im Gegenteil wurde es erst ab den 70ern nach „oben“ in die Politik getragen.

Genauso lässt sich das Aufkommen der „Chancenungleichheit“ historisch im Kampf des Bürgertums mit dem Adel verstehen, etc.

Bisher war dazu niemand in der Lage. Man soltte „soziale
Ungerechtigekeit“ als Unwort des Jahres nominieren.

Ich verstehe absolut nicht weshab; weil man es nicht so definieren kann, wie „Ein Kreis ist definiert als Menge aller Punkte der euklidischen Ebene, deren Abstand von einem vorgegebenen Punkt M gleich einer festen positiven reellen Zahl r ist“?

Du musst zwei Ebenen des Gebrauchs des Wortes „soziale Ungerechtigkeit“ analyisch auseinander halten (in der Realität sind beide Bereiche immer mehr untrennbar verbunden):

  1. wenn ich sage: „das ist ungerecht“, weil ich mich irgendwie übervorteilt fühle, dann ist das bloß ein Protestschrei und sagt evtl. nicht viel mehr als wenn ich „das ist scheiße“ gesagt hätte.

  2. wenn man aber politisch oder wissenschaftlich soziale Ungerechtigkeit betrachten will, dann muss man einfach all das, was von den Menschen einer Gesellschaft als ungerecht gekennzeichnet wird, als die „soziale Ungerechtigkeit“ zusammenfassen (unabhängig davon, ob man jetzt in jedem Fall die Meinung dieser Menschen teil).

Auf solche Weise liese sich dann doch problemlos eine mögliche Definition finden, z.B.: „Soziale Ungerechtigkeiten sind mess- und fühlbare Ungleichheiten, die von den Mitglieder der Gesellschaft unter dem Blickpunkt der Gerechtigkeit thematisiert werden“, oder so ähnlich.

Z.B. war ja auch im 19. Jhdt. schon jedem klar, dass Männer und Frauen eine völlig ungleiche Stellung in der Gesellschaft haben; erst aber als dies kontrastiert wurde z.B. mit dem Grundsatz der Chancengleichheit, wurde daraus eine „soziale Ungerechtigkeit“, weil es eben nicht diesem Gerechtigkeitsgrundsatz der Chancengleichheit entsprach, dass Frau nur durch Heirat Frau Doktor werden konnte, Mann hingegen durch ein Studium, etc.

Ich finde es gut, dass Du den Begriffen auf den Grund gehen willst, und nicht einfach alles nachplapperst, aber man muss dann halt ausreichend differenzieren und nicht einfach daran, dass es für „soziale Ungerechtigkeit“ keine objektive Definition gäbe (was ja auch nur für Ebene Nr. 1 gilt!), schlicht und einfach festmachen, dass es diese Sache „in Wirklichkeit“ nicht gibt.

Viele Grüße
franz

Entschuldige die Polemik, aber das klingt schwer nach Harvard. Oder sprichst du von der Fernuni Hagen?

Ich bezweifele, dass es auch nur eine Firma mit über 1000 Mitarbeitern in Deutschland gibt, in der 80% ein eigenes Auto besitzen. Wenn wir das ganze wieder auf deine Hochschule beziehen und die dazukommenden Reisen, Ausgaben auf den überfüllten Parties und ihre Miete mitrechnen, dann müsste ein Student mal mindestens 25.000 brutto verdienen. Anders könnte ich mir ein solches Lotterleben nicht erklären.

Damit gäbe es an deiner Hochschule praktisch keine Bafögempfänger und Studenten könnten sogar als Wirtschaftsmotor verstanden werden.

Glaub ich nicht.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo!

Dass die Deutsche Bank oder Siemens mit amoralischen mitteln
die Shareholder Value boosten ist offensichtlich.

Nehmen wir an, das stimmt. Es handelt sich um Unternehmen in privater Hand. Die tun, was ihren Eigentümern Rendite verspricht. Ob in diesem Sinn in optimaler Weise vorgegangen wird, steht nicht zur Debatte. Es ist jedenfalls nicht unmoralisch, Renditeziele zu verfolgen.

Die paar börsennotierten Gesellschaften repräsentieren nicht unsere Wirtschaft, die weit überwiegend aus kleinen und mittleren Unternehmen besteht. Zu deren Aufgaben gehört es gewiß nicht, mehr Personal zu beschäftigen, als gebraucht wird.

Wir brauchen mehr Unternehmer, also Leute wie Du und ich, die eine Idee realisieren, ein Unternehmen gründen und in der Folge Menschen beschäftigen. Nun kann man auf die Straße gehen und demonstrieren, aber damit wird das Problem der fehlenden Bereitschaft zur Selbständigkeit nicht gelöst.

Bei mir fallen in unregelmäßigen Abständen Produktideen an, die ich nicht selbst realisieren kann, weil ich eben nicht auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen kann. Zuletzt 1994 versuchte ich, für solche Idee, mit Schutzrecht versehen und mit Marktrecherche abgesicherten Zahlen, einen oder mehrere Unternehmensgründer zu finden, die sich damit selbständig machen. Auf der Titelseite (!) der Lübecker Nachrichten schaltete ich über etliche Wochen Inserate, um geeignete Leute zu finden. Ich suchte einen oder mehrere Leute mit soliden technischen Kenntnissen, mit kaufmännischen Grundkenntnissen, einigen TDM eigenem Geld und der Bereitschaft, die ganze Kraft in das Vorhaben zu investieren. Trotz hohem Aufwand fand ich keinen einzigen in Betracht kommenden Interessenten. Es gab nur Leute, die mal nebenbei… probeweise… unverbindlich… eigenes Geld wollte keiner einsetzen, brauchbare Qualifikationen hatte auch keiner und mehrere Interessenten verlangten Einkommensgarantien von mir. Wohlgemerkt, es handelte sich um keine spinnerte Idee. Das Produkt erhielt später einen Innovationspreis und ich verkaufte es irgendwann entnervt an ein großes Unternehmen. Das war mein letzter Versuch in solcher Richtung.

Seither bin ich vom Idealismus geheilt und beschäftige mich nebenher immer mal wieder damit, Schutzrechte und Produktideen an bestehende Unternehmen zu verkaufen. Ich hab seither mehrere Ideen mit Schutzrechten und hohem Marktpotential verkauft. Aber ich habe keine Lust mehr, mich mit Bedenkenträgern abzusabbeln und mit Leuten, die innerlich eher zum Beamten taugen, doch lieber Festgehalt mit 6 Wochen Urlaub suchen und die Selbständigkeit allenfalls als vorübergehende Notlösung betrachten, bis sich die Gelegenheit zum warmen Unterschlüpfen in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis ergibt.

Es gibt tragfähige Produktideen ohne Ende und noch nie war der für ein Kleinunternehmen leicht erreichbare Markt so groß wie heute. Es fehlen nur Menschen, die selbst etwas anfassen und bewegen wollen. Dafür haben wir Millionen Menschen, die bloß darauf warten, daß andere etwas bewegen und sie mit Arbeit und Festgehalt versorgen.

Gruß
Wolfgang

Hi!

Ich hab’ nicht das Gefühl, dass wir hier zu einem vernünftigen
Konsens kommen.

Das kann passieren…

Das Bild von Studenten, die in Autos rumkurven
und um den Globus fliegen halte ich für äußerst fragwürdig.

Ich hingegen kann nicht glauben, dass der halbverhungerte Bettelstudent der Normalfall sein soll.
Ich kann nur aus meinen Erfahrungen berichten.

Dass die Deutsche Bank oder Siemens mit amoralischen mitteln
die Shareholder Value boosten ist offensichtlich. Da reihen
sich aber auch noch zahlose andere Unternehmen auf. Mir ist
nicht klar, was es da nicht zu verstehen gibt.

Das merke ich.
Was Du nicht verstehst ist, dass 80% der deutschen arbeitsplätze im Mittelstand beheimatet sind, wo man sich nicht derart säuisch benimmt.

Ich gehe arbeiten und habe auch schon eine Vollzeitstelle als
Abteilungsleiter nach der Ausbildung hinter mir. Danach erst
fing ich an zu studieren. Ich brauch da nichts Tiefschürfendes
zu verstehen. Deswegen halte ich die Mehrheit aber noch lange
nicht für faul oder verwöhnt.

Ich auch nicht. Habe ich das geschrieben? Bitte lies noch einmal nach.
Ich meine lediglich, dass der Großteiul der Studenten eine Studiengebühr von 500 Euro pro Semster leicht selbst verdienen können, ohne dabei zu verhungern.

Ob ich deine Position für so
wertvoll halte, wie du selbst, entscheide ich selbst.

Das hoffe ich doch.
Dieses Verhalten würde Dich schon mal von 10% der deutschen Wähler positiv abheben…

Sie hat
für mich jedoch einen sehr patriarchaischen Beigeschmack, der
mir nicht zusagt, weil ich mich und auch andere in deinen
Vorstellungen einfach nicht wiederfinde. Damit tue ich mich
schwer, wenn es darum geht mich belehren zu lassen.

Naja, manchmal muss man einfach nur zuhören und lernen.
Dass das schwerfallen kann, weiss ich selbst auch.

Ich vermute hinter solcher „wer es nicht so wie ich macht,
macht es falsch“ Mentalität keine höhere Wahrheit.

In manchen Fällen ist sie jedoch durchaus vorhanden.

Die Stichhaltsslosigkeit meiner Argumente hat meines Erachtens
eher damit zu tun, dass du partout widersprechen möchtest.

Keineswegs.
Mir ist wichtig, dass andere Studenten, die das hier mitlesen, nicht entmutigt werden, sondern die Initiative ergreifen und somit wertvolle Erfahrungen für die Zeit nach dem Studium sammeln.
Dass Du relativ einsichtenresistent bist, habe ich ja nun verstanden.

Ich
muss mich ja nicht als naiv hinstellen lassen, weil ich
anderer Meinung bin als du.

Wenn diese andere Meinung „naiv“ ist, so wirst Du da durch müssen.
Da ich Dich jedoch niemals als „naiv“ bezeichnet hatte, empfehle ich Dir zunächst die Auseinandersetzung mit dem autosuggestiven Element Deiner Argumentation.

Bis dahin alles Gute und weiterhin viel Erfolg im Studium und bei der darauf folgenden Verbeamtung. Das wird nämlich der einzige Weg für Dich sein, Deine Einstellung beibehalten zu können.

Mathias

Mir ist der Bezug nicht ganz klar. Man kann ja bei Arbeitssuchenden auch nicht davon ausgehen, dass sie sich selbstständig machen um Initiative zu beweisen. Die Enttäuschung darüber kann ich nicht nachvollziehen.

Viele Grüsse,

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo!

Mir ist der Bezug nicht ganz klar.

Eine wesentliche Ursache für die ausgelutschten öff. Haushalte ist die hohe Zahl der Transferempfänger. Ursache für deren hohe Anzahl ist die hohe Arbeitslosigkeit, die ihrerseits ihre Ursache in fehlenden Arbeitsplätzen hat. Arbeitsplätze fehlen, weil im Zuge normalen Strukturwandels wegbrechende Arbeitsplätze nicht oder in zu geringem Umfang durch neue wirtschaftliche Aktivitäten ersetzt werden. Neue Aktivitäten mit neuen Produkten werden von Leuten mit neuen Ideen initiiert. Wir haben also einen Mangel an Leuten, die neue Ideen realisieren und dafür Unternehmen gründen. Tatsächlich ist die Selbständigenquote anderweitig in Europa höher als in D. Darin sehe ich nicht die alleinige, aber eine wesentliche Ursache für die von Dir beklagten Punkte.

Ist jetzt der Bezug klar?

Gruß
Wolfgang

Bezug ist jetzt klar. Danke!

Ja, warum das so ist, liegt meiner Meinung nach klar auf der Hand. Ich sehe die Problematik nicht maßgeblich darin, dass es zu wenig Risikobereitschaft gibt , wenn man sich mit eigenen Ideeen an den Markt wagt. Viel mehr schließen sich die Deutschen mit ihrer Bürokratie ins Knie. In den Unternehmen, in denen ich bis jetzt gearbeitet habe, wurden weniger Entscheidungen aus einem gemeinsamen Beschluss der Mitarbeiter, als viel mehr durch Legitionation durch statistische Erhebungen oder die Einhaltung von komplizierten Bestimmungen getroffen.
Das hat ja auch seinen Grund, nur entwickelt sich daraus ein Gewerbe, dass ziemlich unflexiebel ist und ganz in sich zusammenstürzt, wenn es ins Taumeln gerät. Und das macht die Risikobereitschaft kaputt.

Wenn ich Gefahr laufe eine kreative Idee in einem Qualitätsmanagementhandbuch erklären zu müssen und allen mit Reglementierung die Lust an der Arbeit verderbe, dann versiegt eben auch der Idealismus, bevor er überhaupt am Markt war. Durch die Gesetzestexte in D blickt doch keiner mehr durch, und man muss schon vor der ersten Geschäftshandlung einen Anwalt besitzen.

Ist das ein Setting, in dem man Lust bekommt etwas eigenes auf die beine zu stellen? Ich denke nicht.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Moin moin,

Das Bild von Studenten, die in Autos rumkurven
und um den Globus fliegen halte ich für äußerst fragwürdig.

Das Studenten nicht grade Kaviar und Schampus zum Frühstück
kredenzen ist klar. Aber aus meinem alten Tutorium von ca. 14
Leuten (Maschbau, gute Mischung aller Gesellschaftsschichten)
waren im Laufe der ersten 4 Semester alle auf eigene Kosten
im Ausland, mindestens 1 mal und nie weniger aus 4 Wochen.
Einige (auch ich) waren mehrmals für mehr als 6 Monate im
Ausland, größtenteils selbst finanziert. Wir haben/hatten
alle Handy, Roller oder Motorrad, immer ordentlich gekleidet,
konnten täglich McDreck finanzieren, 2-3 mal unter der Woche
sind die Standardkneipen rappelvoll. Alle haben gearbeitet
und sich nebenher was verdient. 500Euro pro Semester sind
zwar nicht schön, aber für den Großteil der Leute kein
Problem. Es ist nur eine Frage der Verteilung und Prioritäten-
setzung.

Das meiner Meinung nach einzig sinnvolle Argument gegen
Studiengebühren ist die zweckentfremdete Verwendung der
Studiengebühr. Das Geld geht definitiv nicht zur Uni und
es werden dadurch keine Lehrmittel, keine Räumlichkeiten
,keine neuen Professoren für den reinen Lehrbetrieb etc.
angeschaftt, sondern das Geld wird letztenendes zum
Flicken von Haushaltslöchern verwendet. So ist das aber
in D leider mit allen Gebühren und ebendso mit Steuern.

Grüße, René

Ich gehe davon aus, dass du das nicht beurteilen kannst.
Ich erfreue mich bei meinen Schülern an Beliebtheit. Macht mir Spass mit Jugendlichen und Kindern zu arbeiten. Für den Rest meines Lebens vor einem Bildschirm zu sitzen und mich mit anderen schnittigen Jungs um interne Stellenvergaben zu kloppen, ist nicht erstrebenswert für mich.

Ich wünsch dir gute Laune.

Hilmar