Warum hohe Verschuldung der Stadtstaaten?

zur Vervollständigung…

Natürlich hat die regierende Partei Einfluß auf die Finanzen.
Es ist nun einmal so, daß in Bremen und Hamburg lange Jahre
von der SPD regiert wurden, die sich bei den Ausgaben nun
einmal nicht so gerne zusammenreißt, insbesondere wenn es den
praktischen Länderfinanzausgleich gibt. Berlin hat sich
zusätzlich noch die Landesbank gegönnt, die in der
Vergangenheit die ein oder andere Milliarde verbrannt hat.

Zur Vervollständigung sei gesagt, dass in den Anfangsjahren das CSU-Land Bayern ein Empfängerland war, das SPD-Land Bremen hingegen ein Geber-Land…

Gruß

Petz

Natürlich hat die regierende Partei Einfluß auf die Finanzen.
Es ist nun einmal so, daß in Bremen und Hamburg lange Jahre
von der SPD regiert wurden, die sich bei den Ausgaben nun
einmal nicht so gerne zusammenreißt, insbesondere wenn es den
praktischen Länderfinanzausgleich gibt. Berlin hat sich
zusätzlich noch die Landesbank gegönnt, die in der
Vergangenheit die ein oder andere Milliarde verbrannt hat.

Zur Vervollständigung sei gesagt, dass in den Anfangsjahren
das CSU-Land Bayern ein Empfängerland war, das SPD-Land Bremen
hingegen ein Geber-Land…

Schon klar. Bayern war damals ein ausschließlich landwirtschaftlich geprägtes Bundesland, während in Bremen der gesamte maritim orientierte Bereich florierte. Obwohl man der CSU eher konservative Vorstellungen nachsagt, hat diese den Strukturwandel erfolgreich gestaltet, während man in Bremen weiter darauf bestand, daß die althergebrachten Branchen doch wohl gefälligst wieder erfolgreich zu werden haben. Ein Phänomen, das man übrigens auch sehr deutlich in NRW beobachten kann und konnte.

Gruß,
Christian

Schon klar. Bayern war damals ein ausschließlich
landwirtschaftlich geprägtes Bundesland, während in Bremen der
gesamte maritim orientierte Bereich florierte. Obwohl man der
CSU eher konservative Vorstellungen nachsagt, hat diese den
Strukturwandel erfolgreich gestaltet, während man in Bremen
weiter darauf bestand, daß die althergebrachten Branchen doch
wohl gefälligst wieder erfolgreich zu werden haben. Ein
Phänomen, das man übrigens auch sehr deutlich in NRW
beobachten kann und konnte.

Genau !

Deswegen muss jetzt eben das Geld von Süd nach Nord fließen, vorher war’s jahrelang die andere Richtung :smile:

Hallo,

Deswegen muss jetzt eben das Geld von Süd nach Nord fließen,
vorher war’s jahrelang die andere Richtung :smile:

Es ist egal, wohin welches Geld fließt. denn für 5 jahre empfangen kann man wohl schlecht 50 Jahre geben. Man könnte also bei dieser Diskussion einwerfen, dass Bayern auch mal die Zahlungen stoppen könnte und die rückständigen Bundesländer (vorwiegend die sozialistisch regierten) mal auf eigenen Beinen stehen könnten.

Aber das ist auch nur meine Meinung.

Es ist egal, wohin welches Geld fließt. denn für 5 jahre
empfangen kann man wohl schlecht 50 Jahre geben. Man könnte
also bei dieser Diskussion einwerfen, dass Bayern auch mal die
Zahlungen stoppen könnte und die rückständigen Bundesländer
(vorwiegend die sozialistisch regierten) mal auf eigenen
Beinen stehen könnten.

Aber das ist auch nur meine Meinung.

Mal abgesehen davon, das ich weiß was du meinst und es deine Meinung ist: Es gibt kein sozialistisch regiertes Bundesland!

ROFL… Kenntnis der Fakten wäre vorteilhaft
Hallo,

Es ist egal, wohin welches Geld fließt. denn für 5 jahre
empfangen kann man wohl schlecht 50 Jahre geben.

5 Jahre? Wovon träumst Du denn?

_Der Freistaat [gemeint ist Bayern] war seit 1950 insgesamt 38 Jahre lang Empfängerland und hat aus dem Finanzausgleich sehr viel Nutzen gezogen. In absoluten Zahlen hat Bayern zweifellos als Geberland seit 1989 das zurückbezahlt, was es vorher erhalten hatte. Diese Rechnung ist aber unseriös, weil sich eine Million im Jahr 1950 nicht vergleichen lässt mit demselben Betrag im Jahr 1998. Richtig ist es daher, das Volumen des Länderfinanzausgleichs auf der Grundlage der Wirtschaftskraft des jeweiligen Jahres zu betrachten. Gemessen am heutigen Inlandsprodukt hat Bayern fast 42 Milliarden aus dem Länderfinanzausgleich erhalten, aber nur etwa 12 Milliarden eingezahlt. _
[Quelle: http://www.spd-landtag.de/aktuell/presse_anzeigen.cf…]

Man könnte
also bei dieser Diskussion einwerfen, dass Bayern auch mal die
Zahlungen stoppen könnte und die rückständigen Bundesländer
(vorwiegend die sozialistisch regierten) mal auf eigenen
Beinen stehen könnten.

Man könnte aber aber auch einwerfen, dass die Bazi-Bazillen einfach mal ihren Teil an der Soziallast tragen dürfen. Und das nach Möglichkeit ohne zu meckern.

Aber das ist auch nur meine Meinung.

Eine reichlich seltsame, in anbetracht der Fakten…

Grüße,

Anwar

Moin zusammen,

Obwohl man der CSU eher konservative Vorstellungen nachsagt,
hat diese den Strukturwandel erfolgreich gestaltet, während
man in Bremen weiter darauf bestand, daß die althergebrachten
Branchen doch wohl gefälligst wieder erfolgreich zu werden
haben. Ein Phänomen, das man übrigens auch sehr deutlich in NRW
beobachten kann und konnte.

Die trauen sich letztlich nie ihren Wählern zu sagen, dass
die Branche, in der sie arbeiten, langfristig erledigt ist.

Ein relativ unbekanntes Beispiel dazu: Um 1960 herum wurde
klar das Massenstahl sehr billig hergestellt werden kann
wenn man ein 10 Millionen-Tonnen-Stahlwerk direkt an einem
Tiefwasserhafen baut, sodaß man Kohle und Erz günstig auf
dem per Weltmarkt ankaufen und per Hochseeschiff dort an-
liefert und den Stahl mit eben diesem abtransportiert.
Das wurde in Deutschland verhindert um das Ruhrgebiet zu
schützen …

Subjektives Fazit:
Heute sind die Jungs im Pott und die an der Küste arbeitslos
und die Werften und Autobauer kauften den Stahl teuer im
Ausland ein bis sie selber pleite waren oder ins Ausland
verlegt wurden.

Viele Grüße

Jake

der Länderfinanzausgleich im Zeitablauf
Hallo,

zurückbezahlt, was es vorher erhalten hatte. Diese Rechnung
ist aber unseriös, weil sich eine Million im Jahr 1950 nicht
vergleichen lässt mit demselben Betrag im Jahr 1998.

das ist soweit richtig.

**Gemessen am heutigen Inlandsprodukt hat Bayern

fast 42 Milliarden aus dem Länderfinanzausgleich erhalten,
aber nur etwa 12 Milliarden eingezahlt.**

Naja, das Mißverhältnis fand ich angesichts der popligen Summen, die in den Anfangszeiten gezahlt wurden, doch etwas groß. Also suchte ich mir die absoluten LFA-Zahlen
[http://www.bundesfinanzministerium.de/cln_04/nn_4480…](http://www.bundesfinanzministerium.de/cln_04/nn_4480/sid_A499190B49A5E7C657A5F0AFAFDC53FC/nsc_true/DE/Service/Downloads/Downloads 5/27471 12,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/27471_12)

und die BSP der vergangenen Jahre
http://www.dresdner-bank.de/meta/kontakt/01_economic…

Wenn man dann nur mal die Zeit der Auszahlungen an Bayern nimmt, kommt man auf Basis des BSP von 1986 auf eine Gesamtauszahlungsbetrag von 12 Mrd. Euro. Der Preisindex des BIP ist von 1986 bis 2004 ungefähr um 20% gestiegen (eher einen Hauch weniger), also kommt man in heutigen Beträgen auf rd. 16 Mrd. Euro, die Bayern aus dem LFA erhalten hat.

Der Kollege von der SPD hat sich also mutmaßlich gewaltig verrechnet. Aber Du hast schon recht: Auf Basis der Entwicklung des BIP-Preisindexes hat Bayern bisher mehr aus dem LFA erhalten, als selber eingezahlt. Angesichts der aktuellen Entwicklung sprechen wir uns dann in ca. zwei Jahren wieder, wenn Bayern insgesamt Nettozahler geworden ist.

Aber noch eins: Die Rechnung, die der SPD-Mann vorlegt, ist aus einem anderen Grunde völlig absurd. Er verweist auf die Vergangenheit, in der Bayern Gelder erhalten hat. Nun ist Bayern aber Einzahler, was bedeutet, daß sich die wirtschaftliche Lage gebessert hat. Um es kurz zu fassen: Bayern scheint die Gelder gut angelegt zu haben.

Viel fataler ist die Entwicklung in anderen Bundesländern, die noch nie Nettozahler waren und auch keinerlei Anstrengungen zu unternehmen scheinen, dies zu ändern und das sind eben vor allem Länder, die jahrezehntelang von der SPD regiert wurden und teilweise auch noch werden.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

Der Kollege von der SPD hat sich also mutmaßlich gewaltig
verrechnet.

Verrechnet oder eben eher damit gerechnet, dass es niemand nachrechnet… mir war etwas mulmig eine SPD-Quelle zu zitieren. Hätte es doch selbst nachrechnen sollen.

Aber Du hast schon recht: Auf Basis der
Entwicklung des BIP-Preisindexes hat Bayern bisher mehr aus
dem LFA erhalten, als selber eingezahlt. Angesichts der
aktuellen Entwicklung sprechen wir uns dann in ca. zwei Jahren
wieder, wenn Bayern insgesamt Nettozahler geworden ist.

Selbst dann besteht IMHO noch kein Grund zu meckern. Schließlich haben die alten Geberländer auch nicht die 38 Jahre lang gemeckert, als Bayern erstmal eine positive Ausgleichbilanz hatte (niemand konnte sich ja 1950 sicher sein das Geld jemals wiederzusehen).

wirtschaftliche Lage gebessert hat. Um es kurz zu fassen:
Bayern scheint die Gelder gut angelegt zu haben.

Habe ich nicht bestritten (läge mir auch völlig fern). Meine Kritik bezog sich auf den Kommentar „5 Jahre etwas erhalten und dann 50 Jahre zahlen dürfen“. Und, da sind wir ja einer Meinung, das ist völliger Blödsinn.

Viel fataler ist die Entwicklung in anderen Bundesländern, die
noch nie Nettozahler waren und auch keinerlei Anstrengungen zu
unternehmen scheinen, dies zu ändern und das sind eben vor
allem Länder, die jahrezehntelang von der SPD regiert wurden
und teilweise auch noch werden.

Noch fataler (wenn man das überhaupt so sagen kann), finde ich die Entwicklung in Bremen, das es immerhin von einem soliden Geberland zu einem bettelarmen Nehmerland gebracht hat. Das ich kein großer SPD-Fan bin, könnte dem einen oder anderen aufmerksamen Leser schon an anderen Stellen aufgefallen sein. :smile:

Grüße,

Anwar

PS: Bin auch kein Unions-Anhänger (noch etwas weniger als SPD)

In Städten gibt es viele Mieter und Vermieter,
In Ländlichen Gegenden viele selbstnutzende Eigentümer.
Die reichen Vermieter der Städte sitzen auch direkt oder indirekt
in der Stadtregierung, das Geld ist über angelockte Sozialhilfeempfänger, die in ihren maroden überteuerten
Wohnungen auf Kosten der Stadt wohnen in
ihre Taschen geflossen, dennoch wollen
sie subventionerte Opern und Konzerte in der Stadt
besuchen, wo sie aber gar nicht mehr wohnen und maximal
Parkgebühren lassen.
Besteht das Bundesland nur aus der Stadt,
dann kommt’s besonders dicke.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Das ist der Punkt, die Milchbauern haben was draus gemacht
und WAREN Geberland und sind es nicht mehr.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

warum sind gerade Berlin, Bremen und Hamburg besonders hoch
pro Kopf verschuldet?

Da ja hier immer munter die Schuldensituation und der LFA durcheinandergemischt werden: Hamburg war und ist stets Nettozahler im LFA gewesen. Nur trägt man das als Hanseat – anders als die Bauerntölpel aus Bayern – mit Fassung und posaunt es nicht ständig herum. Gemessen an der Einwohnerzahl zahlt Hamburg erheblich mehr, als die Bayern (pro Kopf).

http://www.destatis.de/basis/d/fist/fist023.php

Das ändert nichts daran, dass sowohl Bayern als auch Hamburg ihre öffentlichen Haushalte bis über beide Ohren verschuldet haben.

Gruß

Fritze

Das ändert nichts daran, dass sowohl Bayern als auch Hamburg
ihre öffentlichen Haushalte bis über beide Ohren verschuldet
haben.

Und aus dem Grund stellte Bayern ja auch als erstes Bundesland überhaupt einen Haushalt ohne Neuverschuldung vor.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

Und aus dem Grund stellte Bayern ja auch als erstes Bundesland
überhaupt einen Haushalt ohne Neuverschuldung vor.

Bist Du da sicher? Ich meine mich zu erinnern, dass es in den ganzen frühen Anfangsjahren der Republik mindestens einmal einen Haushalt ohne Neuverschuldung gegeben hat.
Weiß das jemand?

Grüße,

Anwar

Und aus dem Grund stellte Bayern ja auch als erstes Bundesland
überhaupt einen Haushalt ohne Neuverschuldung vor.

Zumindest schreiben Sie es für 2006 im Gesetz fest:
http://www.bayern.de/Presse-Info/PM/2000MRat/Mrat_00…
http://www.br-online.de/bayern-heute/artikel/0503/03…

Ob es so kommt?

Gruß Christian

Viel fataler ist die Entwicklung in anderen Bundesländern, die
noch nie Nettozahler waren und auch keinerlei Anstrengungen zu
unternehmen scheinen, dies zu ändern und das sind eben vor
allem Länder, die jahrezehntelang von der SPD regiert wurden
und teilweise auch noch werden.

Fast richtig. Eine Ausnahme ist RLP. Dort wird es auch mit der SPD besser (ok, die Liberalen verstehen ja auch was von Wirtschaft). Oder ein anderes Beispiel wäre doch Berlin. Jahrelange Unionsmehrheit und die „sozialistische Regierung“ um Wowereit muss die Stadt sanieren. Oder das Saarland. Es wird auch unter der Unionsmehrheit nicht viel besser…

Gruß Christian

Öffentl. Verschuldung seit 1949
Hallo Anwar,

es war noch viel besser. Der erste bundesdeutsche Finanzminister Fritz Schäffer (CSU - ob’s daran lag???) legte trotz der schwierigen Anfangsjahre mehrere Jahre hintereinander ein Vermögen an, den sog. „Juliusturm“ - in Erinnerung an 1871. Dieses Geld war für die Neuaufstellung der Bundeswehr bestimmt und wurde dafür auch verwendet.

Man fasst sich heute an den Kopf. Da gab es also mal Politiker, die über die Wahlperiode hinaus geplant haben, obwohl es damals extrem unpopulär war („ohne mich“), und diese Planung auch noch vorfinanziert haben, also ohne nachfolgende Generationen damit zu belasten.

Das letzte Mal, dass ein Bundesfinanzminister einen effektiven Überschusshaushalt vorlegte, war F.J. Strauß in der Großen Koaltion 1966-69. (Es ist mir zwar peinlich, aber der war auch CSU.) Bis dahin war die Schuldenlast des Bundes ohnehin vernachlässigenswert.

Viele Grüße,
Andreas

Mecklenburg-Vorpommern? Berlin?

Mal abgesehen davon, das ich weiß was du meinst und es deine
Meinung ist: Es gibt kein sozialistisch regiertes Bundesland!

Gut. Etwas polemisch. Aber nur halb!
Andreas

Hallo,

es wasr eine Meinung, hätte auch 7 oder 8 oder nur 1 Jahr schreiben können. Fakt ist, dass man nicht ständig darauf rumreiten kann, dass Bayern mal Gelder erhalten hat, aber niemals erwähnen, dass Bayern schon jahrelang einzahlt und die sozialistischen Bundesländer prima davon leben.

Hallo,

Mal abgesehen davon, das ich weiß was du meinst und es deine
Meinung ist: Es gibt kein sozialistisch regiertes Bundesland!

Ja klar. Wollte eben nur auf

„Die Sozis kommen, manchen Pleite, werden gegangen, aber die Pleite bleibt“

hinaus. Es ist schon seltsam, dass die schwarzen Länder zu den erfolgreichen, florierenden gehören.