Hallo Wolfgang,
Was macht deine eine Person? Sie PLANT! Versucht es zumindest, soweit das möglich ist. Die erste Frage eines Bankers ist die nach dem Geschäfts plan bei einer Finanzierungsanfrage.
Auf die Frage, welchen Preis man für ein Produkt nimmt, dessen
Entstehung nur mit Einsatz und Engagement einer oder weniger
Personen möglich ist, gehst Du gar nicht erst ein. Statt
dessen kommst Du mit dem Festpreis aus Arbeitswerten in der
Produktion.
Das hat auch seinen guten Grund, weil du dir offensichtlich nicht über den tatsächlichen Wert einer Ware bewusst bist. Das, was du in deinem stillen Kämmerlein planst und dafür großartig abzocken willst, kannst du ausschliesslich nur dann, wirklich nur dann, wenn andere billigst Vorarbeit dafür geleistet haben. Darauf gehst du nämlich nie ein. Egal ob PC-Technik aus Taiwan oder das Futter im Kühlschrank aus Südamerika und anderen Billigländern (D asoll wohl nur 10% seiner Lebensmittel selbst produzieren) oder die Unterhose aus der Türkei. So setzen sich nämlich deine Kosten zusammen.
Deshalb schilderte ich doch gerade die Dinge am
Rand, die Stimme von Jörg Pilawa, überhaupt ein geeigneter Weg
der Vermarktung… Da springt man zu kurz mit reinem
Produktionsaufwand. Glaubst Du, für „die arbeitslosen Massen“
reißt sich irgendwer höchstpersönlich den A*** auf, wenn außer
Orden aus der Hand von Apparatschiks nichts 'rüberwächst?
Das sollen die selbst machen. Nur die Chance dazu müssen sie auch erhalten, etwas tun zu können. SoHi kann dann großteils gestrichen werden. Aber genau das ist nicht möglich, obwohl das viele gern wöllten, sieghe z.B. den thread: http://f51.parsimony.net/forum203170/messages/1273.htm
Das
passiert nämlich nicht. Ich würde dann auch lieber an den
Strand oder spazieren gehen. Man kann getrost alle Modelle
vergessen, die persönliches Gewinnstreben ausschalten. Um es
etwas volkstümlicher zu sagen: Es werden keine Kinder geboren,
wenn das Poppen keinen Spaß macht.
Verdrehe hier bitte nicht persönlichen Ertrag mit Profit schonwieder. Auch im Osten wurde Mehrwert produziert, Grundlage jeder Ökonomie.
Du kannst doch gern so viel verdienen, wie du willst. Nur nicht auf Kosten anderer - das ist langfristig nicht möglich. Mit dem selben recht willst du dir doch auch den Hintern nicht für andere aufreissen, schriebst du oben. Andere wollen das nunmal auch genauso.
Nun fragt sich, weshalb z. B. Du überhaupt über die freudlose
Veranstaltung nachdenkst, deren Scheitern schon etliche Male
auf der Welt vorgeführt wurde.
Stoop! Wie oft denn noch?
1: es ist die einzig menetär stabile Ökonomie
2: denke ich nicht über Staatssozialismus nach
3: kann diese nie zeitgleich mit Kapitalismus funktionieren
4: wurde sie bescheuert umgesetzt durch die Bürokratie
5: funktioniert jeder Konzern intern so
Bitte abdspeichern und merken.
Bis dato funktioniert unser
Gemeinwesen nämlich ganz hervorragend, ist zumindest
leistungsfähiger als alles, was es je an Planwirtschaften gab.
Was verstehst du unter „leistungsfähiger“? Weil es ohne Rücksicht auf Verluste extensivst wirtschaftet? Hier muß irgendwo eine Grenze gezogen werden, sonst rotten wir uns aus. Die Ökonomie soll für den Menschen sein, nicht umgekehrt. Wen stört es, wenn wir die anderthalbfache Zeit dazu benötigen, etwas zu entwickeln(wenn überhaupt an dem sei), aber dafür bissl auf unsere Ressourcen achten (auch die humanitären - Kinder und Bildung z.B.)?
Ich sehe durchaus das Problem der Verschuldung des Staates.
Dem liegen aber keine unausweichlichen Gesetzmäßigkeiten
zugrunde. Vielmehr wurden immer neue Wohltaten des
Sozialstaats unters Volk gestreut, die Wohlergehen mit
möglichst wenig Leistung ermöglichen sollten. Das sind
schlichte Marketing-Gags, um gewählt zu werden, mehr nicht.
Da liegst du definitiv falsch. Die Staatsverschuldung ist die Grundlage für die Existenz eines Kapitalismus. Ohne diese wäre Kapitalismus heute garnicht möglich.
Vulgärökonomie betreibst du: „Das zinstragende Kapital erscheint als Geld, das mehr Geld schafft, „G – G’: Wir haben hier den ursprünglichen Ausgangspunkt des Kapitals, das Geld in der Formel G – W – G’ reduziert auf die beiden Extreme G – G’, … Geld, das mehr Geld schafft.“ MEW 25, 404.
„Das Kapital erscheint als mysteriöse und selbstschöpferische Quelle des Zinses, seiner eigenen Vermehrung. … Das Resultat des gesamten Reproduktionsprozesses erscheint als eine, einem Ding von selbst zukommende Eigenschaft; …
Im zinstragenden Kapital ist daher dieser automatische Fetisch rein herausgearbeitet, der sich selbst verwertende Wert, Geld schaffendes Geld, und trägt es in dieser Form keine Narben seiner Entstehung mehr.“
http://www.f27.parsimony.net/forum66069/messages/649…
Vernichtet wird Wert durch die Anlage in Staatsanleihen. Es ist auf ewig weg, da der Staat es ausgibt, die Schulden aber behält. Hier beginnt ein Kettenbriefsystem.
Ohne Schaden für das Ganze, nur durch Ertragen des Geheuls der
einstmals Verwöhnten, läßt sich dem Spiel von heute auf morgen
ein Ende setzen. Es spricht absolut nichts gegen Überschuß in
der Staatskasse. Es ist eine Frage des
Verantwortungsbewußtseins der Gewählten.
Das geht nicht, sobald die „erste Mark“ in Staatsschulden existiert und der Staat damit in einer Schuldenfalle sitzt. Nochmal: dieses Gerld existiert nicht mehr im Geldkreislauf, es ist weg, vernichtet. Staatsschulden sind nicht rückführbar. Kapital ist nicht auflösbar.
Wir müßten allesamt Idioten sein, wenn wir ein sagenhaft
erfolgreiches Modell kaputt machen, um den Weg der
gescheiterten Verlierer zu gehen. Mir erscheint deutlich
sinnvoller, das erfolgreiche Modell stetig zu verbessern.
Mach mal. Da rauchen bei den Ökonomieprofessoren die Köpfe. Es gibt nur eine einzige Möglichkeit: vollständigen ök. Kurzschluß und damit Herauslösung des fiktiven Kapitals aus der Ökonomie, was Festpreise und Vergesellschaftung von Produktionseigentum nötig werden lässt. Wenn nicht, kommt es zu einer erzreaktionären Versklavung. Dieses zinstragende Kapital vernichtet immer mehr und mehr Mehrwert, also menschliche Arbeit und damit den Menschen selbst.
Deine Logik dahinter: wenn ich dich erschiesse, habe ich Erfolg. Aua. Andererseits wurden durch diese Ökonomie auch viele Elemente hervorgebracht, die selbstredend weiter genutzt werden sollen und müssen. Die Planung ist z.B. wesentlich effizienter als zu Ostzeiten hierzulande, aus der Not geboren. Letztlich entstehen hier die Grundlagen von neuem.
Ach ja, wenn Argumente nicht mehr greifen, kommt die Sache mit
der Gerechtigkeit. Jede Stimme zählt gleich und das läßt sich
nutzen. Mit schierer Masse und angeheizter Neiddebatte läßt
sich verkaufen, daß wenigstens alle nichts mehr haben sollen.
Wir machen alles kaputt, dann gehts gerecht zu.
Wegen der Abschaffung von Geld oder was meinst du?
Das hat doch ganz andere Gründe - dieses Geld wäre dann auch qualitativ anders und wird zukunftig immer weiter überflüssig. Wo ist der Sinn, sich mit unnützem Ballast zu behängen?
Fühlt man beliebigen Anhängern der Planwirtschaft auf den
Zahn, kommt durchaus das Bewußtsein durch, daß Planwirtschaft
Müll ist, weil sie nur auf der einsamen Insel funktioniert
oder wenn die ganze Welt in gleicher Weise wirtschaftet. Ein
einziger freier Kopf, der tun und lassen kann, was er für
richtig hält, der Bedürfnisse der im Mangel des Plans
gefangenen Menschen befriedigt, bringt die Sache zu Fall. Das
Ganze ist also ein Gedankenmodell, Spielerei, liefert aber
keinen Beitrag für ein hier, heute und jetzt zur Bearbeitung
anstehendes Problem.
du trickst schon wieder, indem du immer auf die Parteiplanbürokratie Bezug nimmst. Um die geht es doch garnicht. Du versuchst doch hier auch zu planen, alleine, oder nicht? Lasse es doch so und freue dich, wenn der Rest die Grundlagen schafft, diese Planbarkeit zu sichern. Erst dadurch wird eine Ökonomie effizient.
Noch einmal zu den arbeitslosen Massen: Nein, ich spielte
nicht auf ABM während des Dritten Reichs an, aber durchaus auf
die ersten Jahre der Bundesrepublik und der DDR. Diese Jahre
wirken nach, denn die Menschen von damals prägten ihre Kinder,
die heute leben. Die meisten Produkte und Arbeitsgänge waren
früher einfach, oft binnen Minuten erlernbar und binnen
weniger Tage war alles geübte Routine. Ich erinnere mich an
die fast täglichen Radiodurchsagen, wenn soundsoviel tausend
Leute im Hafen gebraucht wurden und sich melden sollten. Das
Spiel ging noch bis in die siebziger Jahre. Man mußte nur
gesund und kräftig sein. Wer einen Führerschein besaß, war
schon König. An jeder Ecke gabs Arbeit für Ungelernte. Ich
arbeitete als Schüler an allen möglichen und unmöglichen
Maschinen, drehte an der Revolverdrehbank Teile für Gasuhren
und arbeitete binnen 6 Wochen Sommerferien in einer Küchen-
und Regalfabrik an allen (!) dort vorkommenden Maschinen.
Das gehörte bei uns zur Schulausbildung z.B.
Daß
ich noch heile Knochen hab, ist zwar Zufall, aber es gab
weithin kein Erfordernis für Bildung und Ausbildung. Man wurde
angelernt und dann lief es. Inzwischen gibt es im Hafen und in
den Firmen, in denen ich als Schüler arbeitete, keinen
einzigen derartigen Arbeitsplatz mehr. Was früher einen ganzen
Tag Durchlaufzeit mit vielen Arbeitsschritten und vielen
Arbeitern brauchte, macht heute ein Automat in besserer
Qualität binnen Minuten und läßt die Vorgänge so schnell
ablaufen, daß Verfolgen mit dem Auge nicht mehr möglich ist.
Ergo: Die ungelernten Massen braucht keiner mehr. Diese Massen
müssen ernährt werden, aber sie dauerhaft in Lohn und Brot zu
bringen, ist aussichtslos. Das ist nicht einmal entfernt eine
Frage des Wirtschaftssystems, sondern einzig eine Frage der
technischen Möglichkeiten. Das Zusammenstecken einfacher
Teile, reiner Krafteinsatz - das war einmal und kommt
unabhängig vom Gesellschafts- und Wirtschaftssystem nicht
wieder. Man setzt also am falschen Ende an, wenn man sich von
der Planwirtschaft oder irgendeiner anderen Wirtschaftsform
die Beschäftigung Ungelernter verspricht. Egal was und wie man
plant, kommt man immer zum Ergebnis, daß ein einziger
Caterpillar mit einem einzigen Mann, der das Ding bedienen
kann, sinnvoller als tausend Schaufelträger ist. Es sei denn,
wir lebten auf einer Insel und haben keinen Caterpillar. Oder
die ganze Welt arbeitet in gleicher Weise und der einzige Mann
mit Caterpillar wird eingesperrt.
Erklärst vdu mir nun bitte noch, wozu die arbeitslosen Massen diese Wirtschaft brauchen? Sie sind ausgeschlossen davon, können sie nicht nutzen. Hier geht es nicht um die Aktivität eines einzelnen, da dafür nur ein anderer arbeitslos wird. Die Masse wächst aber.
Dienstleistungen aller coleur, die dafür sinnvoll gebraucht werden würden, sind nicht exportier- und damit nicht finanzierbar.
Das wäre nun tatsächlich eine Gemeinschasftsfrage. Warum sollen nicht nur 5% produktiv tätig sein und damit andere finanzieren, die dadurch ebenso ein vernünftiges Auskommen haben, aber Dienstleistungen verrichten? Unterm Strich haben alle was davon. Lass doch die Untätigen Sportanlagen und Spaßbäder oder Erlebniskneipen bauen und betreiben oder forschen oder was weiß ich. Hier alles nicht finanzierbar. Oder 10% statt 5 arbeiten, dafür nur 4h/Tag statt 8h.
Zur Planwirtschaft und der Bestimmerei weniger: wie ist es denn heute? Legen wir per Volksabstimmung fest, wo VW sein Werk baut? Auch das tun nur einzelne wenige. Auch die dich betreffenden Kosten und Rechte wurden nur durch eine handvoll Leute inszeniert. Nur halt mehr oder weniger planlos.
Egal wie: zukunftig kommen wir um Planwirtschaft weltweit unmöglich herum, weil sich diese Klauwirtschaft auf weltweiter Bühne nicht behaupten kann, wenn die letzten subsistenten Strukturen sich öffnen (China z.B., darum wird da jetzt so viel investiert und Fischer/Schröder ist so oft dort).
Gruß
Frank