Ja, warum gab es keinen? Klar, Nazigold etc. das ist mir alles bekannt, aber warum kam es nicht dazu? Hitler hat es sicher nicht interessiert, dass die Schweiz „neutral“ gewesen sein soll.
Hallo,
Ja, warum gab es keinen? Klar, Nazigold etc. das ist mir alles
bekannt, aber warum kam es nicht dazu? Hitler hat es sicher
nicht interessiert, dass die Schweiz „neutral“ gewesen sein
soll.
„Die Schweiz, das kleine Stachelschwein, nehmen wir auf dem Rückzug ein“. So haben es die Nazis damals formuliert. Die Schweiz war wehrhaft, und das bergige Gelände versprach auch nicht gerade einen einfachen Kampf.
Man musste aber andererseits auch nicht befürchten, dass die Schweiz etwa NS-Deutschland angriff.
Also konzentrierten sich die Nazis erst einmal auf ihre anderen verrückten Pläne und griffen statt dessen lieber Russland an. Auf dem Rückzug wurde aber, wie man weiß, überhaupt nichts mehr eingenommen.
Schöne Grüße
Petra
Hallo seelentrauer,
Hitler
interessierte zunächst der Weg nach Frankreich, der führte ihn über Belgien, die Niederlande, Luxemburg.
Nach der Einnahme Frankreichs stellte sich die Frage nochmals, das Unternehmen hiess „Tannenbaum“. Es wurde einsatzreif ausgearbeitet. Hitler stellte die Abschlussfrage, wie viele Divisionen er dazu benötige. Die Antwort lautete „21“. Darauf Hitler: „Gut, dann stelle ich das einstweilen zurück.“ So rechnete man damals.
Gruss
Mike
Hallo,
nicht Nazigold…aber das Gold der Banken…oder woher hatte wohl ein Knacki wie der GF sein „Startkapital“ ???..
Einen Bergstaat wie die Schweiz einzunehmen braucht noch nicht einmal viele Soldaten…die Schweiz war damals auf die Einführung von wichtigen Rohstoffen angewiesen…das Blockieren der Grenzübergänge für
Schiene und Schiff hätte vollkommen gereicht…
wie hiess es doch bei der Bw so treffend:
„Ohne Mampf kein Kampf…“
Auch die ausgeklügelsten Berg-Bunkeranlagen sind nämlich nutzlos,wenn ihre Insassen keine Versorgung bekommen.
Aber hallo, die Wilhelm Tellen denken schon anders
Hallo Frank Mueller,
ich würde gerne wissen, wie Du diese Meinung belegst.
sein „Startkapital“
ist schon einmal reichlich unübersichtlich und hat meines Wissens mit der Schweiz so viel zu tun wie ich mit einem Elephanten
noch nicht einmal viele Soldaten
heisst das, Du glaubst das von mir unten geäusserte Faktum (über 21 Divisionen) nicht? Oder dass 21 Divisionen nicht viele Soldaten seien? Oder dass Soldaten einfach immer unnütz seien?
Rohstoffe
wurden durch die Alliierten geliefert. Sie mussten über Gebiet der Achsenmächte gehen (vor allem Italien), dafür liess die Schweiz dann eine gewisse Anzahl Transporte zwischen Deutschland und Italien zu.
das Blockieren der Grenzübergänge für
Schiene und Schiff hätte vollkommen gereicht
…dass die Schweiz sich einer Feindmacht angeschlossen hätte? Die Leute waren bereit, ihr Leben zu opfern!
Gruss
Mike
Die Schweiz war damals schon als Finanzplatz bekannt. Der NS-Staat und deren Bonzen haben Geld und Edelmetalle in der Schweiz in Sicherheit gebracht, damit niemand anderes rankommt.
Die Schweiz zu besetzten wäre sehr schwierig gewesen und sehr „teuer“ geworden. Die Verteilungsstrategie der Schweiz sah so aus, dass man sich ins Kernland, also in die Berge samt vielen Verteidigungsstellungen, großen Bunkeranlagen etc. zurück zog und sich dort verschanzte, wobei natürlich große Teile es Landes und auch der Bevölkerung unverteidigt geblieben wäre. Aber dafür wäre dieser Teil, das „Reduit“ , siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Schweizer_Reduit, praktisch uneinnehmbar gewesen und man hätte das Ende des Krieges abwarten bzw. „aussitzen“ können.
Außerdem drohte von der Schweiz eben keine Angriffsgefahr zur Deutschland, salopp gesagt war die also die Mühe einer Besetzung nicht wert.
Zumal Hitler kaum auf einen Krieg im Westen wirklich aktiv aus war (ihn allerdings billigend als Konsequenz seiner Ost-Expansion in Kauf nahm, dafür war ihm alles recht), er hoffte lange auf ein Bündnis mit England, um „seinen“ Krieg im Osten ungestört fortsetzen zu können. Das alles steht schon ziemlich unverblümt und auch mit fast allen unmenschlichen und verbrecherischen Auswüchsen gehen die Bevölkerung dort in mein „Mein Kampf“, er war zwanghaft / krankhaft darauf aus, die „Untermenschen“ im Osten zu besiegen, den „Lebensraum“ dort zu besetzen und den „vom jüdischen Großkapital gelenkten Bolschewismus“ zu zerstören. Ja, das wurde wirklich so propagiert, nach welcher Logik gerade angebliches „jüdisches Großkapital“ die sozialistische Sowjetunion heimlich regieren sollte verstand wahrscheinlich schon damals niemand…
Egal, wie auch immer, kurz gesagt: Die Hauptmotivation für den Krieg im Westen war wohl tatsächlich, dass niemand Deutschland aus dieser Richtung angreifen konnten. Und da war die Schweiz eben keine Gefahr.
Die schwäbischen Soldaten wären übergelaufen
…ich jedenfalls wäre stiften gegangen. Man hätte wohl regimentsweise Soldaten verloren. Nicht durch gegnerisches Feuer, sondern weil die Schwaben und Alemannen unter den Wehrmachtssoldaten sich schwerlich von den großpreußischen Herrenmenschen und ihrem ostmärkischen Gröfaz in einen Krieg gegen ihre Stammesbrüder hätten hetzen lassen. Und diese schwäbischen Regimenter hatte die deutsche Armee zu bitter anderswo nötig, wie schon Ludendorff ausgangs des 1. Weltkriegs bemerkt hatte.
Gruß
smalbop
Hallo,
mag sein,das du anders denkst…aber Fakten bleiben Fakten…
1.Die Schweizer Bevölkerung betrug damals etwa 4 Millionen Leute
Grob geschätz dürften vom ganzen Land höchsten 20 % der Fläche als
Anbauland taugen.Das reicht mit Sicherheit nicht um 4 Millionen
Menschen zu versorgen über das ganze Jahr…war ja auch ein Thema im
2.Wk trotz des Arrangementes…
2.Fast keine Rohstoffe vorhanden…also musste ebenfalls alles
importiert werden…
Mithin ist die Schweiz wie eine mitteralterliche Burg …zwar äußerst schwer im direkten Kampf einzunehmen…aber dafür auf lange Sicht über die Versorgungskappung doch zu knacken…und dafür brauche ich keine 21.Divisionen…gezielte Aktionen an den Schlüsselstellen der Versorgungswege reichen dafür vollkommen aus…
Da nützt auch der taperferste einzelne Soldat nichts…wenn die Führung nicht vernünftig planen kann…siehe uns Deutsche…
2 Kriege verloren…
Hallo Smalbop,
Du hast eine Semikolon, einen Spiegelstrich und eine schließende Klammer am Ende Deiner Ausführungen vergessen.
Gruß,
Andreas
Hallo,
da er in einem Satz die Worte Schwaben und laufen verwendet hat, war das doch überflüssig.
Gruß,
Markus
Frechheit bleibt Frechheit & das ist ernst gemeint
Hallo Frank Mueller,
natürlich war die Schweiz auf Rohstoffe angewiesen (übrigens war der Rohstoffmangel auch für D ein Hindernis), aber deswegen tat die Schweiz doch kaum etwas zu Gunsten der Achsenmächte. Ich kann belegen, dass die Schweizer im Krieg grossen Verzicht leisteten, auch und gerade etwa auf Nahrungsmittel.
Vor zwei Tagen noch hat mir mein Vater von der Einseitigkeit dieser Ernährung (jeden Tag weisse Bohnen) berichtet, von der einem (Zitat:smile: „kotzübel“ geworden sei. Dies ist ein Zeugnis aus erster Hand, war er doch 1932 geboren.
Man war bereit, für die eigene Souveränität gegenüber den Alliierten und gegenüber den Achsenmächten bis zum absolut Äussersten zu gehen, und auch in der tatsächlich bewahrten Friedensordnung bedeutete das einen ganz schönen Verzicht, das belegt auch der diplomatische Verkehr zwischen den Betroffenen, denn beide Seiten versuchten die Schweiz für ihre Interessen zu gewinnen.
Da finde ich es eine ziemliche Frechheit von wem auch immer, wenn man behauptet, die Schweiz habe nicht verzichtet, sondern sich arrangiert. Das würde vor allem auch bedeuten, dass die Schweiz der Achse in nennenswertem Umfang genützt hätte, was die Alliierten nicht geduldet hätten. Schon diese Vermutung zeigt die Absurdität der (leider auch von gewissen „Historikern“) suggerierten Kollaboration.
Gruss
Mike
Hallo Xanadu,
den „vom jüdischen Großkapital gelenkten Bolschewismus“
verstand man als indirekt geleitet (Druck auf die UdSSR ausüben, wo dies nützlich erschien - mag fernliegend klingen, ist aber nicht völig widersprüchlich, jedenfalls war es für einen Durchschnittsdeutschen unmöglich überprüfbar). Dass man dazu sogar die Denkfigur einer Weltverschwörung bemühte (Juden in der SU-Führung wurden als Interessenvertreter ausländischer Wirtschaftsordnungen betrachtet), weist natürlich trotzdem auf die Schwäche der Argumente hin.
Die realistische Motivation lag indessen im Wesentlichen in drei Schichten und wurde auch nicht abgestritten: deutsches Interesse an ukrainischem Getreide (Stalin stellte z. B. die Lieferungen anfangs '41 ein, weil seine Leute selber wenig hatten), deutsches Interesse am Öl aus dem Kaukasus und schliesslich durchaus auch „Weltmachtanspruch“ des Kommunismus, seit 1917 explizit im Programm der Sowjetführung.
Gruss
Mike
Du hast eine Semikolon, einen Spiegelstrich und eine
schließende Klammer am Ende Deiner Ausführungen vergessen.
Hallo Andreas,
nein, allenfalls am Ende des letzten Satzes, denn Ludendorffs Meinung dürfte im „Führerhauptquartier“ weder bekannt noch gefragt gewesen sein, dafür waren die Entscheidungsträger dort viel zu „clever“.
Alles andere im Text steht sehr gut ohne Ironikon da.
Gruß
smalbop
Hallo Markus
da er in einem Satz die Worte Schwaben
und laufen verwendet hat, war das doch
überflüssig.
Stimmt, Schwabe und laufen sind Widersprüchlichkeiten. Sie wären natürlich unter Mitnahme ihrer Mercedes-LKWs überge_fahren_.
Gruß
smalbop
MOD: Das Witzebrett…
ist etwas tiefer
Grüße
euer Mod Mike
Hallo,
da kommt man wohl bei dem Thema nicht drumrum:
http://www.g26.ch/texte_jean_ziegler_06.html
„Schweizer Bankiers haben Hitlers Raubgold gehehlert und gewaschen und dem Reich so die kriegswichtigen Rohstoffkäufe ermöglicht. Ohne die Schweizer Banken wäre der Zweite Weltkrieg früher zu Ende gegangen und Hundertausende von Menschen wären am Leben geblieben. Astronomische Kriegsgewinne begründeten die internationale Macht der Schweizer Banken.“
„Die Schweiz ist dem Zweiten Weltkrieg entgangen dank energischer, schlauer, organisierter Komplizenschaft mit dem Dritten Reich“
Das ist schon hammerhart, was der Jean Ziegler da schreibt, und der ist sicher kein Spinner:
http://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Ziegler
selbst Schweizer, Professor für Soziologie an der Uni Genf, Nationalrat, UN-Sonderberichterstatter…
http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Schweiz_im_Zweiten_…
„u. a. wurden ca. 75 % der Devisen der ins Ausland gehenden Goldtransaktionen der Reichsbank über das Schweizer Bankensystem abgewickelt.“
Gruß Eva
Hi
-
Die Operation Tannenbaum hätte 21 Divisionen gebunden und möglicherweise einen langwierigen Hochgebirgskrieg zur Folge gehabt…
Nachdem Norwegen gegen wesentlich schlechter ausgerüstete Norweger beinahe in die Hose gegangen wäre, waren die Planer logischerweise etwas zurückhaltend. -
Die Deutschen hatten Transitrechte durch den Gotthard-Tunnel nach Italien. Diese wichtige Transitsträcke wäre durch die Sprengung des Tunnels bei einem Angriff Monate, wenn nicht Jahre ausgefallen.
-
Das Deutsche Reich erhielt einen Clearingkredit in Höhe von 850 Mio Franken, was nach Kaufkraft eine enorme Summe darstellte, sowie die Möglichkeit, damit bei der Schweizer Rüstungsindutrie einzukaufen.
-
Das Schweizer Bankensystem war nicht das zwingende Argument, derartige Abwicklungen wären mit etwas mehr Mühe auch via Spanien und Portugal oder Schweden möglich gewesen.
-
Eine Besetzung der Schweiz zum „bestmöglichen Zeitpunkt“ nach dem Fall Frankreichs hätte die Hoffnungen auf eine Einigung mit Großbritannien endgültig zerstört. Hitler wollte aus strategischer Sicht eine Übereinkunft mit GB.
Fazit: Wenn das Deutsche Reich gegen die Schweiz Ernst gemacht hätte, wäre die Schweiz gefallen. Aber zum einen schien es den Preis nicht wert, zum anderen ging von der Schweiz kein Sicherheitsrisiko aus und es war geostrategisch nicht wichtig.
Mike
Tendenziös bis zum Undemokratischen
Hallo eval,
der ist sicher kein Spinner
der ist aber Partei, roter geht’s nicht mehr. Wer ihn zitiert, als wäre er unabhängig, macht sich lächerlich, denn er steht sogar selber dazu. Etwas Radikaleres und Einseitigeres kann man kaum lesen, es ist, wie wenn ich behaupten würde, das Vermögen der Deutschen sei in seinem Löwenanteil auf die französische Revolution zurückzuführen.
Gruss
Mike
Hallo Mike,
nichts gegen Gefühle…aber Fakten bleiben nun einmal Fakten…
Fakt 1
ist nun einmal,das daß Betriebsergebnis der SBB und der Privaten BLS
in den Kriegsjahren deutlich gestiegen ist (Transitverkehre)sowie
die Menge der Transitgüter sich verdreifachte
Fakt 2
ist,das die Schweizer Eisenbahnen überwiegend über elektrische
Zugförderung verfügten und daher über die Stromversorgung aus Kraftwerken angewiesen sind
Fakt 3
ist,das viele diese Kraftwerke sich in Schweizerisch/deutschem Umternehmensbesitz befanden
und das könnte ich jetzt noch endlos fortsetzen…
Du must dir einmal einen etwas kritischeren Blickwinkel gerade auch gegenüber Politikern angewöhnen…
Das hier:
>Vor zwei Tagen noch hat mir mein Vater von der Einseitigkeit dieser >Ernährung
>(jeden Tag weisse Bohnen) berichtet, von der einem (Zitat:smile: „kotzübel“ >geworden sei.
war hier nicht anders…(hier war es Kartoffelsuppe und Rübenkraut)…allerdings nur für das gemeine Volk…
Die Herren in Berlin (und ich gebe dir Brief und Siegel das es in Bern nicht anders war) speisten da immer noch schön mit 3 Gängen…
Schließlich kam ja genug an Gemüse und Obst in das Land…sowohl bei uns als auch in die Schweiz…schließlich kann man in den Staatsarchiven immer noch die Abrechnungen der Frachtzahlungen der einzelnen Staatsbahnen an andere einsehen.
mfg
Frank