Hallo liebe Experten,
meine Angaben sind zwar bei den wohl wichtigen Details spärlich, aber ich stelle die Frage trotzdem (Vorsicht: trotzdem lang - die Frage(n) steht ganz unten).
Die (Ex-)Freundin meines Cousins (waren ca. 2,5 Jahre zusammen) hat schon seit Längerem psychische Probleme (die genaue Diagnose kenne ich allerdings nicht).
Ihre vorherige Ehe war wohl sehr gewalttätig, sie wollte immer ein Kind, aber ihr Mann ist zeugungsunfähig, und sie ist mit einem Haufen Schulden aus der Ehe gekommen. Nach der Trennung hat sie mit Unterstützung von Psychopharmaka (ich weiß leider nicht welche) und Freunden ihr Leben einigermaßen in den Griff bekommen.
Dann lernte sie meinen Cousin kennen und ist Hals über Kopf (er fühlte sich überrumpelt) zu ihm gezogen, hat alles aufgegeben und hat ohne ärztliche Absprache die Medikamente abgesetzt.
Es gab aber immer wieder Streit (mein Cousin ist noch nicht geschieden, der bereits erwachsene Sohn wohnt noch zu Hause und hinterlässt nur Chaos, mein Cousin ist wegen der Arbeit nur am Wochenende zu Hause, sie ist extrem eifersüchtig/„kontrollsüchtig“, hat alles an sich gerissen etc.). Sie hat es eigentlich immer geschafft, jede nette Situation (auch in meiner Gegenwart) zu „vermiesen“.
Im letzten Herbst ist sie zusammengeklappt und war gut 5 Wochen (ich weiß es nicht mehr genau, wie lange) in der psychiatrischen Klinik und wurde wieder auf Medikamente eingestellt. Sie hat sich eine eigene Wohnung in der Umgebung genommen, ihr Arbeitsgeber hat sehr viel Verständnis gezeigt, die Beziehung lief entspannter.
Dann haben mein Cousin und seine (Noch-)Frau wieder Kontakt aufgenommen - was ja auch nötig war, um endlich die Scheidung zu besprechen. Die (Noch-)Frau ist wieder glücklich verliebt und lebt 250km entfernt. Der Kontakt war/ist ergo beileibe kein „erotischer“. Für meinen Cousin ist das Thema „Ex-Frau“ durch, was er auch mehrfach betont hat.
Das reichte seiner Freundin aber nicht, und sie setzte ihn mehrfach unter Druck, er solle sich entscheiden/zu ihr stehen, sie wollte, dass er sich einen anderen Job sucht, um täglich bei ihr zu sein, sie wollte unbedingt wieder zu ihm ziehen etc.
Dann kam er eben zu dem Schluss, dass er ihr nicht das geben könne, was sie erwartet, und hat die Beziehung beendet. Sie brach wieder zusammen und ist jetzt seit drei Wochen wieder in der Psychiatrischen.
In den ersten Tagen habe ich persönlich mitbekommen, wie häufig sie versucht hat, ihn anzurufen, wie viele SMS (Tenor: „Ignorier mich nicht!“) sie geschickt hat. Ich habe ihm geraten, nicht zu antworten, habe auch mit der Frau telefoniert und ihr gesagt, dass ich es in dieser Situation nicht für angebracht halte, dass die beiden miteinander reden. Man muss dazu wissen, dass sich mein Cousin schuldig/verantwortlich fühlt - und dieses Gefühl in den letzten Monaten die „Motivation“ war, die Beziehug aufrecht zu erhalten.
Jetzt erzählte mir mein Cousin gestern, dass er wieder einen (von mehreren) Anruf bekommen hat, bei dem die Frau meinte, ihre Psychologin habe ihr geraten, ihn zu fragen, ob er sich denn langfristig vorstellen könne, wieder mit ihr zusammenzukommen. Er hat es mit einem klaren NEIN beantwortet.
Sie beschimpft via SMS auch seine Tochter und droht ihr, Sachen einzubehalten.
Jetzt zu meiner eigentlichen Frage : Ist das „normal“, dass der Kontakt zu dem (vermeintlichen) „Auslöser“ nicht unterbunden, sondern auch noch forciert wird? Ab wann ist denn ein Kontaktverbot sinnvoll?
Nennt sich so etwas dann laienhaft „Konfrontationstherapie“?
Ich finde es ja gut, dass mein Cousin eine klare Ansage gemacht hat, damit die Frau endlich lernt, auf eigenen Füßen zu stehen. Aber sollte so etwas nicht betreut/überwacht vonstatten gehen? Wäre es dann nicht sinnvoll, meinen Cousin zu einem Gespräch dazu zu bitten?
Ich meine, das artet ja gerade auch etwas in Telefon-/SMS-Terror aus!
Versteht mich bitte nicht falsch: Ich mag diese Frau und wünschte mir sehr, dass sie wieder auf die Beine kommt - aber ist das der richtige Weg? Ich als Laie komme da etwas ins Zweifeln!
Sorry, ich kann mich leider nie so wirklich kurzfassen
Viele Grüße und Danke fürs Lesen
Kathleen