Kriegsrhetorik
Moin
gestern Abend hab ich mir gedacht, warum ist das eigentlich
so, das, hm, sagen wir mal die westliche Welt gegen die
Arabische hetzt und umgekehrt.
Anlass war die Ausage eines Fernsehpsrechers, der den Begriff:
„iranische Dikatoren“ verwandte.
Beim Angriff auf den Irak hat sich gezeigt, dass insbesondere die europäische Bevölkerung keinerlei Grund sieht, gegen arabische Staaten Krieg zu führen. Die Zustimmung für den Irakkrieg in der Bevölkerung war in den meisten Staaten sehr gering und wird/wurde zunehmend geringer (selbst in GB). Der Grund dafür dürfte darin liegen, dass Europa seit Jahrzehnten tatsächlich kein Problem mit arabischen Staaten hat. Als mögliche Aggressoren wurden die Länder des Warschauer Paktes angesehen, und nicht irgend welche arabischen Fürstentümer. Historisch gesehen hat das Osmanische Reich auch Jahrzehnte lang für sehr stabile Beziehungen gesorgt.
Auf der anderen Seite haben die USA ein ganz anderes Verhältnis zu arabischen Staaten, die von dicker Freundschaft zwischen den Regierugnen (Saudi-Arabien) bis zu traditioneller Feindschaft (Iran seit dem Sturz des Shahs) reicht. Die USA haben seit dem ersten Weltkrieg, als die Karten im Nahen Osten neu gemischt wurden (Zusammenbruch des Osmanischen Reiches), versucht dort ihren Einflussbereich aggressiv auszubauen, ähnlich der damaligen Strategie in Südamerika (also z.B. Einsetzen/Unterstützen von USA-treuen Diktatoren wie der Schah im Iran oder eben auch Saddam Hussein im Irak).
Das ganze war solange halbwegs im Gleichgewicht, wie die UdSSR ihrerseits gleichermaßen aggressiv ihre Interessen im Nahen Osten zu wahren versuchten. Seit dem Zusammenbruch der UdSSR werden im Nahen Osten die Karten wieder neu gemischt. Länder, die traditionell eher unter dem Einflussbereich der UdSSR standen(z.B. Syrien, Afghanistan) werden/wurden gezielt von den USA aufs Korn genommen etc.
Allerdings möchten die USA die Europäer mit im Boot haben, schon allein um kosten und manpower zu sparen. Nun haben die europäischen Regierungen das Dilemma, dass sie zwar von den USA massiv zum Mitmachen gedrängt werden, die Bevölkerunge aber nicht einsehen, warum hier Kriege zu führen seien. Also muss man in den Medien etwas mehr Stimmung gegen arabische Länder machen. Da man den europäischen Bevölkerung die arabischen Länder kaum als Agressoren verkaufen kann (insbesondere nach der riesen Blamage mit den angeblichen Massenvernichtsungswaffen im Irak, die es definitiv nicht gegeben hat) versucht man es halt über eine anderen Schiene („Bevölkerung befreien“) und versucht den Leuten hier einzureden, dass man ja nur gegen die Regierungen zum Wohle der Bevölkerung vorgeht. (Dass im Irakkrieg vermutlich bereits mehr irakische Zivilisten ihr Leben lassen mussten, als während der ganzen Diktatur des Saddam Hussein und das Leben für Otto Normalverbraucher seit der „Befreiung“ kaum besser wurde, ist eine weitere Blamage, die in den Medien lieber nicht ganz so laut erwähnt wird).
Das ist ja nicht erst seit kurzem so, ich erinnere mich an die
Kreuzüge, das war im Prinzip das selbe, bloß das die Religion
vorgeschoben wurde, um Krieg zu führen, jetzt will man die
Bevölkerung befreien.
Siehe oben.
Aber warum? Warum kann man sie nicht einfach in Ruhe lassen,
es ist ein anderer Lebenstil, aber wer gibt uns bitte das
Recht zu behaupten, das der christliche Glaube und Demokratie
das einzig wahre sind?
Es geht ums Öl, um was sonst ? Jeder weiß, dass die Ölreserven nicht endlos sind. Kontrolle über das Öl bedeutet und bedeutete immer einen starken Machthebel im Geflecht der internationalen Wirtschaftsbeziehungen. Dieser Hebel nimmt eher an Bedeutung zu, als dass er abnimmt.
Gruß
Marion