Warum nimmt man nicht Deutsche HartzIV Empfänger in Schlachthöfe

Rumänen und Co kommen um Fleisch zu schlachten und Spargel zu stechen. Warum nimmt man nicht deutsche HartzIV Empfänger?

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MOD Pierre

Wahrscheinlich, weil das Tätigkeiten sind, die man können muss. Da kann man nicht anstatt dessen einfach irgend jemand anderes nehmen.

Und es spielt natürlich eine Rolle, dass die Leute aus Rumänien die Gesetze hier nicht so gut kennen. Wer würde sich hier denn 200 Euro für ein Matratzenlager abknöpfen lassen?

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Weil bei diesen Menschen vorerst mal zu prüfen wäre , ob sie sich körperlich überhaupt für diese Form von Arbeit grundlegend eignen .

Insbesondere in der Fleischzerlegung muß dann auch noch eine entsprechende Sachkundebefähigung , bzw. Ausbildung nachgewiesen werden .

Letztlich darfst Du nicht vergessen , daß weit über 90% arbeitsfähiger Bezieher und Bezieherinnnen von ALG II da bereits erwiesenermaßen entweder körperliche Einschränkungen , ungeklärte Gesundheits- / und Verwendungskriterien , wie auch sonstige , irreversible Einschränkungen haben werden für Feldarbeit , aber insbesondere in der Fleischzerlegung .

In der Grundsache hätte es aber schon vollkommen gereicht , von gesetzlicher Seite gegen die Gier von Tönnies & Co. gesetzlich - gewerkschaftlich schon lange zuvor erst mal grundlegend menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu schaffen , wie es theoretisch auf dem Bau ja auch bereits längst durchgesetzt und gelten sollte .

Für südosteuropäische Fleischer ( gelernt ) ist die Arbeit gegenüber der Bedingungen in ihren Heimatländern in deutschen Ausbeuterbetrieben durchaus verlockend vom Einkommen her , ( so sie vom Ausbeuter wenigstens diese Brosamen zuverlässig bekämen ) , aber warum denkst Du , werden sich selbst deutsche Fleischer- / und Metzgergesellen nicht am Fließband solcher Ausbeuter finden , sondern gewissensschwach eher als „Aufseher“ oder in sonstig leitenden Positionen ?

Weswegen für solch harte Arbeit damit auf den schwächsten der schwächsten in unserer Gesellschaft herum trampeln , statt da wirklich geeignete Beschäftigungsnieschen zu suchen und finden .

Unser täglich Fleisch gebe uns heute , mühsam zu pflückende Feldfrüchte reichlich … nurzahlen will da niemand für die Erzeuger und jene , wo die Arbeit dafür hinter den Kulissen tatsächlich verrichten .

Verstärkte Aufsichtskontrollen will in solchen Branchen aber prozentual in der Preiskalkulation auch niemand auf der anderen Seite der Ladentheke .

Großunternehmerische Abzock-Mentalität ist aber gesellschaftsfähig und toleriert , damit nach Möglichkeit täglich etwas , und zur Grillsaison massig und billig viel Fleisch im Körberl landen kann .

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Und dann noch nicht mal auf den Mindestlohn pochen ( wenn man ihn dann kennen würde ) , und dann noch zu Corona-Zeiten billigend in Kauf genommen vom Arbeitgeber massiv erhöhte Infektionsrisiken tolerieren !

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Würdest du es machen bzw. können?

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Ach… und Rumänen und Co sind diese Fertigkeiten in die Wiege gelegt? Dein Argument gilt nur, wenn du an geeigneter Stelle noch ein „kurzfristig“ einbaust.
Deshalb waren die Spargelbauern auch nicht so angetan vom Vorschlag, die heuer wegen Corona nicht verfügbaren Saisonkräfte durch hiesige Studenten zu ersetzen. Denen fehlt einfach die Erfahrung.

Da liegt der Hund begraben. Deutsche Arbeitskräfte sind einfach zu teuer und zu schwierig.
Das geht unseren Nachbarn übrigens nicht anders: In Polen beschäftigt man Spargelstecher aus der Ukraine. Ist billiger…

Gruß,

Kannitverstan

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Weil die das nicht machen wollen. Und das kann ich gut verstehen bei den miesen Löhnen, die auf Hartz4 angerechnet werden. Wenn du vom Mindestlohn mal Hartz4 und Miete/Strom und Unkosten (Kleidung, Unterkunft beim Bauern) abziehst und dann mal überlegst, wieviel das eigentlich ist, was da für eine Differenz pro Stunde übrigbleibt …

Würdest du für 2€ pro Stunde schwere körperliche Arbeit machen wollen?

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… mal angenommen, wir hätten keine Chance, „billige Arbeitskräfte“ zu rekrutieren…
Dann bestehen exakt 2 Möglichkeiten:
die Waren zu importieren
die Löhne so anzupassen, dass sich Leute finden, die die Arbeit machen „wollen“ (eher würden - des Geldes wegen)

Ob die oben erwähnten 90% der Hartz IV Bezieher Einschränkungen haben, weiß ich nicht. Meine Bezieher, die ich kenne, haben aber wirklich das Problem, dass sie sich offiziell „nichts“ dazu verdienen können… Aber Cash auf Kralle, dann geht da schon einiges. Jeder (also 90%?) über 40 hat irgendwo seine Problemstellen: Rücken, Knie, Augen, Kreislauf, Diabetes… aber sie quälen sich schon zur Arbeit.

Per se sind Rumänen, Bulgaren, Polen … nicht leistungsfähiger oder belastbarer - aber der Anreiz stimmt eben.

ich bin immer noch ein Fan von „bedingungslosem Grundeinkommen“ und was Du dazu verdienst - das bleibt Dir zu 100% (zehntausende Verwaltungsbehördenangestellte könnte die freie Wirtschaft unterstützen… - da es da eben nix mehr zu verwalten gibt)

Meine Meinung

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Hallo,

Weil nur wenige Deutsche diese körperlich äußerst anstrengenden Tätigkeiten ausüben wollen. Bzw. müsste der Lohn so verlockend hoch sein, dass dann Spargel und Fleisch für viele gefühlt unbezahlbar teuer werden würde.

Dann müsste man aber nicht mehr ALGII-Empfänger zwangsverpflichtet, sondern könnte auch gleich die Stellen auf herkömmlichen Wegen ausschreiben.

Gut. Vielleicht würde man darüber den sehr hohen Fleischkonsum der Deutschen „regeln“ können.

Vielleicht würden Firmen wie Tönnies und Westfleisch dann aber auch komplett nach Rumänien umziehen.

Grüße
Pierre

P.S.: zwei Drittel aller ALGII-Empfänger sind so genannte Aufstocken. Das heißt sie gehen arbeiten, allerdings haben sie trotzdem einen Anspruch auf gesellschaftliche Zuwendung. Was willst Du mit denen machen?

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Aber nicht komplett. Mit einer Arbeitsstelle + aufstockendes ALGII hat man deutlich mehr als ohne.

Aber im Schlachthof will man deswegen wohl trotzdem nicht arbeiten.

Weil auch Hartz IV - Enpfänger keine willenlosen, fernsteuerbaren Lebewesen sind,
die alles machen (müssen), was ihnen gesagt wird.

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Müsste der Arbeitnehmer nach deinem Modell noch Steuern und Sozialabgaben zahlen ?

Hallo,

nein, das stimmt so auch nicht. Vor 13 Jahren ist der Versuch gescheitert, mit zusätzlichen Fördermitteln und anderen Methoden Hartz 4-Empfänger als Erntehelfer (insbesondere beim Spargel) in Lohn und Brot zu bringen. Das Projekt ist grandios gescheitert (https://www.welt.de/wirtschaft/article953359/Hartz-IV-Aushilfen-versagen-beim-Spargelstechen.html). Die Jungs haben den Spargel zerstochen, sind bei schlechtem Wetter getürmt und haben - wenn sie denn mal arbeiteten - das Tempo nicht mitgemacht, so daß die Bauern (aus allen drei Gründen) erhebliche Einbußen hatten.

Das Thema ist nämlich nicht nur das Anlernen und Können, sondern auch das Wollen und wenn man eine Arbeit, die tatsächlich einiges an Geschick und körperlicher Anstrengung erfordert, nicht machen will, geht es nicht langsamer, sondern letztlich schief.

Gruß
C.

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Habe ich auch nicht behauptet. Aber mach doch mal eine Rechnung auf, was für ein Stundenlohn dabei rauskäme.

wo ist denn der Unterschied zwischen Steuern und Sozialabgaben?

Nein - Privatpersonen zahlen da nichts extra. Wer besondere Leistungen haben will, macht sich selbst auf die Suche nach passenden Angeboten.

Ansonsten ist das für eine einzelne Person nicht überschaubar, wie der Fluss des Geldes besteuert gehört, dass es rund läuft. Das Moloch von Bürokratie ist mir aber ein Dorn im Auge und gerecht ist es derzeit auch nicht. Zu viele, die doch durch das Netz fallen und zu viele, die das System auszunutzen verstehen.

just my 5 Cent

@Pontius und @ceestmoi

Ich finde eine Diskussion über ein bedingungsloses Grundeinkommen sehr interessant. Lasst sie uns aber nicht hier im Beitrag diskutieren, sondern in einem eigenen.

Danke
Pierre

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Das käme drauf an, ob ich dann das gesamte Einkommen (Arbeitslohn + HartzIV) oder nur den Betrag nehme, den ich mit Arbeit mehr habe als ohne Arbeit.
Im ersten Fall müsste mehr als der Mindestlohn bei rauskommen, im zweiten Fall natürlich nur ein lächerlicher Betrag.

War mal klar , daß hier auch schon wieder unnütz auf den Befähigungen heimischer Erwerbsloser in einem Kommentar herumgetrampelt werden mußte .

Wollen nicht , sind absichtlich langsam und zerstechen den Buren mutwillig die Ernte .

Ich war auch mal 30 Jahre jünger und verdiente mir mein Taschengeld an Wochenenden beim Bauer hart , statt mit den anderen Jugis meiner Altersgruppe durch die Pinten zu ziehen und mich beliebt zu machen in „Propaganda“ .

Mitbekommen hat es niemand , weil direkt freitwochs nach der Schule hin , Samstwochs spät abends wieder heim . Ernte , Sonderereignisse und Ferien auch mal länger .

Damit hatte ich früher schon hart zu kämpfen körperlich , während viele der heutigen Großkotze mit nicht besserer Berufsausbildung als ich da heute große Phrasen über die faulen Erwerbslosen schwingen .

Dazu noch die RTL / RTL2 & Co. Volksverdummung am TV für Propaganda , statt hilfreiche Aufklärung . ( Frührentnerin Ilse Beispiel stach kurz mal Spargel für Werbe-TV und Propaganda gegen Tantiemen )

Ich kenne harte Landarbeit auf Kleinstgehöften ähnlich , wie hier auch polnische Mitbürger da mal ins Gespräch gebracht wurden indirekt in einer Antwort .

Selbst Polen wären da verunglimpft , sich extremst massiv ausbeuten lassen zu müssen für solch harte Arbeit ( so sie es denn schaffen ) , aber der ausbeuterische Brosamen reicht dennoch nicht für ein eigenes Obdach und vernünftige Ernährung selbst in der tiefsten polnischen Bauernschaft mit Kleinstbauern .

Mehr als den Ar*** aufreißen kann man auf ( hierzulande nahezu ausgestorbenen Kleinbetrieben ) nicht , und das wird man vermutlich auch in Polen nicht mehr können in den alten Bauernschaften .

So , und hier sollen es dann die ärmsten der ärmsten mit körperlichen Einschränkungen durch jahrzentelangen Vorverschleiß richten , damit selbst der einfache Prolet mit 2000 bis 3000 Euro Monatseinkommen ( brutto ) da ganz günstig und stets massig Fleisch auf den Grill für seine Proletenshow bekommt , obwohl er das körperlich echt hart arbeitende Belohnungsgefühl überhaupt nie selbst kennen lernte .

Die anderen Handwerker und Malocher wollen zwar , aber meiden immer mehr die Gewerkschaften für koordinierten Wiederstand . In der Vergangenheit hatten sich die Gewerkschaften insbesondere in ihren eigenen Führungsspitzen nicht wirklich mit Ruhm bekleckert .

Aber schaut mal Richtung Amazon und dortig organisierten Protesten für dort bessere Arbeitsbedingungen .
Wo ist das Problem : ?
Tarif und Gewerkschaftsflucht .

Was wollte Amazon machen im Recruitment , wenn ERHEBLICH mehr potenzielle ( oder zwangsrekrutierte ) Bewerber da ausdrücklich gewerkschaftlich organisiert wären ?

Zeitweise Erwerbslosigkeit bedeutet in DE keinen Ausschluß aus einer Gewerkschaft . Man muß sowas nur unmittelbar der GW mitteilen , damit die fortlaufenden Mitgliedsbeiträge da stets neu angepaßt werden können an die tatsächlichen Individualeinkünfte .

Welche Macht hätte Amazon in DE mit seinen menschenverachtenden Methoden , wenn deutlich über 50% aller Beschäftigten und potenziellen Recruitments gewerkschaftlich organisiert wären ?

Da ist natürlich auch noch etwas „Europaarbeit“ gefragt , damit gewisse Mindeststandards von findig-gierigen Unternehmern nicht unterwandert werden können .

Kommen wir damit wieder zum Kern der Sache zurück … wer arbeitsintensive Früchte der Ernte haben will , soll gefälligst dafür auch zahlen und auf einem Nachweis bestehen , dass neben dem Erzeuger auch die Arbeitskräfte vernünftig entlohnt werden .

Findet der Erzeuger kein entsprechend körperlich belastbares Personal zu angemessenen Konditionen , muß er selbst halt umdenken.

Die Gier kann damit unterbunden werden genau so , wie Ausbeutung von Arbeitskräften .

DE ist in Europa damit nicht alleine in dieser massiven Problematik .

Es muß neben organisiertem Wiederstand da auch noch unabhängig operierende Wirtschaftsweisen geben , wo die Gier bestimmter Zwischenhändler aufdeckend genau wie das Streichholz ans Benzinfass legen .

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Mal abgesehen von Deinem wirren und ausschweifenden Gerede, auf das ich aus mehreren Gründen gar nicht eingehen will: vielleicht versuchst Du mal a) auf das zu antworten, was wirklich geschrieben wurde, anstatt irgendetwas hineinzuinterpretieren und b) auf den Artikel zu antworten, auf den Du Dich beziehst.

Was würdest du denn aus Sicht des Betroffenen sonst nehmen?

Eben.