Warum nimmt man nicht Deutsche HartzIV Empfänger in Schlachthöfe

Ich glaube in Deutschland gibt es ein Recht auf freie Berufswahl…

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Große Teile der nachfolgenden/vorhergehenden Diskussion angesichts der Corona Ausbrüche in der Fleischindustrie handelten sich um Bedingungen halt dort. Es müsste eigentlich jedem denkenden Menschen klar sein, dass 1 kg Hühnerfleisch kaum für 2,60 oder Schweinefleisch nicht für 3,90 pro kg produziert werden kann. Wenn die Bedingungen in der gesamten Herstellungskette einigermaßen okay wären.
Wir haben coronabedingt auch enorme „Defizite“ im Bereich Medizin, Bildung und Forschung, Kultur, Soziales usw. ermutlich nur endlich entdeckt.
Alles Bereiche, in denen man nicht einfach so irgendwen mit HartzIV- Bezug reinschmeißen könnte.
Corona oder andere weltweit wirksamen einschneidenden Veränderungen weder uns, da bin ich mir ziemlich sicher, von nun an auch praktisch fühlbarer begleiten…
Lösungen in Klein-klein- Maßstäben werden nicht reichen. Neid oder Missgunst helfen nicht mehr.
Es is nur sauschwierig, das der in den wohlhabenden überwiegend westlich liegenden Industriestaaten Bevölkerung bei zu pulen.
Es fängt ja mit diesen Kleinigkeiten an:
Kann man nicht HartzIV - Empfänger in Schlachthöfen beschäftigen, damit ich jeden Tag die gewohnt große Portion Fleisch essen kann?

Nein, geht nicht mehr, auch Hülsenfrüchte beinhalten viel Eiweiß und Eisen.

Ich bin nicht Vegetarierin. Man kann sich aber mal mit seinem eigenem Fleischkonsum und den Bedingungen dafür beschäftigen.
LG
Amokoma1

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Die Missstände sind seit Jahrzehnten bekannt. Jedem. Es interessiert nur niemanden, weil man auf sein tägliches Schnitzel auf keinen Fall verzichten will.

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Nicht für HartzIV-Emfänger. Sie werden in unserer Gesellschaft immer noch als Sklaven gehalten, die jede „zumutbare“ Arbeit annehmen müssen (evtl. muss auch der Vegetarier in der Fleischfabrik arbeiten). Tun sie dies nicht, werden die Leistungen schrittweise bis 100% gekürzt.
das BEDINGUNGSLOSE! Grundeinkommen könnte hier tatsächlich vieles zum Positiven bewegen. Doch das ist ein separates Thema.

LG an alle
Franz57

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Ich hatte das so in Erinnerung, daß Sklaven erstens in ihrer Freiheit eingeschränkt waren (z.B. im Hinblick auf ihren Aufenthaltsort), daß sie zweitens neben Unterkunft und Ernährung nicht bezahlt wurden und drittens weitestgehender Willkür durch ihren Eigentümer ausgesetzt waren.

Auf HIV-Empfänger paßt irgendwie gar nichts. Sie bekommen Leistungen für Unterkunft und Ernährung von der Gesellschaft ohne unmittelbar eine Gegenleistung erbringen zu müssen oder erbracht zu haben, einen Eigentümer, der sie mißhandeln, einsperren oder töten könnte, gibt es nicht und eine Einschränkung hinsichtlich Aufenthaltsort oder Bewegungsfreiheit gibt es nicht, wenn man mal davon absieht, daß sie sich für Urlaub abmelden müssen und der Staat ihnen die Leistung streicht, wenn sie mehr als drei Wochen Urlaub im Jahr machen.

Naja, und der Vegetarier in der Fleischfabrik muß da ja nur arbeiten und nicht jedes Tier oder Stück Fleisch anlecken. Die Zumutbarkeit ist um übrigen auch für jeden nachlesbar geregelt:
https://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbii/10.html

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Und mit Hartz4 darf man überall hin? Sorry, das ist pure Theorie. Bezahl doch mal einen Umzug mit Hartz4.

Und was ist mit Veganern? Oder Moslems? Oder Juden?

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Mir ist jedenfalls kein Gesetz und auch keine Verordnung bekannt, nach der das nicht erlaubt wäre. Dir?

Keine Ahnung. Schau ins Gesetz.

Steht so im Regelbedarf:

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Wo steht da, daß man nicht umziehen darf oder anderweitig in der freien Wahl seines Aufenthaltsortes beschränkt ist?

Na - dann finde doch mal den Rechnungsposten, der das erlaubt.

In Deutschland ist nur das verboten, was ausdrücklich in Gesetzen oder Verordnungen untersagt ist.

M.E. verwechselst Du „verboten“ mit „kann man sich wahrscheinlich nicht leisten“. Ich kann bzw. will mir auch vieles nicht leisten, was erlaubt ist. Das heißt aber nicht, daß ich es nicht darf.

Im übrigen verlierst Du den Ansatz aus den Augen, nämlich die Behauptung, die Hartz IV-Empfänger wären Sklaven. Sklaven mußten ohne Geld arbeiten, während Hartz IV-Empfänger Geld ohne Gegenleistung bekommen. Hartz IV ist also in Bezug auf Arbeit und Geld das genaue Gegenteil von Sklaverei. Hinzu kommen so Lappalien wie daß die Sklaven Eigentum eines anderen Menschen waren, der mit ihnen nach Belieben verfügen konnten, während für HIV-Empfänger die gleichen Grundrechte gelten wie für jeden anderen Menschen - u.a. eben die freie Wahl des Aufenthaltsortes, des Ehepartners usw.

Es ist schon ein bißchen absurd, daß man die Unterschiede hier noch in aller Ausführlichkeit erläutern muß.

Hallo!

Weil HartzIV-Empfänger nicht irgendeine rechtlose menschliche Verschiebemasse sind, mit denen man machen kann, was man will, nur weil sie momentan nicht so funktionieren, wie die Leistungsgesellschaft es gerne hätte. Diese Menschen wie Verlierer zu behandeln und sie für die letzten Drecksjobs zu missbrauchen offenbart eine verachtende und herabwürdigende Denkweise für Menschen, die nicht per se für ihr Schicksal verantwortlich sind; häufig funktionieren sie lediglich nicht 100% in unserem System.

Im Übrigen ist es auch nicht in Ordnung Menschen aus osteuropäischen Ländern in diesen Drecksjobs zu missbrauchen. Bei Tönnies hat jeder gesehen, wie diese Ausbeutung dort aussieht. Daran stört dich gar nichts? Wofür bringst du Engagement auf? Für Gerechtigkeit in der Gesellschaft oder dafür, die, die schon unten sind, noch weiter runterzutreten?

Gruß, Diva

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Sind sie ja nicht. Das ist der Unterschied zu Sklaven.

Das ist doch völlig ohne Belang. Wieso kann man eigentlich hier keine Diskussionen um die Sache führen? Bei einer Diskussion um den Urknall fragt doch auch keiner, was man von der Sache hält, warum man nicht rechtzeitig etwas dagegen getan hat oder ob man nicht langsam mal etwas dafür tun will, daß jedes Universum seinen Urknall bekommt und mindestens die gleichen physikalischen Bedingungen.

Ätzend so etwas.

Denke ich auch.
Wenn zu viele sagen, dass Hartz IV-Empfänger (H I V-Empfänger sind wohl nicht gemeint) ihr Geld fürs Nichtstun erhalten (und dann noch so tun, als würden sie es selbst zahlen), ist es kein Wunder, dass man Probleme hat die Realität zu sehen. Das meine ich nicht persönlich, sondern denke hierbei an die allgemeinen Parolen, die sich in der Bevölkerung hartnäckig halten.

Wie kommt es überhaupt zu Hartz IV und anderen Sozialleistungen? Doch in erster Linie, weil einige - Nicht ganz zufällig - Reiche noch reicher werden wollen. Diese sind es auch, die verhindern wollen (Lobbyismus), das Sanktionen im Hartz IV abgeschafft werden. Was ist es denn anderes als Sklaventum, wenn ich gezwungen bin, mich zwischen zugewiesener (weil angeblich zumutbar (wer entscheidet das)) Arbeit und der 100%igen Streichung der „Hilfen“ zu entscheiden? Ich nicht ungefragt mich aufhalten kann, wo ich will? Ich nicht einfach mit jemandem zusammenziehen kann, ohne sie/ihn in finanzielle Not zu bringen? …etc. Abgesehen von dem Verhalten mancher Sozimitarbeitern ihren „Kunden“ gegenüber. Ich habe lange bedürftige Menschen zu diesen Ämtern begleitet und weiss daher, dass ich nicht von Einzelfällen spreche. Viele fügen sich lieber, als sich dieser (oftmals) Willkür auszusetzen. Sich gegen diese Willkür zu wehren wird oft auch von den Dienststellenleitern verhindert, da eine interne Anweisung besteht, möglichst viel Geld nicht zu zahlen.
Geld ohne Gegenleistung wird oft gesagt. Erstmal stimmt das so nicht, wenn man z.B. die Alleinerziehenden (ich meine die größte Gruppe der Hilfeempfänger) sieht. Zum anderen gibt es ja da auch noch die Superreichen, die sog. Privatiers. Haben die etwa für ihr Geld gearbeitet? Meistens nicht. Ererbte Millionen werden an der Börse angelegt und beuten hier die Armen aus, die sich nicht wehren können. Oder sie verleihen Geld und kassieren dafür Zinsen, was jemand mal als legalen Diebstahl bezeichnete. Auch Manager etc, die für ihre Fehlleistungen auch noch großzügig abgefunden werden. Mit welchem Recht sind deren Arbeitsstunden soviel mehr wert, als die der „normalen“ Arbeiter. Haben diese Manager, Firmenbesitzer und Aktionäre… nicht in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass soviele Menschen „freigestellt“ wurden? Des Profites wegen - auf Kosten der dann Arbeitslosen und der Gesellschaft, da trotz dann steigender Gewinne keine entsprechenden Abgaben geleistet wurden? Es kann doch nicht angehen, dass die Reichen sich auf Kosten der Armen noch mehr bereichern (nicht alle!?!) und das Volk weiterhin auf den Ärmsten rumhackt und die da oben versteht und unterstützt, weil sie Angst um ihren unterbezahlten Job, Zweitjob etc. haben?
Ich finde es empörend, wie hierzulande mit manchen Menschen umgegangen wird. Solange es nicht für jeden eine Einkommensstelle gibt, kann man sowieso nicht von den faulen Hartzern sprechen. Abgesehen davon würden viele gerne arbeiten, dürfen es aber nicht, weil sie dann dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung ständen.

Es gäbe noch vieles mehr zu sagen - ich hoffe, dass rübergekommen ist, was ich meine.

Gruß
Franz57

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Wenn ich so etwas lese, weiß ich, daß man hier gar nicht weiter diskutieren braucht. Deinen Klassenkampf mußt Du ohne mich weiterführen.

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Es geht hier nicht um Klassenkampf, sondern um Gerechtigkeit. Sollen andere doch haben und „verdienen“ was sie wollen, vorausgesetzt sie nehmen es nicht anderen weg.
An der Börse geht es - wie Du weißt - um maximalen Profit. Da sind andere Interessen wie Arbeitsschutz, angemessene Löhne etc. nur hinderlich. Das hat nichts mit Klassenkampf zu tun, sondern ist reine Realität. Warum kaufen denn so viele die mit dem Blut der Arbeiter in den „Drittweltstaaten“ hergestellten T-Shirts bei KICK oder ähnlichen? Warum weichen Hersteller überhaupt in solche Länder aus, ohne dafür Sorge zu tragen, dass die Arbeitsbedingungen akzeptabel sind? Wir alle wollen eigentlich nur Profit. Der kleine Mann das Schnäppchen bei KICK und die anderen halt im Großen.
Lohnt es sich nicht für jeden normal denkenden Menschen am Kampf gegen diese Misslage teilzunehmen? Wenn das Klassenkampf ist, dann bin ich gerne bereit zu kämpfen. Allerdings verstehe ich die eine Klasse als Ausbeuter und solche, die es dulden oder sogar fördern, wenn unzumutbare Arbeitsbedingungen - bis hin zur Tötung von Arbeitern (siehe Bangladesch ua.) - herrschen und die andere Klasse als die, die soetwas nicht mitmachen wollen.

Gruß
Franz57

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Ich verwechsle - anders als du - das „verboten“ mit „unmöglich gemacht“ und „faktisch verhindert“.

Sklaven sind aber nicht nur Sklaven, wenn das so in irgendeinem Gesetz steht. Und auch nicht nur dann, wenn sie eine Kette um den Hals tragen. Und das ist das, was du hier verwechselst. Und das ist nun wirklich absurd, dass man das erst noch erläutern muss.

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Mit Leuten zu diskutieren, die nicht verstanden haben, daß die Börse vor allem ein Ort ist, an dem sich Unternehmen Geld beschaffen, das sie für Investitionen und damit das Schaffen von Arbeitsplätzen benötigen, ist zweck- und fruchtlos.

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Erstens macht Hartz IV nichts unmöglich, sondern überhaupt erst möglich, weil die Leute ohne H4 überhaupt kein Geld hätten. Zweitens kann man auch ohne 18 Tonner und zwölf Monteure umziehen. Außerdem hast Du ja die Umzüge ins Spiel gebracht. Ich sprach vom Recht auf die freie Wahl des Aufenthaltsortes, das Sklaven nicht hatten. Und um sich an einem anderen Ort aufzuhalten, muß man nicht gleich dorthin ziehen. Wäre ja auch etwas lästig.

Ja, OK, wenn Du das Wort „Sklave“ so umdefinierst, daß es Leute umfaßt, die von der Gesellschaft (also von andern Menschen) Geld erhalten, damit sie Nahrung und Wohnraum haben und von denen die Gesellschaft im Gegenzug erwartet, daß sie sich wenigstens passiv um Arbeit kümmern, dann sind H4-Empfänger natürlich Sklaven.

Ist halt vollkommen schwachsinnig und bei der Kommunikation nicht hilfreich, aber wenn das alles egal ist, kann man das so machen.

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