Hättest Du geschwiegen …
… wärst Du ein Philosoph (bzw. Physiker) geblieben.
Der größere Wasserdruck am Außenrand drückt im Wasser
schwimmende Partikel in Richtung des geringeren Drucks, also
nach innen, in die Mitte, wo sie sich dann sammeln.
Du bist doch Biologe! Seit wann sammeln sich feste Bestandteile beim Zentrifugieren am Deckel des Eppis? Schmutz hat eine höhere Dichte als Wasser. Folglich erfährt er bei der Rotation auch eine höhere Zentrifugalkraft. Dem wirkt zwar der von Dir beschriebene Auftriebseffekt entgegen. Aufgrund der höheren Dichte ändert das aber nichts an der Tatsache, dass er durch die Rotation nach außen getragen wird.
Rührt man einen Tee in der Tasse schnell um, kann man sehen,
dass in der Mitte eine Kuhle entsteht und der Tee am Rand der
Tasse ansteigt (und mitunter darüber hinausspritzt
). Das
zeigt, dass hier die Fliehkraft nach außen sogar größer wird
als die Schwerkraft.
Nein. Die Schwerkraft zeigt nach unten, die Zentrifugalkraft nach außen. Die Vektorsumme aus beiden zeigt schräg nach außen/unten und steht senkrecht auf der Wasseroberfläche. Die Zentrifugalkraft kann größer sein als die Schwerkraft, muss aber nicht. Man erkennt das lediglich daran, dass die Wasseroberfläche um mehr als 45° geneigt ist. Das ist im Pool eher unwahrscheinlich.
Diese Fliehkraft, die den Tee nach außen
drückt, erzeugt eben auch ein Druckgefälle IM Tee, vom Rand
nach innen. Der Hohe Druck am Rand drückt dann zB. noch nicht
aufgelöste Kandis-Stückchen auch in die Tassenmitte (sofern
die Rotation nicht so schnell ist, dass die Fließkraft, die
natürlich auch auf den Kandis wirkt, ihn nicht entgegen dem
Druckgefälle trotzdem nach außen presst.
Das hängt nicht von der Rotationsgeschwindigkeit ab, sondern einzig und allein von der Dichte. Trägheitskräfte sind von Gravitationskräften nicht zu unterscheiden. Deswegen sind alle Auswirkungen der Zentrifugalkraft genau dieselben wie der Gewichtskraft. Der einzige Unterschied ist der, dass der g-Vektor (Vektor der Fallbeschleunigung) nicht mehr senkrecht nach unten zeigt, sondern leicht nach außen. Ist der Stoff leichter als Wasser, bewegt er sich gegen den g-Vektor (also nach oben-innen). Ist er schwerer als Wasser, bewegt er sich mit dem g-Vektor (also nach unten-außen). Hat er die gleiche Dichte wie Wasser, so bleibt er in der Schwebe.
Michael