Warum sind Staatsschulden schlecht?

Hallo,

da man in den Medien derzeit viel ueber ein ueberschuldetes Griechenland (das vergleichsweise gar nicht so verschuldet ist) liest frage ich mich:

Warum sind Staatsschulden eines Euro-Staates eigentlich so schlimm?

Zinsen und Zinseszinsen koennen durch neue Kredite finanziert werden, Inflation findet nicht (uebermaessig) statt wenn der Staat einer Waehrungsunion angehoert und die anderen Staaten nicht gleichsam verschuldet sind.

Auch wenn ein Staat auf dem Papier Schulden in Hoehe von einigen tausend Prozent des BIP hat - die Schuld wird nur auf dem Papier immer hoeher aber sie muss theoretisch nie abbezahlt werden da Staatsanleihen allgemein als sichere Geldanlage gelten und der Glaeubiger diese jederzeit an andere Glaeubiger verkaufen kann.

Fuer die Glaeubiger besteht bei einem verschuldeten Staat wie z.B. Griechenland deshalb kein groesseres Risiko und m.E. sind hoehere Zinsen auf griechische Staatsanleihen deshalb auch nicht gerechtfertigt.

Das einzige verstaendliche waeren (leicht) hoehere Zinsen auf Staatsanleihen aller Staaten der europaeischen Waehrungsunion da eine schwache griechische Wirtschaft die Nachfrage nach dem Euro (gering) vermindert und deshalb den Euro schwaecht.

Was denkt ihr darueber?

Gruss

Desperado

Hallo Desperado,
der Link zeigt die Schuldenuhr. Schau´s Dir einfach mal an.

http://www.miprox.de/Schuldenuhr.html

Auch Du hast ja ganz schön Schulden. Deine Frau/Freundin/Kinder auch.
Im Moment etwas über 21.000 Euro. Ich also auch :frowning:(

Gruß
Jürgen

Servus

Hohe Staatsschulden sind insofern schlecht da man Probleme bekommt wenn man neue Kredite aufnhemen will. Keiner borgt jemandem Geld der eh schon Schulden hat. Zudem machen in vielen Ländern alleine die Zinszahlungen einen nicht unbedeutenden Anteil am Budget aus, wodurch dieses noch weiter belastet wird. Natürlich kann man darauf pfeifen, aber dann wird man zum Paria in der Staatengemeinschaft.

Das Problem ist aber eher die Methode wie Staaten hohe Schulden loswerden. Und zwar durch Inflation und dann in weiterer Folge durch eine Währungsreform. In Deutschland war das nach Kriegen schön öfers der Fall. So war nach dem WK I der Umrechnungskurs der Mark zur neuen RM 1 Milliarde : 1. Staaten die große Währungsreserven in Mark hatten oder auch offenstehende Forderungen hatten hier dann das nachsehen (ebenso wie Bürger mit Geldanlagen).

Würde zB die USA ihren Dollar aufgeben und dafür eine neue Währung mit einem Wechselkurs von 1 Million zu 1 einführen dann würden aus den 2 Billionen Dollar der Chinesen plötzlich 2 Millionen der neuen Währung.

Hohe Staatsschulden machen also Gläubiger und Länder mit Reserven in dieser Währung nervös, da die Entwertung hier ein beliebtes Mittel ist um diese loszuwerden. Im Fall Griechenland können die Griechen alleine den Eruo ja nicht einfach entwerten. Trotzdem werden die Leute nervös und vertrauen dem Dollar mehr als dem Euro. Daher hat der Dollar gegenüber dem Euro auch ordentlich zugelegt. Wenn du so willst zahlst du wegen Griechenland für das Benzin bald mehr weil das Vertrauen zum Euro nicht mehr so hoch ist (und Erdölin Dollar gehandelt wird).

Das ist jetzt stark vereinfacht aber ich hoffe es reicht für den Anfang. Gibt hier sicher ein paar Finanzwuzzis die dir auch was vorrechnen können :smile:

Mfg
Christoph

Zinsen und Zinseszinsen koennen durch neue Kredite finanziert
werden, Inflation findet nicht (uebermaessig) statt wenn der
Staat einer Waehrungsunion angehoert und die anderen Staaten
nicht gleichsam verschuldet sind.

Bestandteil des Maastrichter Vertrages war eine sog. no bail-out-Klausel, d.h. eine gegenseitige Hilfe bei der Bedienung/Rückzahlung von Schulden durch andere Staaten sollte es nicht geben. Das machte ein Großteil des Vertrauens aus, das der Euro bzw. die EZB in den letzten Jahren aufgebaut hat.

Dieser Ausschluß der Haftung für fremde Verbindlichkeiten schlug sich in den Zinsaufschlägen für weniger gute Staaten nieder, d.h. Griechenland mußte auch in Eurozeiten mehr Zinsen für seine Anleihen zahlen als bspw. Deutschland und Frankreich.

Hat sich nun ein Staat so verschuldet, daß ihm andere unter normalen Umständen kein Geld mehr leihen würden, wird das Thema auf einmal interessant. Hilft die EU bzw. helfen andere Staaten Griechenland, ist das Vertrauen in den Euro dahin und die Bonität aller Eurostaaten geht in den Keller.

Dies nicht nur, weil man Griechenland geholfen und dessen Schulden quasi sozialisiert hat, sondern auch, weil a) über kurz oder lang die nächsten Länder um Hilfe bitten werden und b) weil damit jegliche Haushaltsdisziplin über Bord geworfen werden kann und werden wird - die anderen werden es ja richten.

Das in etwa wäre dann das Ende des Euro.

Auch wenn ein Staat auf dem Papier Schulden in Hoehe von
einigen tausend Prozent des BIP hat - die Schuld wird nur auf
dem Papier immer hoeher aber sie muss theoretisch nie
abbezahlt werden da Staatsanleihen allgemein als sichere
Geldanlage gelten und der Glaeubiger diese jederzeit an andere
Glaeubiger verkaufen kann.

Bei einer derartigen Verschuldung wäre die jährliche Zinslast schnell höher als das gesamte BIP. Da dürfte es mit der Bereitschaft der Gläubiger, weiterhin Geld zur Verfügung stellen, doch eher mau aussehen.

C.

Hallo,

Hallo,

da man in den Medien derzeit viel ueber ein ueberschuldetes
Griechenland (das vergleichsweise gar nicht so verschuldet
ist) liest frage ich mich:

Im Vergleich mit wem? Mit über 100% vom BIP hält man wohl Platz 2 in der EU!

Warum sind Staatsschulden eines Euro-Staates eigentlich so
schlimm?

Die Frage ist hoffentlich nicht ernst gemeint.

Zinsen und Zinseszinsen koennen durch neue Kredite finanziert
werden, Inflation findet nicht (uebermaessig) statt wenn der
Staat einer Waehrungsunion angehoert und die anderen Staaten
nicht gleichsam verschuldet sind.

Wie lange man neue Kredite machen kann bleibt abzuwarten. Die geringe Inflation ist beim Schuldenabbau eher hinderlich!

Auch wenn ein Staat auf dem Papier Schulden in Hoehe von
einigen tausend Prozent des BIP hat - die Schuld wird nur auf
dem Papier immer hoeher aber sie muss theoretisch nie
abbezahlt werden da Staatsanleihen allgemein als sichere
Geldanlage gelten und der Glaeubiger diese jederzeit an andere
Glaeubiger verkaufen kann.

Das ist totaler Unsinn!
Staatsanleihen werden laufend fällig und müssen laufend (ggf. durch neue Anleihen) bedient werden.
Wenn du mal ein Haus baust, kannst du deiner Bank ja mitteilen, dass deine Schulden eigentlich nicht da sind. Ist ja nur Papier.

Fuer die Glaeubiger besteht bei einem verschuldeten Staat wie
z.B. Griechenland deshalb kein groesseres Risiko und m.E. sind
hoehere Zinsen auf griechische Staatsanleihen deshalb auch
nicht gerechtfertigt.

Was schreibst du denn da? Natürlich ist das Risiko bei einem höher verschuldeten Staat höher. Auch Staaten können pleite gehen!!!

Das einzige verstaendliche waeren (leicht) hoehere Zinsen auf
Staatsanleihen aller Staaten der europaeischen Waehrungsunion
da eine schwache griechische Wirtschaft die Nachfrage nach dem
Euro (gering) vermindert und deshalb den Euro schwaecht.

Was denkt ihr darueber?

Ich denke, dass bei deinem BWL Studium wohl einiges falsch gelaufen ist.

Gruss

Desperado

Gruß
tycoon

Weil es die Medien gerade so darstellen.

An sich bedeuten Staatsschulden keine Weltuntergang, keine Inflation und auch keine schlechte Wetbewerbsfähigkeit.

Staatschulden sind nur ein Zeichen für die Gier der Bürger, bzw. ihre Unfähigkeit bzw. Unwilligkeit, ihre Gemeinschaftskasse zu Lasten der Individualkasse auszugleichen. Jeder Euro den sich der Staat borgen muss, ist bei irgendeinem Bürger in der Tasche ( sei es als Gehalt, Subvention, Sozialhilfe , Steuersenkung o.ä. ).

Grüßle

Das in etwa wäre dann das Ende des Euro.

Genau wegen der Einbeziehung von Schwachwährungen hat das Volk die DM-Abschaffung zurecht als unvernünftig im Sinne seiner wirtschaftlichen Interessen abgelehnt.

Es gab bereits eine Währungsunion faktisch mit dem Schilling. Die Währungsunion mit der DDR - vielleicht sind vermeidbare Fehler gemacht worden, ich vermag das gar nicht zu beurteilen, aber Ok.

Die Lira, den Franc und weiß der Geier noch was nachzuschieben, war ein Scheißendörecke, und jeder hat es vorher gewußt und gesagt. In politischer Hinsicht hat uns vielleicht der Euro vor einem erneuten Bombenkrieg bewahrt, das mögen künftige Historiker erforschen.

Die DM mit Schilling habe zu wenig Masse, um Krisen bestehen zu können. So hat es damals geheißen. Hinsichtlich ihrer eigenen Währungen waren die Schweiz, GB, Japan, Dänemark usw. nicht ganz dieser Ansicht.
Und dann das wahnsinnige Glück, man braucht nicht mehr bei der Bank Devisen umtauschen, Halleluja! Das haben sie in der Schule meinen Kindern eingetrichtert. Schon vor zehn Jahren habe ich höchstpersönlich mit meiner deutschen EC-Karte in England am Automaten Pfunde abgehoben, geh komm.

Gruß

Marzeppa

Das in etwa wäre dann das Ende des Euro.

Genau wegen der Einbeziehung von Schwachwährungen hat das Volk
die DM-Abschaffung zurecht als unvernünftig im Sinne seiner
wirtschaftlichen Interessen abgelehnt.

Ja, klar, weil das Volk wußte, daß die Italiener und die Griechen Jahre später beim Beitritt zum Euro bescheissen würden.

Und dann das wahnsinnige Glück, man braucht nicht mehr bei der
Bank Devisen umtauschen, Halleluja! Das haben sie in der
Schule meinen Kindern eingetrichtert. Schon vor zehn Jahren
habe ich höchstpersönlich mit meiner deutschen EC-Karte in
England am Automaten Pfunde abgehoben, geh komm.

Mal abgesehen davon, daß Du Sorten und Devisen durcheinanderwirfst, war der Vorteil nicht, daß man auf einmal an ausländisches Geld kommen konnte, sondern daß jedes Jahr Milliarden an Wechselkursverlusten wegfallen.

Gruß
C.

Hallo,Eric der Schwabe,

dem kann man uneingeschränkt zustimmen.

Man kann noch hinzufügen, dass dieses immer noch latent vorhandene Denken in nationalen Grenzen einfach nicht aus den Köpfen zu bekommen ist.
Die Vorteile einer EU wollen einfach nicht zur Kenntnis genommen werden.

Herzliche Grüße

Sohn Mannheims

Ja, klar, weil das Volk wußte, daß die Italiener und die
Griechen Jahre später beim Beitritt zum Euro bescheissen
würden.

Sehr richtig! Das Volk hat nämlich ein Erinnerungsvermögen.

Milliarden an Wechselkursverlusten wegfallen.

Wechselkursverluste und -gewinne, ist mir doch wurscht, das gleicht sich aus. Die Bankfilialen jammern über das ausbleibende Gambiogeschäft, erhöhen die Kontogebühren, leihen nix mehr aus und zahlen keine Zinsen mehr.

Ihr gehört eigentlich alle verstaatlicht, die auffälligsten Halunken wurden ja schon.

Gruß

Marzeppa

Ja, klar, weil das Volk wußte, daß die Italiener und die
Griechen Jahre später beim Beitritt zum Euro bescheissen
würden.

Sehr richtig! Das Volk hat nämlich ein Erinnerungsvermögen.

Ach so, da hat dann Griechenland wohl beim letzten Beitritt zu einer Gemeinschaftswährung wohl auch schon beschissen, oder woran soll sich das Volk erinnert haben?

Milliarden an Wechselkursverlusten wegfallen.

Wechselkursverluste und -gewinne, ist mir doch wurscht, das
gleicht sich aus.

Komisch, bei mir hat sich früher nie etwas ausgeglichen, sondern nach dem Umtausch hin und her war es einfach nur weniger. Naja, was sind schon 5%.

Die Bankfilialen jammern über das
ausbleibende Gambiogeschäft, erhöhen die Kontogebühren, leihen
nix mehr aus und zahlen keine Zinsen mehr.

Ihr gehört eigentlich alle verstaatlicht, die auffälligsten
Halunken wurden ja schon.

Die Diskussion über das Geschäftsgebahren lassen wird dann wohl besser. Nur eins noch: die Banken, die als erstes und insgesamt am meisten gestützt werden mußten, waren Institute, an denen die öffentliche Hand beteiligt war. Da wir das schon x-mal durchdiskutiert haben, wirst Du alles weitere wohl selber nachlesen müssen.

C.

Ach so, da hat dann Griechenland wohl beim letzten Beitritt zu
einer Gemeinschaftswährung wohl auch schon beschissen, oder
woran soll sich das Volk erinnert haben?

Es ist viele viele Jahrhunderte her, daß die Griechen zuletzt ein dauerhaft funktionierendes Staatswesen ohne fremde Hilfe zustandebrachten. Und deren Lügerei ist seit Jahrtausenden bekannt.
Und die Erinnerung des deutschen Volkes an die Entwicklung von Schwachwährungen in den vergangenen Jahrzehnten? Glaubst Du etwa da ist nichts?

weniger. Naja, was sind schon 5%.

Sag ich doch selber. Die Dienstleistung ist elektronisch für praktisch kostenlos darzustellen.
5% sind und waren Wucher.

insgesamt am meisten gestützt werden mußten, waren Institute,
an denen die öffentliche Hand beteiligt war. Da wir das schon

Ja, stimmt wohl. Umso schlimmer. Die öffentliche Hand hätte wohl besser eine passende Brille aufgesetzt und rechtzeitig die Bullenpeitsche in ihre öffentliche Hand genommen.

Gruß

Marzeppa

Mal sind Zahlen wichtig und mal nicht- wie sie es gerade brauchen…

Ach so, da hat dann Griechenland wohl beim letzten Beitritt zu
einer Gemeinschaftswährung wohl auch schon beschissen, oder
woran soll sich das Volk erinnert haben?

Es ist viele viele Jahrhunderte her, daß die Griechen zuletzt
ein dauerhaft funktionierendes Staatswesen ohne fremde Hilfe
zustandebrachten. Und deren Lügerei ist seit Jahrtausenden
bekannt.

Aha.

Und die Erinnerung des deutschen Volkes an die Entwicklung von
Schwachwährungen in den vergangenen Jahrzehnten? Glaubst Du
etwa da ist nichts?

Die Deutschen an sich (und vermutlich gilt das nicht nur für Deutsche) sind gegen jede Veränderung, außer es ist absolut sicher, daß dabei mehr Kohle herauskommt. Je döfer, desto gegen. Die Wirtschaftskompetenz hingegen ist in weiten Bevölkerungkreise recht gering ausgeprägt. Und auch hier: je döfer, desto weniger.

Das erklärt, warum die Mehrheit der Deutschen gegen die Einführung des Euro war und die Mehrheit der Griechen dafür. Natürlich war die Drachme die schwächste Währung, die im Euro aufgegangen ist, aber das nichts damit zu tun, daß der Grieche an sich ein Lügner ist, sondern weil die griechische Zentralbank weniger unabhängig und konsequent war als die Bundesbank und andere Zentralbanken in Hartwährungsländern.

Mit Deinen „alle Griechen sind seit Jahrtausenden Lügner“-Sprüchen kannst Du bei Dir zuhause ausbreiten und wenn Du unter Deinesgleichen bist. Hier im Forum sind sie unangebracht.

weniger. Naja, was sind schon 5%.

Sag ich doch selber. Die Dienstleistung ist elektronisch für
praktisch kostenlos darzustellen.
5% sind und waren Wucher.

Jaja.

C.

Wirtschaftskompetenz
Also,

sicher, daß dabei mehr Kohle herauskommt. Je döfer, desto
gegen. Die Wirtschaftskompetenz hingegen ist in weiten
Bevölkerungkreise recht gering ausgeprägt. Und auch hier: je
döfer, desto weniger.

Nein, wenn das Dein Eindruck von den Deutschen ist, dann warst Du wohl noch nie in Deutschland.
Deutschland ist geprägt von überragender Wirtschaftskompetenz. Du meinst mit diesem Wort aber wohl etwas anderes: Schacher-, Wucher- und Betrugskompetenz - ja, daran fehlt es freilich vielen Deutschen.

Mit Deinen „alle Griechen sind seit Jahrtausenden
Lügner“-Sprüchen kannst Du bei Dir zuhause ausbreiten und wenn
Du unter Deinesgleichen bist. Hier im Forum sind sie
unangebracht.

Oho, meinesgleichen. Das könnten die Wittelsbacher sein! Die haben im 19. Jhd. ihre Erfahrungen gesammelt mit späteren Schwachwährungsländern voller Unholde, Taugenichtse und Betrüger. Das reicht von den Griechen bis zu den Iren, davon ist wenigstens Mexiko dem Euroland bisher erspart geblieben, puh.

Jaja.

Hömma, ich weiß doch, wie es ist. Ich habe mit Banken zu tun. Wer da drin mal soweit ist, nichts mehr mit armen Leuten zu tun haben zu müssen, schiebt eine verdammt ruhige Kugel und greift voll die Kohle ab.

Gruß

Marzeppa

Wow,

also ich diskutiere ja auch gerne mit Christian und unsere Ansicht ist öfters bis meistens diametral. Aber so einen voreingenommenen Unsinn wie von dir hat ihm, glaube ich, noch keiner an den Kopf geworfen.
Chapeau!

Ralph

Guten Morgen,

Dies nicht nur, weil man Griechenland geholfen und dessen
Schulden quasi sozialisiert hat, sondern auch, weil a) über
kurz oder lang die nächsten Länder um Hilfe bitten werden und
b) weil damit jegliche Haushaltsdisziplin über Bord geworfen
werden kann und werden wird - die anderen werden es ja
richten.

Die anderen bezahlen nicht aktiv an den Schulden mit sondern ueber eine Euroabwertung passiv und koennen sich das somit nicht aussuchen.

Das in etwa wäre dann das Ende des Euro.

Deshalb war und bin ich gegen diese Waehrungsunion.

Bei einer derartigen Verschuldung wäre die jährliche Zinslast
schnell höher als das gesamte BIP. Da dürfte es mit der
Bereitschaft der Gläubiger, weiterhin Geld zur Verfügung
stellen, doch eher mau aussehen.

Wieso? Normalerweise wuerde es bei enormer Staatsverschuldung ueber kurz oder lang zur Inflation kommen weil das Geld welches sich der Staat leiht „gedruckt“ wird und somit die Gesamtgeldmenge erhoeht - was im griechischen Fall nicht sein kann (bzw. keine grossen Auswirkungen hat). Deshalb gibt es eigentlich keinen logischen Grund zu befuerchten dass die Zinsen fuer die Schulden nicht mehr beglichen werden koennen da diese immer mit neueren Staatsanleihen finanziert werden koennen. Das einzige was in der Praxis problematisch sein kann ist wenn sich die Glaeubiger darauf verstaendigen kein Geld mehr zu leihen wenn Griechenland sich nicht an ihre (neoliberalen) Auflagen haelt (wie es der IMF gerne macht) - aber das haette nur politische Gruende aber eine Angst der Glaeubiger auf ihren Forderungen sitzen zu bleiben besteht m.E. nicht.

Gruss

Desperado

Guten Morgen,

Hallo,

da diese immer mit neueren Staatsanleihen finanziert werden
koennen.

Dir ist aber schon klar, dass man die Staatsanleihen auch an den Mann bringen muss?
Auch Staatsschulden sind echtes Geld!!!

Gruß
tycoon

In dem Moment in dem der Staat Schulden macht, haben die Menschen im Land ja das Geld ( ok , mit Ausnahme der Entwicklungshilfe die ins Ausland fließt ) schon in der Tasche. Die Staatanleihe finanziert sich schon praktisch alleine.

Im Punkt, dass durch die Staatschulden die Geldmenge faktisch ausgeweitet wird unterscheiden sie sich aber nicht von „privaten“ Schulden. Druch die wird die Geldmenge genauso erhöht.

Geldmengenausweitungen führen dann zu Inflation, wenn sie ein gewisses Maß übersteigen. Aus der Höhe der Staatsverschuldung an sich kann man diesbzüglich überhaupt nichts „rauslesen“.