Warum so hohe Vorlauftemperaturen?

Hallo,

ich bin Total-Laie und noch dazu weiblich :wink:

Warum braucht man eine höhere Vorlauftemperatur wenn man es eigentlich „nur“ 21 Grad im Zimmer haben möchte?

Und warum soll dann auch die Rücklauf-Temperatur bei einer FBH z. B. einen festen Wert haben? ist doch egal, wie kalt das Wasser wieder bei der Heizung ankommt

oder?

Grüße
miamei
die hofft, schlauer zu werden…

Hallo!

Braucht man ja nicht !

es kommt nur auf die Baugröße des Heizkörpers an oder wenn man eine Flächenheizung(Fußbodenheizung,Wandflächenheizung) hat,käme man bei 21 °C ja mit Vorläufen von ca. 40°C aus.
Je kleiner der Heizkörper,umso höher muss der Vorlauf sein,damit die Raumwärme erreicht werden kann.
Und die Außentemperatur spielt natürlich mit,je kälter umso heisser muss Vorlauf sein und/oder umso größer von der Oberfläche muss der Heizkörper sein.
Früher legte man die Heizung nach der Temperaturstufe 90/70 °C aus. Heisst,die Berechnung der Heizkörpergrößen erfolgte für die tiefste angenommen Wintertemperatur eben so,dass die Zimmer ihre Wärme erreichen wenn der Vorlauf 90°C hat und der Rücklauf 70°C. Ist es nicht so kalt,dann ist der Vorlauf auch niedriger(die Regelung macht es).

Das ist heute unüblich,weil unwirtschaftlich.
Man verwendet niedrigere Staffeln,auch weil Häuser besser gedämmt sind und schon mit geringeren Temperaturen auskommen.
Etwa 70/50 °C oder noch geringer.

Bei FBH wie schon erwähnt kommt man mit Vorläufen von um die 40°C aus.

Um aber Warmwasser mit so einem Kessel zu ermöglichen muss er auch höher fahren können,denn um 60°C Wasser zu machen muss der Kesselvorlauf ca. 20°C höher fahren können,sonst dauert es ewig.
FBH wird während der Aufheizzeit abgetrennt oder anders begrenzt.

Wenn Du im vorhandenen Haus mit hohem berechneten Vorlauf die Heizkörperflächen vergrößerst,also einen HK zusätzlich je Zimmer einbauen lässt oder den vorh. HK von z.B. 2 -lagig Platte auf 3-lagige Platte verstärkst,dann kannst Du am Kessel auch den Vorlauf absenken !

MfG
duck313

hallo.

ich bin Total-Laie und noch dazu weiblich :wink:

Warum braucht man eine höhere Vorlauftemperatur wenn man es
eigentlich „nur“ 21 Grad im Zimmer haben möchte?

wenn der raum überhaupt keine wärme verlieren würde, könnte man die heizung mit der gewünschten raumtemperatur im vorlauf heizen.
die temperatur des (kälteren) raumes würde sich dann langsam an die vorlauftemperatur annähern.

nun verliert aber jeder raum wärme. durch die wände, durch die fenster, beim lüften, …

diesen wärmeverlust willst du schnell ausgeglichen haben. weil der heizkörper klein ist, muß die vorlauftemperatur umso höher sein, je schneller der ausgleich vonstatten gehen soll.
je höher die temeratur ist, umso mehr wärme bringst du in einer bestimmten zeit in den raum.

alternativ kannst du die heizfläche vergrößern (z.b. fußboden- oder wandheizung).
mehr fläche gibt in der gleichen zeit mehr wärme ab als wenig fläche. dann kann auch die vorlauftemperatur entsprechend niedrig sein.

gruß

michael

Hallo miamei,

Warum braucht man eine höhere Vorlauftemperatur wenn man es
eigentlich „nur“ 21 Grad im Zimmer haben möchte?

Das hängt mit der Physik zusammen.

Energie bewegt sich immer vom höheren zum niederen Potential.
Je grösser die Differenz um so höher ist der Energiefluss.

Wenn du einen idealen Raum hättest und den mit 21°C Vorlauf auf 21°C aufheizen wolltest, ginge das theoretisch unendlich lange. Die Differenz zwischen Heizkörper und Raum wird ja immer kleiner, wenn sich der Raum erwärmt.
Wenn also der Raum 1°C (Differenz 20K) hat und es 1 Stunde auf 11°C dauert, dann braucht es von 11°C (Differenz 10K) auf 16°C schon 2h. Von den 16°C (Differenz 5°C) auf 18.5°C sinds dann 4h …
Also etwas unpraktisch :frowning:

Nun hat aber jeder Raum nur eine bedingt gute Isolation. Wenns drinnen wärmer sein soll als draussen, muss man diese Verluste auch noch decken. Rein theoretisch wäre also eine möglichst hohe Vorlauftemperatur angesagt, dann geht das aufheizen recht zackig. Allerdings steigen mit der Vorlauftemperatur auch die Verluste im Kessel und in der Verrohrung, man heizt also auch den Schornstein und den Keller.

Wie schon geschrieben wurde, hat man früher 90°C für den Vorlauf verwendet, da man Wasser als Wärmeträger benutzt sind nach oben Grenzen gesetzt. Allerdings verwendet man in der Technik auch Wasserdampf zum Heizen.
Im Zeichen des Energiesparens hat man nun 70°C festgelegt, dann der Gesamtwirkungsgrad besser ist (geringere Verluste).

Und warum soll dann auch die Rücklauf-Temperatur bei einer FBH
z. B. einen festen Wert haben? ist doch egal, wie kalt das
Wasser wieder bei der Heizung ankommt

Das haben wir vor ein paar Tagen schon geklärt:
/t/heizleistung-plattenheizkoerper/7123975

Für die Heizleistung ist die mittlere Temperatur am Heizkörper massgebend. Deshalb werden auch die Heizkostenverteiler, normalerweise, mittig am Heizkörper angebracht.

MfG Peter(TOO)

Für die Heizleistung ist die mittlere Temperatur am Heizkörper
massgebend. Deshalb werden auch die Heizkostenverteiler,
normalerweise, mittig am Heizkörper angebracht.

Für die modernen Digital"tähler" ist das richtig und sinnvoll.

Die Verdunsteröhrchen sind idR. etwas oberhalb der Mitte angebracht, da die Heizleistung wegen der höheren Temperaturdifferenz zur Raumtemperatur in der oberen Hälfte grösser ist als in der unteren Hälfte.