Hallo,
„Hier hast Du ein Haus“ … „ätsch, jetzt ist es wieder weg
und Du bist obendrein Deinen Job los“. Wo ist da der „Vorteil“
und der „Wohlstand“?
Das war schon immer so, wenn man das haus nicht bezahlen kann.
Generell finde ich es lustig, das Menschen mit Geld davon
ausgegangen sind, das Geld könne arbeiten. Banken machen noch
heute Reklame mit dem Spruch „lassen Sie Ihr Geld für Sie
arbeiten“.
Das ist auch richtig. Jede Privatperson kann als Bank auftreten, Geld verleihen und dafür Rendite erhalten. Problematisch wird es nur, wenn das Geld in zweifelhafte Wertpapiere gesteckt wird.
Vielleicht werden in Zukunft auch solche Schmarotzer wieder
wirklich arbeiten müssen.
Eigentlich sind dann fast alle Menschen bis auf die erwähnte Vorzeigeklasse Schmarotzer, denn das Geld auf der Bank erwirtschaftet in der Regel Zinsen und Menschen sind bemüht, ihr Geld dort anzulegen, wo es die höchsten gibt. Was du als Schmarotzer bezeichnest sind die Menschen, die dafür Sorgen, dass andere Menschen/Unternehmen Geld bekommen. Meinst du, es wäre möglich, auch nur ein Haus auf Kredit zu bauen, wenn es keine Geldgeber geben würde?
Nein. Unbegrenzten Wohlstand wollten nur ein paar Spinner mit
zu viel Geld, die meinten, sie müssten deshalb nicht mehr
arbeiten.
Und da vergisst du Menschen ohne Geld, die eigentlichen Nutznießer der ganzen Aktion. Man lässt sie nicht zurück, sondern schleift sie mit. Und was tun sie? Sie schreien nach mehr. Noch mehr Gerechtigkeit ohne was dafür zu machen. Unbegrenzten Wohlstand wollen ein paar mehr, als nur die Geldgeber.
Genau. Die Investmentexperten waren der Meinung, ein perpetuum
mobile wäre ein pfiffiges Produkt. Das Ergebnis ist jetzt zu
sehen.
Glaubt das nicht jeder in einer euphorischen Stimmung? Schau mal auf die Ereignisse der dot-Vom-Blase.
Normale Menschen sind sich darüber im Klaren, dass man sich
Wohlstand erarbeiten muss.
Und andere Menschen sind der Meinung, Wohlstand kann man einfach verteilen. So what?
Nein. Sie sollten erkennen, dass sie von gut ausgebildeten
Arbeitnehmern und hervorragender Infrastruktur enorm
profitieren (in viel erheblicherem Umfang, als das einzelne
Bürger tun) und sich daher konsequent an dem Erhalt und Ausbau
beteiligen.
Und worin besteht jetzt der Unterschied zum täglichen Geschäft?
Nein. Er könnte es z.B. in eine bessere Infrastruktur,
Jugendarbeit, Schulen, Universitäten, sichere Strom- und
Wasserversorgung und viele andere sinnvolle Dinge investieren.
Das erklärt immer noch nicht die Frage, wo er das Geld hinpackt?
Das Aufkaufen maroder Banken und Versicherungen sollte
hingegen nicht dazu gehören.
Und was soll mit dem Geld der Kunden passieren?
Von verantwortungsvoll kann ja keine Rede sein. Die Wurzeln
dieser Krise wurden vor längerer Zeit gesetzt.
Das widerspricht sich nicht mit der Aussage.
Nicht Unternehmen sind von Übel. Investmentbanken sind es. Und
wir erleben gerade, wie die Geschichte sich ihrer entledigt.
Und ohne Investmentbanken wäre das jetzt überhaupt nicht passiert? Das wäre geradezu lächerlich, da die Banken nicht für die Hypothekenkrise verantwortlich sind.