Warum verstaatlichung der Verluste?

Hier liegt in meinen Augen aber kein Marktversagen vor, die Banken haben einfach schlecht gewirtschaftet und sich verzockt/zu viel riskiert. In fast jeder anderen Branche würden die Amerikaner die Firmen eiskalt, wie es sich in der Marktwirtschaft gehört, vor die Hunde gehen lassen, mit allen Folgen(Arbeitslosigkeit, evtl. Rezession etc.) Nur weil die Banken das Schmiermittel der Wirtschaft sind wird unterstützt und weil es sich vor einer Wahl unglaublich schlecht macht, wenn Anleger ihr Geld verlieren und man vor einer tiefen Rezession/Depression steht.
Die 700 Milliarden wären besser angelegt gewesen als Konjunkturprogramm für die Zeit nach den Bankenpleiten, und nicht um die Amerikanischen Flagschiffe der Finanzbranche zu retten.
Einzig für mich legitime Maßnahme wäre Liquiditätsbereitstellung durch die FED, damit die Banken die nicht so stark in Schwierigkeiten sind, nicht wegen Liquiditätsmangel mir runtergezogen werden, weil sie sich kein Geld mehr bei anderen Banken leihen kann. Das belastet zwar den Dollar ist aber wenigsten keine marktinkonformer Eingriff wie die Steuersubvention von maroden Finanzunternehmen.

Mfg

Kai

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Christian,

öhm, eine Auskunftspflicht besteht zwischen KfW und
Gesellschaftern bzw. Verwaltungsrat. Von einer unmittelbaren
und unverzüglichen Berichtspflicht gegenüber der Presse weiß
ich nichts.

Natürlich nicht, aber wenn man 350 Mio. vergräbt und meines Wissens ein paar Manager zumindest vorläufig kickt, dann braucht man sich über die Presse nicht zu wundern.
Jetzt kann man sich als Unternehmen natürlich fragen, was man lieber will: Auf die fehlenden Berichtspflicht bestehen und schweigen oder die sicher vorhandene Abteilung namens Öffentlichkeitsarbeit bemühen, den Schaden des eigenen Rufes klein zu halten. Was die betroffene Bank getan hat, wissen wir ja. Und das Ergebnis war vorhersehbar.

Kann schon sein, aber ist es dann Aufgabe von Presse und Laien
über Vorgänge zu urteilen, die man weder im Detail kennt noch
versteht?

Och, Du kannst dich darüber jetzt beliebig echauffieren, ändern wirst Du es nicht.
Nebenbei: Du musst doch zugeben, dass die Öffentlichkeitsarbeit eine Katastrophe war.

Grüße
Jürgen

Hier liegt in meinen Augen aber kein Marktversagen vor, die
Banken haben einfach schlecht gewirtschaftet und sich
verzockt/zu viel riskiert.

Von den USA garantierte notes notieren bei 85%, nur weil es sich um strukturierte Wertpapiere handelt. Die Deutsche Bank verkauft. Pakete mit problemlos laufenden Leverage-Transaktionen für einen ähnlichen Abschlag, der normalerweise am Sekundärmarkt für Kredite noch nicht einmal bei Insolvenzantrag verlangt wird. Der Risikoaufschlag für Kredite unter Banken erreichte letzte Woche zwischenzeitlich 500 Basispunkte, in etwa das 20 fache dessen, was bis vor einem guten Jahr normal war, und selbst die Risikozuschläge für US-Staatsanleihen sind von 24 BP im Frühjahr auf heute 77 BP gestiegen.

Der Markt für bestimmte Wertpapierklassen und den Interbankenliquiditätshandel ist praktisch tot und damit brechen die wesentlichen Refinanzierungsmöglichkeiten für Kreditinstitute weg. Ich finde schon, daß das zumindest meinen Vorstellungen von Marktversagen recht nahe kommt.

In fast jeder anderen Branche
würden die Amerikaner die Firmen eiskalt, wie es sich in der
Marktwirtschaft gehört, vor die Hunde gehen lassen, mit allen
Folgen(Arbeitslosigkeit, evtl. Rezession etc.)

Staatliche Eingriffe gibt es immer wieder und zwar auch Fällen und Branchen, die wesentlich unbedeutender für die Volkswirtschaften sind als das internationale Finanzsystem.

Die 700 Milliarden wären besser angelegt gewesen als
Konjunkturprogramm für die Zeit nach den Bankenpleiten, und
nicht um die Amerikanischen Flagschiffe der Finanzbranche zu
retten.

Es geht nicht um Flaggschiffe, sondern um das gesamte Finanzsystem.

Aber ich klinke mich hier aus. Die Meinungen weichen genauso stark voneinander ab wie die Kenntnisse bzgl. Sachlage.

C.

Hallo,

NTV 22.08.2008 17:05 M. Glos spricht nervös und ungehalten vor der TV-Kamera und bringt wieder eine neue Variante ins Spiel: Zusammengefasstes Statement: Mehrere unabhängige Wirtschafts-prüfungsunternehmen sollen beauftragt werden mit Sorgfalt zu untersuchen,wer Schuld an dem Fall war und noch ist.
Meine These Kosten für die Gutachten > 1,5 MioEUR.
Aha! jetzt werden die „vorläufig freigesetzten“ Manager wieder eingestellt. Vom Staatsanwalt hat er nicht gesprochen. Also stimmt vermutlich meine Theorie vonanfangan: Am Wochende war das kwf-Führungsgrenium nicht erreichbar oder beschlußunfähig/ beschlussunwillig.

MfG

Hallo,

Von den USA garantierte notes notieren bei 85%, nur weil es
sich um strukturierte Wertpapiere handelt. Die Deutsche Bank
verkauft. Pakete mit problemlos laufenden
Leverage-Transaktionen für einen ähnlichen Abschlag, der
normalerweise am Sekundärmarkt für Kredite noch nicht einmal
bei Insolvenzantrag verlangt wird. Der Risikoaufschlag für
Kredite unter Banken erreichte letzte Woche zwischenzeitlich
500 Basispunkte, in etwa das 20 fache dessen, was bis vor
einem guten Jahr normal war, und selbst die Risikozuschläge
für US-Staatsanleihen sind von 24 BP im Frühjahr auf heute 77
BP gestiegen.

Ja und? Wo ist das Problem? Das ist doch nicht die Schuld des Steuerzahlers, dass Manager bei Banken den Hals nicht voll genug bekommen konnten und bei Renditen unter 20% nur noch die Nase gerümpft haben. Jetzt sollen sie die viele Suppe, die sie bestellt haben, bitteschön auch auslöffeln.

Der Markt für bestimmte Wertpapierklassen und den
Interbankenliquiditätshandel ist praktisch tot und damit
brechen die wesentlichen Refinanzierungsmöglichkeiten für
Kreditinstitute weg. Ich finde schon, daß das zumindest meinen
Vorstellungen von Marktversagen recht nahe kommt.

Wie kann etwas perfektes wie der freie Markt, der ungehindert so tolle Dinge wie „subprime Kredit“ und „colleteralized debt obligations“ hervorgebracht hat, versagen? Ein ganz normaler Marktvorgang, der auch von diesem geregelt werden sollte. Ich würde eher von extrem großflächigem Managementversagen sprechen. Die Banken wissen ja offenkundig selbst nicht, ob und in welcher Höhe sie betroffen sind.

Man sollte wie immer auf die Selbstheilungskräfte des Merktes setzen. Vielleicht würden dann die Häuslebauer in den USA auch nicht mehr brav den Märchenonkeln aus dem Börsenfernsehen zuhören, sondern mit Mistgabeln und Fackeln die Verantwortlichen zu einem aufklärenden Gespräch einladen.

Es geht nicht um Flaggschiffe, sondern um das gesamte
Finanzsystem.

Das Finanzsystem ist doch perfekt und kann daher gar nicht versagen. Ich verstehe das ganze Gewese nicht. Nur weil mal die andere Seite vor dem Abgrund steht, soll jetzt wieder der Staat alles regeln. Feige Saubande!

Gruß

Fritze

Also liegt der der Vorschlag der „Experten“ darin, das gesamte System zusammenbrechen zu lassen und sich dann wieder dem Tauschhandel zuzuwenden? Wie viele Karotten muss ich für eine OP zahlen und was mache ich, wenn der Arzt keine Karotten ist?

Die Argumentation „Der Steuerzahler“ ist sowas von geBILDet und stammen zu 100% von den Leuten, die in ihrem Leben noch nie etwas eigenständig aufgebaut haben. Es geht nicht die Steuerzahler etwas an, es geht alle etwas an. Wer kein Interesse daran, mag sich aus Demokratie und Marktwirtschaft ausklinken, wenn er nicht schon zu den Handaufhaltern gehört.

Hallo Jürgen,

öhm, eine Auskunftspflicht besteht zwischen KfW und
Gesellschaftern bzw. Verwaltungsrat. Von einer unmittelbaren
und unverzüglichen Berichtspflicht gegenüber der Presse weiß
ich nichts.

Natürlich nicht, aber wenn man 350 Mio. vergräbt und meines
Wissens ein paar Manager zumindest vorläufig kickt, dann
braucht man sich über die Presse nicht zu wundern.

Du sprichst davon, daß 350 Mio. versenkt wurden. Genauso wenig wie ich oder die Presse weißt Du aber nicht, was tatsächlich passiert ist. Die Presseberichte hat nicht die KfW zu verantworten, sondern eine undichte und halbinformierte Stelle sowie übereifrige Medien, die es wieder mal für auflagensteigernd hielten, auf die KfW einzudreschen, ohne die Sachverhalte zu kennen.

Das finde ich verantwortungslos, zumal das eben nicht das erste mal ist, daß so etwas passiert. Der Ruf der KfW ist nun genauso beschädigt wie das der suspendierten Führungskräfte.

Nebenbei: Du musst doch zugeben, dass die
Öffentlichkeitsarbeit eine Katastrophe war.

Ja, das stimmt. Besser wäre es gewesen, gar keinen Kommentar abzugeben, bevor man nicht wußte, was überhaupt passiert ist.

Gruß
Christian

Hallo,

500 Basispunkte, in etwa das 20 fache dessen, was bis vor
einem guten Jahr normal war, und selbst die Risikozuschläge
für US-Staatsanleihen sind von 24 BP im Frühjahr auf heute 77
BP gestiegen.

Ja und? Wo ist das Problem?

tja, das wirst Du Dir selbst überlegen müssen. Wenn ich diesen Vorgang bis zuende durchdenke, fällt mir kaum etwas ein, das gefährlicher für die Stabilität unseres Wirtschaftssystems wäre.

Das ist doch nicht die Schuld des
Steuerzahlers, dass Manager bei Banken den Hals nicht voll
genug bekommen konnten und bei Renditen unter 20% nur noch die
Nase gerümpft haben. Jetzt sollen sie die viele Suppe, die sie
bestellt haben, bitteschön auch auslöffeln.

Es gibt nicht viel, was die auslöffeln müßten. Wir alle hingegen schon, wenn sich die Erosion der Finanzsysteme weiter fortsetzt.

Der Markt für bestimmte Wertpapierklassen und den
Interbankenliquiditätshandel ist praktisch tot und damit
brechen die wesentlichen Refinanzierungsmöglichkeiten für
Kreditinstitute weg. Ich finde schon, daß das zumindest meinen
Vorstellungen von Marktversagen recht nahe kommt.

Wie kann etwas perfektes wie der freie Markt, der ungehindert
so tolle Dinge wie „subprime Kredit“ und „colleteralized debt
obligations“ hervorgebracht hat, versagen?

Tja, man soll es kaum glauben, aber das ist möglich. Aber wenn Du Dir eine Weltwirtschaftskrise wünschst, hast Du vielleicht Glück und bekommst noch eine.

Gruß
Christian

P.S.
Vielleicht solltest Du einen Moment in Erwägung ziehen, daß Du die Sache vollständig durchblickst. In einem Wissensforum gäbe es sicherlich die Möglichkeit, ein bißchen Aufklärung zu leisten. Anscheinend bist Du daran aber nicht sehr interessiert.

Ich übrigens auch der Meinung, daß sich einige Marktteilnehmer unverantwortlich verhalten haben. Die Tatsachen sind nun aber einmal geschaffen und es gilt, die Folgen in den Griff zu bekommen. Nach den Verantwortlichen kann man aber suchen, wenn die Situation soweit stabilisiert ist, daß keine konkrete Gefahr mehr für das Allgemeinwohl besteht.

Hallo Christian,

Nebenbei: Du musst doch zugeben, dass die
Öffentlichkeitsarbeit eine Katastrophe war.

Ja, das stimmt. Besser wäre es gewesen, gar keinen Kommentar
abzugeben, bevor man nicht wußte, was überhaupt passiert ist.

Dann wäre aber auch die richtige Entscheidung gewesen, das Management bis man „wusste, was überhaupt passiert ist“ in Amt und Würden zu lassen. Tat man aber nicht. Warum?

Wenn Deine Aussagen hier richtig wären, würde ich zu dem katastrophalen Krisenmanagment auch noch eine Misstrauenskultur sonders gleichen hinzufügen.

Aber Du musst mir gegenüber inhaltlich nichts verteidigen, ich kann sehr gut mit der Begründung einer Fehleinschätzung leben. Nachher weiß es jeder besser. Und die meisten Kritiker hätten vermutlich nicht den Mumm, über 300 Mio. in so einer Lage zu entscheiden …

Grüße
Jürgen

Hallo,

Die Argumentation „Der Steuerzahler“ ist sowas von geBILDet
und stammen zu 100% von den Leuten, die in ihrem Leben noch
nie etwas eigenständig aufgebaut haben. Es geht nicht die
Steuerzahler etwas an, es geht alle etwas an

Das ist ja ganz was neues. Also wie immer: Gewinne gehen natürlich keinen was an, außer dem, der sie anhäuft. Steuern zahlen ist „pfui“ und wenn „der Staat“ seinen Anteil fordert, wird rumgejammert und am besten sollte alles privatisiert werden.

Kaum geht die Sache in die Hose, sollen aber bitteschön wirklich „alle“ die Zeche zahlen.

Und natürlich sind das die Steuerzahler. Oder woher bekommt der Staat sonst das Geld?

Gruß

Fritze

Die Argumentation „Der Steuerzahler“ ist sowas von geBILDet
und stammen zu 100% von den Leuten, die in ihrem Leben noch
nie etwas eigenständig aufgebaut haben. Es geht nicht die
Steuerzahler etwas an, es geht alle etwas an

Das ist ja ganz was neues. Also wie immer: Gewinne gehen
natürlich keinen was an, außer dem, der sie anhäuft. Steuern
zahlen ist „pfui“

Ist doch egal, wenn es den Steuerpflichtigen nicht paßt, Hauptsache, sie zahlen. Hast Du Erkenntnisse darüber, daß die in den USA betroffenen Kreditinstitute keine oder nicht angemessene Steuern gezahlt haben?

Kaum geht die Sache in die Hose, sollen aber bitteschön
wirklich „alle“ die Zeche zahlen.

„Alle“ zahlen die Zeche, wenn das System zusammenbricht – außer natürlich diejenigen, die sich auf Ackerbau und Viehzucht zurückziehen können.

C.

Hallo,

Kaum geht die Sache in die Hose, sollen aber bitteschön
wirklich „alle“ die Zeche zahlen.

Genauso, wie ALLE einen Vorteil aus der Produktivität der Unternehmen, also auch aus den Gewinnen ziehen. Außer natürlich diejenigen, die ständig jammern, der Aufschwung komme bei ihnen nicht an, während sie sich vor der steuerzahlerfinanzierten Flachglotze breit machen.

Und natürlich sind das die Steuerzahler. Oder woher bekommt
der Staat sonst das Geld?

Es sind auch die Banken, die gehören nämlich mit zu den Steuerzahlern. Aber da heißt es natürlich wieder, dass Gewinne sozialisiert werden müssen, während Verluste einzig die Unternehmen zu tragen haben.

„Alle“ zahlen die Zeche, wenn das System zusammenbricht –
außer natürlich diejenigen, die sich auf Ackerbau und
Viehzucht zurückziehen können.

Die auch, die ganz sicherlich auch.
Denn die leben auch lieber in einer Welt, in der es ein einigermaßen geregeltes Gesundheitssystem, Mobilität und Kultur gibt…
Aber wenn es dann die BLÖDzeitung nicht mehr gäbe, das wär schon klasse.

Hallo Jürgen,

Dann wäre aber auch die richtige Entscheidung gewesen, das
Management bis man „wusste, was überhaupt passiert ist“ in Amt
und Würden zu lassen. Tat man aber nicht. Warum?

m.E war da zuviel Politik/waren zuviele Poltiker im Spiel und die kennt/kennen es nun einmal nur so, daß ein Bauernopfer gesucht wird. Ähnliches ist ja letztes Jahr bei der WestLB passiert, als man in der Sache mit der Fehlspekulation mit Vorzugsaktien als erstes mal den - erst kurz zuvor ernannten - Leiter der Abteilung rausgeworfen hat, was dann zu einem langen und unangenehmen Arbeitsgerichtsprozeß führte.

Aber Du musst mir gegenüber inhaltlich nichts verteidigen, ich
kann sehr gut mit der Begründung einer Fehleinschätzung leben.
Nachher weiß es jeder besser. Und die meisten Kritiker hätten
vermutlich nicht den Mumm, über 300 Mio. in so einer Lage zu
entscheiden …

Ja, im Nachhinein ist es leicht, alles besser zu wissen.

Gruß

Christian

Hallo,

Die auch, die ganz sicherlich auch.
Denn die leben auch lieber in einer Welt, in der es ein
einigermaßen geregeltes Gesundheitssystem, Mobilität und
Kultur gibt…
Aber wenn es dann die BLÖDzeitung nicht mehr gäbe, das wär
schon klasse.

Ja, man kann da frei nach Pispers ein ganz einfaches Gedankenexperiment machen:

Stelle Dir mal vor, morgen fallen alle Börsenmakler, Investmentbanker und Aktienanalysten tot um.

Und dann stelle Dir vor, morgen fallen alle Krankenschwestern, Altenpfleger, Polizisten und Müllwerker tot um.

Wen würdest Du mehr vermissen?

Oder anders gefragt: Was haben die ganzen Schmarotzer in Nadelstreifen bitteschön mit einem geregelten Gesundheitssystem, Mobilität und Kultur zu tun?

Und warum soll der Markt immer nur so lange alles regeln, bis es in die Hose geht? Und wenn man mal wieder die Verluste der Spekulanten auf alle verteilt, warum fängt man dann den selben Mist von vorne an und fängt nicht mal an, darüber nachzudenken, ob man es vielleicht mit einem anderen Wirtschaftsstil besser machen könnte?

Gruß

Fritze

Hallo,

Genauso, wie ALLE einen Vorteil aus der Produktivität der
Unternehmen, also auch aus den Gewinnen ziehen. Außer
natürlich diejenigen, die ständig jammern, der Aufschwung
komme bei ihnen nicht an, während sie sich vor der
steuerzahlerfinanzierten Flachglotze breit machen.

Ja klar. Was haben denn die amerikanischen Steuerzahler außer einem riesigen Berg Schulden für Vorteile aus der „Produktivität“ der Finanzbranche gezogen? Niedrige Löhne? Unbezahlbare Krankenversicherungen? Oder den tollen Liveticker von CNN?

Es sind auch die Banken, die gehören nämlich mit zu den
Steuerzahlern.

Nicht in dem Maße, wie sie sollten. Ich finde, man könnte im Falle dass die Krise doch noch im größeren Maßstab auf Europa und Deutschland übergreift, jetzt mal alle Finanbranchenbeschäftigten auf den angeblich viel zu hohen Sozialhilfesatz Pfänden und *dann* anfangen, Geld beim unbeteiligten Rest der Bevölkerung einzusammeln. Immerhin bekommen die Damen und Herren ihre tollen Gehälter doch, weil sie so verantwortungsvolle Positionen haben. Dann sollen sie die Verantwortung auch ausnahmsweise mal übernehmen.

Aber da heißt es natürlich wieder, dass Gewinne
sozialisiert werden müssen, während Verluste einzig die
Unternehmen zu tragen haben.

Abgesehen davon, dass Unternehmen Verluste schon immer sehr phantasievoll und erfolgreich abgeschrieben haben tragen die Unternehmen ja gerade die Verluste *nicht*, sondern diese werden großzügig vom Staat übernommen.

Gruß

Fritze

Hallo,

Ja klar. Was haben denn die amerikanischen Steuerzahler außer
einem riesigen Berg Schulden für Vorteile aus der
„Produktivität“ der Finanzbranche gezogen? Niedrige Löhne?
Unbezahlbare Krankenversicherungen? Oder den tollen Liveticker
von CNN?

Nein, du musst die Frage anders stellen. Welchen Vorteil haben sie DAVOR erhalten, denn seltsamerweise redet niemand davon. Das liegt wohl an dem Positiven dieser Meldung. So lebt es sich eben auch in Deutschland. Jeder möchte unbegrenzten Wohlstand und seit Jahren wird das auf Pump realisiert. Dann kam der böse Schröder mit seiner noch böseren Agenda 2010 und schon war das Geschrei groß. Wo ist da der Unterschied? Manch einer glaubt eben, Wohlstand gibt es umsonst.

Nicht in dem Maße, wie sie sollten. Ich finde, man könnte im

Sie sollen also mehr Steuern zahlen, als andere Unternehmen? Und wohin packt das Vater Staat? Unters Kopfkissen?

unbeteiligten Rest der Bevölkerung einzusammeln. Immerhin
bekommen die Damen und Herren ihre tollen Gehälter doch, weil
sie so verantwortungsvolle Positionen haben. Dann sollen sie
die Verantwortung auch ausnahmsweise mal übernehmen.

Und vergessen sind die Jahrzehnte, in denen sie verantwortungsbewusst Milliarden ohne Probleme verwaltet haben. Aber es stimmt schon, gerade in Deutschland misst man Menschen an den Fehlern. „Wer nicht arbeitet, macht auch keine Fehler“, ist dann leicht und schnell gesagt. Und so kommt es, dass man sich besondern liebevoll um Arbeits- und Erwerbslose kümmert und sie zu Vorzeigeobjekten und Idole erhebt, denn sie machen niemals Fehler.

Abgesehen davon, dass Unternehmen Verluste schon immer sehr
phantasievoll und erfolgreich abgeschrieben haben tragen die
Unternehmen ja gerade die Verluste *nicht*, sondern diese
werden großzügig vom Staat übernommen.

Genauso, wie die Gewinne. Und in der Regel macht ein Unternehmen mehr Gewinne als Verluste. Man kann sonst auch einfach behaupten, wenn Unternehmungen der Grund allen Übels sind, wie es gerne dargestellt wird, dann müsste doch logischerweise eine Welt ohne Unternehmungen besser sein.

Hallo,

Nein, du musst die Frage anders stellen. Welchen Vorteil haben
sie DAVOR erhalten, denn seltsamerweise redet niemand davon.

„Hier hast Du ein Haus“ … „ätsch, jetzt ist es wieder weg und Du bist obendrein Deinen Job los“. Wo ist da der „Vorteil“ und der „Wohlstand“?

Generell finde ich es lustig, das Menschen mit Geld davon ausgegangen sind, das Geld könne arbeiten. Banken machen noch heute Reklame mit dem Spruch „lassen Sie Ihr Geld für Sie arbeiten“.

Vielleicht werden in Zukunft auch solche Schmarotzer wieder wirklich arbeiten müssen.

Das liegt wohl an dem Positiven dieser Meldung. So lebt es
sich eben auch in Deutschland. Jeder möchte unbegrenzten
Wohlstand und seit Jahren wird das auf Pump realisiert.

Nein. Unbegrenzten Wohlstand wollten nur ein paar Spinner mit zu viel Geld, die meinten, sie müssten deshalb nicht mehr arbeiten.

Manch einer glaubt eben, Wohlstand gibt es umsonst.

Genau. Die Investmentexperten waren der Meinung, ein perpetuum mobile wäre ein pfiffiges Produkt. Das Ergebnis ist jetzt zu sehen.

Normale Menschen sind sich darüber im Klaren, dass man sich Wohlstand erarbeiten muss.

Sie sollen also mehr Steuern zahlen, als andere Unternehmen?

Nein. Sie sollten erkennen, dass sie von gut ausgebildeten Arbeitnehmern und hervorragender Infrastruktur enorm profitieren (in viel erheblicherem Umfang, als das einzelne Bürger tun) und sich daher konsequent an dem Erhalt und Ausbau beteiligen.

Und wohin packt das Vater Staat? Unters Kopfkissen?

Nein. Er könnte es z.B. in eine bessere Infrastruktur, Jugendarbeit, Schulen, Universitäten, sichere Strom- und Wasserversorgung und viele andere sinnvolle Dinge investieren.

Das Aufkaufen maroder Banken und Versicherungen sollte hingegen nicht dazu gehören.

Und vergessen sind die Jahrzehnte, in denen sie
verantwortungsbewusst Milliarden ohne Probleme verwaltet
haben.

Von verantwortungsvoll kann ja keine Rede sein. Die Wurzeln dieser Krise wurden vor längerer Zeit gesetzt.

Man kann sonst auch
einfach behaupten, wenn Unternehmungen der Grund allen Übels
sind, wie es gerne dargestellt wird, dann müsste doch
logischerweise eine Welt ohne Unternehmungen besser sein.

Nicht Unternehmen sind von Übel. Investmentbanken sind es. Und wir erleben gerade, wie die Geschichte sich ihrer entledigt.

Gruß

Fritze

Gute Nacht, zivilisierte Welt

Stelle Dir mal vor, morgen fallen alle Börsenmakler,
Investmentbanker und Aktienanalysten tot um.

Und dann stelle Dir vor, morgen fallen alle Krankenschwestern,
Altenpfleger, Polizisten und Müllwerker tot um.

Wen würdest Du mehr vermissen?

Ohne Banker würd´s schnell keinen Müll mehr geben, der abgeholt werden müsste.
Ohne Banker würde es leider auch sehr schnell das kleinste Problem sein, was aus den Kranken und ALten wird.
Ohne Banker würde es vermutlich sehr schnell auch keine geregelte Exekutive in der bekannten Form mehr geben.
Sicherlich aber würde es, vielleicht von Leuten, wie Dir organisiert bald eine Bürgerwehr geben.

Oder anders gefragt: Was haben die ganzen Schmarotzer in
Nadelstreifen bitteschön mit einem geregelten
Gesundheitssystem, Mobilität und Kultur zu tun?

Das ist so schlicht, dass es in der Mitte schmerzt.
Wie der Rest auch, den Du hier von Dir gibst.

Und warum soll der Markt immer nur so lange alles regeln, bis
es in die Hose geht? Und wenn man mal wieder die Verluste der
Spekulanten auf alle verteilt, warum fängt man dann den selben
Mist von vorne an und fängt nicht mal an, darüber
nachzudenken, ob man es vielleicht mit einem anderen
Wirtschaftsstil besser machen könnte?

Das ist tatsächlich die entscheidende Frage.
Nur in unserern Vorstellungen, was der angemessene Stil, und wie dieser umsetztbar wäre,und warum das nicht getan wird, dürften unsere Ansichten so weit auseinanderklaffen, dass wir das nicht diskutieren werden.

Gruß,
Zahira

Hallo,

„Hier hast Du ein Haus“ … „ätsch, jetzt ist es wieder weg
und Du bist obendrein Deinen Job los“. Wo ist da der „Vorteil“
und der „Wohlstand“?

Das war schon immer so, wenn man das haus nicht bezahlen kann.

Generell finde ich es lustig, das Menschen mit Geld davon
ausgegangen sind, das Geld könne arbeiten. Banken machen noch
heute Reklame mit dem Spruch „lassen Sie Ihr Geld für Sie
arbeiten“.

Das ist auch richtig. Jede Privatperson kann als Bank auftreten, Geld verleihen und dafür Rendite erhalten. Problematisch wird es nur, wenn das Geld in zweifelhafte Wertpapiere gesteckt wird.

Vielleicht werden in Zukunft auch solche Schmarotzer wieder
wirklich arbeiten müssen.

Eigentlich sind dann fast alle Menschen bis auf die erwähnte Vorzeigeklasse Schmarotzer, denn das Geld auf der Bank erwirtschaftet in der Regel Zinsen und Menschen sind bemüht, ihr Geld dort anzulegen, wo es die höchsten gibt. Was du als Schmarotzer bezeichnest sind die Menschen, die dafür Sorgen, dass andere Menschen/Unternehmen Geld bekommen. Meinst du, es wäre möglich, auch nur ein Haus auf Kredit zu bauen, wenn es keine Geldgeber geben würde?

Nein. Unbegrenzten Wohlstand wollten nur ein paar Spinner mit
zu viel Geld, die meinten, sie müssten deshalb nicht mehr
arbeiten.

Und da vergisst du Menschen ohne Geld, die eigentlichen Nutznießer der ganzen Aktion. Man lässt sie nicht zurück, sondern schleift sie mit. Und was tun sie? Sie schreien nach mehr. Noch mehr Gerechtigkeit ohne was dafür zu machen. Unbegrenzten Wohlstand wollen ein paar mehr, als nur die Geldgeber.

Genau. Die Investmentexperten waren der Meinung, ein perpetuum
mobile wäre ein pfiffiges Produkt. Das Ergebnis ist jetzt zu
sehen.

Glaubt das nicht jeder in einer euphorischen Stimmung? Schau mal auf die Ereignisse der dot-Vom-Blase.

Normale Menschen sind sich darüber im Klaren, dass man sich
Wohlstand erarbeiten muss.

Und andere Menschen sind der Meinung, Wohlstand kann man einfach verteilen. So what?

Nein. Sie sollten erkennen, dass sie von gut ausgebildeten
Arbeitnehmern und hervorragender Infrastruktur enorm
profitieren (in viel erheblicherem Umfang, als das einzelne
Bürger tun) und sich daher konsequent an dem Erhalt und Ausbau
beteiligen.

Und worin besteht jetzt der Unterschied zum täglichen Geschäft?

Nein. Er könnte es z.B. in eine bessere Infrastruktur,
Jugendarbeit, Schulen, Universitäten, sichere Strom- und
Wasserversorgung und viele andere sinnvolle Dinge investieren.

Das erklärt immer noch nicht die Frage, wo er das Geld hinpackt?

Das Aufkaufen maroder Banken und Versicherungen sollte
hingegen nicht dazu gehören.

Und was soll mit dem Geld der Kunden passieren?

Von verantwortungsvoll kann ja keine Rede sein. Die Wurzeln
dieser Krise wurden vor längerer Zeit gesetzt.

Das widerspricht sich nicht mit der Aussage.

Nicht Unternehmen sind von Übel. Investmentbanken sind es. Und
wir erleben gerade, wie die Geschichte sich ihrer entledigt.

Und ohne Investmentbanken wäre das jetzt überhaupt nicht passiert? Das wäre geradezu lächerlich, da die Banken nicht für die Hypothekenkrise verantwortlich sind.