Hallo,
warum werden eigentlich Leute mit psychischen beschwerden verhöhnt?Ist oft aufgefallen.Bestes Beispiel ist die Depression, es wird darüber so viel hergezogen.Das würde man komischerweise nicht bei jemanden mit Krebs oder einem Beinbruch tun.
Hallo,
warum werden eigentlich Leute mit psychischen beschwerden verhöhnt?Ist oft aufgefallen.Bestes Beispiel ist die Depression, es wird darüber so viel hergezogen.Das würde man komischerweise nicht bei jemanden mit Krebs oder einem Beinbruch tun.
warum werden eigentlich Leute mit psychischen beschwerden
verhöhnt?Ist oft aufgefallen.Bestes Beispiel ist die
Depression, es wird darüber so viel hergezogen.Das würde man
komischerweise nicht bei jemanden mit Krebs oder einem
Beinbruch tun.
ich denke es nicht das psychische beschwerden.
leute mit schizophrenie werden nicht verhöhnt.
„verhöhnt“ werden jene krankheiten, die man sehr leicht mit alltagsproblemchen verwechseln kann. „depressiv sein“ - das kennt jeder, das ist jeder mal in seinem leben, „das ist nichts schlimmes“, „lächerlich“, „reiß dich zusammen“. dumpfbacken meinen, „depression“ wäre eben auch sowas und der betroffene spinnt nur herum, nimmt alles viel zu ernst usw.
dasselbe gilt zb. bei kreuzschmerzen/wirbelsäulenerkrankungen, dicksein/fettsucht, pickel/akne, schnarchen/schlafapnoe usw usf. dumme leute lachen dazu und wissen nicht, daß das krankheiten sein können.
gruß
datafox
Hi,
Ich kann mich Datafox im Prinzip anschliessen;
verhöhnt wird irgendwie alles, wenn es aus dem
Rahmen fällt, und wenn du unsicher bist.
Ein Mensch mit einer schweren Depression wird
nicht verhöhnt - wenn er seine Krankheit entsprechend
„präsentiert“ (Psychisch Kranke mögen mir den Begriff
verzeihen).
Gruß
Oliver
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hallo Annika,
ja, ich kann Deinen Eindruck bestätigen, und es liegt meines Erachtens daran, daß sehr viele Menschen KEINE AHNUNG davon haben, was psychische Störungen sind, wie sie sich äußern und daß sie ernstzunehmen sind. Das trifft übrigens auch auf neurologische Schädigungen zu, z.B. bei denen Menschen seltsame Bewegungen zeigen (z.B. Spasmen).
Die Unkenntnis vieler zeigt sich darin, daß sie nicht wissen, wie sie mit Menschen mit psychischen Störungen umgehen sollen und sich deshalb an anderen orientieren, die es ebenfalls nicht wissen, denn die Unwissenden bilden die Mehrheit. Das, was die Mehrheit weiß, ist, daß Menschen mit psychischen Störungen anders sind, und Anderssein ist oft Anlaß zur Ausgrenzung. Die Ausgrenzung kann u.a. durch Auslachen passieren, aber auch andere Formen annehmen.
Die Meinung, daß Schizophrene nicht verhöhnt werden, kann ich nicht teilen. Natürlich gibt es Leute, die über „Wahnsinnige“ lachen, die meinen, daß sie als nächstes vom Ufo abgeholt werden oder Stimmen hören. „Sag mal, hast Du Halluzis?“ *lachlachlach* - solche dummen Sprüche kennt doch jeder, oder?
Gruß,
Oliver Walter
Hi,
ich würde nicht sagen „verhöhnt“, aber ich habe auch festgestellt, dass die Krankheiten nicht ernst genommen werden, weil man sie ja nicht sieht. Da wird man mit einem Arm/Beinbruch wesentlich mehr bemitleidet/ernstgenommen als mit einer schweren seelischen Störung.
Datafox hat das ja schon richtig gesagt.
Es ist so wie mit den Preisen Handwerk/Dienstleistung : Wenn mir ein Handwerker eine Steckdose legt und dafür 50 Euro haben will, sehe ich die Leistung und zahle gern. Wenn eine Bank dieselbe Summe für einen Service wie z.B. für einen aufwändigen Wertpapierübertrag haben will, wird man gleich als Abzocker betrachtet („Ist doch nur ein Mausklick“ - ist es eben nicht)
Gruss Hans-Jürgen
***
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Ein Mensch mit einer schweren Depression wird
nicht verhöhnt - wenn er seine Krankheit entsprechend
„präsentiert“ (Psychisch Kranke mögen mir den Begriff
verzeihen).
Da muss ich Dir leider widersprechen - wäre natürlich schön, wenn’s so wäre.
Verhöhnt ist für das, was ich sagen will, vielleicht ein bisschen zu krass.
Aber sie werden nicht mehr ernst genommen, sie werden als Schwächlinge angesehen, die das Leben einfach nicht gepackt haben & daran eingegangen sind.
Nein, sie werden nicht unbedingt verhöhnt, sie werden bemitleidet, es wird nicht unbedingt über sie hergezogen, aber es findet eine Abgrenzung statt, das sind nicht Menschen wie ich und Du, sondern die armen jämmerlichen, die mit dem Leben nicht klarkamen…
Es kommt natürlich darauf an, unter welchen Menschen man sich befindet, wenn man sich Bemerkungen über psychisch Kranke, Depressive, oder Menschen, die ein breakdown erlitten haben, anhört.
Mein Ex-Chef, ein superlieber, netter älterer Mann, mit einer super Frau, drei supertollen erwachsenen Kindern, hat nen Herzanfall & triple bypass hinter sich. Ich merkte immer seinen Unmut seiner jüngsten Tochter gegenüber - die einzige, die auch mal ein bisschen impulsiv sein kann. Schlägt nach seiner Frau. Die anderen beiden nach ihm, dem ruhigen Character.
Es ist völlig klar, dass sein Herzinfarkt eher auf aufgestaute Sorgen zurückzuführen ist als auf andere gesundheitliche Probleme - aber meinst Du, er könnte akzeptieren, dass ein Mensch anderer Veranlagung eine andere Krankheit, nämlich eben Depression, bekommen hätte?
Und dann redet er mit nem befreundeten Kunden über einen ehemaligen art director, der irgendwann einen breakdown hatte, und dem mittlerweile ein sandwich shop gehört. Nicht so richtig lästernd, ein bisschen bemitleidend, aber auf jeden Fall überzeugt, dass dieser Mann es halt nicht gepackt hat, also quasi ein Schwächling ist.
Mir fallen da noch ein paar mehr Leute ein, über die immer ‚hergezogen‘ wurde - und das, obwohl dieser ex-Chef wirklich jemand war, der eigentlich IMMER nur Gutes über andere Leute zu sagen hatte (ich kenne da auch andere Fälle…).
Es ist Menschen, die zu Depression u.ä. keine Veranlagung haben, ein völlig unverständliches Gebiet. Es wird ja ab und an noch der Begriff ‚seelisches Leiden‘ u.ä. verwendet, ‚psychische Störung‘ etc etc. Die Menschen sind einfach nicht gut genug informiert, um zu wissen, dass diesen Störungen physische Ursachen zugrunde liegen, dass man sich nicht ‚zusammenreissen‘ kann, um gesund zu werden, genau wie die verstopfte Arterie vor dem Herzinfarkt sich nicht bessert, indem man sich zusammenreisst.
Ein Freund, Bekannter, Mentor einer Freundin von mir hat vor ca 2 Wochen Selbstmord begangen. Und da ich kurz vor diesem Artikel zufällig ihre mail las, schreibe ich vielleicht auch gerade hier. Denn was mich verblüffte war, dass sie schrieb ‚what shocked us most was that none of us knew he was suffering from depression‘. Oh, really??? Sie ist Tierärztin, interessiert an Homeopathie. Er war der einzige qualifizierte homeopathische Tierarzt in Irland (will damit nicht sagen, dass er Tiere nicht auch anders behandelte).
Das Verständnis an sich ist bei ihr schon da - aber als ich sie vor Jahren, total depressiv, in ner Krise steckend, heulend anrief, meinte auch sie, ich sollte mich zusammenreissen. Wie hätte irgendwer merken können, dass er, the suicide victim, depressiv war, wenn sie selbst bei mir damals überhaupt nicht gemerkt hat, merken wollte, wie es mir ging?
Es geht also wohl um mehr als das Nichtwissen. Ich glaube, ein Mensch, der nicht depressiv veranlagt ist, kann sich einfach überhaupt nicht in das Leiden eines Mitmenschen hineinversetzen - er kann sich vorstellen, wie es um einen Krebskranken steht, aber er kann sich einfach nicht vorstellen, wie es um einen Menschen mit Depression oder anderen psychischen Leiden steht.
Die Vorstellungskraft der Menschen hat also wohl viel damit zu tun - ich glaube nicht, dass es reicht, Leute darüber aufzuklären, was es mit psychischen Erkrankungen auf sich hat.
‚Normale‘ Menschen meinen auch, dass man sich immer in Kontrolle hat.
Wer sich nicht in Kontrolle hat, widersetzt sich den Normen des Sozialverhaltens. Ein gebrechlicher Mensch, der an Krücken geht, wird als solcher erkannt, und ihm wird Hilfe angeboten. Ein Mensch, der psychische Störungen hat, wird nicht als ein solcher erkannt. Weil andere sein Verhalten nicht nachvollziehen können.
Sorry, wurde ein bisschen lang, as I wrote it entirely unedited.
All the best,
Isabel
Nun, wenn man selbstbewusst und mit einer gefestigten
Persönlichkeit sagt „ich bin depressiv“ wird
das nicht in verhöhnen ausarten;
aber - um zu einem deiner Beispiele zu kommen - wenn es
ein „jammerlappen“ ist (wer ist schon super-selbstbewusst und
umgänglich) und der sich selbst bemitleidet etc.
wird er sicher verhöhnt, verachtet und niedergemacht.
Also im Grunde haben die meisten psychisch kranken
ein „Folge-Problem“; aber eben nicht alle.
Ein Mensch mit einer schweren Depression wird
nicht verhöhnt - wenn er seine Krankheit entsprechend
„präsentiert“ (Psychisch Kranke mögen mir den Begriff
verzeihen).
Hi O-M,
Nun, wenn man selbstbewusst und mit einer gefestigten
Persönlichkeit sagt „ich bin depressiv“ wird
das nicht in verhöhnen ausarten;
Das ist richtig - aber es birgt wiederum die Gefahr in sich, dass diese „selbstbewusst“ vorgetragene Depression als solche nicht ernst genommen wird…
Gruß,
Anja
Hi AGA (*lol* Ich hatte mal einen Rechner mit einem Chip der
AGA hiess)
Und wieso sollte man diese nicht ernst nehmen?
Muss man beim kundtun seiner psychischen Krankheit unbedingt
„jammern“? Natürlich nicht! Erwachsene reife Menschen
können ohne sentimentalität und jammern mit solchem umgehen.
Sicher gibt es auch jene, die es nicht können , usw.
GRuß
Oliver
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hi,
sorry, aber ich fürchte, auch du hast Depressive nicht ganz richtig verstanden.
Nun, wenn man selbstbewusst und mit einer gefestigten
Persönlichkeit sagt „ich bin depressiv“ wird
das nicht in verhöhnen ausarten;
Das ist so, als ob du sagst:
„Wenn mein stumm geborener Kollege mir einfach mal gesagt hätte was für eine Krankheit er hat, hätte ich auch mehr Verständnis für ihr gehabt.“
Wie hätte er es dir denn sagen sollen, wenn er nicht sprechen kann?
Menschen in einer Depression können sich nicht einfach öffentlich hinstellen und sich und ihre Krankheit „gut verkaufen“. Das ist Teil der Störung…
J~
Okay, da ist was wahres dran; aber nicht jeder der
diese Krankheit hat, befindet sich im Endstadium (:
Hi O-M,
Und wieso sollte man diese nicht ernst nehmen?
Muss man beim kundtun seiner psychischen Krankheit unbedingt
„jammern“? Natürlich nicht! Erwachsene reife Menschen
können ohne sentimentalität und jammern mit solchem umgehen.
Ja - ich konnte das, mit viel Kraft in einer Spitzenposition im Kulturbetrieb - mit dem Erfolg, dass alle dachten: naja soo schlimm kann das ja nicht mit den Depressionen nicht sein. Dass ich, wenn ich nach Hause kam, mich sofort völlig leer und gelähmt auf die Couch geschmissen und sie in nicht mehr verlassen habe, bis ich am nächsten Morgen wieder aufstehen musste, hat ja niemand gesehen.
Gruß,
Anja
Hi Oliver,
Okay, da ist was wahres dran; aber nicht jeder der
diese Krankheit hat, befindet sich im Endstadium (:
bitte, was verstehst Du unter Endstadium???
Depressionen sind da oder nicht, da gibt es kein Anfangs-, Zwischen- und Endstadium! Vorausgesetzt, man ist sich überhaupt dieser Krankheit bewusst, bekommt man es trotzdem nicht mit, wie sie kommen. Sie sind einfach da. Ohne zu fragen, ohne anklopfen, ohne sich langsam ranzuschleichen.
Grüße
Natascha
Hi Anja,
Ja - ich konnte das, mit viel Kraft in einer Spitzenposition
im Kulturbetrieb - mit dem Erfolg, dass alle dachten: naja soo
schlimm kann das ja nicht mit den Depressionen nicht sein.
Dass ich, wenn ich nach Hause kam, mich sofort völlig leer und
gelähmt auf die Couch geschmissen und sie in nicht mehr
verlassen habe, bis ich am nächsten Morgen wieder aufstehen
musste, hat ja niemand gesehen.
genau, was draußen ist, wie man sich trotz Depressionen „verkauft“ und wie es ist, wenn man alleine zu Hause sitzt - das sind völlig unterschiedliche Dinge.
Mein Chef hat es akzeptiert, als ich ihm sagte, dass ich Depressionen habe, aber wirklich verstanden hat er es nicht („Das passt ja gar nicht zu Ihnen!“), was sich darin zeigt, dass er mich heute noch immer mal wieder damit „aufzieht“. Ist nicht böse von ihm gemeint, es zeigt vielmehr seine Unsicherheit im Umgang mit der Krankheit, denke ich.
Grüße
Hallo,
evtl. ist die schwere „Kalkulierbarkeit“ des Verhaltens psychisch kranker Menschen für Außenstehende ohne Fachkenntnis eine Ursache für die Ablehnung (und den daraus resultierenden Aktionen wie Ausgrenzen, Verhöhnen etc.). Die Möglichkeit zukünftiges Verhalten grob einzuschätzen und die Nachvollziehbarkeit des aktuellen und vergangenen Verhaltens, scheint mir nicht unwesentlichen Einfluß darauf zu haben, wie sympathisch das Gegenüber eingestuft wird.
Gruss
Enno
Hi Annika,
ich glaube, dass man am Verhalten von Kindern im Umgang mit „aus der Norm fallenden Menschen“ einiges erkennt: da ist zunächst Angst und Befremden gegenüber Unbekanntem/Neuem - später lässt man sich dann entweder darauf ein oder kapselt sich dagegen ab.
Bei Erwachsenen kommt m. E. dazu, dass man diese Krankheiten „nicht richtig sehen/erfassen“ kann: Krebs gilt als Todesurteil und mit einem gebrochenen Bein möchte niemand humpeln - dagegen scheint das Los eines/einer Depressiven fast beneidenswert: man sieht nichts und er/sie könnte ja auch simulieren (vermeintliche Tricks mit sog. Psycho-Macken nähren diese Vorurteile) und das wird von vielen (auch moralisch) verurteilt.
Letztlich ist es vermutlich ähnlich wie bei den Kindern: Angst vor Unbekanntem, mit dem man lieber nicht(s) zu tun hat - das hängt wahrscheinlich auch mit der alten Vorstellung zusammen, dass psychisch Kranke die „Irren“ waren und als solche eingesperrt und sogar getötet/vernichtet (im Nazi-Jargon) wurden.
Ich kenne (noch) Eltern, die sich ihres psychisch kranken Kindes schäm(t)en.
Kann ich dir ganz genau sagen
Hallo Annika,
kann ich dir genau sagen, brauchst dir nur mein Posting unter deinen anzusehen:
weil viel zu viele Hobbypsychologen und Hausfrauenpsychologie hier mitmischt/mitmischen.
Und die verbreiten so viel Mist und so viele falsche Theorien.
Und da der Mensch ein Herdentier ist und die Herde der Hobbypsychologen nicht gerade klein ist, schließen sich viele liebend gerne an, die nur geil drauf sind, an anderen das „Haar in der Suppe“ zu finden - ist doch viel spannender als am Kaffeekränzchen Omas Stickdeckchen anzusehen oder Opas Dias aus dem Kärtenurlaub.
Da wird gefachsimpelt, da wird verdreht, da wird in Schubladen gesteckt und „diagnostiziert“, wo es jedem kompetenten Psychiater die Schuhe ausziehen würde.
Und was dabei herauskommt, ist so eine traurige Suppe von Fehleinschätzungen von Menschen, von Schubladendenken.
Es ist wie mit dem Phänomen „Gerücht“: einer setzt was in die Landschaft, viele fühlen sich berufen, mitzupalavern, und am Ende kommt was ganz anderes raus.
So läuft der Hase mit der Hausfrauenpsychologie.
Die Leidtragenden sind dann eben wirklich psychisch, ich sage mal, lädierte Menschen. Denn nicht jeder, der eine psych. Störung hat, ist gleich geisteskrank oder überhaupt „krank“.
Aber sieh nur, wie oft man solche Menschen dann als „krank“ bezeichnet und behandelt und aburteilt.
Und da diese Hobbypsychologen so viel Scheiße verbreiten, glauben das natürlich viele mehr oder weniger Naive auch noch und stoßen - à la Herdentrieb - ins gleiche Horn.
Herauskommen völlig schizophrene Diagnosen und Urteile, mit denen der jeweilige Betroffene vielleicht null zu tun hat.
Eigentlich sollte da nicht die Betroffenen „verhöhnt“ werden, wie du schreibst, sondern die selbst ernannten „Fachleute“ mit ihren verqueren Urteilen.
Lies nur mal bei mir unten, wie viele sich anmaßen zu wissen, was Borderline-Kriterien am Verhalten eines Menschen sind - da wird dir schlecht.
Außerdem bin ich ohnehin der Meinung, dass nur ein Selbstbetroffener oder ein Fachmann, der sein Handwerk gelernt hat, je wagen kann nachzuvollziehen, was ein Betroffener denkt, fühlt und warum er es tut.
Aber bezeichnenderweise liest du unten auch, dass man ja als Mensch mit einer psych. Störung „in seiner Wahrnehmung gestört“ ist.
Na, klingelts?
Wenn ich in deren Horn stoßen würde, würde ich sagen, DIE gehören in die Borderline-Schublade „schwarz-weiß“: Wahrnehmung? Hallo? Der Mensch hat viele Wahrnehmungsfelder - und es gibt welche, die funktionieren erstaunlich perfekt.
Das ist also meine Meinung, warum Betroffene so verhöhnt werden.
Das ist das Ei, dass ihnen die Hausfrauen-und-Taxifahrerpsychologen ins Nest gelegt haben durch ihre Fachsimpelei und Verbreitung von falschen Thesen, Urteilen usw. - und das was am Ende rauskommt, ist krass und wahrscheinlich wirklich verhöhnenswert.
Aber nicht, weil die Betroffenen „so“ sind, sondern weil die Laienpsychologie sie schlecht redet.
Verhöhnt gehören also nicht die Betroffenen (die am allerwenigsten), dann schon eher die Laien, die Urteile und Diagnosen in die Welt setzen, die aus sämtlichen fachlichen Zusammenhängen gerissen sind, nur weil sie mal irgendwo irgendwas „Psychologisches“ aufgeschnappt haben oder weil sie vielleicht mal - wow! - „Psychologie Heute“ gelesen haben.
Ich denk mir meinen Teil über derlei Subjekte - und seien wir doch mal ehrlich: sie stellen sich doch selbst ein Armutszeugnis aus, darüber können wir doch nur milde lächeln, nicht, Annika?
Gruß,
mipiace
Hi mipiace,
Außerdem bin ich ohnehin der Meinung, dass nur ein
Selbstbetroffener oder ein Fachmann, der sein Handwerk gelernt
hat, je wagen kann nachzuvollziehen, was ein Betroffener
denkt, fühlt und warum er es tut.
so krass würde ich es nicht formulieren, ich bin ehrlich froh um jeden Menschen, der es wenigstens versucht, zu verstehen. Dass das ohne die eigene Erfahrung nicht möglich ist, will ich hier nicht schon wieder breittreten, aber der Versuch ist doch ein Schritt in die richtige Richtung. Das Problem ist vielmehr die fehlende Information der „Allgemeinheit“. Das hast Du ja auch beschrieben - einer erzählt was und die anderen glauben es, weil es eben keiner besser weiß. Das ist schade, aber nicht unbedingt der Fehler derjenigen, die sich informieren wollen.
Aber bezeichnenderweise liest du unten auch, dass man ja als
Mensch mit einer psych. Störung „in seiner Wahrnehmung
gestört“ ist.
Hierzu kann ich nur sagen, dass ich vor wenigen Tagen mein Thera-Tagebuch noch einmal gelesen habe. (Die Therapie wurde im März beendet, ich habe inzwischen einigen Abstand von allem gewonnen und mir geht es wieder gut, was die Depressionen betrifft.) Also, wenn ich nicht wüsste, dass ich das alles selbst geschrieben habe, würde ich es nicht glauben - meine Wahrnehmung WAR gestört. Das hätte mir damals natürlich niemand sagen dürfen, ist aber so. Ich will das jetzt nicht verallgemeinern, kann Dir nur sagen, wie es bei mir war und dass es nicht unbedingt abwägig ist, so eine Behauptung aufzustellen.
Wenn ich in deren Horn stoßen würde, würde ich sagen, DIE
gehören in die Borderline-Schublade „schwarz-weiß“:
Wahrnehmung? Hallo? Der Mensch hat viele Wahrnehmungsfelder -
und es gibt welche, die funktionieren erstaunlich perfekt.
Ja, nur eben nicht immer alle.
Verhöhnt gehören also nicht die Betroffenen (die am
allerwenigsten), dann schon eher die Laien, die Urteile und
Diagnosen in die Welt setzen, die aus sämtlichen fachlichen
Zusammenhängen gerissen sind, nur weil sie mal irgendwo
irgendwas „Psychologisches“ aufgeschnappt haben oder weil sie
vielleicht mal - wow! - „Psychologie Heute“ gelesen haben.
Nein, ich würde es nicht so verallgemeinern - manche hören auch zu, wenn ihnen gesagt wird, dass ihre Vermutungen nicht richtig sind. Das sind dann die guten Freunde, Familienangehörige usw., denen man etwas wert ist. Sie hören zu, bilden sich ihre eigene Meinung dazu, sagen diese wiederum und daraus entsteht, wenn es gut läuft, ein Gespräch zwischen Betroffenem und „Laien“, das genau wie eine Therapie sehr wichtig zum Gesundwerden ist. Vorausgesetzt, der Nicht-Betroffene ist wirklich daran interessiert, dem anderen zu helfen.
Ich denk mir meinen Teil über derlei Subjekte - und seien wir
doch mal ehrlich: sie stellen sich doch selbst ein
Armutszeugnis aus, darüber können wir doch nur milde lächeln,
nicht, Annika?
Diejenigen, die es besser wissen könnten, ignoriere ich einfach. Oder ich rege mich eine Weile über sie auf. Oder ich sage ihnen meine Meinung. Und gut ist.
Grüßlis
Natascha
Hallo,
weil viel zu viele Hobbypsychologen und Hausfrauenpsychologie
hier mitmischt/mitmischen.
ich kann mich dem und Deinen weiteren Ausführungen im Prinzip anschließen, v.a. in Bezug auf das hier
Und da diese Hobbypsychologen so viel Scheiße verbreiten,
glauben das natürlich viele mehr oder weniger Naive auch noch
und stoßen - à la Herdentrieb - ins gleiche Horn.
und das hier
Eigentlich sollte da nicht die Betroffenen „verhöhnt“ werden,
wie du schreibst, sondern die selbst ernannten „Fachleute“ mit
ihren verqueren Urteilen.
Exakt.
Gruß,
Oliver Walter
Hi,
nur kurz:
Depressionen sind da oder nicht, da gibt es kein Anfangs-,
Zwischen- und Endstadium! Vorausgesetzt, man ist sich
überhaupt dieser Krankheit bewusst, bekommt man es trotzdem
nicht mit, wie sie kommen. Sie sind einfach da. Ohne zu
fragen, ohne anklopfen, ohne sich langsam ranzuschleichen.
Nein, das ist nicht richtig. Depressionen verlaufen oft in Phasen, d.h. es gibt bei vielen Depressiven Zeiten, in denen sie depressiv sind, und Zeiten, in denen sie es nicht sind. Depressive Phasen können plötzlich einsetzen (das ist selten) oder über Wochen und Monate schleichend beginnen (das ist häufig).
Du kannst Dich noch umfassender auf der Seite
http://people.freenet.de/oliverwalter/Psychologie/Ps…
über Depression informieren.
Gruß,
Oliver Walter