Warum werden Leute mit psyischen Beschwerden

Hi Oliver,

Nein, das ist nicht richtig. Depressionen verlaufen oft in
Phasen, d.h. es gibt bei vielen Depressiven Zeiten, in denen
sie depressiv sind, und Zeiten, in denen sie es nicht sind.
Depressive Phasen können plötzlich einsetzen (das ist selten)
oder über Wochen und Monate schleichend beginnen (das ist
häufig).

danke für die tolle theoretische Erklärung - aber Du solltest eigentlich wissen, dass das individuelle Empfinden der Depressiven sich nicht unbedingt damit vereinbaren lässt.

Ich habe es selbst so erfahren, dass die Depressionen einfach da waren. Ende aus. Und genauso waren sie einfach wieder weg. Dazwischen ging es mir scheiße. Nicht mehr und nicht weniger. Ich hatte bessere und schlechtere Tage, aber im Grunde ging es mir durchweg mies.

Ähnlich geht es allen depressiven Menschen, die ich kenne, auch wenn die Depris schleichend einsetzen oder sich langsam verabschieden. Natürlich geht das auch - aber wie gesagt, besch***** gehts einem trotzdem währenddessen. Am schlimmsten sind die Stimmungsschwankungen während der „halbguten“ Tage, dann doch lieber durchgehend schlecht oder gut…

Und glaub mir, ich habe ehrlich keinen Bedarf an noch mehr Theorie über Depressionen. Meine Erfahrungen reichen völlig aus, sowohl als Angehörige als auch Betroffene. (Soll kein Vorwurf sein!)

Grüße
Natascha

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P.S.
Habe noch etwas vergessen:

Auch wenn die Depris schleichend einsetzen, meistens will man das doch gar nicht wahrhaben oder bekommt es tatsächlich nicht bewusst mit. Wenn dann der Punkt erreicht ist, an dem es einfach nicht mehr geht, wird es vielleicht deutlich, dass die Depression sich schon längere Zeit angedeutet hat, aber trotzdem ist sie in diesem Moment plötzlich da. So ist es vielleicht etwas besser beschrieben.

Und wenn die Depris langsam wieder gehen, gibt es trotzdem immer wieder Rückschläge, so dass es nicht offensichtlich besser wird. Also macht es auch hier den Anschein (wenn auch nicht so extrem wie am Anfang einer Depression), dass sie „plötzlich“ wieder weg sind. Wenn der Betroffene sich nämlich auf einmal wieder dauerhaft gut fühlt.

Wie gesagt, so habe ich es erlebt und bekomme es immer noch von anderen mit.

Grüße
Natascha

Hi,

ich finde es wichtig, daß man ein Thema nicht nur aus der subjektiven Sicht betrachtet und ausgehend davon dann nicht solche unzutreffenden Behauptungen öffentlich postet.

Grüße,

Oliver Walter

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Hi Oliver,

ich finde es wichtig, daß man ein Thema nicht nur aus der
subjektiven Sicht betrachtet und ausgehend davon dann nicht
solche unzutreffenden Behauptungen öffentlich postet.

aus diesem Grund schreibe ich ja auch dazu, dass ich es so erlebt habe bzw. erlebe. Dass das keine allgemeingültigen Angaben sind, ist mir bewusst, aber genau das ist doch auch eines der Probleme, die hier angesprochen wurden: Die Betroffenen werden nicht gefragt. Und warum viele freiwillig ihre Klappe halten, wird durch so ein Posting wie Dein letztes hier bissl deutlich. Darf ich denn nicht mehr erzählen, wie ich die Depressionen erlebt habe? Soll ich das totschweigen, nur weil es evtl. nicht mit der Theorie harmoniert?

Übrigens habe ich viel über Depressionen gelesen, als ich damit konfrontiert wurde - aber man kann noch so viel theoretisches Wissen darüber haben, das eigene Erleben ist anders. Ich habe in den ganzen Büchern und auf den ganzen Seiten immer wieder gelesen, wie Depressionen sich äußern usw., ich habe es bei meinem damaligen Freund gesehen, habe versucht, es nachzuvollziehen - aber als es mir selbt schlecht ging, habe ich es erst verstanden. Deswegen halte ich es für wichtig, dass nicht ausschließlich auf der Definition beharrt wird, sondern auch individuelle Erfahrungen und subjektives Erleben weitergegeben werden. Und das kommt nunmal nicht zuletzt durch Betroffene und Angehörige zustande.

Grüße
Natascha

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Hallo Oliver

Leider gibt es auch viele studierte Psychologen die die Betroffenen nicht ernst nehmen und in eine Schublade stecken, oder in der Therapie völlig verquere und verletzende Ansichten haben. Wir möchten das Thema hier nicht breit treten aber wir haben das nur allzuoft erlebt! Dass ein Thera z.B. schier ausrastet (wohl gemerkt ein studierter Fachmann), weil eine Beziehung in seinen Augen keine ist, nur weil momentan Sex fehlt usw.

Auch die studierten Fachleute können viel kaputt machen und gerade ihre Meinung und ihr Wissen zählen doch! Und diese Meinung, sofern sie sie dann öffentlich Aussprechen, diskriminiert gerade Betroffene am allermeisten, weil die „Herde“ denen dann nachläuft! Und gnau da haben wir dann diesen Effekt, dass Betroffene abgestempelt und diskriminiert werden, durch Äusserungen im TV von Fachleuten und so. Weil die müssen es ja wissen! Und schwups ist man in einer Schublade der großen Herden gelandet!
Für Menschen die sich wirklich ernsthaft mit der Problematik von anderen auseinandersetzen, ob Freundin oder Kollegin oder wie auch immer, die stecken nicht einfach in Schubladen, sondern fragen wenn sie was nicht verstehen.
Es sind also sicherlich nicht nur die Hobby-,Taxifahrer-, und Hausfrauenpsychologen die Schaden anrichten und dafür sorgen, dass Menschen mit psychischen Störungen diskriminiert werden!

Liebe Grüße

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weil viel zu viele Hobbypsychologen und Hausfrauenpsychologie
hier mitmischt/mitmischen.

Was bist du denn? studierte Psychologin, Psychotherapeutin, oder Ärztin mit weiterführender Ausbildung?

Warum mischt du hier mit?

Warum sind deine Statements besser, als die derer, die du hier angreifst?

Warum weißt du alles so genau und die anderen sind nur Scharlatane?

versteh ich nicht.

verstehst du es selbst?

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Hallo,

weil viel zu viele Hobbypsychologen und Hausfrauenpsychologie
hier mitmischt/mitmischen.

ich kann mich dem und Deinen weiteren Ausführungen im Prinzip
anschließen

Vielleicht solltest Du zweierlei tun:

a) nochmal in den unten noch sichtbaren Thread von Annika alias mipiace schauen und

b) bedenken, daß es hier wohl genügend studierte Fachleute gibt, die im Zweifel falsche Aussagen sogen. Laien korrigieren und

c) bedenken, daß viele Artikel in diesem Brett keineswegs streng psychologische Fachprobleme sind, sondern schlichte „Lebensprobleme“, bei denen keineswegs ein Studium der Psychologie oder Medizin mit der entsprechenden Fachfortbildung notwendig ist, um eine hilfreiche Antwort zu geben - mitunter braucht es da nämlich vielmehr offene Augen und ein wenig Lebenserfahrung.

Gruß,

Malte.

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öffentliche Demonstrationen
Hi

ich finde es wichtig, daß man ein Thema nicht nur aus der
subjektiven Sicht betrachtet

Man sollte auch wissen, daß - außer in a. kriminologisch relevanten b. in lebensgefährdenden Kontexten - niemand je Kontakt zu einem Psychotherapeuten bekäme, wenn es diese subjektive Sicht nicht gäbe.

Und dann stünden solche Statistiker, die keine psychotherapeutische Kompetenz besitzen, mangels statistischen Materials ganz schön im Regen.

und ausgehend davon dann nicht solche unzutreffenden Behauptungen öffentlich postet.

Persönliche Erfahrungen als „unzutreffende Behauptungen“ (a.a.O. als „dummes Zeug“ und „zweifelhaft und wenig überzeugend“) öffentlich zu deklarieren ist genau diese Diffamierung von psychisch Leidenden, von denen hier und a.a.O. die Rede ist. Genau das wollten viele hier einmal öffentlich demonstriert sehen.

q.e.d.

zumal manchmal sogar von psychologisch geschulter Seite noch ganz anderer Schwachsinn öffentlich gepostet wird - auf psychologischen Informationsseiten z.B., oder anonym in transgender performance, um die ihre soziale Kompetenz unter Beweis zu stellen.

Metapher

PS: http://metapher.apk.is-a-geek.net/gallery/

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hallo oliver

das ist aber ein armutszeugnis was du dir hier selber öffentlich austellst… merkst du das nicht?
ist deine subjektive sicht, die du anderen vorwirfst, nicht in dieser hinsicht etwas getrübt?

schiwa

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Solidarität

Eigentlich sollte da nicht die Betroffenen „verhöhnt“ werden,

ich freue mich, dir hierin meine volle Zustimmung geben zu können.

… höchst zweifelhaft und wenig überzeugend
Es ist schlicht nicht wahr …
Es ist unsinnig …
Es ist dummes Zeug …

und jüngst:

unwahre Behauptungen

sowas meinst du doch als Beispiel?

wie du schreibst, sondern die selbst ernannten „Fachleute“ mit ihren ::verqueren Urteilen.

Exakt.

Auch hierin meine volle Zustimmung - mit einem freundlichen Gruß an Herrn Uta

Metapher

PS: ich warte auf Post

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Hi,

Ich habe es auch schon (mehr als einmal) erlebt:

Der Patient (bzw. Klient) hat in die Schublade zu passen. Falls nicht, wird er (bzw. sein Krankheitsbild), solange zurechtgebogen, bis es paßt.
Eine Veränderung der Schublade kommt nicht in Frage, schließlich sind Psychologen keine Schreiner!

zum Thema individuelles Erleben und Posten desselben in diesem Forum:

Ich finde es wichtig, daß hier auch Betroffene ihr Erleben einer Krankheitssituation und ihre Erfahrungen mit Therapeuten und Therapieeinrichtungen posten, damit aus dem Themenkomplex Psychotherapie, welches in der Bevölkerung noch häufig mit dem Etikett „Irrer und Irrenarzt“ versehen wird, ein konkretes Bild wird, unter dem sich der Fragende hier etwas vorstellen kann, was IMHO nicht durch das Herunterbeten von irgendwelchen Nummer mit der dazugehörigen Diagnose erreicht wird.
Außerdem kann damit den Hilfesuchenden gezeigt werden, daß sie nicht alleine sind und daß sie durch eine geeignete Psychotherapie auch Hilfe erfahren können!

Man wird in einem öffentlichen Forum wohl nicht erreichen können, daß hier von Laien auch „Zeug“ niedergeschrieben wird, welches aus der Ratgeberseite der „Neuen Revue“ stammt und außer ein paar unzusammenhängenden Schlagworten nicht viel Hilfreiches enthält. Allerdings scheint mir die „Kompetenz“ einiger Fachleute auch nicht immer hilfreich zu sein.

Viele Grüße
HylTox

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Hi Natatza,

aus diesem Grund schreibe ich ja auch dazu, dass ich es
so erlebt habe bzw. erlebe.

nein, darauf bezog ich mich nicht, sondern auf

„Depressionen sind da oder nicht, da gibt es kein Anfangs-, Zwischen- und Endstadium! […] Sie sind einfach da. Ohne zu fragen, ohne anklopfen, ohne sich langsam ranzuschleichen.“

Sie beginnen nämlich oft schleichend, und vermutlich ist das auch ein Grund dafür, warum der/die Depressive es nicht merkt. Deshalb solltest Du Dich informieren, denn dann wirst Du feststellen, worauf ich mich beziehe.

Darf ich denn nicht mehr erzählen, wie
ich die Depressionen erlebt habe? Soll ich das totschweigen,
nur weil es evtl. nicht mit der Theorie harmoniert?

Ich weiß nicht, von welcher Theorie Du sprichst. Daß Depressionen oft schleichend beginnen, ist keine Theorie, sondern ein Befund. Abgesehen davon kannst Du von Deinen Erfahrungen mit Deiner Depression gern berichten, nur würde ich das nicht so absolut tun, wie Du es beschreibst.

Ich habe in den ganzen Büchern und auf den ganzen

Seiten immer wieder gelesen, wie Depressionen sich äußern
usw., ich habe es bei meinem damaligen Freund gesehen, habe
versucht, es nachzuvollziehen - aber als es mir selbt schlecht
ging, habe ich es erst verstanden.

Sprichst Du mir eigene Erfahrungen ab? Das solltest Du nicht. Du kennst mich nicht.

Deswegen halte ich es für
wichtig, dass nicht ausschließlich auf der Definition beharrt
wird,

Auch über Definitionen habe ich nicht gesprochen.

sondern auch individuelle Erfahrungen und subjektives
Erleben weitergegeben werden.

Ich sagte, „nicht nur aus der subjektiven Sicht …“

Und das kommt nunmal nicht
zuletzt durch Betroffene und Angehörige zustande.

Andere Menschen können andere Perspektiven einbringen.

Grüße,

Oliver Walter

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Hi Oliver,

nein, darauf bezog ich mich nicht, sondern auf

"Depressionen sind da oder nicht, da gibt es kein Anfangs-,
Zwischen- und Endstadium!

das bezog sich auf das sog. „Endstadium“, von dem ich immer noch nicht weiß, wie Oliver-Michael es meinte. Ich habe es so verstanden, dass er es als die Zeit vor einem zwangsläufigen Selbstmord bezeichnet (da davon vorher die Rede war), aber bevor ich etwas in seine Aussage reininterpretiere, wollte ich erst nachfragen.

[…] Sie sind einfach da. Ohne zu
fragen, ohne anklopfen, ohne sich langsam ranzuschleichen."

Sie beginnen nämlich oft schleichend, und vermutlich ist das
auch ein Grund dafür, warum der/die Depressive es nicht merkt.
Deshalb solltest Du Dich informieren, denn dann wirst Du
feststellen, worauf ich mich beziehe.

Wie ich in „P.S.“ geschrieben habe: Natürlich beginnen sie schleichend, nur bekommt man das nicht unbedingt mit (wie Du es selbst sagst) bzw. verdrängt es, wodurch dieses „plötzlich-da-Gefühl“ entstehen kann. (Bei mir war es so. *wiederhol*) Und ich habe mich informiert, auch das habe ich bereits mehrfach geschrieben. Hast Du meine Postings überhaupt richtig gelesen? *fragendguck*

Darf ich denn nicht mehr erzählen, wie
ich die Depressionen erlebt habe? Soll ich das totschweigen,
nur weil es evtl. nicht mit der Theorie harmoniert?

Ich weiß nicht, von welcher Theorie Du sprichst. Daß
Depressionen oft schleichend beginnen, ist keine Theorie,
sondern ein Befund. Abgesehen davon kannst Du von Deinen
Erfahrungen mit Deiner Depression gern berichten, nur würde
ich das nicht so absolut tun, wie Du es beschreibst.

Was meinst Du mit absolut? Was ist daran absolut, wenn ich meine Aussagen auf das von mir Erlebte beziehe? Verstehe ich nicht.

Dein letztes Posting kam bei mir so an, dass meine Erfahrungen so gar nicht gewesen sein können, ich ja eh keine Ahnung hätte und deswegen einfach still sein solle. Deswegen das mit der Theorie, die von Dir - in meinen Augen - über die Erfahrungswerte gestellt wurde. Natürlich ist es wichtig, sich zu informieren - aber halt nicht ausschließlich mittels Büchern oder Webseiten, sondern unbedingt auch bei Betroffenen und Angehörigen.

Ich habe in den ganzen Büchern und auf den ganzen

Seiten immer wieder gelesen, wie Depressionen sich äußern
usw., ich habe es bei meinem damaligen Freund gesehen, habe
versucht, es nachzuvollziehen - aber als es mir selbt schlecht
ging, habe ich es erst verstanden.

Sprichst Du mir eigene Erfahrungen ab? Das solltest Du nicht.
Du kennst mich nicht.

Ich habe von mir gesprochen. Das sollte durch das Wörtchen „Ich“ eigentlich klar sein… Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass es vielen anderen auch so geht. Zumindest erfahre ich auch das immer wieder in meinem Umfeld, die Leute gucken einfach nur verständnislos, auch wenn sie es begreifen möchten. (Nein, auch jetzt spreche ich Dir nix ab, das ist rein auf MEINE Erfahrungen bezogen!)

Deswegen halte ich es für
wichtig, dass nicht ausschließlich auf der Definition beharrt
wird,

Auch über Definitionen habe ich nicht gesprochen.

Es kam bei mir so an, s.o.

sondern auch individuelle Erfahrungen und subjektives
Erleben weitergegeben werden.

Ich sagte, „nicht nur aus der subjektiven Sicht …“

Hier sind wir uns einig.

Und das kommt nunmal nicht
zuletzt durch Betroffene und Angehörige zustande.

Andere Menschen können andere Perspektiven einbringen.

Natürlich, das habe ich nie bestritten. :smile:

Grüße
Natascha

Hi Natatza,

Natürlich beginnen sie schleichend,

solche Sätze sind ist das, was ich mit „absolut“ meine. Denn es stimmt so nicht, was in Deinem Satz steht, sondern: Einige Depressionen beginnen plötzlich, viele schleichend.

Du sagst zwar, daß Du von Deiner persönlichen Erfahrung geschrieben hast, aber leider so, als gelte sie stellvertretend für alle. Deine Erfahrung gilt für Dich und - in gewissem Sinn - noch für ähnliche Erfahrungen anderer Menschen. Deshalb mein Posting (ich mag gerne den Ausgleich und werfe mein Gewicht häufig in die Waagschale, die momentan die leichtere ist).

Dein letztes Posting kam bei mir so an, dass meine Erfahrungen
so gar nicht gewesen sein können, ich ja eh keine Ahnung hätte
und deswegen einfach still sein solle.

O.k., aber so war es nicht gemeint. Es war so gemeint, daß Du nicht aufgrund von Deinen Erlebnissen verabsolutieren solltest.

Deswegen das mit der Theorie, die von Dir - in meinen Augen - über
die Erfahrungswerte gestellt wurde.

Ich habe von keiner Theorie berichtet. Eine Theorie wäre z.B., daß Depression durch erlernte Hilflosigkeit verursacht würde oder erlernte Hilflosigkeit sei. Aber um so etwas ging es ja nicht.

Natürlich ist es wichtig, sich
zu informieren - aber halt nicht ausschließlich mittels
Büchern oder Webseiten, sondern unbedingt auch bei Betroffenen
und Angehörigen.

Wer bestreitet das?

Was ich bestreite, ist, daß Betroffene und Angehörige in allem und jedem immer Recht haben, so wie manche es meinen. Wenn Betroffene und Angehörige immer Recht hätten, dann bräuchten sie keinen Arzt oder Therapeuten. (Wenn hier im Board momentan die Meinung in der Mehrheit wäre, daß Ärzte und Therapeuten immer Recht hätten, würde ich dagegen schreiben - ich bin eben für den Ausgleich).

Allerdings kann ich mir gut
vorstellen, dass es vielen anderen auch so geht. Zumindest
erfahre ich auch das immer wieder in meinem Umfeld, die Leute
gucken einfach nur verständnislos, auch wenn sie es begreifen
möchten. (Nein, auch jetzt spreche ich Dir nix ab, das ist
rein auf MEINE Erfahrungen bezogen!)

Ich sprach meine Erfahrung an. Mir kommt es so vor, als dächtest Du, ich kennte nur Bücher oder Theorien. Manchmal ist es ja persönliche Betroffenheit (wie auch immer die in meinem Fall konkret aussieht), die jemanden sich für ein Thema interessieren läßt.

Auch über Definitionen habe ich nicht gesprochen.

Es kam bei mir so an, s.o.

Warum kommt es bei Dir so an? Weil andere das immer wieder behaupten oder weil ich Psychologe bin?

Ich sagte, „nicht nur aus der subjektiven Sicht …“

Hier sind wir uns einig.

Prima. :smile:

Andere Menschen können andere Perspektiven einbringen.

Natürlich, das habe ich nie bestritten. :smile:

Super. :smile:

Grüße,

Oliver Walter

1 Like

Hi Oliver,

solche Sätze sind ist das, was ich mit „absolut“ meine. Denn
es stimmt so nicht, was in Deinem Satz steht, sondern: Einige
Depressionen beginnen plötzlich, viele schleichend.

okay, hiermit verspreche ich feierlich, nicht mehr unter Zeitdruck zu schreiben. :smile: Hätte es auch anders formulieren können, dass sie so beginnen können.

Du sagst zwar, daß Du von Deiner persönlichen Erfahrung
geschrieben hast, aber leider so, als gelte sie
stellvertretend für alle. Deine Erfahrung gilt für Dich und -
in gewissem Sinn - noch für ähnliche Erfahrungen anderer
Menschen. Deshalb mein Posting (ich mag gerne den Ausgleich
und werfe mein Gewicht häufig in die Waagschale, die momentan
die leichtere ist).

Wenn ich deutlich sage, dass ich von meiner eigenen Erfahrung schreibe, gehe ich davon aus, dass es nicht als allgemeingültig angesehen wird - jedenfalls nicht in Bezug auf Depressionen.

Dein letztes Posting kam bei mir so an, dass meine Erfahrungen
so gar nicht gewesen sein können, ich ja eh keine Ahnung hätte
und deswegen einfach still sein solle.

O.k., aber so war es nicht gemeint. Es war so gemeint, daß Du
nicht aufgrund von Deinen Erlebnissen verabsolutieren
solltest.

Oki.

Deswegen das mit der Theorie, die von Dir - in meinen Augen - über
die Erfahrungswerte gestellt wurde.

Ich habe von keiner Theorie berichtet. Eine Theorie wäre z.B.,
daß Depression durch erlernte Hilflosigkeit verursacht würde
oder erlernte Hilflosigkeit sei. Aber um so etwas ging es ja
nicht.

Wir reden aneinander vorbei, glaube ich. Ich meine theoretisches Wissen.

Natürlich ist es wichtig, sich
zu informieren - aber halt nicht ausschließlich mittels
Büchern oder Webseiten, sondern unbedingt auch bei Betroffenen
und Angehörigen.

Wer bestreitet das?

Es kam wie gesagt bei mir so an, dass Du Literatur als wichtiger betrachtest.

Was ich bestreite, ist, daß Betroffene und Angehörige in allem
und jedem immer Recht haben, so wie manche es meinen. Wenn
Betroffene und Angehörige immer Recht hätten, dann bräuchten
sie keinen Arzt oder Therapeuten. (Wenn hier im Board momentan
die Meinung in der Mehrheit wäre, daß Ärzte und Therapeuten
immer Recht hätten, würde ich dagegen schreiben - ich bin eben
für den Ausgleich).

Natürlich hat niemand immer Recht, es sollte von möglichst vielen verschiedenen Seiten betrachtet werden.

Ich sprach meine Erfahrung an. Mir kommt es so vor, als
dächtest Du, ich kennte nur Bücher oder Theorien. Manchmal ist
es ja persönliche Betroffenheit (wie auch immer die in meinem
Fall konkret aussieht), die jemanden sich für ein Thema
interessieren läßt.

Nein, das dachte und denke ich nicht - aber wie gesagt, ich hatte das Gefühl, dass das, was in den Büchern steht, für Dich gewichtiger ist als das, was ein Depressiver individuell erfährt. War tatsächlich mein Eindruck.

Auch über Definitionen habe ich nicht gesprochen.

Es kam bei mir so an, s.o.

Warum kommt es bei Dir so an? Weil andere das immer wieder
behaupten oder weil ich Psychologe bin?

Wer behauptet was? Ja, kann sein, dass Dein Beruf da mit hineinfließt. Keine Ahnung, warum ich was denke - glaub mir, wenn ich das wüsste, ginge es mir manchmal echt besser. :wink:

Ich sagte, „nicht nur aus der subjektiven Sicht …“

Hier sind wir uns einig.

Prima. :smile:

:smile:

Andere Menschen können andere Perspektiven einbringen.

Natürlich, das habe ich nie bestritten. :smile:

Super. :smile:

Und nochmal :smile: .

Grüße
Natascha

Hallo datafox

leute mit schizophrenie werden nicht verhöhnt.

das glaubst aber auch nur du.
In meiner inzwischen 25-jährigen Berufserfahrung in der Psychiatrie, habe ich das anders gesehen.
Warum das so ist, auch mit anderen psychiatrischen Krankheitsbildern, ist mir eigentlich auch klar.
Es ist eine Angst-Abwehr-Reaktion. Die Gleiche Reaktion, die Menschen daran hindert, sich damit abzufinden, irgendwann einmal sterben zu müssen. „Wenn ich darüber lache,oder nicht darüber nachdenke, wird es mir nicht passieren“.
Und wenn, wie weiter oben geschrieben, ein Chef über die Depression seiner Angestellten „witzelt“, so sehe ich das als reine Angstabwehr.

Gruss

Volker

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Hi Natascha,

okay, hiermit verspreche ich feierlich, nicht mehr unter
Zeitdruck zu schreiben. :smile:

schön. Wenn Du mir auch noch versprichst, bei Leuten, die ebenfalls unter Zeitdruck schreiben, nachsichtig zu sein, dann wäre ich noch glücklicher. :wink:

Hätte es auch anders formulieren können, dass sie so beginnen
können.

Dann hätte ich Dir aber nicht geschrieben … :wink:

Wir reden aneinander vorbei, glaube ich. Ich meine
theoretisches Wissen.

Ah, so. Du meinst, der Arzt, der nicht selbst Krebs hat, kann Krebs nicht heilen? Der Arzt, der nicht selbst Halluzinationen hat, kann Halluzinationen nicht behandeln? Der Arzt, der nicht selbst Alkoholiker ist, kann Alkoholikern nicht beim Entzug und bei der Entwöhnung helfen? Der Arzt, der nicht selbst Depressionen hat, kann Depressiven nicht helfen? Denn er hat ja nur theoretisches Wissen aus Büchern … Meinst Du das?

Es kam wie gesagt bei mir so an, dass Du Literatur als
wichtiger betrachtest.

Der Vorteil der Literatur ist, daß sie komprimiertes Wissen aus Erfahrungen von Menschen mit Menschen wiedergibt. Allerdings kann man als Leser nicht selbst mit den Menschen in Kontakt treten, von ihnen erfahren, wie sie ihre Krankheit / Störung erleben und mit welchen Umständen die Krankheit / Störung bei ihnen konkret einhergeht. Das sind große Nachteile. Aus diesem Grund interessiert mich beides: Lesen von Literatur und persönliche Kommunikation. Ein Beispiel: Ich konnte mir nicht richtig vorstellen, daß Trainings Sozialer Kompetenzen wirklich nützlich sein können, bevor ich so ein Training nicht selbst mit Patienten durchgeführt hatte. Nun weiß ich, daß es nützlich sein kann.

Natürlich hat niemand immer Recht, es sollte von
möglichst vielen verschiedenen Seiten betrachtet werden.

Genau.

Nein, das dachte und denke ich nicht - aber wie gesagt, ich
hatte das Gefühl, dass das, was in den Büchern steht, für Dich
gewichtiger ist als das, was ein Depressiver individuell
erfährt. War tatsächlich mein Eindruck.

Oft ist beides gleich wichtig, weil das Wissen ein Unterschiedliches ist. Wenn ein Depressiver z.B. die Welt v.a. negativ sieht, dann ist das allein schon wichtig für das Verständnis seiner Situation, aber es ist auch wichtig zu sehen, daß die Sichtweise des Depressiven für ihn momentan zwar stimmt, aber nicht nützlich ist, wenn er seine Depression überwinden will. Insofern ist gleichzeitiges Anerkennen und Verändernwollen der negativen Sichtweise immens wichtig. Allerdings ist es nutzlos, zu sagen: „Die Welt ist nicht nur negativ. Du siehst das falsch“. Aber zu sagen: „Ja, Du hast Recht, die Welt siehst Du negativ und weil das so ist, darf ich nichts anderes sagen“ ist ebenfalls nutzlos. Ich sage: „Du siehst die Welt v.a. negativ. Wollen wir ergründen, woran das liegt? Vielleicht ändert sich dadurch Deine Sicht und Du fühlst Dich besser.“ Und ab da kann eine spannende Reise beginnen …

Grüße,

Oliver Walter

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Hi Oliver,

schön. Wenn Du mir auch noch versprichst, bei Leuten, die
ebenfalls unter Zeitdruck schreiben, nachsichtig zu sein, dann
wäre ich noch glücklicher. :wink:

das muss ich mir nochmal überlegen. *g*

Hätte es auch anders formulieren können, dass sie so beginnen
können.

Dann hätte ich Dir aber nicht geschrieben … :wink:

Stimmt. :smile:

Ah, so. Du meinst, der Arzt, der nicht selbst Krebs hat, kann
Krebs nicht heilen? Der Arzt, der nicht selbst Halluzinationen
hat, kann Halluzinationen nicht behandeln? Der Arzt, der nicht
selbst Alkoholiker ist, kann Alkoholikern nicht beim Entzug
und bei der Entwöhnung helfen? Der Arzt, der nicht selbst
Depressionen hat, kann Depressiven nicht helfen? Denn er hat
ja nur theoretisches Wissen aus Büchern … Meinst Du das?

Nein, ich meine, dass der Arzt, der nicht selbst Depressionen hat, es nicht wirklich nachvollziehen und verstehen kann, wie es seinem Patienten geht. Ob er helfen kann, ist eine andere Frage, dafür ist er ja schließlich da. :wink: Er kann mit seinem Wissen helfen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er es wirklich versteht. Mein Therapeut hat mir z.B. sehr gut geholfen, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, dass er mich nicht richtig versteht. Ist ja nicht schlimm. Solange er auf mich eingeht und es versucht zu verstehen, ich mich dort gut aufgehoben fühle und ihm entsprechendes Vertrauen entgegenbringe, hat die Thera auch gute Chancen, etwas zu nützen.

Versteh mich nicht falsch, ich behaupte nicht, dass niemand es verstehen könne - ich kann mir nur nicht vorstellen, dass es jemand tut, der nicht selbst einmal depressiv war.

Der Vorteil der Literatur ist, daß sie komprimiertes Wissen
aus Erfahrungen von Menschen mit Menschen wiedergibt.
Allerdings kann man als Leser nicht selbst mit den Menschen in
Kontakt treten, von ihnen erfahren, wie sie ihre Krankheit /
Störung erleben und mit welchen Umständen die Krankheit /
Störung bei ihnen konkret einhergeht. Das sind große
Nachteile. Aus diesem Grund interessiert mich beides: Lesen
von Literatur und persönliche Kommunikation. Ein Beispiel: Ich
konnte mir nicht richtig vorstellen, daß Trainings Sozialer
Kompetenzen wirklich nützlich sein können, bevor ich so ein
Training nicht selbst mit Patienten durchgeführt hatte. Nun
weiß ich, daß es nützlich sein kann.

Ja, Literatur umfasst meinetwegen das gesamte Krankheitsbild, aber es ist und bleibt nunmal theoretisch. Die eigentliche Härte der Krankheit wird für andere erst deutlich, wenn sie mit einem Betroffenen direkten Kontakt haben. Und wenn dieser dann auch darüber spricht. Wenn ich lese, dass depressive Menschen sich leer und taub fühlen, dann nehme ich es so hin und denke mir: „Sicher nicht schön.“. Wenn aber jemand neben mir sitzt… jemand, der eigentlich immer stark und selbstbewusst durchs Leben gegangen und jetzt nur noch ein heulendes Häufchen ist… wenn dieser mir dann beschreibt, wir leer und taub sich alles anfühlt - das ist etwas völlig anderes.

Literatur ist trocken, es ist wirklich reines Wissen, das vermittelt wird. Das eigentliche menschliche kommt beim Lesen einfach nicht rüber. Und gerade bei solchen nicht-greifbaren Krankheiten wie Depressionen darf das Menschliche eben nicht fehlen. Das meinte ich.

Oft ist beides gleich wichtig, weil das Wissen ein
Unterschiedliches ist. Wenn ein Depressiver z.B. die Welt v.a.
negativ sieht, dann ist das allein schon wichtig für das
Verständnis seiner Situation, aber es ist auch wichtig zu
sehen, daß die Sichtweise des Depressiven für ihn momentan
zwar stimmt, aber nicht nützlich ist, wenn er seine Depression
überwinden will. Insofern ist gleichzeitiges Anerkennen und
Verändernwollen der negativen Sichtweise immens wichtig.
Allerdings ist es nutzlos, zu sagen: „Die Welt ist nicht nur
negativ. Du siehst das falsch“. Aber zu sagen: „Ja, Du hast
Recht, die Welt siehst Du negativ und weil das so ist, darf
ich nichts anderes sagen“ ist ebenfalls nutzlos. Ich sage: „Du
siehst die Welt v.a. negativ. Wollen wir ergründen, woran das
liegt? Vielleicht ändert sich dadurch Deine Sicht und Du
fühlst Dich besser.“ Und ab da kann eine spannende Reise
beginnen …

Jubb.

Grüße
Natascha

Und wenn, wie weiter oben geschrieben, ein Chef über die
Depression seiner Angestellten „witzelt“, so sehe ich das als
reine Angstabwehr.

Und was ist wenn dieser den/diejenige „präsentiert“, als „siehe mal da…“ oder „die müssen wir jetzt glücklich machen“?

Gruss

Volker