Was bedeutet der Text auf d. Hugendubel Tüte?

Ich propagiere natürlich auch die offizielle Rückkehr zur alten Rechtschreibung! Solange dieses Ziel nicht erreicht ist, muß ich immer wieder an die Vernunft apellieren. Daß sinnentstellende Getrenntschreibungen wie z. B. „Verbraucher und Handel wollen wieder verschließbare Verpackungen haben“ symptomatisch sind für die Hirnlosigkeit der gesamten Reform ist ja nicht nur mir klar.

Deshalb und da, wie Du richtig schreibst, die Rechtschreibreform zu allgemein verbreitetem „persönlichem Gutdünken“ bei der Rechtschreibung geführt hat, darf man das gesamte Projekt wohl mit Recht als „komplett gescheitert“ bezeichnen. Eine offizielle Rückkehr zur Rechtschreibung (und damit meine ich naürlich die „alte“) steht also aus.

Hallo,

„Verbraucher
und Handel wollen wieder verschließbare Verpackungen haben“
symptomatisch sind für die Hirnlosigkeit der gesamten Reform
ist ja nicht nur mir klar.

Nein, sie stellen nur klar, dass du dich nicht mit den Regeln auskennst und gegen etwas polemisierst, was es so gar nicht gibt.
–> http://www.neue-rechtschreibung.de/regelwerk.pdf
Seite 33ff

Deshalb und da, wie Du richtig schreibst, die
Rechtschreibreform zu allgemein verbreitetem „persönlichem
Gutdünken“ bei der Rechtschreibung geführt hat, darf man das
gesamte Projekt wohl mit Recht als „komplett gescheitert“
bezeichnen.

Nur solange Ewiggestrige behaupten, sie wüssten es besser.

Gruß
Elke

die neue ß-Regelung macht (sic!) viel mehr Sinn),

Ich habe nie verstanden, wieso die Deutschen (also die
Hauptanwender der deutschen Sprache) sich diesen Schwachsinn
so einfach haben aufdrücken lassen.

Da hast du was nicht verstanden.
Hannes

Falsch verstandene Nostalgie ablegen

„Falsch verstanden“ hast Du da wohl etwas: mit „Nostalgie“ hat das gar nichts zu tun. Ich weigere mich einfach, mir etwas aufdrücken zu lassen, das ich für völlig idiotisch halte. Ok?

und akzeptieren, dass die NDR nicht schlecht ist.

Doch das ist sie. Sehr schlecht sogar. Wie sollte ich sie da akzeptieren? Das wäre doch töricht.

Da hast du was nicht verstanden.

Was denn?

Hallo,

„Falsch verstanden“ hast Du da wohl etwas: mit „Nostalgie“ hat
das gar nichts zu tun. Ich weigere mich einfach, mir etwas
aufdrücken zu lassen, das ich für völlig idiotisch halte. Ok?

Lies doch mal die Regeln!
Die von dir als „Symptom“ monierte Getrenntschreibungsregel existiert so gar nicht.

Hannes hat recht.

Gruß
Elke

ß
Moin,

z.B. die
neue ß-Regelung macht (sic!) viel mehr Sinn

Meinst Du wirklich? Warum? Ich sehe ehrlich gesagt keinen Unterschied zu vorher (in der anwendung natürlich schon, ich spreche von Einfachheit der Regel, falls Du das unter Sinn verstehst).

Gruß

Kubi

Hallo,

neue ß-Regelung macht (sic!) viel mehr Sinn

Meinst Du wirklich? Warum?

Ganz früher habe ich ß „nach Gefühl“ benutzt. Dieses Gefühl (die Verinnerlichtung der Regeln) ging durch 25 Jahre englischer Keyboardbenutzung und weitgehendem „ss“-Schreibens verloren. Und die Regeln der NDR halfen mir da und waren sofort einleuchtend.

Allerdings fehlt mir momentan der Vergleich. Hast du eine Site, wo die alten REgeln beschrieben sind?
Ich werde heute abend oder nach dem WE danach suchen, jetzt fehlt mir die Zeit, aber wenn du schon eine Site kennst, würde mir das die Suche abkürzen.

Gruß
Elke

Nein, sie stellen nur klar, dass du dich nicht mit den Regeln
auskennst und gegen etwas polemisierst, was es so gar nicht
gibt.

Sorry, aber polemisieren tust Du, wenn Du von „falsch verstandener Nostalgie“ (s. o.) schwafelst. Ich habe mir, im Gegensatz zu anderen Leuten, eben NICHT einfach etwas aufdrücken lassen, was ich nicht gutheißen kann.

–> http://www.neue-rechtschreibung.de/regelwerk.pdf
Seite 33ff

Die dortigen Beispiele geben mir Recht. „Bewusstlos schlagen“ statt „bewußtlosschlagen“ ist widersinnig in sich selbst, denn wer kann in bewußtlosem Zustand noch schlagen? Diese widersinnige Bedeutungsvariante wird durch das Zusammenschreiben (Rechtschreibung vor der Deform) von vornherein ausgeschlossen.

Nur solange Ewiggestrige behaupten, sie wüssten es besser.

So viel zum Thema „Polemik“. Warum sollte ich mir etwas aufdrücken lassen, das ich idiotisch finde? Weil es Andere tun? Die darf ich dann wohl entsprechend als „Mitläufer“ bezeichnen.

Da hast du was nicht verstanden.

Was denn?

Na, die ss/ß-Schreibung, wenn du diese, die nun endlich logisch geworden ist, für einen solchen hältst.
Aber das müssen wir hier nicht nochmals aufrollen, im Archiv ist mehr als genug darüber.

Moin,

Allerdings fehlt mir momentan der Vergleich. Hast du eine
Site, wo die alten REgeln beschrieben sind?

Kann ich dir so sagen: s-Laut über silbengrenze -> ss. S-Laut in einer Silbe -> ß.

Darum frage ich mich immer, was daran so viel schwieriger gewesen sein soll als bei der neuen. Wer Silben klatschen kann (geschätzt 99% der Bevölkerung), konnte auch ss/ß richtig schreiben. Jetzt gibt es viel mehr Durcheinander, weil langer/kurzer Vokal und Diphthong nicht für alle klar sind.

Gruß

Kubi

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Na, die ss/ß-Schreibung, wenn du diese, die nun endlich
logisch geworden ist, für einen solchen hältst.

Wie oft sieht man heute folgende Ergebnisse der Verwirrung: '„Gruss“ statt korrekt „Gruß“, „Strasse“ statt korrekt „Straße“, „Tasste“ statt korrekt „Taste“, „Buss“ statt „Bus“ - und so weiter und so fort?!

Letzteres Beispiel dürfte auch Dir klarmachen, daß von „logisch“ keine Rede sein kann, denn „Bus“ wird auch weiterhin „Buss“ gesprochen, aber eben nicht geschrieben.

Die Verwirrung und die Fehler haben durch die „Deform“ zugenommen. Sonst nichts.

Lies doch mal die Regeln!
Die von dir als „Symptom“ monierte Getrenntschreibungsregel
existiert so gar nicht.

siehe unten im Thread.

Wie oft sieht man heute folgende Ergebnisse der Verwirrung:
'„Gruss“ statt korrekt „Gruß“, „Strasse“ statt korrekt
„Straße“, „Tasste“ statt korrekt „Taste“, „Buss“ statt „Bus“ -
und so weiter und so fort?!

Du musst jemand, der in der Schule arbeitet, nicht darüber aufklären, was „man“ an Rechtschreibfehlern alles lesen kann. Wenn du aber meinst, deine Beispiele hätten seit der Reform zugenommen, dann täuschst du dich.

Letzteres Beispiel dürfte auch Dir klarmachen, daß von
„logisch“ keine Rede sein kann, denn „Bus“ wird auch weiterhin
„Buss“ gesprochen, aber eben nicht geschrieben.

Ich sprach von den REGELN zur Schreibung von ss/ß.
Warum man die Abkürzung für „Omnibus“ plötzlich anders schreiben sollte, was hätte das für eine Logik?
Wie vorhin schon gesagt, mit der Lektüre im Archiv zu diesem Problem kannst du Stunden ausfüllen. Ich werde mich dazu weiter nicht mehr äußern.
Neue Argumente gibt es keine, außer dem einen: Inzwischen sind auch die reserviertesten Zeitungen auf die Reform eingeschwenkt.
Hannes

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Hallo Uwe,

p. s.: vielleicht ist es schon aufgefallen: ich schreibe nach
wie vor nach den alten Rechtschreibregeln.

Welche alten Regeln meinst du? Die von 1876 oder die von 1901? Es gibt nicht „die“ alten Regeln. Die Rechtschreibung hat sich seit 1200 Jahren ständig verändert, ob mit oder ohne Reformen. Dass jetzt deine Version, im Vergleich zu den Versionen, die es vorher gegeben hat und denen, die es in Zukunft noch geben wird, das Maß aller Dinge sein soll, kann ich nicht erkennen. Es gibt keinen rationalen Grund dafür, dass innerhalb der ca. 1200 jährigen Geschichte der deutschen Hochsprache genau deine Variante allen anderen überlegen sein soll. Warum auch? Nur weil du damit groß geworden bist?

Das einzige, was ich erkennen kann, ist eine mangelnde Toleranz und fehlender Respekt gegenüber Menschen, die die Sprache anders benutzen als du das gerne hättest.

Das tue ich ganz
bewußt, da ich die neuen für sinnverzerrend und
verwirrungstiftend halte.

Meine persönliche Beobachtung ist, dass diejenigen, die mit den neuen Regeln Probleme haben, diese auch mit der alten Rechtschreibung hatten. Es ist natürlich immer eine gern benutzte Ausrede, seine Schwierigkeiten mit der NDR zu begründen.

Ich möchte hiermit dazu anregen,
ebenso zu verfahren.

Dann bitte Konsequent: Ich möchte dazu anregen, dass wir alle so schreiben, wie Luther geschrieben hat. Das ist ja wohl das mindeste was man verlangen kann.

Gruß
Roland

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Neue Argumente gibt es keine,

Doch: die Verwirrung hat zugenommen, auch wenn Du das Gegenteil behauptest. Man sieht es tagtäglich im Netz.

außer dem einen: Inzwischen sind
auch die reserviertesten Zeitungen auf die Reform
eingeschwenkt.

Ja, leider, denn eine Regelung, die mehrere verschiedene Möglichkeiten zuläßt (die Getrennt- bzw. Zusammenschreibung betreffend) kann nur zu Verwirrung führen. Das ist ein weiterer Vorteil der alten Rechtschreibung: sie ist immerhin eindeutig. Die Blätter gehen halt mit schlechtem Beispiel voran.

Ich bleibe bei meiner alten Rechtschreibung und hoffe, viele, viele tun es mir gleich oder kehren zu ihr zurück, damit Verwirrung und Beliebigkeit diesbezüglich ein bißchen abnehmen und sich wieder mehr Klarheit durchsetzt.

Welche alten Regeln meinst du?

Natürlich die von *vor* der Deform. Und damit es keine weiteren an-den-Haaren-herbeigezogenen und absichtlichen „Mißverständnisse“ gibt: mit „vor“ meine ich „direkt vorher“.

Hi,

Welche alten Regeln meinst du?

Natürlich die von *vor* der Deform.

Wieso „natürlich“? Auch vor der Reform gab es ständig Veränderungen. Ich habe noch in der Schule gelernt, dass der Fris eu r ein Ph oto im Fenster hatte. Irgendwann hatte dann der Fris ö r ein F oto dort stehen. Und nun? Warum nicht dahin zurück, auch wenn das nicht ganz „direkt davor“ war. Schließlich habe ich das mal genau so gelernt.

Und damit es keine weiteren an-den-Haaren-herbeigezogenen und absichtlichen „Mißverständnisse“ gibt: mit „vor“ meine ich „direkt vorher“.

Dahinter verbirgt sich eine ganz konkrete Frage, die du leider nicht beantwortet hast:

Was zeichnet die „direkt vorher“ Variante gegenüber allen anderen Varianten aus? Was macht sie der Variante von 1901 oder irgend einer anderen überlegen? Warum ist genau deine das Maß aller Dinge, warum nicht meine oder die von Luther?

Und noch einmal, (bist du auch nicht drauf eingegangen):

Wo bleibt die Toleranz und der Respekt gegenüber Menschen, die die Sprache anders benutzen als du oder als du das gerne hättest? Warum glaubst du, dass ausgerechnet deine Gewohnheiten (denn um mehr handelt es sich dabei nicht) zum Standard erklärt werden soll? Warum sollen alle anderen Möglichkeiten einfach so ignoriert werden? Nur weil du das so willst?

Gruß
Roland

Ach ja, ich will übrigens nicht wieder zurück!

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Nur weil du das so willst?

tsss tsss. Die Argumente („weil“) hatte ich ja bereits genannt. Die ignorierst Du natürlich geflissentlich, wenn Du behauptest, es gehe mir dabei nur um meine Gewohnheit. *kopfschüttel* Das ist Polemik, kein Argument.

Ach ja, ich will übrigens nicht wieder zurück!

Das Recht, das nicht zu wollen, ist Dir unbenommen! :wink:

Hallo Uwe,

tsss tsss. Die Argumente („weil“) hatte ich ja bereits
genannt. Die ignorierst Du natürlich geflissentlich,

Nein. Ich habe darauf geantwortet. Zur Wiederholung: Meine persönliche Beobachtung ist die, dass diejenigen, die mit den jetzigen Regeln Probleme haben auch schon mit den alten Regeln Probleme hatten.
Schließlich waren die alten Regeln teilweise verwirrender.

*kopfschüttel* Das ist Polemik, kein Argument.

Ich gebe dir Recht, ich habe tatsächlich keine Argumente (außer das mit der Gewohnheit). Deshalb fragte ich nach. Ich versuche es jetzt noch einmal:

Was zeichnet dein Regelwerk aus, dass es allen anderen Möglichkeiten überlegen sein soll, die es davor oder danach gegeben hat. „Verwirrend“ ist für mich nur verwirrend und wenig greifbar. Ich habe die alten Regeln gelernt und benutze nun (mit Ausnahmen) die neuen. Ich finde daran nichts verwirrend. Ich empfinde die Unterschiede als zu gering, als dass dadurch Verwirrung entstehen könnte.

Und - da ich immer noch keine Argumente habe, wieso irgendeine Variante den anderen überlegen sein könnte - stell ich ein weiteres Mal eine Frage, die bisher ebenfalls unbeantwortet blieb:

Was ist mit der Toleranz und dem Respekt vor Menschen, die die Sprache anders benutzen als du bzw. du das gerne hättest?

Und dann möchte ich noch kurz Prof. Dr. Rudi Keller (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) zitieren, denn der hat Argumente, die wir beide vielleicht nicht ignorieren sollten:

Sprachkritik ist […] stets Fremdkritik, Kritik am Sprachgebrauch der anderen. Die Klage „Was schreibe ich doch für ein verwahrlostes Deutsch im Vergleich zu meinen Großeltern“, diese Form der Selbstkritik ist äußerst rar.

Ich kann nur empfehlen, den kompletten Artikel mal in Ruhe durchzulesen:

http://www.joern.de/tipsn133.htm

Gruß
Roland

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