Was bedeutet der Text auf d. Hugendubel Tüte?

Hallo Uwe,

„Falsch verstanden“ hast Du da wohl etwas: mit „Nostalgie“ hat
das gar nichts zu tun. Ich weigere mich einfach, mir etwas
aufdrücken zu lassen, das ich für völlig idiotisch halte. Ok?

Da wird nix aufgedrückt, da wird empfohlen. Du musst dich nicht dran halten, wenn du die NDR doof findest. Genauso solltest du aber auch akzeptieren, dass es Leute gibt (und derer nicht wenige), die die NDR für gut und sogar für (teilweise) besser als die Rechtschreibung davor fanden. Dazu gehöre auch ich.

Es ist mehr als deutlich, dass nur diejenigen wirklich Probleme mit der NDR haben, die vorher die „alte Rechtschreibung“ lernten und mit ihr aufwuchsen. Die Schulkinder, die heute mit der NDR groß werden, haben auch nicht mehr oder weniger Probleme als die Schulkinder von vor 20 Jahren (und wenn, hat das andere Gründe).
Sich über die Reform aufzuregen, ist ein Symptom der Übergangsgeneration und ich hoffe bin sicher, dass sich auch das irgendwann legen wird… schließlich schreibt jetzt ja auch keiner mehr „dem Thiere“ oder „constatirt“, nur weil er das irgendwie logischer und schöner fand.

Aber wie gesagt, du darfst natürlich gerne deine veraltete Rechtschreibung (was anderes ist’s ja nicht) benutzen, daran hindert sich niemand und ich denke, die wenigsten Leute stört das.

Grüße,

  • André
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Hallo, Uwe!
Ich bezweifle jetzt aber schon, ob du wirklich gelesen hast, wogegen du polemisierst.

Die dortigen Beispiele geben mir Recht.

… geben dir Recht? So, groß geschrieben? Und du willst keine Mitläufer sein?
Und im vorigen Posting: „apellieren“? Da bist du ja schon geradezu Vorläufer. (Sorry! Aber das musste sein.)

„Bewusstlos schlagen“

statt „bewußtlosschlagen“ ist widersinnig in sich selbst, denn
wer kann in bewußtlosem Zustand noch schlagen?

Das ist genauso wie mit deinem Beispiel „wieder verschließbar“. Die Regeln (zu den Adjektiven; Link von Elke) sagen:
Im Zweifelsfall schreibt man entsprechend der Betonung; und da wird doch deutlich, ob es sich um „wíederverschließbar“ und „bewússtlosschlagen“ handelt oder um „wieder verschlíeßbar“ und „bewusstlos schlágen“.
Ich halte es für einen Gewinn, wenn in solchen Fällen die Sprache (und nicht die Schreibe) entscheidend ist.
Schönen Gruß!
Hannes

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Hallo,

Doch: die Verwirrung hat zugenommen, auch wenn Du das
Gegenteil behauptest. Man sieht es tagtäglich im Netz.

Woher weißt du, dass diese vermehrt zu lesenden Rechtschreibfehler von der Rechtschreibreform kommen?
Ich behaupte, sie kommen
a) von der Unsicherheit, weil die Reform halbherzig durchgezogen wurde
und
b) davon, dass wir heutzutage viel mehr von Leuten lesen, die nicht beruflich mit Schreiben zu tun haben, aber trotzdem öffentlich schreiben.

Du hast absolut kein Argument gebracht, außer: ich will es aber, weil ich es besser finde, wie früher geschrieben wurde.

Gruß
Elke

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Hallo,

Kann ich dir so sagen: s-Laut über silbengrenze -> ss. S-Laut
in einer Silbe -> ß.

Danke.

Darum frage ich mich immer, was daran so viel schwieriger
gewesen sein soll als bei der neuen. Wer Silben klatschen kann
(geschätzt 99% der Bevölkerung), konnte auch ss/ß richtig
schreiben. Jetzt gibt es viel mehr Durcheinander, weil
langer/kurzer Vokal und Diphthong nicht für alle klar sind.

Vielleicht bin ich die Ausnahme, aber mir ist die neue Regel einleuchtender.

Gruß
Elke

Ich behaupte, sie kommen
a) von der Unsicherheit, weil die Reform halbherzig
durchgezogen wurde

Was Du „halbherzig durchgezogen“ nennst, war das Resultat aus Protesten von Sprachwissenschaftlern, Autoren, Publizisten, Lehrern etc. einerseits und auch wohl Erkenntnissen der Macher über ihr eigenes Machwerk, von dem sie sich später selbst distanzierten. Sie sahen, daß es nichts taugte, daß es schlecht war.

Ich weiß daß jetzt einige sagen werden, daß ich meiner vorherigen Argumentation selbst widerspreche, da ich vorher sagte, daß die neuen Regelungen von großen Teilen der Bevölkerung protestlos übernommen wurden. Ich meinte damit (falls ich das noch nicht klargemacht hatte) eben vor allem das Gros der Bevölkerung und nicht die beruflich-mit-Sprache-zu-tun-Habenden.

Zurückgenommen wurde das Machwerk der Reform bislang nur aus Kostengründen nicht (wirtschaftliche Gründe) und da viele Beteiligte befürchten, dann ihr Gesicht zu verlieren.

Hier nachzulesen:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Reform_der…

und
b) davon, dass wir heutzutage viel mehr von Leuten lesen, die
nicht beruflich mit Schreiben zu tun haben, aber trotzdem
öffentlich schreiben.

Das mag sein. Mögliherweise auch um nicht von der widerlichen Polemik, als „Ewiggestrige“ bezeichnet zu werden, wie es übrigens mir hier im Artikelbaum ebenfalls widerfuhr, beeilten sich viele Leute mit der eigenen Anpassung an das vor allem bis 2006 wirklich unsägliche Regelwerk.

Du hast absolut kein Argument gebracht, außer: ich will es
aber, weil ich es besser finde, wie früher geschrieben wurde.

Sorry, aber das ist absoluter Blödsinn!

Hallo, Uwe!
Ich bezweifle jetzt aber schon, ob du wirklich gelesen hast,
wogegen du polemisierst.

Die dortigen Beispiele geben mir Recht.

… geben dir Recht? So, groß geschrieben? Und du willst keine
Mitläufer sein?

Bin ich nicht. Allerdings bin ich auch nicht perfekt und das war schlicht ein Lapsus, an dem Du zu weiden Dich beliebst… :wink:

Und im vorigen Posting: „apellieren“? Da bist du ja schon
geradezu Vorläufer. (Sorry! Aber das musste sein.)

??? Sorry, das hab ich jertzt nicht verstanden. Bitte um Erklärung.

„Bewusstlos schlagen“

statt „bewußtlosschlagen“ ist widersinnig in sich selbst, denn
wer kann in bewußtlosem Zustand noch schlagen?

Das ist genauso wie mit deinem Beispiel „wieder
verschließbar“. Die Regeln (zu den Adjektiven; Link von Elke)
sagen:
Im Zweifelsfall schreibt man entsprechend der Betonung; und da
wird doch deutlich, ob es sich um „wíederverschließbar“ und
„bewússtlosschlagen“ handelt oder um „wieder verschlíeßbar“
und „bewusstlos schlágen“.
Ich halte es für einen Gewinn, wenn in solchen Fällen die
Sprache (und nicht die Schreibe) entscheidend ist.

Ja, die Schreibe sollte sich da nach der Sprache richten. Wa ist aber, wenn sich, da erlaubt, die Getrenntschreibung durchsetzt und in deren Folge immer mehr Menschen beginnen, auch falsch zu betonen? Dann geht diese Bedeutungsvariabilität möglicherweise für immer aus der deutschen Sprache verloren!

Hallo,

Du hast absolut kein Argument gebracht, außer: ich will es
aber, weil ich es besser finde, wie früher geschrieben wurde.

Sorry, aber das ist absoluter Blödsinn!

Sondern?
Du lieferst noch immer nicht ein einziges Argument, außer Leute aufzuzählen, die die NDR auch nicht mögen.

Elke

Beibehaltung der Regeln weils weniger kostet…

Du lieferst noch immer nicht ein einziges Argument, außer
Leute aufzuzählen, die die NDR auch nicht mögen.

*kopfschüttel* ich erwähnte bereits den sinnentstellenden Charakter der Getrenntschreibung, die immerhin auch weiter erlaubt ist, nachdem 2006 die „Obligativität“ ihrer Anwendung in eine „Optionalität“ umgewandelt wurde. Eben auch diese Optionalität ist fatal, weil sie die Sinnverzerrung fördert, Beliebigkeit ermöglicht und Verwirrung stiftet.

Meinst Du, das Einführen des unsäglichen Regelwerks ist ohne Folgen geblieben? Was meinst Du, warum es zu größten Teilen zurückgenommen werden mußte? Hast Du gelesen, was „die Wirtschaft“ dazu sagt? Wenn ich das schon lese: „aus geschäftlichen Gründen“ will sie die Regeln beibehalten - da geht es nicht mehr um die Sprache sondern um Geld! Siehst Du: DAS ist nur eine der Folgen.

Sorry, aber da sträubt sich gewaltig etwas sich mir!

Und im vorigen Posting: „apellieren“? Da bist du ja schon
geradezu Vorläufer. (Sorry! Aber das musste sein.)

??? Sorry, das hab ich jertzt nicht verstanden. Bitte um
Erklärung.

Aber Uwe! Jetzt zwingst du mich, meine humorvolle gemeinte Entschuldigung, weil ich einen vermeintlichen Vertipper ernstgenommen habe, zurückzunehmen.
Das Wort „appellieren“ (aus lat. ad-pellare) schrieb, schreibt und wird man hoffentlich immer schreiben mit -pp-. Du nimmst du eine Reform vorweg, bist also nicht Mit-, sondern Vorläufer.
Hannes

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Kann ich dir so sagen: s-Laut über silbengrenze -> ss. S-Laut
in einer Silbe -> ß.
Darum frage ich mich immer, was daran so viel schwieriger
gewesen sein soll als bei der neuen. Wer Silben klatschen kann
(geschätzt 99% der Bevölkerung), konnte auch ss/ß richtig
schreiben. Jetzt gibt es viel mehr Durcheinander, weil
langer/kurzer Vokal und Diphthong nicht für alle klar sind.

Hi,

Kubi!

Das ist jetzt wieder diese verfluchte falsche Argumentation mit der SCHREIBE.
Wer Ohren hat, zu hören (auf die SPRACHE nämlich), der HÖRT ß oder ss.
ss: wie jeder Doppelkonsonant als SCHREIBzeichen für die GESPROCHENE Vokalkürzung, ß als Zeichen für ein STIMMLOS GESPROCHENES s nach langem/offenem Vokal („scharfes“ s im Gegensatz zum gewöhnlichen stimmlosen s).
Also: Rösser, Rose, Straße!
Kommt das Unverständnis für die Schreibung aus der falschen AUSSPRACHE des Deutschen?
Hannes

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Achso! Danke für die Erklärung! :smile:
Das liegt bei mir daran, daß ich zuweilen längerfristig dem deutschen Sprachraum (und damit der RS-Deform) entfliehe :wink: hin zum spanischen. Dort heißt das Verb ähnlicher Bedeutung „apelar“.

Sorry, aber da sträubt sich gewaltig etwas sich mir!

Das hat nämlich zynischen Charakter. Man hat eingesehen, daß das Regelwerk nichts taugt, aber jetzt lassen sie das Kind im Brunnen, denn es herauszuholen wäre viel zu teuer. Sie, die es selber hineinwarfen!

„Verwirrend“ ist für mich nur verwirrend und
wenig greifbar. Ich habe die alten Regeln gelernt und benutze
nun (mit Ausnahmen) die neuen. Ich finde daran nichts
verwirrend. Ich empfinde die Unterschiede als zu gering, als
dass dadurch Verwirrung entstehen könnte.

Selbst (die) Macher des Regelwerks haben ja inzwischen begriffen, daß dieses „Mist“ war. Was meinst Du, warum schon so viel des Unsinns zurückgenommen werden mußte? Übrig bleiben z. B. Optionalitäten hinsichtlich der Zusammen- bzw. Getrenntschreibung, die ein Potential zur Förderung von Verwirrung und Beliebigkeit haben. Vorher war es besser, denn erstens ist das Zusammenschreiben aufgrund der dadurch entstehenden speziellen Sinnhaftigkeiten in den meisten Fällen geboten, zweitens besteht die Gefahr, daß die erwähnten speziellen Sinnhaftigkeiten durch eine Getrenntschreibweise verlorengehen, denn nicht nur die Schrift paßt sich potentiell der Sprache an, sondern zu einem gewissen Teil auch umgekehrt, das behaupte ich jetzt einfach mal, wobei ich denke, daß mir Sprachwissenschaftler dies bestätigen würden. Mit anderen Worten: gesprochene und Geschriebene Sprache beeinflussen sich gegenseitig.

Die Getrenntschreibe hat in der gesprochenen Sprache nun aber eigentlich gar kein natürliches Pendent, weshalb zu befürchten ist, daß sie sich hier künstlich (in der gesprochenen Sprache) ein solches erzeugt (!) und dieses die bedeutungsreichere Variante (des Zusammenschreibens) im Laufe der Zeit verdrängt. Ggf. auch über den Umweg der Verwirrung durch die in der RSR-Reform von 2006 eingeführte Optionalität der Schreibweise.

Was ist mit der Toleranz und dem Respekt vor Menschen, die die
Sprache anders benutzen als du bzw. du das gerne hättest?

Was soll damit sein? Ich sehe mich nicht veranlaßt, auf diese Frage zu antworten, denn sie stellt für mich eine implizite Unterstellung dar, meine Kritik würde es an Toleranz und Respekt gegenüber Andersdenkenden bzw. „Anderssprechenden“ fehlen lassen. Du sagst das nicht direkt, aber schon allein die Frage legt diesen Standpunkt zumindest nahe. So muß ich denn zurückfragen: wie kommst Du überhaupt dazu, mir eine solche Frage zu stellen? Was veranlaßt Dich dazu?

Ich kann nur empfehlen, den kompletten Artikel mal in Ruhe
durchzulesen:

http://www.joern.de/tipsn133.htm

Habe ich getan und fand ihn sehr lesenswert (danke!), weshalb ich Dir auch hier einen Stern gegeben habe. Meine bereits vorher und auch oben vorgebrachten Argumente ficht all das gar nicht an.

Dir sollte zu denken geben, daß eine komplette Rücknahme der RSR aus folgenden Gründen bislang unterblieb:

  • finanzielle Verluste (Unwirtschaftlichkeit) auf seiten der Wirtschaft, die sich bereits frühzeitig und wohl, um nicht als „rückständig“ zu gelten, die Regeln zur Anwendung brachte

  • Vermeidung eines Gesichtsverlustes vieler Beteiligter

Nachzulesen z. B. hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtschreibreform_1996

Gruß, Uwe

Hallo Uwe,

das Zusammenschreiben

Natürlich darfst du dir jetzt irgendetwas herauspicken, was deiner Meinung nach früher besser war. Du darfst auch ignorieren, was heute besser sein könnte. Kein Problem für mich. Aber schreib doch einfach so, dass es demjenigen, dem du etwas mitteilen möchtest, verständlich ist. Niemand wird gezwungen irgendeine Schreibweise ausschließlich zu nutzen. Es gibt kein Gesetz, welches dir verbietet so zu schreiben, wie du das willst.
Die Sprache änderte sich stets kontinuierlich und wird das auch weiterhin tun. Dazu braucht es keine Reformen und auch keine Umkehrung von Reformen (s. mein Beispiel mit Friseur und Photo). Es ist in meinen Augen sinnlos die Regeln aufgrund eines willkürlichen Datums (z.B. 1996) nun für festzuschreiben zu wollen. Das ist genauso, als versucht jemand einen Pudding an die Wand zu nageln.

Ich fand die Reform ebenfalls überflüssig und fände jetzt eine Rückkehr genauso überflüssig. Die Entwicklung geht weiter und was die Mehrheit der Schreiber als angenehm, sinnvoll oder effizient empfinden, wird sich durchsetzen. Alles andere wird verloren gehen. So funktioniert das in allen Sprachen. Ich habe doch geschrieben, dass ich die NDR zwar anwende, aber eben auch mit Ausnahmen, also nicht durchgängig. Und wo ist nun das Problem? Wer hindert mich daran das so zu tun?

Was ist mit der Toleranz und dem Respekt vor Menschen, die die
Sprache anders benutzen als du bzw. du das gerne hättest?

Was soll damit sein?

Gut, ich versuche es dir zu erklären.
Man sollte vor Menschen mit ihren Eigenheiten Respekt haben. Zu ihren Eigenheiten gehört auch ihre Sprache. Es gibt Fachsprachen, Jugendsprachen, regionale Eigenheiten, Dialekte und die Umgangssprache. Menschen unterscheiden sich nicht nur durch ihr Äußeres sondern eben auch durch ihre Sprache und wollen das auch so.

Man kann die Dinge auf ganz verschiedene Weise ausdrücken. Dabei ist die hochdeutsche (Schrift-)Sprache nur eine der Möglichkeiten, aber bestimmt nicht die einzige und auch nicht die, die allen anderen Möglichkeiten überlegen ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Umgangssprache

Es ist nicht erstrebenswert, dass wir morgen alle anfangen eine normierte Einheitssprache zu sprechen und dann noch genau die, die du favoriserst. Das will kein Mensch. Es ist gerade die Vielfalt im deutschen Sprachraum, die so fasziniert und die sollte man eher fördern als sich darüber Lustig zu machen.

Deshalb ist ein Naserümpfen über den unterschiedlichen regionalen Gebrauch des Dativs, über die „inflationäre“ Anwendung des Plusquanperfekts in anderen Teilen Deutschlands, über Unterschiede in der Handhabung des Fugen-s usw. völlig fehl am Platz. Dein Verhalten erinnert mich an jemanden, der hier mit missionarischem Eifer durch die Bretter pflügt und permanent darauf hinweist, was alle anderen aus seiner Sicht so falsch machen und selbst genau weiß, was für die Menschheit gut und richtig ist. Und deshalb fragte ich wo deine Toleranz bleibt gegenüber Menschen, die die Sprache anders benutzen als du bzw. die die Sprache anders benutzen als du das gerne hättest.

Gruß
Roland

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Moin Hannes,

ss: wie jeder Doppelkonsonant als SCHREIBzeichen für die
GESPROCHENE Vokalkürzung, ß als Zeichen für ein STIMMLOS
GESPROCHENES s nach langem/offenem Vokal („scharfes“ s im
Gegensatz zum gewöhnlichen stimmlosen s).
Also: Rösser, Rose, Straße!

Nun sind dies allerdings gerade Wörter, wo sich nichts zwischen alt und neu geändert hat :smile:
Aber jedenfalls geht es doch nur darum, eine einfache Regel für die Schreibung des [s] zu finden. Phonetisch ist die deutsche Schreibung ohnehin nicht, sonst müßte man tatsächlich auch Kassten oder Buß schreiben. Und für die korrekte Unterscheidung von ss und ß tat’s die Silbengrenzenregel mindestens genausogut wie die kurz/lang-Regel.

Kommt das Unverständnis für die Schreibung aus der falschen
AUSSPRACHE des Deutschen?

Eher nicht, jedenfalls nicht in diesen Fällen. Ich sehe jedenfalls keinen Vorteil in der neuen Variante.

Gruß

Kubi

Hallo Kubi,

noch einer, der jetzt auf dich einredet :wink:

Ich sehe
jedenfalls keinen Vorteil in der neuen Variante.

Das muss aber dann an deinem „Sehvermögen“ liegen, denn die neue Regel ist einfacher und logischer und zwar deshalb, weil deine Regel überflüssig geworden ist.

Ich benutze aus bestimmten Gründen seit einigen Jahren die neuen Regeln und kann dir versichern, dass ich nicht mehr zurück will, obwohl ich mit den alten groß geworden bin.

Der Grund ist folgender:
Wenn ich mir (nach der alten Regel) die Wörter „Roß“ und „Rösser“ betrachte, so fällt auf, dass es unterschiedliche Schreibweisen für diese beiden Wörter gibt, obwohl sie den gleichen Stamm haben und der enthaltene s-Laut gleich klingt. Irgendwie verwirrend und unlogisch. Also muss eine Regel her, damit man die beiden Wörter in der Schriftsprache unterscheiden kann. (Ehrlich gesagt, hatte ich ganz vergessen, dass es diese Silbenregel mal gegeben hat, da bei der NDR eben keine Regel notwendig ist, um regelgerecht schreiben zu können.)

Aber weiter: Man muss erstens wissen, dass es eine Silbenregel gibt und zweitens muss man sie noch richtig anwenden können.
Wenn ich mir die Wörter Roß, Rösser und Roßkur anschaue, so kommt garantiert der ungeübte Regelkenner ins Schleudern. Wenn ich aber diese Silbenregel gar nicht brauche, noch nicht einmal von deren Existenz irgendetwas weiß, so werde ich heute diese Wörter immer regelrecht schreiben können, nämlich nach Gehör: Ross, Rösser und Rosskur oder auch Rosse im Unterschied zur Rose oder Soße.

Vielleicht solltest du dich einfach mal drauf einlassen und rein nach Gehör schreiben. Ich bin fast sicher, so nach ein, zwei Jahren, wenn du die Silbenregel vergessen hast, willst du auch nicht mehr zurück. Auf jeden Fall gibt es einen Vorteil für die neuen Regeln, auch wenn du diese nicht sehen kannst.
Gruß
Roland

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Moin,

noch einer, der jetzt auf dich einredet :wink:

Na wie schön. Viel Feind, viel Ehr’, heißt es doch glaube ich. :smile:

Das muss aber dann an deinem „Sehvermögen“ liegen,

Tststs…

denn die
neue Regel ist einfacher und logischer und zwar deshalb, weil
deine Regel überflüssig geworden ist.

Sehe ich anders.

Ich benutze aus bestimmten Gründen seit einigen Jahren die
neuen Regeln und kann dir versichern, dass ich nicht mehr
zurück will, obwohl ich mit den alten groß geworden bin.

Ich habe mir die neue angeschaut und beschlossen, doch lieber bei der alten zu bleiben.

Wenn ich mir (nach der alten Regel) die Wörter „Roß“ und
„Rösser“ betrachte, so fällt auf, dass es unterschiedliche
Schreibweisen für diese beiden Wörter gibt, obwohl sie den
gleichen Stamm haben und der enthaltene s-Laut gleich klingt.

Das hast Du bei „Bus“ und „Busse“ auch.

Irgendwie verwirrend und unlogisch.

Nicht mehr als viele andere Phänomene der sprache.

da bei der NDR eben
keine Regel notwendig ist, um regelgerecht schreiben zu
können.)

Doch: kurze Vokale -> ss, lange/Diphthonge -> ß

Aber weiter: Man muss erstens wissen, dass es eine Silbenregel
gibt und zweitens muss man sie noch richtig anwenden können.

Nicht mehr als bei der neuen auch.

Wenn ich mir die Wörter Roß, Rösser und Roßkur anschaue, so
kommt garantiert der ungeübte Regelkenner ins Schleudern.

Wenn ich mir anschaue, wie viele Leute auch nach den neuen Regeln ss und ß verwechseln, hat sich daran nichts geändert.

Wenn
ich aber diese Silbenregel gar nicht brauche, noch nicht
einmal von deren Existenz irgendetwas weiß, so werde ich heute
diese Wörter immer regelrecht schreiben können, nämlich nach
Gehör: Ross, Rösser und Rosskur oder auch Rosse im Unterschied
zur Rose oder Soße.

Nur weil Du die entsprechende Regel kennst.

Vielleicht solltest du dich einfach mal drauf einlassen und
rein nach Gehör schreiben.

Du wirst lachen, das mache ich schon seit -zig Jahren.

Ich bin fast sicher, so nach ein,
zwei Jahren, wenn du die Silbenregel vergessen hast, willst du
auch nicht mehr zurück.

Das bezweifle ich stark, denn wie gesagt: auch die vorherige Aufteilung war genauso intuitiv, da die Verteilung der Laute innerhalb einer Silbe bzw. über die Silbengrenze hinweg auch ohne Kenntnis der Regel erfaßt werden konnte. Ich habe das immer richtig gemacht, obwohl ich die Regel erst recht spät kennen lernte.

Auf jeden Fall gibt es einen Vorteil
für die neuen Regeln, auch wenn du diese nicht sehen kannst.

Du hast mich noch nicht überzeugt. Wie ich oben darzulegen versucht habe, ist das scheinbare intuitive Beherrschen nach Vokallänge auch nur möglich, wenn man diese Regel kennt - denn sonst weiß man ja eben nicht, daß nach kurzen Vokalen ein ss folgen muß.

Wenn Du also mal darüber nachdenkst, wirst Du feststellen, daß sich nichts verbessert hat und die Leute nur durch die neue Regelung verwirrt werden.

Gruß

Kubi

Hallo Kubi,

Das muss aber dann an deinem „Sehvermögen“ liegen,

Tststs…

Ich werde das Gefühl nicht los, dass man einem Blinden die Farben erklären soll :wink:

Ich habe mir die neue angeschaut und beschlossen, doch lieber
bei der alten zu bleiben.

Ja, angeschaut. Aber wahrscheinlich nicht wirklich drauf eingelassen.

Doch: kurze Vokale -> ss, lange/Diphthonge -> ß

Ja, genau, das ist es doch, lieber Christian. Ich höre „Hase“ (mit aaahh) und weiß (weil ich es höre), dass nach dem H ein a kommt. Ich höre „Baum“ (mit b) und weiß (also höre), dass das Wort mit B anfängt, ich höre Roßkur (einen kurzen Vokal mit anschließendem s) und weiß nicht wie es geschrieben wird (mit ss oder ß). Jetzt muss ich eine Regel kennen und diese richtig anwenden, damit ich weiß, dass es mit ß geschrieben wird, aber hören kann ich das nicht).
Das ist so wie mit dem Photo und dem Foto. Ich höre ein f, weiß aber nicht wie es geschrieben wird (auch wenn ich selbstverständlich wissen muss, wie man ein f oder ein ph schreibt). Ich muss es lernen. Würde man grundsätzlich den f-Laut auch mit f schriftlich wiedergeben, muss man nichts zusätzlich lernen. Du verstehst?

Und nun NDR: Ich höre Rosskur und weiß (weil ich einen kurzen Vokal höre), dass es mit ss geschrieben wird, ich höre Rose und weiß (weil ich ein stimmhaftes s höre), dass es mit s geschrieben wird und ich höre Straße und weiß (weil ich einen langen Vokal und ein stimmloses s höre), dass es mit ß geschrieben wird.
Jegliche Zusatzregel, die sich auf Silben bezieht und die ich auswendig lernen muss, wird damit überflüssig.
Oder noch anders ausgedrückt: ich brauche nur eine Regel Laut -> Buchstabe, bei dir brauch ich zwei Regeln: Laut -> Buchstabe + Silbenregel.

Das man einem Laut einen Buchstaben (oder eine Buchstabenkombination zurordnen muss, ist natürlich selbstverständlich. Das muss man mal gelernt haben. Das gilt natürlich für beide Systeme.

Aber mir ist schon klar, dass auch ich dich nicht überzeugen kann. Aber das macht nichts. Nach etwa 30 Jahren alter Regel und nun mehr als 10 Jahre neuer Regel, weiß ich, dass das für mich (wie für viele andere) die sinnvollere und logischere Variante ist.

Gruß
Roland

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Moin moin,

Ich werde das Gefühl nicht los, dass man einem Blinden die
Farben erklären soll :wink:

Oder eher einem Sehenden Deine eigenen Farben erklären…:wink:

Ja, angeschaut. Aber wahrscheinlich nicht wirklich drauf
eingelassen.

Nein, weil mir das Beschäftigen damit schon gereicht hat. Das ganze Chaos mit der Zusammenschreibung, Großschreibung, falschen Etymologien, inkonsequenten Änderungen usw hat mich überzeugt, es zu lassen. Nun gebe ich zu, daß der Großteils des Blödsinns wieder rückgängig gemacht wirde, aber ich ssehe immer noch keine ausreichende Verbesserung, die mich zum Umsteigen verleiten könnte.

ich höre Roßkur (einen kurzen Vokal mit
anschließendem s) und weiß nicht wie es geschrieben
wird (mit ss oder ß). Jetzt muss ich eine Regel kennen und
diese richtig anwenden, damit ich weiß, dass es mit ß
geschrieben wird, aber hören kann ich das nicht).

Doch. Ich höre Roß-kur, mit einem scharfen s in einer Silbe und weiß, daß ich ein „ß“ brauche. Ich höre Rös-ser mit einem s über zwei Silben und weiß, daß ich ein „ss“ brauche.

Und nun NDR: Ich höre Rosskur und weiß (weil ich einen kurzen
Vokal höre), dass es mit ss geschrieben wird,

Nur, weil du die Regel kennst, daß nach kurzem Vokal „ss“ geschrieben wird.

ich höre Straße und weiß (weil ich einen
langen Vokal und ein stimmloses s höre), dass es mit ß
geschrieben wird.

Weil du die entsprende Regel kennst. Es ist ganz genau dasselbe wie früher.

Wie du es auch drehst und wendest, es hat sich am Prinzip nichts geändert: du hörst ein scharfes „s“ und weißt aufgrund einer Regel, wie dieses in dem gegebenen Kontext zu schreiben ist. Bei der ADR war der Kontext die silbengrenze, nach der neuen ist es die Länge des vorhergehenden Vokals. Und bei beiden bleibt die Ungereimtheimt, daß das scharfe s oft genug auch einfach nur „s“ geschrieben wird.

Wies schriebst du sinngemäß: ich weiß, daßß dich das nicht überzeugen wirst, aber ein eingehendes Beschäftigen mit den Änderungen bei der Rechtschreibung zeigt ein paar Verbesserungen, ein paar Verschlechterungen und vieles, wo einfach nur neu definiert wurde, ohne daß sich wirklich das Prinzip geändert hätte. Das reicht mir nicht zum Umsteigen.

Gruß

Kubi