Was bringt es den Blüten?

Hi, wenn die Bienchen zu den Blüten fliegen, dann bekommen die Bienchen ja den Nektar.

Aber was bringt es den Nicht-Obstpflanzen?

Ich mein, was haben die Blüten davon, wenn die Bienchen kommen?

Danke für Hilfe.

Alle werden bestäubt, befruchtet und können sich weiter vermehren.

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Servus,

die Insekten bringen Pollen von einer Blüte zu den Stempeln von anderen. Das vermeidet das Entstehen von Inzuchtlinien.

Schöne Grüße

MM

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Ebenso wichtig ist der Pollen, der für die Aufzucht des Bienen-Nachwuchses benötigt wird: Video „Höseln“ von die-honigmacher.de

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Hmm…

Zwei gleiche, nebeneinander stehende Pflanzen sind oft eng miteinander verwandt, die eine ist oft eine „Elternpflanze“, wenn man so will.
Die Bienen werden minutenlang immer wieder alle Blüten dieser beieinanderstehenden Pflanzen absuchen, und dabei viel „Inzucht“ betreiben. Vielleicht fliegt die Biene nach dem Abladen im Bienenstock dann dochmal zu anderen Pflanzen dieser Art, wo sie ebenfalls Pollen hinterlässt, der dann nicht zu Inzucht führt.

Also, einerseits tragen Bienen den Pollen über weite Entfernungen, andererseits müssten da andere Mechanismen sein, die eine Inzucht-Befruchtung verhindern. Wie das geht, wüsste ich jetzt auch gerne.

Servus,

generell streuen Pflanzen genetisch ziemlich breit, so dass es recht aufwändig ist, Inzuchtlinien dort herauszuarbeiten, wo sie für die Hybridzucht erwünscht sind - da gibt es annähernd akrobatische Übungen, Mais werden die Griffel von Hand abgeschnitten, damit sie (als Windbestäuber) ja keinen fremden Pollen erwischen; ich meine, mit Kartoffeln seien Züchter auch schon auf Nordseeinseln tätig gewesen, damit ja keine Biene mit „falschen“ Pollen daherkommt… .

Es genügt, wenn immer mal wieder einzelne „fremde“ bei der Bestäubung im Spiel sind, um bei einer Pflanzenart Inzuchtdefekte zu vermeiden - das kann man an den Kultursorten von Stangenbohnen und Tomaten recht hübsch sehen: Die meisten Bestäubungen finden da nicht mal nur an benachbarten, sondern „intern“ an der selben Pflanze statt - immer mal wieder ein einzelnes „Fenster nach draußen“ reicht.

Zur Illustration der sehr breiten genetischen Streuung innerhalb einer Art in der Botanik kann vielleicht Brassica oleracea dienen, bei der im Zuge der Kultivierung sehr stark verschiedene Phänotypen (die als Sorten auch stabile Linien bilden und nicht wieder „zurückmendeln“) selektiert wurden.

Schöne Grüße

MM

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Sie werden ebenso befruchtet, wie die Obstpflanzen. Das ist ja der Sinn und Zweck des ganzen und nicht, dass wir auch was davon haben.

@Aprilfisch

Danke!

Aber was bringt es der Pflanze?

Die Blüte ist doch eh da!

Was hat die Blüte jetzt davon, ob sie bestäubt ist oder nicht?

Im Ernst?
Nur eine bestäubte Blüte vermag eine Frucht bzw. Samen zu entwickeln. Ohne Bestäubung kann sich eine Pflanze nicht (über Samen) vermehren.

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OK also erst durch die Bestäubung kann der Samen gebildet werden, der dann per Vogel oder sonst wie in der Natur verteilt wird und dadurch die Vermehrung der Planze ermöglicht. So in etwa korrekt?

Genau. Verschmelzung männlicher und weiblicher Zelle.
In einem Apfel stecken dann z. B. die durch die Verschmelzung enstandenen neuen Samen, die Ausgangspunkt eines neues Lebewesens (Apfelbaum) sein können, wenn sie gaaaanz viel Glück haben!

Verwirrend ist,

  • dass es Blüten gibt, die sich selbst befruchten (männliche Zellen in den Staubblättern müssen dazu nur ein paar Zentimeter Weg zum Pollen zurücklegen, wo die weiblichen Zellen warten)
  • dass es Blüten gibt, die durch Pollen anderer Blüten befruchtet werden (Insekten oder der Wind)
  • dass manche Bäume entweder männlich oder weiblich sind, andere beide Geschlechter haben
  • dass es sowohl männliche Pollen als auch befruchtete Samen gibt, die sich durch den Wind vermehren.
  • dass Samen zumindest umgangssprachlich sowohl der männliche Samen als auch die befruchtete Zelle sein kann

Karl

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Hallo,

  1. Selbstbefruchtung ist sinnvoll, wenn Pflanzen meist vereinzelt wachsen. Besser Inzucht, als gar keine Nachkommen.
  2. ist so oder so sinnig.
  3. die Geschlechtertrennung macht Sinn, wenn Pflanzen in bestimmten Habitaten sehr häufig sind. Dort können sich Pflanzen diese Trennung und damit mehr Gendiversität leisten. Pflanzen, die über größere Flächen verteilt wachsen wären damit im Nachteil.
  4. die Aussage ist unklar.
  5. die männlichen „Samen“ von Pflanzen nennt man Pollen, nicht Samen.

Ich hoffe, das konnte die Verwirrung ein wenig mildern.

Gruß,
Paran

Die Blüte wäre ja nicht da, wenn in der vorangehenden Generation der Pflanze nicht eine eifrige Biene die Mamablüte bestäubt hätte. Das ist wie bei Dir: Du wärst auch nicht da wenn, ja wenn…
Ein Hoch auf die deutsche Bildungslandschaft !
Udo Becker

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Hast du falsch verstanden. Ich finde das nicht verwirrend, weiß aber, dass diese Punkte bei anderen Menschen oft dazu führen, dass etwas durcheinander gebracht wird. Darum führe ich sie hier an.

Und nein, wie ich schon sagte, wird Samen umgangssprachlich für zwei unterschiedliche Dinge verwendet, was zu Missverständnissen führen kann.

Blüten bzw Pflanzen sind halt nun einmal auf etwas angewiesen, das sich von einer zur anderen Pflanze bewegen kann. Im Unterschied zu Tieren, bei denen es auch Parthogenese gibt, können die das nämlich nicht.
Wie sollten sie sich sonst zweigeschlechtlich fortpflanzen?
Bestäuber müssen aber nicht unbedingt Bienen sein, es gehen auch Fliegen, Vögel, Säugetiere oder andere.

mit Ausnahmen. In erster Linie Kulturknoblauch, dessen Blüten in der Regel unfruchtbar sind und dort, wo man Samen erwarten würde, kleine Brutzwiebeln ausbilden.

Wildpflanzen, die keine Bestäubung brauchen, gibt es auch ein paar: Poa bulbosa bildet nur recht wenige fruchtbare Blüten aus, die Poa bulbosa var vivipara geht so weit, dass sie dort, wo man Blüten erwartete, nicht mal Brutzwiebeln, sondern fertige kleine Graspflänzchen entwickelt.

Aber auch solche Allerweltspflanzen wie Löwenzahn sind zur Ausbildung von Samen nicht auf Bestäubung angewiesen.

Schöne Grüße

MM

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Es gibt auch genügend Pflanzen, die durch Wind bestäubt werden oder gar nicht und sich nur durch Ableger fortpflanzen.

Meinst du, ws gibt Pflanzen, die sich nicht geschlechtlich fortpflanzen können? Bestimmt nicht!

Meintest du „ausschließlich“? Denn…

…gibt es jede Menge. Ein prominentes Beispiel ist die Kartoffel.