Was denken Erwachsene über 'die Jugend von heute'

Hi!

Würden sich Erwachsene nicht über die „Jugend von heute“ beschweren, dann würde irgendwas schief laufen - von beiden Seiten.

Glücklicherweise aber ist die „Jugend von heute“ noch immer eine Schreckensvorstellung der erwachsenen Bevölkerung, genauso, wie sie es bereits vor 10, 20, 30, 50, einigen tausend Jahren (s. Socrates-Zitat) war.

Es läuft alles ganz normal …

Grüße,
Tomh

Vielleicht wars früher härter aber man hatte damals wenigstens
Perspektiven.

Ach ja? Meine Schulzeit war 88 beendet. Was meinst du, wie schwer es zu der Zeit war, einen Ausbildungsplatz zu finden? An Studieren war überhaupt nicht zu denken. Mir scheint, so viel hat sich da nicht geändert…

Moin Alexa
Im Grunde kann man ja immer nur zwischen der Jugendzeit der eigenen Generation vergleichend zur jetzigen Jugend Bdetrachtungen aufstellen.
:1. Welche Beschäftigung macht „die Jugend von heute“ in der

Freizeit?

Das „Party-machen“ hat einen quantitativ und qualitativ höheren Stellenwert bekommen. Der Konsum von Cannabis ist quantitativ gestiegen.

  1. Wie sieht „die Jugend von heute“ aus (Klamotten,
    Makeup…)?

Insgesamt wird mehr auf Markenartikel Wert gelegt als bei uns früher. Die Jugend ist modebewusster und „chicer“ geworden, die „Pimps“ und „Bitches“ sind angesagt. Was früher als „nuttig“ galt, ist heute „chic“.

  1. Wie verhält sich „die Jugend von heute“?

Die Jugend traut sich weniger eigene Meinungen zu, insbesondere im politischen Bereich.

  1. Was denkt ihr spontan wenn ihr „die Jugend von heute“ hört?

Die Sprache ist etwas verarmt im Vergleich zu meiner (68er und Hippie-)Generation. Uns beeinflusste die Rhetorik eines Adorno, eines Dutschke usw.
Die Musik ist weniger durchkomponiert und etwas mehr „von der Stange“ als früher.
Gruß,
Branden

Na, da bin ich schon wieder mal froh, Waldorf gewählt zu haben, für dort trifft die Analyse nämlich mal gar nicht zu.
Gelesen wird (freiwillig) gerade Bölls K.Blum und Baader-Meinhof Komplex statt Vampirkäse, es wird gejammert, dass am Wochenende nicht zur Demo gefahren werden durfte und am Esstisch werden Themen angefragt und diskutiert, wo ich ernsthaft das essen vergesse.
Die Markenklamotten sind das einzige Übel, aber, ehrlich, da waren wir nicht anders damals.
Und die Birne weggekifft haben wir uns phasenweise auch.(Ihr 68er waren da doch auch keine Kinder von Traurigkeit.Mein Mann war auch einer, da wird immer wieder angegeben bei mir mit peace, drugs, rock´n roll und Liebe machen, dass ich schon neidisch werde)

Materialistischer ist der Geist aber schon geworden, und was noch dazu kam, sind die elektronischen Medien, die ich nebenbei gesagt als Hauptauslöser so mancher unguten Entwicklung sehe.

Ich bin immer wieder angetan von „der Jugend“ zumindest derer, die mir über den Weg läuft, wobei mir die Mädels besser gefallen, als die Jungs, die auffallend oft in so manchen Fallen hängen bleiben.

Gruß,
Zahira

1 Like

Hallo Alexa,

  1. ich finde es schon witzig, dass das Wort „chillen“ gefunden oder erfunden wurde. Wenn ich meinen Sohn frage, was er gemacht hat: rumgechillt. Hört sich echt wichtig an, viel besser als „gelangweilt und öde rumgehangen“. Ansonsten DAS Dauerthema bei meinem Sohn (15): über Mädchen quatschen. Stundenlang. Mit Freunden, Vater, Mutter, Bruder, Nachbarin. Offenbar endlos. Ansonsten mal PC, mal Fahrrad fahren, Fußball, Mofa. Auch Langeweile. Also wie zu meiner Zeit. Nur PC gab’s damals nicht.

  2. Da ich oft am ZOB (Zentraler Omnibus Bahnhof) auf den Bus warten muss, sehe ich viele Jugendliche. Eigentlich sind alle recht gepflegt. Die Mädchen lernen offenbar schon sehr früh, sich zu schminken, sehen aber oft künstlich aus, da kommt nichts Eigenes rüber. Die Jungs haben diese Schlabber-Hosen und laufen rum, als hätten sie grade in die Hose gemacht. Manche können vor - eingebildeter - Kraft anscheinend kaum laufen, besonders die kleinen Kerl wären wohl gerne größer :smile:

  3. Wie man in den Wald ruft, schallt es heraus. Schade finde ich, dass die Jugend so unpolitisch auftritt. So ab 8. Klasse (ca. 1973) hatte wir große politische Diskussionen. Die älteren Lehrer, um es etwas zu verallgemeinern, hatten die Nazi-Zeit live miterlebt und waren eher stramm rechts. Mit unserem Schulrektor konntest du über das Dritte Reich nicht reden, unmöglich. Die jungen Lehrer waren eher eine Bande roter Socken, nach Außen hin diskutierfreudig und (sozial-)demokratisch. Aber wehe, du hast dich mal mit einem richtig angelegt. Da waren ganz schon falsche Fuffziger dabei.

  4. Ich erlebe „die Jugend“ jeden Tag mit und muss aufpassen, dass ich mich nicht wie mein Sohn verhalte. Es gibt so sehr vieles, was sich nicht geändert hat. Was mich damals bewegte und ihn heute. Manchmal ist es, als sei die Zeit zurück gedreht. Fehlt bloß noch, dass wir zusammmen losziehen, uns eine Freundin zu suchen :wink:

Es gibt aber auch die Schattenseiten. Wenn ich von meinem Sohn höre, wie gleichgültig viele Schüler sind. Da ist es der Hälfte der männlichen Mitschüler völlig egal, ob sie den Abschluß schaffen. HartzIV ist vorprogrammiert, Arbeit Schei** und lernen sinnlos. Die glauben wirklich, entweder sie müssten einen Job haben minimalem Einsatz und mindestens 5000 Euro netto, oder nichts tun und HartzIV kassieren. Dass es zwischen diesen Extremen auch noch andere Möglichkeiten gibt, sehen die nicht. Völlig verbohrt - oder verblödet ?

Gruss

Andreas

Hallo

Und für die von der Vorgängergeneration waren wir Weicheier.
Die waren in Sibirien gewesen, und deren Väter hatten noch
Duelle ausgefochten.

Das kannst Du vergessen. Hier irrst Du wahrscheinlich.

Natürlich stimmt das. Viele waren jahrelang in Sibirien, wenn
sie es denn überlebt haben,

Sicherlich haben sie sich nicht aus Idealismus
oder Abenteuerlust oder irgend einem anderen
eigenen Antrieb nach Sibirien begeben - oder doch?

und Duelle hat es noch bis ins 20.
Jahrhundert hinein gegeben, da waren sie zwar schon verboten
und irgendwie problematisch (z.B. Septembrini/Naphta).

Prima. Haben die das gemacht, weil es ihrer „künstlersichen
Kreativität“ entsprochen hat oder weil sie sich völlig den
gesellschaftlichen Konventionen unterwarfen, durch welche
sie de facto dazu gezwungen wurden?

Man ist auch mit Kindern robuster umgegangen, heute ein
aktuelles Thema. Wenn ich meinen kleinsten Sohn so führe wie
es meine Urgroßmutter getan hat, fest den Unterarm ergriffen,
dann werde ich scheel angesehen.

Das nennt sich wohl „Erniedrigen von Schwächeren“
„zu deren Bestem“ :wink: Im Grunde war und ist das
Unterschicht - parenting“, denn in der Oberschicht
wird eher das Dienstpersonal geschlagen und weniger
die eigenen Kinder …

Ich denke jedoch, ohne das jetzt hier mit Quellenmaterial zu
belegen, in weiter zurückliegenden Jahrhunderten (Mittelalter)
sind die Deutschen auch eher sanft miteinander umgegangen.

Möglich. Denke ich auch. Aber nicht in allen Schichten und
nicht in allen Volksgruppen.

Viele Grüße

CMb

Hi Alexa,

ich versuch’s auch mal, auch wenn ich anfangs dachte, ich kann eigentlich nicht mitmachen, denn ich komme kaum mit Jugendlichen in Kontakt. Einen 14jährigen Neffen hätt ich, ne knapp 18jährige Niche, diverse Kinder von Freunden aber das war’s dann auch schon.
Aber Dir geht’s ja wohl eher um einen Eindruck, als um Tatsachen. :wink:

  1. Welche Beschäftigung macht „die Jugend von heute“ in der
    Freizeit?

Hmmm, es hat den Anschein, daß mehr Jugendliche einfach so auf der Straße „rumhängen“, wo ich mir denke, wir waren zwar auch „auf der Straße“, aber wir haben da dann wenigstens Volleyball gespielt oder irgendwelche Baumhäuser im Wald gebaut. Es scheint ein bißchen extremer zu sein heutzutage, die die „untergebracht“ sind, sind gut untergebracht und machen ihren Sport, machen Musik, gehen ziemlich intensiv ihren Hobbys nach. Die anderen „chillen“, weil sich das besser anhört als „nichts tun“… Früher kam’s mir vor als sei das durchmischter gewesen, nicht so extrem unterschiedlich.

  1. Wie sieht „die Jugend von heute“ aus (Klamotten,
    Makeup…)?

Erschreckend markenorientiert, aber andererseits hat bei uns damals mit 14 auch niemand mehr ne C&A Jeans angezogen sondern es mußte mindestens ne Wrangler sein.

Und zum Makeup: irgendjemand schrieb so was wie das was heute hip ist, war früher nuttig und das trifft’s irgendwie m. E.

Also u. U. würde ich mich sogar dazu hinreißen lassen zu behaupten die Jugend heutzutage sei womöglich gepflegter als früher, wobei es da dann auch wieder Tendenzen zu Negativem gibt. (Überpflegt…)

  1. Wie verhält sich „die Jugend von heute“?

Hmmm, m. E. nicht auffallend anders als früher auch. Pöbeln wirklich mehr rum als früher? Ich weiß es nicht. Sind sie wirklich sooo unerzogen? Vermutlich nimmt’s sich nicht viel…

  1. Was denkt ihr spontan wenn ihr „die Jugend von heute“ hört?

Piercings… (kann ich nichts abgewinnen, aber da merkt man eben meine „Entfernung“ zur Jugend:smile:

Tattoos… (kann ich auch nichts abgewinnen, zu meiner Zeit eher so ein Zeichen der Seeleute, „Rocker“…:smile:

Schönheits-OPs (das erschreckt mich eher, allein die Tatsache daß die deren Eltern großzügig waren sich früher zum Abi nen Golf gewünscht hatten und heute sich ne Nasen-OP wünschen…)

unpolitisch, unkritisch, wenig engagiert (ich hoffe sehr, daß dies nur Vorurteile sind, fürchte aber, ich irre mich; andererseits gab es auch in meiner Generation viele die so waren…)

Komasaufen (mir kamen unsere Joints harmloser vor, viel harmloser, aber ich hab nicht wirklich den Einblick was drogenmäßig sonst so abgeht bei der Masse der Jugendlichen)

Liebe Grüße,
Christiane

Hi

Gelesen wird (freiwillig) gerade Bölls K.Blum und
Baader-Meinhof Komplex statt Vampirkäse, es wird gejammert,
dass am Wochenende nicht zur Demo gefahren werden durfte und
am Esstisch werden Themen angefragt und diskutiert, wo ich
ernsthaft das essen vergesse.

Na, da gratuliere ich erstmal!

Die Markenklamotten sind das einzige Übel, aber, ehrlich, da
waren wir nicht anders damals.

Naja… :wink:

Und die Birne weggekifft haben wir uns phasenweise auch.(Ihr
68er waren da doch auch keine Kinder von Traurigkeit.

Ja, phasenweise. Deswegen schrieb ich ja auch quantitativ bei Cannabis. Wir haben feiertagsmäßig gekifft, aber bei der jetzigen Jugend gehört es zum Alltag.

Materialistischer ist der Geist aber schon geworden, und was
noch dazu kam, sind die elektronischen Medien, die ich
nebenbei gesagt als Hauptauslöser so mancher unguten
Entwicklung sehe.

Stimmt.

Ich bin immer wieder angetan von „der Jugend“ zumindest derer,
die mir über den Weg läuft, wobei mir die Mädels besser
gefallen, als die Jungs, die auffallend oft in so manchen
Fallen hängen bleiben.

Ja, ich habe auch den Eindruck, die Mädchen kriegen Schuile und Beruf inzwischen besser auf die Reihe als die Jungen.
Gruß,
Branden

Eben das meinte ich ja, die Dame vor mir behauptete, dass es damals um sooooo viel härter war. Natürlich ist „damals“ ein sehr dehnbarer Begriff. Aber Deine Aussage bestätigt mich in meiner Ansicht.

Hallo Alexa,

Hallo Tommy

Ich zum Beispiel
finde, dass meine Freundinnen und ich uns unterscheiden von
anderen Jugendlichen.

Inwiefern? Was ist anders oder besonderes an euch?

Viele Mädchen und Jungen gehen jeden Freitag in die Stadt um sich zu betrinken. Wir finden dass einfach nur bescheuert.
Sie gehen auch oft rauchen und/oder nehmen Drogen. Finden wir auch dumm. Im allgemeinen find ich auch, dass wir reifer sind. Wir benehmen uns nichts so kindisch und uns ist es auch nicht egal, welche Noten wir schreiben, weil wir wissen dass es aufs abi zugeht.

Der Fairness halber wäre es für die Antwortenden schon
wichtig, auf welche bestimmte Gruppe hier geantwortet werden
soll.

Wie meinst du das mit den Gruppen?

Mmmhhh, aus welchem Umfeld kommst du/kommt ihr?

Wir haben alle eine „heile“ Familie, also unsere Eltern sind nicht getrennt und daheim gibt es auch keine Probleme. Ich denke, dass es auch von der Schule abhängt. Wir gehen alle aufs Gymnasium.

Grüße
Tommy

Gruß
Alexa

Hallo

Sicherlich haben sie sich nicht aus Idealismus
oder Abenteuerlust oder irgend einem anderen
eigenen Antrieb nach Sibirien begeben - oder doch?

Naja, eher so gezwungenermaßen als Kriegsgefangene der Sowjetunion. In Sibirien sind sie an Lebensumstände gewöhnt worden, die diesen Kameraden alles Recht gaben, meine Generation als Weicheier zu sehen.

gesellschaftlichen Konventionen unterwarfen, durch welche
sie de facto dazu gezwungen wurden?

Du scheinst die von mir angesprochene Szene aus dem „Zauberberg“ von Thomas Mann nicht zu kennen. Es waren „gesellschaftliche Konventionen“, nämlich Ehre und Moral.
(Septembrini schießt als erster - absichtlich daneben, Naphta sieht in der Situation keine andere Möglichkeit, als sich selber zu erschießen).

Das nennt sich wohl „Erniedrigen von Schwächeren“

Komm, das nennt sich „der soll nicht unachtsam auf die Straße rennen“, und ehrlich gesagt, wenn ich ein Dienstmädchen hätte, das ich sogar verprügeln darf, dann fiele mir etwas lustigeres ein, mit ihr zu tun.

Möglich. Denke ich auch. Aber nicht in allen Schichten und
nicht in allen Volksgruppen.

Mir fiel auf, daß z.B. die katholische Kirche in Bayern besonders im 17. Jahrhundert es für erforderlich gehalten hat, die Eltern fleißig zum Züchtigen ihrer Kinder anzuhalten. Das kann nur deswegen gewesen sein, weil die Eltern diesem Ansinnen nicht in dem Maße entsprechen wollten. Weil zum Saufen und Kartenspielen hat die Kirche niemals aufgerufen, praktiziert haben es die Unterschicht-Parents nämlich unaufgefordert.

Gruß

Marzeppa

Hallo Alexa,

ich heiße zwar nicht Tommy, möchte Dir aber trotzdem antworten.

Dein Text wirkt auf mich erstmal etwas arrogant, sorry. So nach dem Motto „wir machen ja nicht solche Sachen wie die anderen Kids, unsere Familien sind ja noch intakt, und wir gehen ja auch auf’s Gymnasium“.

Du hast wirklich keine Ahnung, wie schnell es geht, dass ein Jugendlicher mit dem Rauchen oder mit Alkohol anfängt. Das hat aber auch nicht das Geringste mit intakter Familien oder Gymnasium zu tun. Hast Du z. B. schon einmal etwas von Gruppenzwang gehört ? Eine Clique, die Du wirklich toll findest. Du möchtest dazu gehören. Geht aber nicht, weil Du nicht rauchst. Was glaubst Du, wie schnell Du mit dem Rauchen anfängst, um dabei zu sein.

Wenn eine intakte Familie und eine Ausbildung an einem Gymnasium einen Schutz darstellen würden, dann dürfte es keine alkoholkranken Akademiker geben, und kiffende Professoren wären undenkbar. Ist aber nicht so.

Mir sind Teenager lieber, die auch mal über die Stränge schlagen, Spaß haben, rumknutschen, in die Disko gehen, Liebeskummer haben, Lehrer ärgern und gut drauf sind, als eine Horde arroganter, unterkühlter angehender Akademiker, bei denen schon mit 16 die Jungend vorbei ist, ehe sie überhaupt angefangen hat. Das Leben besteht nicht nur aus Lernen, man soll auch Spaß haben. Und über allem steht ganz groß das Motto: Mensch sein muss der Mensch.

Gruss

Andreas

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Hi Alexa,

ich will nur eines anmerken, was mich betrübt: dass die Jugend im Vergleich zu „meiner Zeit“ verdammt unpolitisch ist. Das finde ich schade!

Gruß,

Anja

Hi,

ich gratuliere Dir, du hast den Text vollkommen missverstanden - aber du bist ja auch die falsche Generation :smile:

Der TExt möchte Dir erklären, dass für uns damals viele von den Sachen, die heute so große Probleme sind (Kinder könnten sich verletzen, Kinderspielzeug könnte giftig sein, hunde sind nicht zum Spielen daa - die könnten beißen, etc.) für uns keine Probleme waren. Man hat auf seine eltern gehört. Dadurch wurde verhindert, das man sich (im wörtlichen Sinne) beim Spielen umbrachte oder sehr schwer verletzte. Wir haben unbeaufsichtigt auf dem Gelände einer großen privaten Gärtnerei gespielt, aus Strohballen und leeren Obstkisten übermannshohe Burgen gebaut und drin feuer gemacht, um Kochen zu spielen. Alles in anwesenheit eines freilaufenden Schäferhundes. Eines gut erzogenen, ja. Auf sind die Kleinsten von uns auch mal rumgeklettert, das Wickelkind hat auf der Wiese, an den dösenden Hund gelehnt, geschlafen. Aber wir wu´ßten: wenn der hund aufsteckt, leise knurrt, ud geht, dann ist Schluss. Dann hat er (bzw. sie) genug, und dann wird auch nciht hinterhergerannt. Und der Hund wird sowieso nicht geschlagen, getreten, am Schwanz gezogen etc. - das macht man nicht. Das haben die Größeren den Kleineren begebracht. Und wenn man beim Spielen hingefallen ist, sich einen Splitter gezogen hat, andauernd beim Wettrennen verliert … dann hat man eben mal Pech gehabt (das Knie heilt wieder), hätte man eben selber besser aufpassen müssen (jetzt weiß man, was Mami meint, sei vorsichtig mit dem rauhen Holz) und lernte, mit Niederlagen umzugehen.

Stell Dir doch mal vor, eine moderne Mutti würde sowas versuchen… lies mal die diskussionen, die hier entstehen (Streit ist das bessere Wort), wenn es darum geht, ob man Kinder mit einem Hund spielen lassen knn oder soll, und wer dran schuld ist, wenn der Hund jemanden beißt…

Thema studieren: Ich könte mir das heute nicht leisten. Meine Eltern konnten gerade die miete für mein Wohnheim zhlen, den REst musste ich selber verdienen. Die 500 Euro Studiengebühr könnte ich niht aufbringen, und mit einem Abi von 1,7 ist man zu dumm für ein Stipendium. Bafög bekam ich ca 300 Euro, aber da man ja nur begrenzt hinzuverdienen darf, war ich mit Bafögverzicht und selber verdienen besser gestellt.
Lehrstelle finden ist heut so schwer (oder leicht) wie es damals war.

die Franzi

Hi,

in meiner Jugend war die Welt überschaubarer und sauber eingeteilt.
Es gab West und Ost, Bayern und Gladbach, T.Rex und BCR.

Aufgrund des heute unerschöpflichen Medienangebots sind die Kids überfordert und reagieren mit Eskapismus (Alk, Drogen, TV-Junk).

Die Anforderungen in Schule und Studium sind wesentlich härter, die Jobaussichten selbst mit guter Ausbildung vage, richtige Vorbilder werden auch immer seltener, Orientierung fehlt.

Insgesamt und auf die Schnelle mein Fazit:
ich finde die habens um einiges schwerer als wir damals inden in den 70ern.

Gruß

Hallo Alexa,

Der Fairness halber wäre es für die Antwortenden schon
wichtig, auf welche bestimmte Gruppe hier geantwortet werden
soll.

Wie meinst du das mit den Gruppen?

Solche Gruppen wie ihr, oder die anderen von dir beschriebenen. Jede hat an der anderen Gruppe etwas auszusetzen und wir Erwachsene beurteilen diese Gruppierungen auch unterschiedlich, jeder für sich.

Die erste Kritik hast du ja schon erhalten, jetzt folgt noch meine, allerdings eine eher positive.

Wir haben alle eine „heile“ Familie, also unsere Eltern sind
nicht getrennt und daheim gibt es auch keine Probleme.

Das ist meist ein Vorteil, zu dem ihr nichts beitragen konntet. „Glück gehabt“. Ein gutes Umfeld ist für euch nicht nur jetzt, auch später im Berufsleben, Partnerschaft usw. die optimale Grundlage.
Aber ihr nutzt wenigstens eure momentane Situation, was anderen in gleicher Situation nicht unbedingt gelingt*.

Ich denke, dass es auch von der Schule abhängt. Wir gehen alle
aufs Gymnasium.

Die von dir beschriebenen negativen Beispiele findest du auf Gymnasien ebenso. Vielleicht auf „gehobenerem“ Niveau, versteckter, raffinierter. Aber sie machen ebenso wenig aus ihren Möglichkeiten, zumindest jetzt noch.

Insofern kann ich mich den negativen Äußerungen von Andreas nicht so recht anschließen.
* Zwar ist es sicherlich nicht grundsätzlich und uneingeschränkt verurteilenswert, wenn man einem Gruppenzwang folgt. Aber ist es allemal lobenswert, wenn man Gruppenzwängen, die in Exzessen, Drogen etc. enden, ausweicht.
Und ich gehe nicht davon aus, dass ihr keinen Spaß habt, nicht mal über die Stränge schlagt, keinen Lehrer ärgert oder keinen sonstigen Unfug auch mal treibt. Und wenn er euch so in die Ecke geschlechtsloser Wesen drängt, dann übertreibt er einfach maßlos (und bewusst :smile:.

Es ist keine Schande positive Eigenschaften und Vorzüge ins rechte Licht zu rücken. Aber es gehört mittlerweile schon gelegentlich Mut dazu.

Grüße
Tommy

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Hallo Alexa,

Hallo Andreas

Dein Text wirkt auf mich erstmal etwas arrogant, sorry.

Tut mir leid, wenn es so wirkt. Aber das wollte ich damit auf gar keinen Fall sein :smile:

Hast Du z. B. schon einmal etwas von
Gruppenzwang gehört ? Eine Clique, die Du wirklich toll
findest. Du möchtest dazu gehören. Geht aber nicht, weil Du
nicht rauchst. Was glaubst Du, wie schnell Du mit dem Rauchen
anfängst, um dabei zu sein.

Naja, ich bin halt jetzt von meiner klasse ausgegangen. Da herrscht kein Gruppenzwang, sondern die machen das freiwillig.
Ich bin ja auh kein Aussenseiter, obwohl ich sowas nciht mache.

Wenn eine intakte Familie und eine Ausbildung an einem
Gymnasium einen Schutz darstellen würden, dann dürfte es keine
alkoholkranken Akademiker geben, und kiffende Professoren
wären undenkbar. Ist aber nicht so.

Ja, dass ist wohl war, aber ich denke, dass dann nicht so viele damit anfangen.

Mir sind Teenager lieber, die auch mal über die Stränge
schlagen, Spaß haben, rumknutschen, in die Disko gehen,
Liebeskummer haben, Lehrer ärgern und gut drauf sind, als eine
Horde arroganter, unterkühlter angehender Akademiker, bei
denen schon mit 16 die Jungend vorbei ist, ehe sie überhaupt
angefangen hat. Das Leben besteht nicht nur aus Lernen, man
soll auch Spaß haben.

Ich habe auch viel spaß und ich gehör auch nicht zu denen, die den ganzen Tag im zimmer sitzen und lernen. Naja, in die Disco darf ich noch nicht. Ich trink auch mal was. ABer ich finde sich jeden Freitag in die Stadt zu stellen und rumzusaufen, bis man sich kaum noch auf den Beinen halten kann… sich mitten auf der straße umzieht…wild fremde jungs abknutscht etc…
SOwas ist echt übertrieben.

Gruss

Andreas

Gruss zurück :smile:
ALexa

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Hi,

ich liege gerade mit einer 16-jährigen im Krankenhaus auf dem gleichen Zimmer.

Diese ist ruhig und liest extrem viel. TV hatte sie bisher (1 Woche) noch nicht einmal an. Ich würde sie als ‚unauffällig lieb‘ beschreiben.

Also so ziemlich das Gegenteil von mir damals und in vielen Punkten auch immer noch das Gegenteil (lieb war ich nie *g*).

Meine kleine Cousine ist kürzlich 18 geworden, sie hat zwar so ihre Zicken-Momente, trotzdem ist sie in vielerlei Hinsicht wie die oben beschriebene.

Das mag daran liegen, daß ich in einer Kleinststadt wohne, aber die einzigen Jugendlichen, die mir in der letzten Zeit negativ aufgefallen sind, waren die aggressiv-verhaltensgestörten aus der örtlichen Klinik.

Gruss,
Little.
32 und kein bischen weise

Na, DAS finde ich doch mal eine interessante Frage, die eine ausführlichere Antwort verdient.

  1. Welche Beschäftigung macht „die Jugend von heute“ in der
    Freizeit?

Genau das selbe, wie alle anderen jungen Leute die letzten 2000 Jahre auch - vielleicht mittlerweile 1-2 Jahre früher als wir. Also mit Freunden rumhängen und deren Probleme teilen, Musik in allen Variationen und Party, Party, Party. Rumhängen und die Zeit und Langeweile totschlagen = heute chillen.
Danach alles andere (die letzten 10 Prozent).

  1. Wie sieht „die Jugend von heute“ aus (Klamotten,
    Makeup…)?

Viele Mädchen deutlich gepflegter, manche leider ziemlich uninspiriert nuttig. Oft denke ich, eweniger Makeup, wäre deutlich mehr für die hübschen Gesichter.
Zuviele Jungs mit Schlabberhosen in den Kniekehlen, bei denen ich mich immer frage, ob die wirklich noch Windeln darunter tragen müssen (ich glaub schon).
Piercings mitten im Gesicht halte ich für seeeehr grenzwertig und Tattoos sollten besser klein und verdeckt plaziert sein. Jeder wird mal älter und dann sehen grosse Tattoos meist ziemlich schlimm aus.

  1. Wie verhält sich „die Jugend von heute“?

Die Erziehung zuhause hat definitiv (und für mich dramatisch) nachgelassen. Grundlegende Fähigkeiten wie Sprache, Schrift, Kofrechnen, aber besonders auch Respekt vor Anderen/Alten Menschen/Sachen die ihnen nicht gehören sowie die Fähigkeit, sich eine längere Zeit auf etwas konzentrieren zu können sind irgendwo hin verschwunden.
Die Fixierung auf Markenprodukte ist für mich gar nicht recht nachvollziehbar und völlig unsinnig und flüssiger als Wasser.

  1. Was denkt ihr spontan wenn ihr „die Jugend von heute“ hört?

Bis auf die Sache mit dem Respekt vor Alten/anderer Leute Sachen sind sie gar nicht so verschieden. Aus Erfahrung weiss ich ja, das auch verrückte junge Menschen absolut konservative, spiessige Erwachsene werden können (leider).

Das Gerede mit dem Komasaufen geht mir auf die Nerven. Wir haben uns auch die Kanne gegeben bis zum Pupillenstillstand. Nur hätte uns niemand ins Krankenhaus gebracht, sondern unsere Freunde uns nach Hause. Und unsere Eltern hätten nichts gesagt, in der Hoffnung, die Nachbarn haben bloss nichts mitgekriegt :smile:. Heute steht man sofort in der Zeitung und irgend ein Arzt und ein paar Politiker sind tief gleich erschüttert.

Hallo Andreas,

Hast Du z. B. schon einmal etwas von
Gruppenzwang gehört ? Eine Clique, die Du wirklich toll
findest. Du möchtest dazu gehören. Geht aber nicht, weil Du
nicht rauchst. Was glaubst Du, wie schnell Du mit dem Rauchen
anfängst, um dabei zu sein.

daneben soll’s aber auch noch solche Jugendlichen geben,
die nicht jedem Gruppenzwang nachgeben.
Eine Clique, zu der ich nur gehören dürfte wenn ich rauchen würde (also: mein Taschengeld für etwas ausgeben, das ich eigentlich nicht haben will, süchtig macht, mir die Gesundheit ruiniert und stinkt), hätte ich spätestens dann nicht mehr „cool“ und begehrenswert gefunden, wenn ich von der „Aufnahmebedingung“ Wind bekommen hätte.
(Und ich kenne da ebenso andere Jugendliche und junge Leute, die genauso gehandelt hätten und auch haben.)

Wenn eine intakte Familie und eine Ausbildung an einem
Gymnasium einen Schutz darstellen würden, dann dürfte es keine
alkoholkranken Akademiker geben, und kiffende Professoren
wären undenkbar. Ist aber nicht so.

Ganz richtig.

Mir sind Teenager lieber, die auch mal über die Stränge
schlagen, Spaß haben, rumknutschen, in die Disko gehen,
Liebeskummer haben, Lehrer ärgern und gut drauf sind, als eine
Horde arroganter, unterkühlter angehender Akademiker, bei
denen schon mit 16 die Jungend vorbei ist, ehe sie überhaupt
angefangen hat. Das Leben besteht nicht nur aus Lernen, man
soll auch Spaß haben. Und über allem steht ganz groß das
Motto: Mensch sein muss der Mensch.

Spaß haben kann man aber ganz unterschiedlich:

Ich bin 26, habe noch keine einzige Zigarette geraucht, habe an Alkohol bislang nicht mehr zu mir genommen als mal einen Sekt mit O-Saft oder einen Klecks Likör auf einer Süßspeise, in einer Disco war ich bislang zwei Mal, habe meinen ersten Freund (mit dem ich immer noch und dauerverliebt zusammen bin - pah, was sagen da Wissenschaftler immer, Verliebtheit wäre nach einem Jahr vorbei oder so?!) mit 21 kennengelernt und wohne fast von Anfang an mit ihm zusammen, habe nie Stars nachgeschwärmt… Gekifft etc. habe ich auch noch nie. Statt Poster von Stars hingen an der Wand meines Jugendzimmers selbstgemalte Aquarelle.
Mag langweilig klingen, aber:
Ich genieße das Leben (und habe es auch zu meiner Teenie-Zeit genossen). Bin ein fröhlicher Mensch, gerne mit Freunden unterwegs (zwar nicht zum Party machen und „anbaggern“, aber zum gemütlich zusammen sitzen, halbe Nacht quasseln…), bin zwar angehende Akademikerin aber nicht arrogant… Bin froh, noch nie unter Liebeskummer und „hat-die-Pille-gewirkt“-Sorgen gelitten zu haben…
Discos und Kneipen vermisse ich nicht - ich könnte ja hingehen, gefällt mir aber nicht, ist mir zu laut und wie soll man sich da unterhalten können, lieber sich privat mit Freunden treffen oder ein spannendes Buch an einem sonnenbeschienenen Fleckchen lesen…

Mir sind Teenager am liebsten, die sich Gedanken dabei machen was sie tun, nicht jedem Modekram nachrennen, nicht jedem Gruppenzwang nachrennen und 'ne Portion Selbstbewusstsein haben, mit eigenen Ideen statt mit kopierten rebellieren - dabei darf natürlich auch rumknutschen, Party machen, was-auch-immer bei raus kommen wenn demjenigen danach ist :smile:

Viele Grüße,
Nina

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