Der Hamburger Filmregisseur Fatih Akin hat aus Protest gegen das Schweizer Bauverbot für Minarette die Teilnahme an der Premiere seines neuen Films „Soul Kitchen“ in der Schweiz in einem offenen Brief abgesagt.
Was denkt ihr über das Minarett Verbot in der Schweiz?
Ich habe die interessante Diskussion gefunden, in der Filmemacher Fatih Akin darauf reagiert hat und darüber von Schauspielerin und Filmemachern diskutiert wurde. http://4film.eu/Blog/fatih-akin-boykottiert-filmprem…
Ich halte das Minarettverbot für legitim. Dass es in der Schweiz die Möglichkeit zu einem Volksentschied gibt, würde ich nicht kritisieren. Das hat Vor- und Nachteile. Ich finde es jedoch bedenklich, dass das ganze nun auch an Überhand gewinnen kann (s. Frankreich) und somit eine Kettenreaktion auslöst. Wenn die Schweizer, gegen Minarette sind, aus welchem Grund auch immer, müssen wir dies Akzeptieren, wenn wir nicht an der Demokratie selbst zweifeln wollen. Ausserdem, fand ich einiges an diesem Volksentschied nicht okay.
die Werbeplakatte. Ich beschreibe kurz: Die Schweizerflagge durchstochen von Minaretten, und eine verhüllte Frau in Schwarz im Vordergrund. - Was hat diese Frau mit den Minaretten zu tun? Es hies doch immer, es handele sich hier nicht um einen Volksentscheid gegen Muslime oder gegen den Islam? Warum durchstechen (und schänden, sowie zerstören) die Minarette die Schweizer Flagge? Gefährden die Minarette denn den Staat an sich, oder die Demokratie? - Nein, tun sie nicht. Ich halte dies für eine abscheuliche Propaganda.
die fehlende Aufklärung über den ISLAM (und nicht über die Muslime). Es ist nachvollziehbar, dass einige Leute Angst haben, aber es ist nicht allein die Aufgabe der Muslime diese Angst zu beseitigen, solange von Regierungsparteien solche Werbeplakatte öffentlich ausgehangen werden. Die Regierung, hätte müssen alles daran setzen, vor dem Entscheid für eine ausreichend offene Meinungsbildung zu diesem Thema beider Seiten zu sorgen! Das hat sie nicht getan, sondern lediglich einseitig darüber Bericht erstattet.
Die Schweiz will immer noch nicht eingestehen, dass es sich hierbei um eine Einschränkung der Religionsfreiheit handelt.
Dass endlich folg. Argument fallen gelassen wird:
„In islamischen Ländern gibt es auch keine Religionsfreiheit, und hätten die Christen dort die Rechte der Muslime wie sie sie hier haben, könnten wir darüber diskutieren.“ oder so ähnlich.
Muslime die in der Schweiz leben, vll dort Zuflucht suchen, sogar die Staatsbürgerschaft besitzen sind Schweizer, auch wenn sie Muslime sind. Sie nehmen an der schweizer Gesellschaft teil und wollen dort etwas bewegen. Oder kann ich einen Deutschen Christ verurteilen, weil der Staat X (Mehrheit Christen) den Muslimen das und das verbietet? Ein Staat, sollte sich nicht an negativen Beispielen messen, sondern mit positivem Beispiel vorangehen. Findet man das Minarettverbot in der Schweiz positv, so findet man auch das Verbot des öffentlichen Auslebens der religiösen Praktiken der Christen in sogenannten „islamischen Ländern“ für positiv.
Und aus diesen Gründen, halte ich das Minarettverbot der Schweiz zwar gutes Recht der Schweizer, jedoch für falsch!
natürlich haben Minarette Symbolcharakter - aber Symbol wofür?
Wenn sie Selbstbewußtsein dokumentieren, stört mich das nicht. Davon werden die friedlichen Muslime nicht aggressiv und die fundamentalen nicht terroristich.
Wenn es darum geht, daß die sichtbare Anwesenheit „so vieler Fremder“ Unsicherheit verursacht, dann doch deswegen, weil man sie auf den Straßen sieht, nicht weil da irgendwo Minarette stehen. Nimmst Du, wenn Du zum Einkaufen in der Stadt bist, die Kirchtürme wahr?
Der Islam breitet sich nicht durch Mission aus, sondern durch ökonomisch motivierte Migration, und dagegen hilft kein Minarettverbot.
natürlich haben Minarette Symbolcharakter - aber Symbol wofür?
Für eine Anwesenheit. Und die Schweizer Entscheidung war ein Symbolakt gegen diese Anwesenheit.
Wenn es darum geht, daß die sichtbare Anwesenheit „so vieler
Fremder“ Unsicherheit verursacht, dann doch deswegen, weil man
sie auf den Straßen sieht, nicht weil da irgendwo Minarette
stehen.
Es geht nicht um Fremde. Ja nicht einmal um einzelne Menschen, sondern eine Ideologie.
Leider formieren sich unter dem Deckmantel der „Islamkritik“ Gruppen, die einem jeden demokratisch Gesinnten sauer aufstoßen: Fremdenfeinde, Rechtsextreme und christliche Fundamentalisten. Was aber nicht heißt, daß jede Kritik automatisch aus dieser Ecke kommt.
Nimmst Du, wenn Du zum Einkaufen in der Stadt bist,
die Kirchtürme wahr?
Wenn ich in Antalya einkaufte, selbstverständlich. Hier nicht, denn das ist ein katholisches Land. Hier sind Kirchtürme üblich. Stünde hier plötzlich ein Minarett, würde das natürlich auffallen.
Der Islam breitet sich nicht durch Mission aus, sondern durch
ökonomisch motivierte Migration, und dagegen hilft kein
Minarettverbot.
Ich weiß. Es ist nur ein Zeichen dafür, daß der Bevölkerung etwas nicht ganz paßt.
ich stimme dir in allem zu bis auf einen Punkt, der m.E. doch sehr wichtig ist.
halte ich das Minarettverbot der Schweiz zwar für gutes Recht der Schweizer
Für mich nicht einmal das!
Es gibt die unveräußerlichen Menschenrechte. Diese haben wir uns in vielen Jahrhunderten erstritten. Diese gelten für alle grundsätzlich. Niemand hat das Recht, diese abzuschaffen, kein Regent nicht, aber auch kein Volk, für niemanden nirgendwo!
Diese Menschenrechte wurden erstritten, um das Volk zu schützen vor seinen Regenten. Sie sind unveräußerlich und gelten entweder absolut oder gar nicht! Und wenn der Regent heutzutage das Volk selbst ist, gelten sie auch für genau dieses Volk!
MagnaCharta 2010:
Das Gesetz gilt nicht nur für den König, es gilt auch für das Volk!
Ich sehe es eher umgekehrt: Patricia ist schön zeitig dran, eine NEUE Diskussion zu starten – schliesslich könnte dies zu einem neuen Volksentscheid in der Schweiz führen.
Da wär ich ganz dafür und würde ein weiteres Mal gegen ein Minarettverbot und FÜR die Minarettfreiheit stimmen.
hat jemand eine offizielle Begründung der Regierung dafür, dass dieser Volksentscheid durchgeführt wurde? Auf dem Stimmzettel stand doch auch sicher nicht nur „Minarette ja - Minarette nein“ und die Schweizer mussten ihr Kreuzchen machen. Ich habe eine Weile gegoogelt, aber nichts gefunden.
Denn das wäre die einzige Grundlage für eine neutrale Diskussion ohne Emotionaltäten.
Vom Verbot der Zurschaustellung religiöser Symbole ist übrigens auch das Christentum betroffen:
_11. Gibt es eigentlich auch Einschränkungen für christliche Symbole?
Ja. In der Schweiz dürfen seit 1990 in öffentlichen Schulen keine Kruzifixe aufgehängt werden. Begründet hat dies das Bundesgericht damit, dass der Staat sich gegenüber Religionen neutral verhalten muss (BGE 116 Ia 252).
Sind wir das einzige Land, das religiöse Symbole in der Öffentlichkeit verbietet?
Nein. Viele europäische Länder kennen solche Verbote. Frankreich hat 2004 das Tragen von auffälligen religiösen Symbolen in den Schulen verboten, Schweden 2003 das Tragen von Burkas – auch an muslimischen Privatschulen. Und der Gerichtshof für Menschenrechte hat vor kurzem Italien verurteilt, weil in den Schulen Kruzifixe obligatorisch sind._ http://www.beobachter.ch/justiz-behoerde/artikel/min…
Was denkt ihr über das Minarett Verbot in der Schweiz?
Das sage ich nicht, weil ich mich nicht an derartigen Diskussionen bei w-w-w beteilige. Es prallen emotionsgeladene, unbegründete Meinungen aufeinander, und es entstehen endlose Artikelbäume mit zahlreichen, überflüssigen Verästelungen.
die Schweizer haben Angst vor Überfremdung. Dazu gab es ja schon einige Volksentscheidungen, z.B. um den Zuzug ausländischer Gastarbeiter zu begrenzen. Zwar hat die Schweiz in Krisenzeiten viele Menschen aus aller Welt gastlich aufgenommen (Ungarn nach dem Volksaufstand, Tschechen nach dem Prager Frühling, Tibeter nach der Besetzung ihres Landes durch die Chinesen), diese Gruppen haben sich aber unauffällig verhalten, sich integriert oder ein abgeschottetes Eigenleben geführt. Nun kommen die Muslime, bauen ihre auffälligen Moscheen und fordern auch, wie in Deutschland,Frankreich und anderswo, Rücksichtnahme auf ihre Eigenheiten, oftmals unterstützt durch eigene Politiker, die sich auf diese Weise der Unterstützung einer Öffentlichkeit vergewissern wollen. Solche „unschweizerischen Umtriebe“ werden von den Schweizern nicht gern gesehen.
Hinsichtlich der Rechte von Frauen haben sich die Schweizer ebenfalls immer sehr schwer getan, wenn dann noch Gruppierungen an den Schulen auftreten, die das Rad der Frauenrechte zurückdrehen möchten, wird dies bei den Schweizerfrauen nicht gerade auf Verständniss stoßen.
Nicht zu vergessen: Auch die Jesuiten waren bis vor wenigen Jahren verboten, da man befürchtete, dass sie dem katholischen Bevölkerungsanteil einen zu hohen Einfluss verschafften aufgrund ihres aggressiven Glaubenseinsatzes.
Die Initiative wurde durch die etablierten politischen Parteien abgelehnt, freilich, ds Wahlvolk denkt oft anders als den Politikern lieb ist, aber so lernen sie wenigtens die Stimmung im Land kennen, Ich denke, die Abstimmung wäre in D oder F ähnlich ausgefallen. Die Reaktion der muslimischen Welt fiel dann auch so aus, dass Herr Stirnima in seiner Angst vor den Muslimen bestätigt wurde.
Wolfgang D.
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hallo Wolfgang,
nur am rande erwähnt: im Dritten Reich nahmen sie Juden auf. Doch leider Internierten sie diese in Lager, Teilweise mit Stacheldrahtrzaum drumrum.
War also nicht immer so menschlich wie heute.
Aber zum Thema: es ist berechtigt, dass sie dem uferlosen Moscheebau Einhalt gebieten.
Causa
Ich sehe es eher umgekehrt: Patricia ist schön zeitig dran,
eine NEUE Diskussion zu starten – schliesslich könnte dies zu
einem neuen Volksentscheid in der Schweiz führen.
Die x.te Diskussion in einem deutschen Forum soll zu einem neuen Volksentscheid in der Schweiz führen?
Das müssen die Schweizer wohl schon selber auf die Reihe kriegen.
Was haben die Menschenrechte mit Minaretten zu tun?
Eine Moschee braucht nicht zwangsläufig ein Minarett, also greift das (Menschen)recht auf Religionsfreiheit nicht so recht.
Diese Menschenrechte wurden erstritten, um das Volk zu
schützen vor seinen Regenten.
Na genau das wurde doch mit dem Volksentscheid gemacht. Die Regenten wollen dem Volk Dinge aufdrücken, das es gar nicht will. In der Schweiz gibt es die Möglichkeit, sich davor zu schützen.