Liebe Antje,
was ich am wenigsten wollte, ist, Ihnen in irgendeiner Weise Angst machen. Wissen Sie, für mich ist das „normal“, über Rücken- oder Großgelenkprobleme offen zu sprechen und wie ich schon ausführte, sind Sie selbst verantwortlich. So wie Sie das Szenario schildern, könnte man fasst meinen, das man Sie in die Simulantenecke stellen wollte. Aber bitte bedenken Sie, OHNE eine grundlegende Diagnose keine fernüftige Therapie! Und so, wie Sie die Sache angehen, hege ich starke Zweifel, das Sie in irgendeiner Weise für Ihren Rücken etwas wirklich GUTES tun. Fachärzte hin und her, ich sagte meinen Patienten immer:" wer nicht selbst emfunden hat, was Rücken- oder Ischiasschmerzen sind, wird auch nicht beurteilen können, wie man sich fühlt". Und bitte, glauben Sie ernsthaft, das, wenn sich dann wirklich herausstellen sollte, das Sie einen Bandscheibenschaden haben, das irgendeiner Ihrer Fachärzte Sie in den Arm nehmen würde und sagt: Es tut mir leid, wir haben uns geirrt? Nein, nein, ich bleibe dabei, was ich Ihnen schrieb! Und ob Ihre Mittänzerinnen das gleiche Problem haben, steht auch auf einem anderen Blatt. Wie schön, das Ihre Trainerin auf Sie Rücksicht nimmt und zwei Gruppen bildet. Aber ehrlich, das ist doch auch ein nicht grade rühmlicher Aspekt. Sie, liebe Antje, entscheiden ganz alleine, was Sie machen werden. Schmerzen ertragen und eines Tages feststellen müssen, das eine Vorfusslähmung für Sie das Tanzaus bedeutet? Oder Salben und Schmerzmittel konsumieren, bis Sie erkennen, das Sie schon längst über dem gültigen Level sind und irgendwann der Abusus, Missbrauch, beginnt, weil Sie immer höher dosieren müssen, um Ihren Tanzpart zu erfüllen? Ich war auch so ein Esel und habe nicht hören wollen. Enderfolg waren in den letzten Jahren 6 Prolaps OPs, eine Lähmung im rechten Bein, Verlust meines geliebten Sports, ja selbst Spaziergänge nur mit einer hohen Dosis Tramal Tropfen und trotzdem noch Schmerzen im Rücken, Bein und Hüfte ertragen müssen? Nee, ich muß mich jetzt an diesen Zustand gewöhnen, es wird sich nicht`s mehr ändern. Aber Sie können für sich etwas ändern. Und es brauch dafür kein Orthopäde, kein Neurologe und kein Psychotherapeut. Ihr Hausarzt und ein gut ausgestatteter Radiologe, der auch vernünftig die Bilder auswerten kann, die sind jetzt als erste gefragt. Bei Ihrem Vorhaben zum Facharzt zu gehen, laufen Sie wieder Gefahr, belächelt zu werden. Sinnen Sie nicht darüber nach, was in der Vergangenheit war. Es genügt vollkommen, eine detailierte Anamnese zu machen. Gift im Augenblick ist langes Sitzen, heftige Bewegungen, unkontrollierte Bewegungsabläufe, auf Leitern steigen, kalt und nass werden, bei dem Wetter, Schnee und Eis, zu stürzen. Sprechen Sie ein offnes Wort mit Ihrem Hausarzt und lassen Sie sich eine Überweisung zum MRT geben. Dann erst werden Sie mit ruhigem Gewissen eine gezielte Bewegungstherapie machen können und nicht immer wieder mit einem gemischten Gefühl Ihre Tanzeinlage choriographieren. Melden Sie sich ruhig wieder, wenn Ihnen danach ist, ich würde mich freuen.
Um Ihre Frage noch zu beantworten: ich habe Medizin studiert, habe aber durch eine komplizierte BSV OP meinen Studienplatz verlohren und dann in die Naturheilmedizin gewechselt. Ich hatte 25 Jahre eine eigene Praxis als Heilpraktiker mit der alles sagenden Bezeichnung: „Ambulatorium für Wirbelsäulenerkrankungen“.
Reicht Ihnen das als Antwort. Alles Liebe und Gute, ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches, GESUNDES neues Jahr.
Chris Drewes