Was ist eine Agrar-Bombe?

Was genau ist eigentlich eine Agrar-Bombe?

Bei Recherchen zu einer wissentschaftlichen Arbeit bin ich darauf gestoßen, dass sowohl beim ersten WTC-Attentat (1993) als auch bei den Anschlägen auf die US-Botschaften in Nairobi, Kenia & Dar es Salaam, Tansania diese Art von Bombe verwandt wurde.

Es ist in den Quellen immer die Rede von einem Diesel & Dünger Gemisch…

-Was macht diese Bombe so vernichtend?
-Was macht diese Brennbaren Flüssigkeiten überhaupt zu einer Bombe? (oder handelt es sich um einen Trocken-Sprengstoff?)
-Ist diese Art Bombe eher leicht oder schwierig herzustellen?

Wenn mir jemand mit Sachverstand diese Fragen beantworten könnte, würde ich mich sehr freuen.
Ich brauche das zwar nicht für meine Arbeit, würde mich jedoch trotzdem stark interessieren, auch um die verheerenden Ausmaße dieser Anschläge verstehen zu können.
(beim googlen bin ich leider nicht auf entsprechende Erklärungen gestoßen)

MfG,
Jörn

Hallo Jörn,

  1. Eine solche Bombe besteht laut einem Militärhandbuch der DDR aus den 60er-Jahren idealerweise aus xx% Ammoniumnitrat (Kunstdünger) und yy% Diesel.
  2. In der Sprengkraft steht sie militärischem Sprengstoff kaum nach.
  3. Wie schwer sie herzustellen ist, kannst Du Dir anhand der beiden einzigen nötigen Zutaten selbst vorstellen.

Grüße

Winfried

_Hallo Winfried,
ich hab die %-Angaben in Deinem Beitrag gelöscht, weil sie m.E. doch zu brisant sind.

Gandalf_

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Kein Bombenbastlerforum.
Hallo

Was genau ist eigentlich eine Agrar-Bombe?

Eine Bombe, gebaut aus Bestandteilen, die in der Agrarwirtschaft leicht erhältlich sind…

Bei Recherchen zu einer wissentschaftlichen Arbeit bin ich
darauf gestoßen, dass sowohl beim ersten WTC-Attentat (1993)
als auch bei den Anschlägen auf die US-Botschaften in Nairobi,
Kenia & Dar es Salaam, Tansania diese Art von Bombe verwandt
wurde.

Wie auch immer.

Es ist in den Quellen immer die Rede von einem Diesel & Dünger
Gemisch…

Ja, könnte sein…

-Was macht diese Bombe so vernichtend?

Das sie vom feigen Abschaum der Menschheit gezündet wurden?

-Was macht diese Brennbaren Flüssigkeiten überhaupt zu einer
Bombe? (oder handelt es sich um einen Trocken-Sprengstoff?)

Die Stoffe reagieren eigentlich nur schnell miteinander, es ist halt Zufall, daß man so leicht an die Ausgangsstoffe rankommt.
Auf die Art des Gemisches gehe ich nicht ein.

-Ist diese Art Bombe eher leicht oder schwierig herzustellen?

Viel zu leicht…das muss nur zusammengemischt werden

Wenn mir jemand mit Sachverstand diese Fragen beantworten
könnte, würde ich mich sehr freuen.

Bitte…genauer werde ich nicht darauf eingehen, denn damit können nicht so schöne Dinge macht werden, es muss nicht unbedingt jemand auf dumme Ideen gebracht werden…

Ich brauche das zwar nicht für meine Arbeit, würde mich jedoch
trotzdem stark interessieren, auch um die verheerenden Ausmaße
dieser Anschläge verstehen zu können.
(beim googlen bin ich leider nicht auf entsprechende
Erklärungen gestoßen)

Also ich habe jetzt auf die Schnelle ungefähr 2000 Seiten mit detaillierten Anleitungen gefunden, werde dir aber nicht sagen, wie.
Des weiteren habe ich genügend Bücher, in denen steht, wie man noch viel wirkungsvollere Sprengstoff herstellt.
Dies ist aber ebenfalls Fachwissen, welches unter Verschluß gehalten werden sollte.
Stell deine Fragen allgemeiner, dann kann ich auch vernünftiger antworten

MfG,
Jörn

Gruß
Daniel

Noch ein kleiner Nachtrag:

Die verheerende Wirkung ergibt sich ganz einfach aus den verwendeten Mengen: Nachdem die Zutaten so billig und leicht erhältlich sind, kann man in einen Lieferwagen leicht eine Tonne oder mehr von dem Gemisch stopfen. Siehe Oklahoma City und 1. Anschlag auf das World Trade Center.

Die genaue Wirkungsweise soll ein Chemiker erklären. Ist aber absolut analog zu herkömmlichem Sprengstoff, der ja auch aus Stickstoffverbindungen besteht.

Grüße

Winfried

1 Like

Hallo Jörn: Das Düngemittel Ammonnitrat ist rein schwer zur Explosion zu bringen. Es gibt allerdings Aktivatoren die dessen Zersetzung erleichtern. Immer wieder erwischt es auch einen Hersteller von Ammonnitrat obwohl die Risiken bekannt sind. Am 21. September 2001 hat es in Toulouse eine Firma erwischt mit 20 Toten und 2’000 Verletzten. Das Bild sende ich Dir per E-Mail. Zwischen 1900 und 1930
erwischte es eine Firma in Norddeuschland oder Holland; das Resultat
war eine Trichter von ca. 200 Meter Durchmesser + … Menschen.
Der im Freien gelagerte Düngerberg wurde erst mit Kompressor abgebaut,
dann begann man(n) mit kleinen Sprengungen damit es schneller geht, dann steigerte man(n) bis es knallte. Gruss

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Paul,

Hallo Jörn: Das Düngemittel Ammonnitrat ist rein schwer zur
Explosion zu bringen. Es gibt allerdings Aktivatoren die
dessen Zersetzung erleichtern.

Auf jeden Fall würde ich Ammoniumnitrat in „haushaltsüblichen“ Mengen als relativ harmlos bezeichnen. Daraus eine richtige Bombe zu basteln ist für den Laien praktisch unmöglich.

Zwischen 1900 und 1930
erwischte es eine Firma in Norddeuschland oder Holland; das
Resultat
war eine Trichter von ca. 200 Meter Durchmesser + …
Menschen.

Du meinst sicher den 21.9.1921 in Oppau bei Ludwigshafen: http://www.jack-steinberger-gymnasium.de/aktiv/natma…
Das dürfte auf der Liste der größten Chemie-Katastrophen bist heute immer noch einen der ersten Plätze einnehmen.

Jörg

BASF

Hallo Paul,

Die „Firma in Norddeuschland oder Holland“ war die BASF, die ihr festgebackenes Ammoniumnitrat mit Dynamit absprengen wollten. Am 21.9.1921 ist das ganze Lager hochgegangen mit 500-600 Toten. Die Straße, an der die Halle stand, heißt heute Trichterstraße und wird bei jeder Werksführung befahren. Viel stand nicht mehr und bei meiner Oma in Worms sind noch die Fensterscheiben hinüber gewesen:

http://www.corporate.basf.com/de/ueberuns/profil/ges…

Nachstellung ist nicht zu empfehlen!

Vampy

1 Like

Hi Jörg,

hier noch mein angestautes Halbwissen dazu:

Auf jeden Fall würde ich Ammoniumnitrat in „haushaltsüblichen“
Mengen als relativ harmlos bezeichnen. Daraus eine richtige
Bombe zu basteln ist für den Laien praktisch unmöglich.

Ein gefährlicher Irrtum!

Du meinst sicher den 21.9.1921 in Oppau bei Ludwigshafen:
http://www.jack-steinberger-gymnasium.de/aktiv/natma…
Das dürfte auf der Liste der größten Chemie-Katastrophen bist
heute immer noch einen der ersten Plätze einnehmen.

Das Problem an diesen Explosionen ist die geringe
Detonationsgeschwindigkeit bei solchen Ammoniumnitrat-
oder Kaliumchlorat-Sprengstoffen.

Wird eine grosse Menge „an einem Ende“ gezündet (Initialdetonation),
so bereitet sich die Detonationsfront „nur“ mit ca. fuel air explosive),
„thermobaric warhead“, „daisy cutter“ meinen das selbe
Prinzip, das bei so einer „Agrarexplosion“ eine Rolle spielt.

Grüße

CMБ

Hallo

Was genau ist eigentlich eine Agrar-Bombe?

Eine Bombe, gebaut aus Bestandteilen, die in der
Agrarwirtschaft leicht erhältlich sind…

oh mann…

Bei Recherchen zu einer wissentschaftlichen Arbeit bin ich
darauf gestoßen, dass sowohl beim ersten WTC-Attentat (1993)
als auch bei den Anschlägen auf die US-Botschaften in Nairobi,
Kenia & Dar es Salaam, Tansania diese Art von Bombe verwandt
wurde.

Wie auch immer.

Es ist in den Quellen immer die Rede von einem Diesel & Dünger
Gemisch…

Ja, könnte sein…

-Was macht diese Bombe so vernichtend?

Das sie vom feigen Abschaum der Menschheit gezündet wurden?

nicht wahr? :-o

-Was macht diese Brennbaren Flüssigkeiten überhaupt zu einer
Bombe? (oder handelt es sich um einen Trocken-Sprengstoff?)

Die Stoffe reagieren eigentlich nur schnell miteinander, es
ist halt Zufall, daß man so leicht an die Ausgangsstoffe
rankommt.
Auf die Art des Gemisches gehe ich nicht ein.

wie auch ohne wissen…

-Ist diese Art Bombe eher leicht oder schwierig herzustellen?

Viel zu leicht…das muss nur zusammengemischt werden

Wenn mir jemand mit Sachverstand diese Fragen beantworten
könnte, würde ich mich sehr freuen.

Bitte…genauer werde ich nicht darauf eingehen, denn damit
können nicht so schöne Dinge macht werden, es muss nicht
unbedingt jemand auf dumme Ideen gebracht werden…

oh ja…jetzt hast du bestimmt viele attentate verhindert…

Ich brauche das zwar nicht für meine Arbeit, würde mich jedoch
trotzdem stark interessieren, auch um die verheerenden Ausmaße
dieser Anschläge verstehen zu können.
(beim googlen bin ich leider nicht auf entsprechende
Erklärungen gestoßen)

Also ich habe jetzt auf die Schnelle ungefähr 2000 Seiten mit
detaillierten Anleitungen gefunden, werde dir aber nicht
sagen, wie.

gut, sowas ist natürlich ein wertvoller beitrag, um hier eine antwort zu schreiben…

Des weiteren habe ich genügend Bücher, in denen steht, wie man
noch viel wirkungsvollere Sprengstoff herstellt.
Dies ist aber ebenfalls Fachwissen, welches unter Verschluß
gehalten werden sollte.
Stell deine Fragen allgemeiner, dann kann ich auch
vernünftiger antworten

alles top-secret-geheimbund-verschwörer-disclosed-eyes-only bücher? :-o

MfG,
Jörn

Gruß
Daniel

also, insgesamt hast du mir natürlich seeeehr viel geholfen, deine antwort war bares gold wert…

Danke für die hilfreichen Antworten
Vielen Dank an alle, jetzt kann ich mir wenigstens vorstellen, warum 1 Lastwagen mit Dünger & Treibstoff solche Katastrophen anrichten kann, ging mir vorher nicht in den Kopf.

MfG
Jörn

Hallo

Was genau ist eigentlich eine Agrar-Bombe?

Eine Bombe, gebaut aus Bestandteilen, die in der
Agrarwirtschaft leicht erhältlich sind…

oh mann…

Ja, kaum zu glauben, gelle?
Aber anscheinend bist du ja nicht von alleine darauf gekommen.

Es ist in den Quellen immer die Rede von einem Diesel & Dünger
Gemisch…

Ja, könnte sein…

-Was macht diese Bombe so vernichtend?

Das sie vom feigen Abschaum der Menschheit gezündet wurden?

nicht wahr? :-o

Wenn sie nicht gezündet worden wäre, wäre nichts passiert, folglich keine vernichtende Wirkung, also was soll dein Gesicht? Es ist eine Bombe, wieso sollte sie nicht „vernichtend“ wirken?

-Was macht diese Brennbaren Flüssigkeiten überhaupt zu einer
Bombe? (oder handelt es sich um einen Trocken-Sprengstoff?)

Die Stoffe reagieren eigentlich nur schnell miteinander, es
ist halt Zufall, daß man so leicht an die Ausgangsstoffe
rankommt.
Auf die Art des Gemisches gehe ich nicht ein.

wie auch ohne wissen…

Es ist doch vollkommen irrelevant, aus was für Einzelstoffen ein Explosivstoff hergestellt wird, die Tatsache, daß er gefährlich ist, langt als allgemeinverfügbare Information, für DICH sowieso.

-Ist diese Art Bombe eher leicht oder schwierig herzustellen?

Viel zu leicht…das muss nur zusammengemischt werden

Hast du irgendwas an der Antwort auszusetzen?
Ach ja, ich merke schon, du kannst einfach nichts damit anfangen, weil ich sie nicht aufgemalt habe…

Wenn mir jemand mit Sachverstand diese Fragen beantworten
könnte, würde ich mich sehr freuen.

Bitte…genauer werde ich nicht darauf eingehen, denn damit
können nicht so schöne Dinge macht werden, es muss nicht
unbedingt jemand auf dumme Ideen gebracht werden…

oh ja…jetzt hast du bestimmt viele attentate verhindert…

Ja, vor allem habe ich verhindert, daß deine letzten verbliebenen Gehirnzellen Selbstmord wegen Überlast begehen…

Ich brauche das zwar nicht für meine Arbeit, würde mich jedoch
trotzdem stark interessieren, auch um die verheerenden Ausmaße
dieser Anschläge verstehen zu können.
(beim googlen bin ich leider nicht auf entsprechende
Erklärungen gestoßen)

Also ich habe jetzt auf die Schnelle ungefähr 2000 Seiten mit
detaillierten Anleitungen gefunden, werde dir aber nicht
sagen, wie.

gut, sowas ist natürlich ein wertvoller beitrag, um hier eine
antwort zu schreiben…

Vielleicht bist du einfach nur zu
-faul, in die Bücherei zu gehen,
-beschränkt, google richtig zu benutzen?

Des weiteren habe ich genügend Bücher, in denen steht, wie man
noch viel wirkungsvollere Sprengstoff herstellt.
Dies ist aber ebenfalls Fachwissen, welches unter Verschluß
gehalten werden sollte.
Stell deine Fragen allgemeiner, dann kann ich auch
vernünftiger antworten

alles top-secret-geheimbund-verschwörer-disclosed-eyes-only
bücher? :-o

Nein, das sind Bücher, für Menschen, die des Lesens mächtig sind.

also, insgesamt hast du mir natürlich seeeehr viel geholfen,
deine antwort war bares gold wert…

Selbst schuld…

Hallo Semjon,
interessant, habt Ihr im Jenseits inzwischen auch Internet ? Für jemanden, der vor über 30 Jahren gestorben ist sicher eine große Herausforderung :smile:

hier noch mein angestautes Halbwissen dazu:

Auf jeden Fall würde ich Ammoniumnitrat in „haushaltsüblichen“
Mengen als relativ harmlos bezeichnen. Daraus eine richtige
Bombe zu basteln ist für den Laien praktisch unmöglich.

Ein gefährlicher Irrtum!

Wieso ? gibt es Hinweise auf Unfälle mit Kleinmengen ? Das kann ich mir nicht so richtig vorstellen, lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

Jörg

Auch Kleinmengen zeigen Wirkung
Hi Jörg,

Wieso ? gibt es Hinweise auf Unfälle mit Kleinmengen ?

es genügt, mit Hmhmhmzerit und Puderzucker einen Fahrradlenker zu befüllen und die Enden mit Korken zu verschließen. Dann kann schon mal beim letzten Schlag mit dem Hammer der Lenker zerreißen. Ist passiert (etwa 1962), kenne den Unglücksraben persönlich, hat jetzt 2 Fingerglieder weniger.

Gruß Ralf

Auf jeden Fall würde ich Ammoniumnitrat in „haushaltsüblichen“
Mengen als relativ harmlos bezeichnen. Daraus eine richtige
Bombe zu basteln ist für den Laien praktisch unmöglich.

Der Grund dafür liegt aber nicht in der geringen Menge, sondern in der schweren Initiierbarkeit von ANO-Sprengstoffen. Wenn man das Zeug anzündet, dann verpufft es bestenfalls. Zur Auslösung einer Detonation genügen nicht einmal handelsübliche Sprengkapseln, sondern dazu braucht man eine große Sekundärladung aus brisantem Sprengstoff und sowas sollte für Laien nicht zugänglich sein.

(Es gibt allerdings diverse Zusätze, mit denen man aus Ammoniumnitrat auch leichter initiierbare Mischungen herstellen kann, aber obwohl die auch nicht so leicht zu bekommen sind, werde ich die hier natürlich nicht verraten.)

Du meinst sicher den 21.9.1921 in Oppau bei Ludwigshafen:
http://www.jack-steinberger-gymnasium.de/aktiv/natma…
Das dürfte auf der Liste der größten Chemie-Katastrophen bist
heute immer noch einen der ersten Plätze einnehmen.

Überhaupt war bei den meisten großen Explosionsunglücken Ammoniumnitrat im Spiel, was ganz einfach daran liegt, daß es in riesigen Mengen hergestellt, gelagert und transportiert wird und in großen Mengen kann es (unstabilisiert) auch ohne Zusatz von organischen Verbindungen und sogar ohne Initialzündung detonieren.

Auf jeden Fall würde ich Ammoniumnitrat in „haushaltsüblichen“
Mengen als relativ harmlos bezeichnen. Daraus eine richtige
Bombe zu basteln ist für den Laien praktisch unmöglich.

Der Grund dafür liegt aber nicht in der geringen Menge,
sondern in der schweren Initiierbarkeit von ANO-Sprengstoffen.
Wenn man das Zeug anzündet, dann verpufft es bestenfalls. Zur
Auslösung einer Detonation genügen nicht einmal handelsübliche
Sprengkapseln, sondern dazu braucht man eine große
Sekundärladung aus brisantem Sprengstoff und sowas sollte für
Laien nicht zugänglich sein.

Ich würde schon sagen, dass die Menge, ganz abgesehen von deren Wirkung, einen ganz wesentlichen Einfluss auf das Gefahrenpotential von explosiven Substanzen hat. Schließlich handelt es sich um eien statistischen Prozess. Wenn z.B. 1 g einer Substanz mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,0001% innerhalb eines Jahres zur spontanen Selbstentzündung neigt, könnte man ziemlich sicher sein, dass mit 1 g nichts passiert. Würde man jedoch 1 tonne davon lagern, könnte man mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einem Unglück innerhalb eines Jahres rechnen. Narürlich läßt sich das nicht so einfach berechnen, denn die Einflussfaktoren sind zu vielfältig, aber tendenziell steigt die Wahrscheinlichkeit eines Unglückes mit der Menge.
Falls exotherme Reaktionen der Explosion vorausgehen, führen diese bei großen Lagermengen wegen der schlechteren Wärmeabfuhr natürlich auch zu wesentlich stärkerer Temperaturerhöhung und damit auch zu einer wesentlich höheren Selbstzündungsgefahr.

Jörg

Hallo Ralf,

Wieso ? gibt es Hinweise auf Unfälle mit Kleinmengen ?

es genügt, mit Hmhmhmzerit und Puderzucker einen Fahrradlenker
zu befüllen und die Enden mit Korken zu verschließen. Dann
kann schon mal beim letzten Schlag mit dem Hammer der Lenker
zerreißen. Ist passiert (etwa 1962), kenne den Unglücksraben
persönlich, hat jetzt 2 Fingerglieder weniger.

Natürlich kann sowas auch mit Kleinmengen explosiver Stoffe passieren, aber ganz sicher nicht mit Ammoniumnitrat und nur darauf bezog sich mein Posting.

Jörg

Hi,


sondern dazu braucht man eine große
Sekundärladung aus brisantem Sprengstoff
und sowas sollte für Laien nicht zugänglich sein.

Noch einer von der „Ungefährlichkeits“-Fraktion :wink:

Ich weiss ja nicht genau wovon ihr redet, aber
ich zählte vor vielen vielen Jahren zu den
bescheuerten Kid’s, die mit 14 anfingen,
AN und KC aufzul****, Zeitungsp***** damit zu
t******, zu t******* und das Zeugs dann in Rohre
zu packen. Ich kann nur sagen: don`t try this at Home!

Was soll das werden mit „Sekundärladung aus brisantem
Sprengstoff“? Eine ausreichende Verdämmung genügt.
Die Kids sollten das schon wissen und nicht etwa
annehmen „es kann schon nichts passieren“.

Ihr wisst nicht, wovon ihr redet, oder :wink:

CMБ

Hallo!

Auf jeden Fall würde ich Ammoniumnitrat in „haushaltsüblichen“
Mengen als relativ harmlos bezeichnen. Daraus eine richtige
Bombe zu basteln ist für den Laien praktisch unmöglich.

Eine handelsübliche Menge ist z.B. ein 50kg-Sack, zumindest für einen Bauern. Die Geringschätzung der Gefahr führte oft zu tragischen Unglücken in Verbindung mit Ammoniumnitrat. Nur ein Beispiel zur Verdeutlichung: 10kg reines NH4NO3 können zur Explosion gebracht werden, wenn sie aus 20cm (!) Höhe fallen gelassen werden. Mit ein bisschen Ahnung auf dem Gebiet könnte man sehr leicht Bomben daraus basteln.

Das dürfte auf der Liste der größten Chemie-Katastrophen bist
heute immer noch einen der ersten Plätze einnehmen.

Mit knapp 600 Toten ist es immernoch die Nummer 1 unter den Chemie-Unfällen.

mfG Dirk

Hallo!

Der Grund dafür liegt aber nicht in der geringen Menge,
sondern in der schweren Initiierbarkeit von ANO-Sprengstoffen.
Wenn man das Zeug anzündet, dann verpufft es bestenfalls. Zur
Auslösung einer Detonation genügen nicht einmal handelsübliche
Sprengkapseln, sondern dazu braucht man eine große
Sekundärladung aus brisantem Sprengstoff und sowas sollte für
Laien nicht zugänglich sein.

Es gab im gleichen Jahr in dem das Unglück von Oppau geschah einen vergleichbaren Fall in Oberschleßien. Da verwendete man zur Lockerung von hartgewordenem Ammoniumnitrat (also nicht einmal die wesentlich brisantere Mischung aus NH4NO3 und NH4(SO4)2 wie in Oppau) in einem Waggon eine Sprengschußkapsel gefüllt mit Ammonsalpetersprengstoff. Die Folge war, dass der Waggon und auch alle benachbarten Waggons detonierten.
Damals dachte man auch, dass die Initiierung nicht ausreichen würde.

(Es gibt allerdings diverse Zusätze, mit denen man aus
Ammoniumnitrat auch leichter initiierbare Mischungen
herstellen kann, aber obwohl die auch nicht so leicht zu
bekommen sind, werde ich die hier natürlich nicht verraten.)

Man würde sich wundern…

mfG Dirk

Hallo Ralf,

aber ganz sicher nicht mit Ammoniumnitrat

Hmhmhmzerit gab es damals kiloweise in der Drogerie und wurde
im Garten auf den Boden gestreut. Ich dachte zwar, das wäre
ein Unkrautvernichter, aber da trügt wohl die Erinnerung. Bei
http://www2.iicm.edu/0x811bc833_0x0006855f finde ich

Das habe ich mir doch gedacht. Damals gab es noch die Unkrautvernichter auf Chlorat-Basis, mit denen man tatsächlich gefährliche und sehr schlagempfindliche Mischungen herstellen konnte. Das war i.A. auch unter den Kids bekannt (die Gefährlichkeit eher nicht). Diese Mittel sind aber aus eben diesem Grund schon lange verboten und vom Markt verschwunden.
Ich vermute, dass der Umsatz an Unkrautvernichtern seitdem stark zurückgegangen ist :smile:

Jörg

1 Like