Liebe/-r Experte/-in,
Ich brauche dringend Hilfe!
mit mir stimmt irgendwas nicht,ich weiß nicht mehr weiter.
Ich habe ständig das gefühl in ohnmacht zu fallen,ich kann nichts mehr machen.Dazu kommt diese übelkeit und die appetitlosigkeit.ich fühle mich benommen als hätte ich etwas zu mir genommen.Nachts in der einschlafphase habe ich ein beben im körper.mein ganzes leben ist eingeschränkt.als hätte ich keine kraft mehr.mir ist alles zuviel selbst die normalsten sachen des lebens.ich kann nicht mehr raus gehen,nicht einkaufen.ich bin nicht mehr ich!Plötzlich breche ich in tränen aus,ich kann nicht mehr.in dem einen moment denke ich es geht und empfinde diese euphorie und im anderen moment breche ich zusammen und weine.Andauernd dieses ohnmachtsgefühl und die benommenheit ist so schrecklich und beängstigend.ich habe schluckprobleme,andauernd knackt es beim schlucken und ich hab das gefühl ich hätte was im hals.Von jetzt auf gleich geht auch so scheint mir mein blutdruck drastisch runter und ich will nur noch liegen.ICh bin müde ständig.ich weiß nicht mehr weiter.sämtliche test beim arzt waren bisher unauffällig.ich weiß nicht mehr weiter.ich habe an nichts mehr freude und interesse,weil ich ständig denke ich falle in ohnmacht oder muss mich übergeben.ich bin nicht mehr ich,bin teilweise apatisch.normalerweise bin ich ein fröhlicher wortgewannter mensch.manchmal rede ich wirwarr,als hätte mein gehirn zu wenig sauerstoff abbekommen.was ist nur los mit mir?ich halte das nicht mehr aus.zum psychologen wurde ich verwiesen.der meinte nach dem ich 2 symphtome genannt habe,Panikattaken.Verordnet wurde eine verhaltenstherapie.Mit einer wartezeit von einemjahr!EIN JAHR!Das schaffe ich nicht.wenn es denn überhaupt so ist wie der psychologe nach ein paar minuten meinen zustand diagnostiziert hat.Mich würde sehr interessieren was ihr dazu sagen und ich hoffe sehr dass mir jemand helfen kann,ich kann nicht mehr!!!danke
Hallo,
ich denke Du bist erstmal bei einem Psychiater ganz gut aufgehoben. Da kannst Du Dir auch in einer Klinik einen Gesprächstermin geben lassen. Hast Du eventuell auch daran gedacht, dass es sich bei Dir um eine Depression handeln kann?
http://depressionsymptome.org/
Viele Grüße
Liebe Bryna,
auch wenn es Dir schwer fällt, erstmal ganz ruhig!
Weißt Du, wie Angst funktioniert? Also was da passiert, bei einer Panikattacke. Du kannst mal hier nachlesen. Vielleicht hilft das schon ein wenig, we…
Sei behutsam mit Dir
Es gibt viele Ursachen dafür, dass wir in Panik geraten. Manchmal bedarf es nur eines Stubses und wir flippen aus. Das Schlimme daran ist - so scheint es mir - das es vollkommen unvorbereitet auf uns einstürzt und wir nicht wissen, was da abgeht.
Aber nehmen wir mal an, wir begreifen das, was da abgeht, als Teil von uns. Als etwas, was sich zeigt, weil wir mit dieser oder jenen Gegebenheit nicht umgehen können. Mag sein, sie macht uns Angst, mag sein, wir kommen einfach nicht mit ihr klar.
Ja, eine professionelle Verhaltenstherapie ist ne geile Sache. Besonders dann, wenn sie sich zeitlich hinzieht und man sich eigentlich fragt, was da abgeht.
Wir Menschen sind ein Produkt dessen, was wir seit unserer Geburt (was davor liegt lassen wir mal raus) sind. Und da kann es Dinge geben, die uns aus der Bahn werfen.
Du hast jetzt ein Problem, dass Dich stark belastet. Nun, es bedarf einer Klärung und sicher ist eine psychotherapeutische Behandlung notwendig.
Aber: Was sagt Dein Hausarzt dazu? Er hat Mittel parat, die die momentane Situation für Dich ein wenig „entschärfen“ können. Hast Du dies schon mit ihm besprochen?
Di bist momentan echt „durch den Wind“. Ok, aber damit bist Du noch nicht tot!
Ich habe das Gefühl, dass Dich die momentane Situation so belastet, dass es aus Deiner Sicht keinen Ausweg gibt sondern sich alles immer weiter verschlechtert. Aber mit dieser Einstellung wird es von Tag zu Tag schlimmer!
Du bist nicht hilflos! Geh zum Hausarzt, bitte ihn um Unterstützung! Mir scheint es jetzt wichtig, die Attacken von Dir zu nehmen. Nur so kannst Du die für Dich notwendige Zeit gewinnen, Dich dem zu stellen, was Dich wirklich belastet.
Ich wünsche Dir, dass Du den Mut dazu findest, den Weg zu gehen. Körperliche Reaktionen zeigen uns eigentlich nur auf, das etwas Wesentliches schief läuft.
Und wenn Dein Hausarzt hier nicht weiter weiß - was mich irritert - dann suche Dir einen anderen!
Hilflos und verloren bist Du nur dann, wenn Du es zulässt. Ok, wenn es dicke kommt, dann möchte man aufgeben…
Dies wünsche ich Dir nicht! Steh auf und kämpfe um und für Dich!
Hi!
beängstigend.ich habe schluckprobleme,andauernd knackt es beim
schlucken und ich hab das gefühl ich hätte was im hals.Von
jetzt auf gleich geht auch so scheint mir mein blutdruck
drastisch runter und ich will nur noch liegen.ICh bin müde
ständig.ich weiß nicht mehr weiter.sämtliche test beim arzt
waren bisher unauffällig.
Bei den Symptomen (wie auch bei den restlichen übrigens): Hat der die Schilddrüse (insbesondere Antikörper) mitgetestet?
Falls nicht: nachholen!!
Gruß
Dine
Was genau
willst du mit deinem Posting sagen?
Schöne Grüße,
Jule
Hallo,
das, was du beschreibst, klingt nach einer massiven Angststörung. Gegen eine solche ist eine Verhaltenstherapie tatsächlich das Mittel der Wahl, wobei es Indikationen gibt, bei denen medikamentöse Unterstützung nicht nur hilfreich, sondern notwendig ist. Ein medizinischer Psychotherapeut wäre in deinem Fall der richtige Ansprechpartner.
Nicht alle Therapeuten haben Wartezeiten von einem Jahr. Vielleicht suchst du da noch mal weiter und findest jemanden, der dich früher annehmen kann. Häufig ist es so, dass die 5 probatorischen Sitzungen, die man vor einer Therapie hat, schon genutzt werden können, um Krisenintervention zu betreiben und die Zeit bis zum „richtigen“ Therapiebeginn dadurch zu bewältigen.
Google mal nach „Angst- und Panikforum“, da wirst du Menschen finden, die mit solchen und ähnlichen Symptomen wie du zu kämpfen haben. Für den Anfang hilft es manchmal schon, zu wissen, dass man nicht allein mit den Gefühlen ist, die einem das komplette Leben versauen.
Es gibt einen Weg da raus - aber du musst ein bisschen die Zähne zusammenbeißen und dich bis zu deiner Therapie vorarbeiten.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo,
dein Hausarzt hat immer die Möglichkeit , Dich an eine Psychiatrische Fachklinik oder Klinikabteilung im Krankenhaus zu überweisen bzw einzuweisen. Das heißt nicht, das du auf eine geschlossene Station kommst, bitte nicht falsch verstehen.
Aber Du wirst stationär aufgenommen, und dann kann man dir notfallmäßig direkt helfen.
Alternativ kannst Du Dich selbst auch in der Ambulanz einer Klinik mit einer psychiatrischen Abteilung vorstellen (quasi als „Notfall“).Die können dann abschätzen, wie man Dir jetzt akut weiterhelfen kann.
Lg
Brenna
Was ich wollte …
Nun, eigentlich nicht mehr als das, dass jenes, was uns geschieht, aus uns selber kommt. Das wir uns nicht schämen sollten, Hilfe zu suchen.
In unserer deutschdurchorganisierten Krankenkassenwelt heißt dies: Zuerst den Hausarzt aufsuchen. Hat er was drauf, dann kann er als Erstes deeskalierende Maßnahmen einleiten (Medikamentation). Dann an Spezialisten überweisen.
Was ich wollte: Akzeptanz zu wecken, das, was geschehen, erst einmal anzunehmen. Es zu begreifen als etwas, das geschehen kann. Aber auch als etwas, dass einen Ausweg hat. Denn einen Ausweg sehen wir nicht mehr, wenn wir (uns) aufgeben.
Wenn ich das nicht rübergebracht habe, dann tut es mir sehr leid und auch weh! Ich habe einige Menschen mit solchen bzw. ähnlichen Themen begleitet und nie eine negative Rückkopplung erfahren, im Gegenteil. Deswegen trifft mich diese Frage hier recht tief und ich bitte um Benennung dessen, was ich hier falsch gemacht habe.
Dies ist meine Bitte an Dich, Jule!
Liebe Grüße
Dieter
Vielleicht solltest Du zunächst einmal Dine’s Vorschlag annehmen und die Schilddrüse gründlich untersuchen lassen. Die Schilddrüse steuert vieles im Körper und das was Du geschrieben hat ließ auch mich direkt an die Schilddrüse denken und nicht sofort an ein psychisches Leiden.
LG
Mary
Hallo!
ich halte das nicht mehr aus.zum psychologen wurde
ich verwiesen.der meinte nach dem ich 2 symphtome genannt
habe,Panikattaken.Verordnet wurde eine verhaltenstherapie.Mit
einer wartezeit von einemjahr!EIN JAHR!
Es ist ja schon fast alles gesagt in diesem Thread.
Ich möchte dem nur noch hinzufügen, dass es, wenn du einigermaßen mobil bist, mit Sicherheit möglich ist, einen Therapeuten zu finden, dessen Warteliste deutlicher geringer ist. 3-4 Monate sollte schon zu erreichen sein, wenn du mehrere Therapeuten (muss auch nicht zwingend Verhaltenstherapie sein) aus deiner Umgebung kontaktierst, und das Thema Dringlichkeit gleich beim telefonischen Erstkontakt ansprichst.
Übrigens lässt sich bei Ausbildungskandidaten, die man über die entsprechenden Lehrinstitute bzw. evtl. deren Institutsambulanzen kontaktieren kann, wohl zumeist völlig ohne Wartezeit eine Therapie aufnehmen.
E.T.
Hallo Dieter,
ich kann bestimmte Dinge, die du schreibst, nicht in einen logischen Zusammenhang bringen. Bei diesem Satz
Ja, eine professionelle Verhaltenstherapie ist ne geile Sache. Besonders dann, wenn sie sich zeitlich hinzieht und man sich eigentlich fragt, was da abgeht.
erschließt sich mir beispielsweise nicht, ob er sarkastisch gemeint ist oder nicht.
Das mag damit zusammenhängen, dass Aufrufe zu mehr „Achtsamkeit“ erfahrungsgemäß auch eine eher ablehnende Haltung gegenüber Therapien und/oder Medikamentierungen einnehmen.
Da du an anderer Stelle ausdrücklich dazu rätst, dass die UP sich um medikamentöse Intervention bemühen soll, fällt es mir einfach schwer, für mich zu entscheiden, in welche Richtung du nun denkst. Damit „auf sich zu achten“ und Therapien aus dem Weg zu gehen, wäre nämlich niemandem geholfen.
Deswegen trifft mich diese Frage hier recht tief
Das sollte es nicht. Wenn man auf rein schriftliche Kommunikation angewiesen ist, sind Missverständnisse vorprogrammiert. Da sollte man entsprechende Reaktionen nicht auf die Goldwaage legen
Ich will’s ja nur verstehen
Schöne Grüße,
Jule
Danke!
Jetzt habe ich es verstanden (glaube ich). Ich habe beim Schreiben auf Mittel des Sprechens zurückgegriffen, aber weder Augenzwinkern noch sonstige Grimassen, die auf eine besondere Bedeutung/Wertung aufmerksam sollen, „mitschicken“ können.
Und so ist es in der Tat „undurchsichtig“ geworden.
Ich danke Dir herzlich für den Hinweis (ist ernst gemeint!) und sehe zu, dass ich nicht rückfällig werde *schmunzel*
Schöne Grüße
Dieter
Jetzt habe ich es verstanden (glaube ich).
Vielleicht bin ich besonders begriffsstutzig, aber ich hab noch immer nicht verstanden, was Du mit dem Satz
Ja, eine professionelle Verhaltenstherapie ist ne geile Sache. Besonders dann, wenn sie sich zeitlich hinzieht und man sich eigentlich fragt, was da abgeht.
nun tatsächlich zum Ausdruck bringen wolltest.
Gruß
Kreszenz
Überreaktion meinerseits
bryna05 schrieb
zum psychologen wurde ich verwiesen.der meinte nach dem ich 2 symphtome genannt habe,Panikattaken.Verordnet wurde eine verhaltenstherapie.Mit einer wartezeit von einemjahr!EIN JAHR!Das schaffe ich nicht.
Mein Satz
Ja, eine professionelle Verhaltenstherapie ist ne geile Sache. Besonders dann, wenn sie sich zeitlich hinzieht und man sich eigentlich fragt, was da abgeht.
Nun, als ich las, wie lange bryna05 warten soll und mich daran erinnerte, was mir Menschen, die ich ein Stück in der Zeit ihrer psychotherapeutischen Behandlung begleitet habe, so alles erzählten, da kochte es in mir hoch. Ich mag darüber nicht berichten, tut immer noch weh.
Was ich nun in diesem Moment schrieb, liest sich wahrhaftig mies. Denn eigentlich wollte ich sagen, dass aus meiner Sicht hier ein Mensch sofortige Hilfe braucht. Verhaltenstherapie wird gut sein, ich kann es nicht einschätzen. Sie dauerte aber auch. Aber erst ein ganzes Jahr darauf warten müssen? Und in dieser ganzen Zeit nicht wissen, was da mit einem abgeht? Wie kann man einfach ausklammern, dass da jemand in Panik ist? Es gibt in meiner Stadt dafür Notaufnahmen, die wird es sicher auch woanders geben.
Ich finde das alles sehr schlimm. Allerdings habe ich das mit meinem Satz auch nicht besser gemacht. Es tut mir leid!
Gruß
Dieter
Hallo Bryna,
du brauchst auf jeden Fall Hilfe. Ich halte es aufgrund der Beschreibung auch - wahrscheinlich - für eine Angststörung. Panikattacken ja, aber evtl. geht es auch noch weiter. Wenn du dich nicht in eine Klinik begeben willst, kannst du einen Therapeuten suchen, bei dem du nicht so lange warten musst. Ein Tip: Die Wartezeit bei den Kassentherapeuten ist fast immer mind. mehrere Monate. In der Zwischenzeit kannst du dich zu einem freien Therapeuten begeben, z.B. einem Heilpraktiker für Psychotherapie. Dort musst du die Sitzungen zwar selbst bezahlen, aber das ist dir deine Lebensqualität vielleicht wert. Dann hast du sofort Unterstützung und bist dennoch schonmal auf der Warteliste für einen weiteren Therapieplatz (falls der dann noch nötig ist). Die Heilpraktiker für Psychotherapie arbeiten in der Regel mit Verfahren, die auch in kürzerer Zeit recht schnell Erleichterung bringen können (z.B. Hypnose).
Zu guter Letzt: Menschen mit Angststörungen haben meistens ein überreiztes Nervensystem und sehr oft auch Magnesiummangel. Der muss sich im Blutbild nicht mal zeigen. Eine schnelle und billige Möglichkeit, dir selbst zu helfen, könnte sein, Magnesium (langsam hochdosieren) zu nehmen.
LG,
Julia
Hallo,
In der Zwischenzeit kannst du dich zu einem freien Therapeuten begeben, z.B. einem Heilpraktiker für Psychotherapie.
Deren Ausbildung in Sachen Psychotherapie im Vergleich zu einem studierten Psychotherapeuten bestenfalls mit einem Crashkurs vergleichbar ist.
Die Heilpraktiker für Psychotherapie arbeiten in der Regel mit Verfahren, die auch in kürzerer Zeit recht schnell Erleichterung bringen können
Oder eine Menge Schaden anrichten. Je nachdem, wie erfahren derjenige ist, der das macht.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo Jule,
Deren Ausbildung in Sachen Psychotherapie im Vergleich zu
einem studierten Psychotherapeuten bestenfalls mit einem
Crashkurs vergleichbar ist.
Auch bei den von dir so genannten „studierten Psychotherapeuten“ (es gibt allenfalls studierte Psychologen oder Ärzte mit psychotherapeutischer Zusatzausbildung, vermutlich meinst du das) gibt es große Unterschiede in der therapeutischen Ausbildung.
Die Heilpraktiker für Psychotherapie arbeiten in der Regel mit Verfahren, die auch in kürzerer Zeit recht schnell Erleichterung bringen können
Oder eine Menge Schaden anrichten. Je nachdem, wie erfahren
derjenige ist, der das macht.
Liebe Jule, die Heilpraktikerprüfung ist genau dazu da, zu verhindern, dass jemand Schaden anrichten kann. Ich finde es immer interessant, dass die „normalen“ Heilpraktiker zum Glück inzwischen gesellschaftlich bei den meisten Menschen Ansehen genießen, während das im Bereich Psychotherapie nicht der Fall ist. Obwohl in beiden Fällen - und hier hast du recht - eine Ausbildung nicht vorgeschrieben ist, sondern nur reichlich Hintergrundwissen. Übrigens genau dasselbe Hintergrundwissen über psychische Krankheiten wie bei Ärzten auch abgefragt wird.
Welche Ausbildung der Heilpraktiker dann macht und wieviel davon, ist seiner Verantwortung überlassen. Wenn jemand unverantwortlich ist, ist das tatsächlich nicht besonders gut. Aber unverantwortliche Menschen unterziehen sich in der Regel nicht dieser schwierigen Prüfung. Wer die macht, lernt in der Regel auch wirklich was, denn er hat vor, Menschen ernsthaft zu helfen. Den meisten gelingt es auch - und keineswegs schlechter als den anderen.
Ich bin auch der Ansicht, dass man hinschauen sollte, was jemand für eine Ausbildung hat. Ein generelles Misstrauen halte ich allerdings für nicht angebracht.
LG,
Julia
Hallo,
Auch bei den von dir so genannten „studierten Psychotherapeuten“ (es gibt allenfalls studierte Psychologen
oder Ärzte mit psychotherapeutischer Zusatzausbildung, vermutlich meinst du das) gibt es große Unterschiede in der therapeutischen Ausbildung.
Keine davon ist mit einem Lehrgang auf DVD und der Beantwortung folgender „Zulassungsfragen“ zu erreichen:
Ja - ich bin offen und kontaktfreudig. Ich finde leicht Zugang zu den Gefühlen, Gedanken und Sorgen meiner Mitmenschen. Man zieht mich gerne ins Vertrauen.
Ja - ich habe Freude am Umgang mit meinen Mitmenschen und interessiere mich für ihre Probleme. Ich :habe eine positive Ausstrahlung und helfe gerne.
Ja - ich komme mit eigenen Problemen gut klar und habe selbst keine gravierenden psychischen Probleme.
Ja - ich bin an psychologischen Themen interessiert und kann komplexe und abstrakte Sachverhalte :gedanklich gut erfassen.
Liebe Jule, die Heilpraktikerprüfung ist genau dazu da, zu verhindern, dass jemand Schaden anrichten kann.
Dem widerspreche ich vehement. Eine Prüfung, die man mit der Lektüre von zwei Büchern bestehen kann, ist kaum eine große Herausforderung. Mag aber sein, dass jemand mit Hauptschulabschluss das schon als gewaltige Herausforderung begreift. Der Mythos der „wahnsinnig schweren Prüfung“ wird künstlich geschürt. Zum einen, um Möchtegerne abzuhalten, zum anderen, um denen, die sie absolviert haben, einen höheren Status zu verschaffen.
Übrigens genau dasselbe Hintergrundwissen über psychische Krankheiten wie bei Ärzten auch abgefragt wird.
Von der Idee her vielleicht. Von Inhalt und Umfang in keinster Weise.
Aber unverantwortliche Menschen unterziehen sich in der Regel nicht dieser schwierigen Prüfung.
Und wenn doch gibt es keinen Mechanismus, der sie davon abhält.
Ich persönlich würde Therapeuten auf der Grundlage einer solchen Ausbildung meine psychische Gesundheit niemals anvertrauen.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo Jule,
keine Ahnung, wo du diese komischen Fragen her hast - mit der Heilpraktikerprüfung haben die nichts zu tun.
Der Mythos der „wahnsinnig schweren Prüfung“ wird
künstlich geschürt.
Wahnsinnig schwer - nein.
Ziemlich schwer - ja. (Ich hab übrigens studiert.)
Hast du sie denn gemacht, dass du so viel Ahnung davon hast, wie schwer sie ist? Wenn nein, und wenn du sie nur „von außen“ kennst, glaube ich nicht, dass du diesbezüglich mitreden kannst.
Von der Idee her vielleicht. Von Inhalt und Umfang in keinster
Weise.
Doch.
Aber unverantwortliche Menschen unterziehen sich in der Regel nicht dieser schwierigen Prüfung.
Und wenn doch gibt es keinen Mechanismus, der sie davon
abhält.
Stimmt. Es gibt auch keinen Mechanismus, der unverantwortliche Menschen vom Medizinstudium abhält.
Ich persönlich würde Therapeuten auf der Grundlage einer
solchen Ausbildung meine psychische Gesundheit niemals
anvertrauen.
Nochmal: „Heilpraktiker“ ist keine Ausbildung. Insofern hast du vollkommen recht: Allein diese Prüfung befähigt niemanden. Sie ist nur dazu da, dass man seine Grenzen kennt, Krisensituationen einschätzen und Diagnosen oder Verdachtsdiagnosen stellen kann. Auch um ggf. Leute weiter zu schicken zu einem Facharzt oder Psychiater.
Zusätzlich zu dieser Prüfung muss definitiv (mindestens) eine therapeutische Ausbildung gemacht werden. Da ist die Eigenverantwortung der Patienten/Klienten gefragt, sich jemanden zu suchen, dem man, u.a. aufgrund seiner Ausbildung, vertraut.
Wenn du selbst das nicht machen möchtest, ist das ja deine freie Entscheidung und vollkommen in Ordnung, niemand will dir das ausreden. Aber umgekehrt finde ich, du solltest auch nicht in Bausch und Bogen jeden, der nicht Medizin studiert hat, verurteilen, weil er sich für einen anderen Weg entschieden hat, Menschen zu helfen. Viele Heilpraktiker sind „Spätberufene“, die aufgrund von Familie etc. rein zeitlich gar kein Medizinstudium mehr schaffen würden, und sich erst recht nicht die klassische Psychotherapie-Ausbildung, die ca. 100.000 EUR kostet, leisten können.
Sie bilden sich auf eine Weise weiter, die in ihr Leben passt - in vielen Fällen mit sehr hohem Engagement und viel Erfolg. Mal ganz abgesehen davon, dass die Schulmedizin nicht für jeden das richtige ist. Und das gilt auch für die drei Psychotherapieverfahren, die in Deutschland als einzige von der Kasse bezahlt werden. Da kann ich nur sagen: Gott sei Dank gibts Heilpraktiker, auch die für Psychotherapie.
Ich kenne beides, und aus dieser Erfahrung weiß ich auch ganz klar, dass meine Entscheidung anders ausfallen würde als deine. Ich würde nicht zu jedem Heilpraktiker gehen. Aber auch nicht zu jedem Arzt. Ich schaue genau hin und wähle bewusst aus.
Ist doch gut, dass es für jeden etwas gibt, was zu ihm passt. Ich finde es nicht verantwortlich, einem Menschen, der ganz offensichtlich dringend Hilfe braucht und den nächsten Therapieplatz erst in einem Jahr bekommt, generell Angst zu machen und abzuraten, weil alles andere „Quacksalberei“ ist.
Zu genauem Hinsehen und sorgfältiger Auswahl ermutigen fände ich da hilfreicher.
LG,
Julia