Was ist so abschreckend an einer Witwe?

Hallo Ihr Wissenden,

wie wohl mittlerweile bekannt, bin ich seit gut fünf Monaten nach 14-jähriger Beziehung Witwe.

Nein, ich will mich nicht in eine neue Beziehung stürzen, kann mir derzeit auch überhaupt nicht vorstellen, dass es noch einmal eine in meinem Leben geben kann (höchstens einen „Liebhaber“), obgleich ich immer ein „Beziehungsmensch“ war und jetzt erst einmal mit meinem „Single-Status“ klar kommen muss.

Aber mir fällt auf, dass sich einige Männer, mit denen ich seit Jahren befreundet bin (teilweise seit über 25 Jahren), auf einmal zurückziehen. Besonders die, die auch gern mal aus „Spaß“ mit mir geflirtet haben.

Klar, der Tod meines Mannes hat vielen gezeigt, wie schnell es gehen kann, auch wenn man sich gesund ernährt/Sport treibt. Klar, niemand hat Lust, sich ständig die Beschreibung des Krepierens (und nichts anderes war es) anzuhören - aber ich vermeide ja (auch aus Selbstschutz) die Details weitgehend und versuche, nicht allzu „autistisch“ zu sein. Klar kann jetzt ein spaßiger Flirt auch mal „ernster“ werden.

Ich versuche, mich gerade in meiner „Single-Rolle“ zu finden und nach vorn zu blicken, verbreite auch keine schlechte Laune, habe aber das Gefühl, dass mich kaum einer mehr als Frau wahrnimmt, was vor meinem Witwen-Status anders war.

Was ist so abschreckend an einer Witwe? Lach, unabhängig davon, dass ich für einige Männer sicherlich aufgrund meiner Art abschreckend bin.

Viele Grüße

Kathleen

Moin Kathleen,

ich könnte mir vorstellen, dass die Reaktion der Kerle in Deinem Umfeld zum Teil sicherlich auch darauf zurück zu führen ist, dass sie einfach nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen.

War ein Flirt bisher eine unbedenkliche Sache, könnte die Angst vorherrschen, Dich mit solchem Verhalten zu verletzen. Sicherlich weißt Du selbst auch ganz gut, dass der Mensch nichts mehr fürchtet, als einen anderen Menschen zu verletzen. Bevor man also evtl., unter Umständen, möglicherweise in ein solches Fettnäpfchen treten, dann doch bitte nicht auch noch mit Anlauf und beiden Füßen gleichzeitig hinein.

Will sagen - bevor man etwas Falsches macht, macht man(n) besser gar nichts. Dass solches Verhalten ebenso verletzen kann, ist dabei noch nicht am Horizont aufgetaucht.

Etwas Besseres fällt mir nun wirklich nicht ein. Außer vielleicht, dass deren Partnerinnen Dich nun als Konkurrenz wahrnehmen könnten oder die Männer eben diesem Gedanken anhängen könnten. *grübel*

Ich wünsche Dir, dass Du Deinen Neuanfang schaffst und positiv in die Zukunft blicken kannst. Um über eine neue Beziehung nachzudenken, ist es vielleicht noch ein bissel früh, so dass Du Dir darüber sicherlich noch keine Gedanken machen solltest. Wenn Du selbst so weit bist, findet sich alles Weitere wie von allein.

Liebe Grüße,
masc *wink*

Danke, Mann. Sinngleiches wollte ich auch dazu schreiben. Nimmst mir nen Haufen Arbeit ab.

Hi,

ich denke nicht, daß es daran liegt, daß Du als Witwe abschreckend bist.

Der Tod ist heute vielfach ein Tabuthema und wird in unserer oft oberflächlichen Welt einfach ausgeklammert. Vielfach weiß man nicht, wie man mit den Hinterbliebenen umgehen soll.

Um Unangenehmen aus dem Weg zu gehen, vielleicht auch um Fehler zu vermeiden, meldet man sich einfach nicht mehr. Vielleicht haben sie einfach Angst, Du würdest in Tränen ausbrechen und wissen nicht, wie sie dann damit umgehen sollen. Ich denke es ist oftmals einfach eine Verunsicherung da.

Ich habe mich eine zeitlang mit dem Thema Trauer viel beschäftigt, das zurückziehen von Freunden und manchmal auch Verwandten ist oft zu beobachten, unabhängig ob Partner oder Kind verstorben ist.

Leider…

Viel Kraft für Dich!

Gruß
Tina

Hallo,

vielleicht sind den besagten Männern die fünf Monate einfach zu kurz, und sie befürchten, dass dein nach außen gezeigtes Verhalten aktuell nicht unbedingt deiner tatsächlichen Verfassung entspricht. Das könnte dann in für beide Seiten sehr belastende Dinge führen, wenn sich aus so einer Situation heraus mehr entwickeln würde.

An deinen Postings, in denen Du häufiger das Thema „Verlust des Partners“ als „inzwischen allgemein bekannt“ voraussetzt sieht man zudem, dass Du tatsächlich ja noch - was auch kein Wunder ist, und sicherlich jeder vollkommen nachvollziehen kann - noch sehr an der Situation zu knabbern hast, und von ihr massiv bestimmt wirst. Auch das ist nicht unbedingt eine gute Voraussetzung für einen potentiellen Partner in dieser Situation engagierter einzusteigen.

Und ja, natürlich gibt es da in den Köpfen auch immer das Bild der für den Rest ihrer Tage gramgebeugten Witwe, die niemals über den Verlust hinwegkommt, und die daher als Partnerin einfach nicht in Frage kommt, auch wenn Du ganz konkret Dich hier anders gibst.

Nicht ganz ausschließen würde ich aber auch die Angst vor gesellschaftlicher Ächtung, wenn jemand nach so doch noch recht kurzer Zeit sich näher mit einer Witwe befasst. Da könnten natürlich schnell Gerüchte in der Welt sein, deren Ziel nicht jeder gerne ist.

Schlussendlich muss man aber natürlich auch jedem zugestehen, der nicht so der wahnsinnge Profi im Umgang mit Menschen in schwierigen Lebensumständen ist, dass er vielleicht einfach nicht weiß, wie er aktuell mit Dir umgehen soll, und wie er dein nach außen gezeigtes Verhalten und dein vermutetest Innenleben übereinbringen soll, um hier adäquat zu reagieren.

Gruß vom Wiz

Hallo,

Ich versuche, mich gerade in meiner „Single-Rolle“ zu finden
und nach vorn zu blicken, verbreite auch keine schlechte
Laune, habe aber das Gefühl, dass mich kaum einer mehr als
Frau wahrnimmt, was vor meinem Witwen-Status anders war.

ich finde das ziemlich nachvollziehbar. Es weiß doch niemand der potentiellen Kandidaten, ob Du ihr früheres Verhalten nun (noch) als unangemessen einstufen würdest. Nach dem „normalen“ Ende einer langjährigen Beziehung fällt man ja über einen Menschen auch nicht gleich her und macht ihm Avancen. Wurde die Beziehung durch den Tod beendet, gilt das erst recht.

Wenn Du die Sache beschleunigen willst, mußt Du in die Offensive gehen. Ansonsten wirst Du abwarten müssen, bis sie merken, daß Du Dich in der Hinsicht nicht verändert hast (wenn dem tatsächlich so sein sollte).

Gruß
Christian

OT
Hallo,

dass der Mensch nichts mehr fürchtet, als einen anderen Menschen zu verletzen.

das halte ich für ein Gerücht. Zumindest habe ich schon eine erkleckliche Anzahl von Ausnahmen herumlaufen gesehen.

Grüße

=^…^=

2 Like

Hallo zusammen,

ja, mir ist bewusst, dass jeder anders auf den Tod reagiert und auch häufig hilflos im Umgang mit den Trauernden ist.

Und nein, ich will mit keinem dieser Männer etwas anfangen - schon gar nicht, wenn sie in festen Händen sind! Sie sind schließlich alte Freunde!

Und ja, ich bin beileibe nicht mit der Trauer/dem Verlust durch. Und ja, ich vermittele häufig das Gefühl, dass ich mit allem klar komme.

Bloß - wie soll ich mit meinem (unbekannten) Single-Status klar kommen, wenn ich nur noch als Witwe wahrgenommen werde?

Viele Grüße

Kathleen

Moin Kathleen,

wie wohl mittlerweile bekannt, bin ich seit gut fünf Monaten
nach 14-jähriger Beziehung Witwe.

vermutlich bist Du also (noch) in der Trauerphase . . .

Aber mir fällt auf, dass sich einige Männer, mit denen ich
seit Jahren befreundet bin (teilweise seit über 25 Jahren),
auf einmal zurückziehen. Besonders die, die auch gern mal aus
„Spaß“ mit mir geflirtet haben.

Mir fallen spontan 2 Gründe ein, warum (diese) Männer zurzeit „Abstand“ wahren: Zum Einen respektiert man Deine Trauerphase - der Tod dürfte auch für gemeinsame Bekannte noch reichlich „frisch“ sein und der Umgang mit diesem Thema ist in unserer Gesellschaft keineswegs unkompliziert . . .

Zum Anderen könnten insbesondere solche Männer jetzt von Dir Abstand nehmen, weil sie befürchten könnten, dass jeder Flirt (für Dich und damit letztlich ggf. auch für sie) ernst (genommen) würde . . .

Ich versuche, mich gerade in meiner „Single-Rolle“ zu finden
und nach vorn zu blicken, verbreite auch keine schlechte
Laune, habe aber das Gefühl, dass mich kaum einer mehr als
Frau wahrnimmt, was vor meinem Witwen-Status anders war.

Ich meine ähnliches auch bei Geschiedenen (unabhängig von deren Geschlecht) beobachtet zu haben: Das bisherige Umfeld besteht vermutlich ausschließlich oder doch überwiegend aus Menschen in Beziehungen. Du/Dein Fall erinnert allzu deutlich daran (ähnlich Geschiedenen), wie schnell die traute Zweisamkeit zu Ende sein kann - das wollen sich viele lieber gar nicht anschauen . . .

Ich gehe davon aus, dass Du diese Beobachtung im Kreis anderer Sigles nicht (so) machen wirst, denn dort bist Du „eine unter Gleichen“.

Was ist so abschreckend an einer Witwe?

Ich finde daran nichts „abschreckend“.

Lach, unabhängig
davon, dass ich für einige Männer sicherlich aufgrund meiner
Art abschreckend bin.

Mag so sein - allerdings wirkt das vermutlich auf andere um so anziehender . . . :wink:

Lieber Wiz,

ich schätze Deine Beiträge sehr - hast auch ein Sternchen von mir bekommen! :smile:

Das könnte dann in für beide Seiten
sehr belastende Dinge führen, wenn sich aus so einer Situation
heraus mehr entwickeln würde.

Ich will ja kein „Mehr“ - ich will einfach nur nicht mehr als Witwe wahrgenommen werden, sondern als Kathleen, die eben eine Sch…Zeit durchgemacht hat und versucht, ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen.

An deinen Postings, in denen Du häufiger das Thema „Verlust
des Partners“ als „inzwischen allgemein bekannt“ voraussetzt
sieht man zudem, dass Du tatsächlich ja noch - was auch kein
Wunder ist, und sicherlich jeder vollkommen nachvollziehen
kann - noch sehr an der Situation zu knabbern hast, und von
ihr massiv bestimmt wirst.

Ja, das werde ich! Und es wird immer ein Bestandteil meines Lebens sein.

Auch das ist nicht unbedingt eine
gute Voraussetzung für einen potentiellen Partner in dieser
Situation engagierter einzusteigen.

Ich will keinen neuen Partner - ich will nur mal wieder als Frau wahrgenommen werden!

Und ja, natürlich gibt es da in den Köpfen auch immer das Bild
der für den Rest ihrer Tage gramgebeugten Witwe, die niemals
über den Verlust hinwegkommt, und die daher als Partnerin
einfach nicht in Frage kommt, auch wenn Du ganz konkret Dich
hier anders gibst.

Ich wiederhole: Ich will keinen Partner - besonders da ich weiß, dass ich ihm nie das geben könnte, was ich für meinen Mann empfunden habe.

Nicht ganz ausschließen würde ich aber auch die Angst vor
gesellschaftlicher Ächtung, wenn jemand nach so doch noch
recht kurzer Zeit sich näher mit einer Witwe befasst. Da
könnten natürlich schnell Gerüchte in der Welt sein, deren
Ziel nicht jeder gerne ist.

Ich lebe auf dem Lande und kann daher diesen „Einwand“ verstehen, aber meine besagten Freunde wohnen nicht hier im Ort.

Schlussendlich muss man aber natürlich auch jedem zugestehen,
der nicht so der wahnsinnge Profi im Umgang mit Menschen in
schwierigen Lebensumständen ist, dass er vielleicht einfach
nicht weiß, wie er aktuell mit Dir umgehen soll, und wie er
dein nach außen gezeigtes Verhalten und dein vermutetest
Innenleben übereinbringen soll, um hier adäquat zu reagieren.

Das mache ich auch! Aber die „Häufung“ hat mich zu meiner Frage gebracht.

Danke für einen Input und viele Grüße

Kathleen

Hallo,

Was ist so abschreckend an einer Witwe? Lach, unabhängig

… ich hätte immer die Befürchtung mit dem verstorbenen Partner verglichen zu werden. Wenn dieser aus einer glücklichen Liebesbeziehung heraus verstorben ist, hat man es als „Nachfolger“ sehr schwer da mitzuhalten. Außerdem ist damit zu rechnen, dass aus der Rückschau der Mensch und die Beziehung verklärt, Negatives vergessen wird.

davon, dass ich für einige Männer sicherlich aufgrund meiner Art abschreckend bin.

Auf jedes Töpfchen paßt ein Deckel. Vielleicht wird es für Dich einfacher, wenn Du nach einem Partner Ausschau hälst, der Dich/Euch früher nicht gekannt hat.

Gruß

Nordlicht

Hallo Nordlicht,

… ich hätte immer die Befürchtung mit dem verstorbenen
Partner verglichen zu werden. Wenn dieser aus einer
glücklichen Liebesbeziehung heraus verstorben ist, hat man es
als „Nachfolger“ sehr schwer da mitzuhalten.

dieses Gefühl hatte ich nie, da ich weiß (und nach seinem Tod besonders erfahren habe), wie sehr mein Mann mir vertraut/mich geschätzt/geliebt hat.

Außerdem ist
damit zu rechnen, dass aus der Rückschau der Mensch und die
Beziehung verklärt, Negatives vergessen wird.

Lach, gewiss nicht: Ich kann Dir alle Einzelheiten erzählen, für die ich meinen Mann hätte an die Wand klatschen können. :smile:

Auf jedes Töpfchen paßt ein Deckel. Vielleicht wird es für
Dich einfacher, wenn Du nach einem Partner Ausschau hälst, der
Dich/Euch früher nicht gekannt hat.

Nochmals: Ich will gar keinen neuen Partner!

Viele Grüße

Kathleen

Hallo,

Ich will keinen neuen Partner

nur, damit da kein Mißverständnis entsteht: das war mit bei meiner Antwort durchaus bewußt. „Kandidat“, „beschleunigen“ usw. bezog sich auf das von Dir im Ausgangsartikel erwähnte gelegentliche Spaßflirten (um das mal so zu nennen).

  • ich will nur mal wieder als
    Frau wahrgenommen werden!

Da alle Antworter mehr oder weniger die gleiche Analyse produziert habe, hier ein Lösungsvorschlag: versuche, einen Bekanntenkreis außerhalb Deiner bisherigen Freunde und Bekannten aufzubauen - also mit Leuten, die Deine Vergangenheit noch nicht kennen und erst kennenlernen werden, wenn sie Dich schon kennengelernt haben.

Dabei würde ich an Deiner Stelle auch Aktivitäten an den Tag legen, die Du bisher nicht erwogen hast - und bei denen Dich dann auch nichts ständig an Deinen verstorbenen Partner erinnert.

Sport, Schützenverein, Square Dance, Kastanientier-Bastelgruppe, Seeanemonen züchten… keine Ahnung. Irgendwas mit Menschen halt, die Dich noch nicht kennen.

Gruß
Christian

Lieber Tom,

vermutlich bist Du also (noch) in der Trauerphase . . .

definitiv! :frowning:

Mir fallen spontan 2 Gründe ein, warum (diese) Männer zurzeit
„Abstand“ wahren: Zum Einen respektiert man Deine Trauerphase

  • der Tod dürfte auch für gemeinsame Bekannte noch reichlich
    „frisch“ sein und der Umgang mit diesem Thema ist in unserer
    Gesellschaft keineswegs unkompliziert . . .

Das weiß ich ja - ich will auch niemanden sein Glück „vermiesen“.

Zum Anderen könnten insbesondere solche Männer jetzt von Dir
Abstand nehmen, weil sie befürchten könnten, dass jeder Flirt
(für Dich und damit letztlich ggf. auch für sie) ernst
(genommen) würde . . .

Das weiß ich auch, aber was hilft mir das Wissen, wenn alle nur auf meinen Witwen-Status rumreiten. Ich will doch nach vorn schauen - sonst hätte ich die 10x100 Mirkogramm Morphium auch bei mir aufkleben und mich neben meinen Mann legen können.

  • das wollen sich viele lieber
    gar nicht anschauen . . .

Kann ich auch verstehen!

Ich gehe davon aus, dass Du diese Beobachtung im Kreis anderer
Sigles nicht (so) machen wirst, denn dort bist Du „eine unter
Gleichen“.

Da hast Du vollkommen Recht!

Ich finde daran nichts „abschreckend“.

Das baut mich etwas auf! :smile:

Liebe Grüße

Kathleen

Hallo,

Mir kommt grad eine Erzählung einer Freundin in den Sinn. Als sie sich von ihrem Mann trennte kamen plötzlich einige alte Freunde (die auch in festen Händen waren und doch immer nur so spasseshalber geflirtet hatten) auf sie zu und meinten sie könnten/dürften jetzt mal schnell „trösten“. Da war der Spass wohl auch ein bischen ernst gewesen. Vielleicht ist es bei Dir auch so, dass diese Männer wirklich interesse hatten/haben, Deine Situation ihnen aber Angst macht (haben ja andere schon geschrieben).

Bei mir selbst war es ja leider auch so, dass von meinem männlichen Freundeskreis fast keiner mehr übrig blieb als ich mich für meinen jetzigen Partner entschied (war längere Zeit überzeugter Single), obwohl ich auch nie mehr als Freundschaft mit den Männern wollte und tatsächlich dachte, dass das auf Gegenseitigkeit beruhte (Mein Freund bezeichnete das aber als „Warteschleifenstatus“ und er scheint recht zu haben).

Von dem her würde ich an Deiner Stelle zur Komplikationsvermeidung schaun, dass ich neue Menschen kennenlerne. Ob und was sich da ergibt wirst Du dann merken, jedenfalls werden diese Männer sich bestimmt anders verhalten als die alten Freunde, da bin ich mir sicher.

Gruß
M.

1 Like

Hallo,

danke für das Sternchen :smile:

Bist Du Dir denn sicher, dass deinen Gegenübern auch vollkommen klar ist, dass Du keinen neuen Partner/nicht jemand ganz konkret vielleicht zwar nicht als Partner aber als sehr engen Freund in dieser schwierigen Situation suchst?

Dass hier soviele die Sache auch missverstanden haben zeigt, dass sie eben tatsächlich genau dieses Potential hat. Daher kann man wohl niemand einen Vorwurf machen, wenn er sie anders versteht. Zumal auch nicht von der Hand zu weisen ist, dass 1. die Situation eines Flirts mit einer unter bekannten Umständen „wieder auf dem Markt“ befindlichen Frau eine andere Qualität hat, und 2. natürlich tatsächlich hier eine ähnliche „Gefahr“ besteht, wie bei frisch Getrennten, dass jemand ggf. bereit wäre sich überstürzt in eine dann für beide Seiten schwierige Beziehung zu stürzen. Wer schon mal das Ziel entsprechender Frontalangriffe war, und nicht zu denen gehört, denen es egal ist Menschen mit „runter gelassenen Gefühlen“ zum eigenen, kurzen Vergnügen auszunutzen, macht um Leute in solchen Situationen ggf. eher einen Bogen.

Ich denke auch, dass es vielleicht gut wäre neue Bekanntschaften abseits des vorhandenen Netzes zu knüpfen, bei denen Du erst einmal einfach die ganz neutral zu betrachtende, interessante Frau ohne konkrete Vorgeschichte bist, mit der man sich gerne unvorbelastet über Gott und die Welt unterhält, ein wenig rumalbert, …

BTW: Ich finde es gut, dass Du mit dem Thema so offensiv und ehrlich umgehst. Das findet man selten. Aber so blöde es vielleicht auch klingen mag: So richtig und gut das sicher insbesondere auch für Dich selbst ist, um so schwieriger mag es für das Umfeld sein, damit umzugehen. Für dieses ist die sich „verkriechende“ Witwe natürlich viel einfacher „handhabbar“, die eher in ein gesellschaftstypisches Schema passt.

Gruß vom Wiz

Hallo,

Was ist so abschreckend an einer Witwe?

Abschreckend würde ich nicht sagen, aber anders als Frauen, deren Beziehung durch Scheidung oder Trennung beendet wurde, sind Witwen für einen Mann schon. Wenn du es noch nicht getan hast, dann schau dir zu dem Thema doch mal den Film Stanley & Iris an.

Witwen haben meist eine von großer Zuneigung geprägte Beziehung zum verstorbenen Mann, sei es weil die Beziehung wirklich sehr positiv war, sei es weil sie im Nachhinein verklärt wird. Der Verstorbene ist auch Jahre nach seinem Tod immer noch fast tagtäglich in Gedanken und Gesprächen präsent, meist auch physisch in Form von Fotos, Erinnerungsstücken und persönlichen Gegenständen.

Für einen potentiellen neuen Partner ist das eine schwierige Situation, wird er doch ständig mit dem Verstorbenen konfrontiert und bewusst oder unbewusst verglichen. Männer halten sich daher meist von Witwen fern und schauen lieber nach einer Geschiedenen, die mit dem Ex innerlich abgeschlossen hat und der sein Hobby-Zubehör und seinen Kleiderschrank mitgenommen hat.

Hinzu kommt, dass eine Witwe oft Bindungsängste entwickelt, aus Furcht, den neuen Partner erneut durch Tod zu verlieren. Auch wenn ihr das selbst gar nicht bewusst ist, sendet sie Signale aus, welche Männer im Umfeld von Annäherungsversuchen abhalten.

Gruß
Axurit

Hallo Kathleen,

dieses Gefühl hatte ich nie,

Du nicht, aber vielleicht die Männer, die sich jetzt von Dir zurückziehen.

Nochmals: Ich will gar keinen neuen Partner!

Dann verstehe ich nicht, warum Du diese Frage hier eingestellt hast.

Gruß

Nordlicht

Hallo Kathleen,

warum fragst du speziell nach den Männern? Wie gehen denn mit dir befreundete Frauen mit der Situation um?

Und was genau erwartest du von „als Frau wahrgenommen werden“? Ein bisschen flirten ist okay, mehr aber bitte nicht?

Man sagt Männern ja nach, dass sie klare Strukturen brauchen :wink:
Wie soll denn das einer verstehen?

Abgesehen davon, dass sicher erst mal Unsicherheit herrscht, wie man mit dir als Trauernder umgeht.

Viele Grüße
wildpferd

Liebe Kathleen!

Habe mir gerade überlegt, wie ich auf einen seit kurzem (und 5 Monate sind ja nun relativ kurz) verwittweten Mann reagieren würde, mit dem ich befreundet wäre und früher öfter geflirtet hätte.
Und ganz ehrlich? Ich glaube ich würde ihn auch nicht gerade fröhlich anflirten und als „Mann“ behandeln. Bedeutet: ich würde seine Gefühle für seine verstorbene Frau nicht verletzten wollen und seine Trauer respektieren.
Ich kann gut verstehen, dass Du so viel wie möglich Normalität wieder haben möchtest - und da gehört sicher auch dazu, mal wieder harmlos angeflirtet zu werden, eben so wie früher. Das wird sich aber sicherlich auch mit der Zeit wieder ändern.

Viele Grüße
Inge