Hallo allerseits,
da sich das schon wieder in verschiedene Teilthreads aufsplittet, aber die Antworten und zusätzlichen Fragen, die mir da so in den Sinn kommen sich stark überlappen, hänge ich mich einfach hier oben wieder ein.
Da war zwei mal die Wikidefinition, einmal als Link, einmal frisch abgetippt. Der signifikante Punkt der Definition ist hier, dass Vollkommenheit zwar eigentlich nicht definiert wird, aber es wird klar, dass sie etwas mit Mekllosigkeit zu tun hat und das Ende, weil nicht mehr zu verbessernde Endergebnis einer langen Entwicklung darstellt. Nur wissen wir aus der Natur, was sich nicht weiter entwickeln kann, stirbt früher oder später aus. Soll ich jetzt, analog zu den alten Griechen, annehmen, dass nur ein toter Mensch ein vollkommener Mensch sein kann?
Dann haben wir den Bezug zum Absoluten. Gott ist absolut. Was zunächst aber einmal einen absoluten Glauben an Gott bedingt. Ist also für Vollkommenheit der Glaube an einen wie auch immer gearteten Gott notwendig?
Der zweite Gedanke, der mir dabei kam, ist, wenn „absolut“ eine aus sich selbst, völlig unabhängig existierende Existenz bezeichnet, die dementsprechend auch nicht mehr die Notwendigkeit zur Kommunikation hat, ist das auch vollkommen? Mich erinnert das ein Wenig an einen Einsiedler, den nichts mehr angeht oder interessiert.
Je weiter ich mich durch die Antworten gewühlt habe, desto mehr habe ich das Gefühl (ich mutmaße), dass Vollkommenheit vielleicht doch ein Bisschen überbewertet wird. Meine Neugier macht mich alles andere als vollkommen und (eine rein theoretische Überlegung) als absolute vollkommene Existenz könnte ich mir mich nicht vorstellen. Zu langweilig. Was die Frage aufwirft, warum streben wir nach Vollkommenheit statt zu lernen mit unseren Fehlern und Macken zu leben?
Gruß
Peter B.
P.S. Da hat jemand gefragt, ob mich Prediger wirklich so aufregen. Ja, weil jede Form von Scheuklappe ist mir zutiefst suspekt.