Was kostet ein Kind?

Hallo zusammen,

es gibt Punkte, an denen man mit der häßlichen Frage konfrontiert ist, was Kinderhaben in Geld bedeutet. Z.B. wenn man vor der Notwendigkeit steht, eine Baufinanzierung durchrechnen zu müssen. Bei der Frage, welche Immobilie man bezahlen kann, stellt sich natürlich auch die Frage, was kostet das Kind? Im Schnitt. In den nächsten 20 oder 30 Jahren. Da man als frischgebackene Eltern dazu naturgemäß noch keine eigenen Erfahrungswerte hat, stellt sich die Frage, ob es die vielleicht woanders gibt.

Also: Gibt es Erfahrungswerte für die Kosten einen Kindes (und ihre Entwicklung über die Jahre), auf die man zurückgreifen könnte? Taugt z.B. die Düsseldorfer Tabelle für diesen Zweck? Freue mich über jeden sachdienlichen Hinweis.

Beste Grüße,
atn

Hier eine Beispielrechnung
http://www.focus.de/panorama/boulevard/brennpunkt-ko…

Also: Gibt es Erfahrungswerte für die Kosten einen Kindes
(und ihre Entwicklung über die Jahre), auf die man
zurückgreifen könnte? Taugt z.B. die Düsseldorfer Tabelle für
diesen Zweck? Freue mich über jeden sachdienlichen Hinweis.

Gruß

Stefan

Hallo,

http://www.focus.de/panorama/boulevard/brennpunkt-ko…
-kind_aid_217457.html

die Rechnung ist recht informativ. Allerdings dürfte sie wegen Elterngeld bei den privaten Ausfallkosten wegen Unterbrechung der Berufstätigkeit vs. Staatskosten nicht mehr ganz zutreffen. Ist ja auch aus 2006.

Gruß, Karin

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Was kostet ein Kind?

es gibt Punkte, an denen man mit der häßlichen Frage
konfrontiert ist, was Kinderhaben in Geld bedeutet. Z.B. wenn
man vor der Notwendigkeit steht, eine Baufinanzierung
durchrechnen zu müssen.

Sagen wir mal so.
Ich habe das Gefühl, dass meine Kinder nichts kosten.

Gut, ich kaufe viel ein.
Sie tragen Kleidung.
Sie wohnen hier.

Aber- so what?

Wohnen muß ich ohnehin.
– So habe ich kein Zimmer, aber die Kinder haben eins.

Essen muß ich auch.
– So essen wir häufig Nudeln, weil sie das mögen. Und gehen seltener aus, was ich mag.

Fahren tu ich auch.
– So fahre ich sie mal zu Freunden, statt alleine zu einer Freundin. Was ich oft genug mache und gemacht habe.

Sie tragen Kleidung.
– Kleidung erhalten wir viel geschenkt. Ich lege auch keinen Wert auf halbjährlich neue Garderobe.

Ich kaufe ihnen Dinge.
– Die würde ich sonst mir kaufen, aber ich hab ja alles.

Ehrlich. Ich habe mich oft gefragt, wieso sowas berechnet wird.

Leben muß ich ohnehin, auch meine Zeit verbringen.
Ich arbeite, weil es Spaß macht und das Geld gebe ich aus. Wieviel für das Kind, wie viel für mich, wenn wir ins Spaßbad gehen?
Kann ich das Kind für den Eintritt belangen, wenn ich es doch haben wollte und gerne mit ihm baden geh?

Ich gönne mir die Kinder, ich leiste sie mir.
Mir ist egal, ob das Auto, das mich bewegt 5000.- oder 50.000.- kostet.
Ob die Reise 500.- oder 1500.- kostet und ob ich die Nudeln auf meinem Teller (0,5 .-) oder auf einem Restaurantteller (15 .-) habe .

Da man als frischgebackene Eltern dazu naturgemäß noch
keine eigenen Erfahrungswerte hat, stellt sich die Frage, ob
es die vielleicht woanders gibt.

Das ist mein Erfahrungswert.
Es ist alles für mich. :wink:

Die Gesellschaft am Nachmittag.
Die Familiefeste.
Die Lerngeschenke.
Das Wachstum an Streit.
Die Demut beim Teilen.
Das Lachen.
Die Haustierflut.

Irgendwofür gibt man die Kohle eh aus. Wenn sie alle ist, gibt es keine golfenden Kinder. Wenn es noch reicht, fahren wir nochmal weg.

Tilli

Wir haben hier mal mit mehreren Eltern festgehalten, was wir bis jetzt für die Kleinen so ausgeben. Im Schnitt liegen wir bei 500 Euro im Monat. Mal wird ein großer Teil des Geldes für Erstausstattung, Kleidung etc. ausgegeben, mal für Hobby oder Tagesmutter. Das hält sich so über die Zeit die Waage.

Grüsse,
Alexandra

Ach ja, und nach Tillis Erfahrung - das zweite Kind kostet weniger, da es auf eine vorhandene Infrastruktur zurück greifen kann. Beim dritten Kind hast Du wirtschaftlich einen Kostensprung, da meist das Auto etc nicht reicht und die Logistik aufwändiger wird und die Familienkarten nicht reichen, da die häufig nur für 2 Kinder und Eltern gelten. Das 4 und jedes weitere Kind ist dann finanziell wieder eher ein Mitläufer.

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korrekt.
am teuersten ist sicher ein zwillingspärchen.

tilli

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Hallo,

ich bin auch der Meinung, dass man mit 500 Euro pro Kind monatlich derzeit gut kalkulieren kann, würde aber bei einer langfristigen Finanzierung insgesamt vorsichtshalber sehr großzügig rechnen:

Überlege mal, was Benzin, Öl, Gas, Strom, Wasser, Entsorgungsgebühren, Kindergartenbeiträge etc. vor 20 oder 30 Jahren gekostet haben … und heute? Wie sieht das evtl. in 5 oder 10 Jahren aus?

Vielleicht musst du für deine Kinder wieder Schulgeld und später Lehrgeld zahlen. Vor 20 Jahren war das Studium weitgehend gratis. Was kostet das heute?

Als unser Sonnenschein zur Welt kam, ahnte noch niemand, dass seine Generation nicht ohne Mobiltelefon, Labtop und Internetverbindung lebensfähig sein würde.

Die GKVen steuern auf die Pleite zu, fordern heute für dies und morgen für jenes Zuzahlungen und überlegen schon, wann die kostenlose Mitversicherung von Frau und Kindern gekippt wird.

Der Staat ist auch pleite, erfindet eine Steuer nach der anderen und erhöht zudem die altbekannten. Die Fußgängermaut ist auch schon so gut wie beschlossen und mit Kinderwagen kostet es dann Aufschlag :smile:

Inflation - was kostete ein Brot, eine Kugel Eis, ein Paar ordentliche Schuhe etc. vor 20 Jahren und heute?

Eine Portion Gottvertrauen braucht man natürlich auch :wink:

LG
sine

Gemäss Google meint das Statistische Bundesamt 120.000 euro bis zum 18. Lebensjahr… da ein Auszug mit 18 Jahren heute in der Regel aber unwahrscheinlich ist, würde ich mehr ansetzen bis zu dem Zeitpunkt wo es auf eigenen Bein steht.

Gruss highQ

Hallo!

Ich habe noch nie gerechnet da ich eher so denke wie Tilli.

Wobei wenn ich die Kosten rechne, komme ich schon auf zwei bis dreihundert euro in der Woche. Alleine die zwei Unternehmungen jedes Wochenende mit dem Sohn meiner Freundin kommt auf 50-100 Euro jede Woche (ich fahre Öffentlich). Verpflegung fällt bei einem Kind nicht so sehr ins Gewicht, aber Spielzeug, Kleidung, Schuhe, Dinge die Kaputt gehen, Ski, Eislaufschuhe, Tiere, Schulbedarf und wenn man ganz streng kalkuliert, ohne Kind(er) käme man auch mit einer kleineren Wohnung zurecht.

Aber wie Tilli sagte: Ich finde das Kind eine Bereicherung, es motiviert einem einiges zu Unternehmen was man sonst nicht machen würde. Man frischt wieder das Schulwissen auf, andere Städte besuchen weil er dort so gerne mit den Strassenbahnen fahren möchte.

LG Martin

Treffender kann man das nicht in geschriebene Worte stecken.
Muss gestehen, dass mir grad (im Zug, wie peinlich) eine Träne runterkullert, aber genauso empfinde ich es auch!
Danke für die schönen Worte!!!

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Warum die Spanne so weit ist…
Hi!

Ich denke, die Spanne ist da recht weit, wie beim persönlichen Aufwand ja auch.

Ein Beispiel: Für eine Kinderwinterjacke kann man ohne weiteres 70 oder 80 Euro ausgeben. Wenn man aber nichts dabei findet, kann man sie beim Discounter für 20 Euro kaufen, auf dem Flohmarkt für 5 oder sogar von Verwandten oder Bekannten geschenkt bekommen. So ist das vor allem mit Kleidung und Babyausstattung.

Auf andere Dinge kann man evtl. ganz verzichten, Handy und PC und Playstation und Gameboy, die ganze Palette braucht kein Kind. Manche denken aber doch, das gehört alles dazu. Das wird natürlich teuer.

Isst man viel auswärts, macht sich ein dritter Esser (spätestens so mit 11 oder 12 Jahren) auch sehr bemerkbar. Kocht man selber, hält sich das in Grenzen.

Andererseits muss man sagen, dass sich mit Kind ja der Lebensstil durchaus ändern kann. So spart man evtl. auch Geld ein für Essen gehen, in Kneipen gehen, Abenteuerurlaube etc. Ich will das gar nicht schwarz malen mit dem Kinder haben, aber Interessen ändern sich eben…

Eins möchte ich noch los werden, aus eigener Erfahrung: Das Leben ist nicht planbar. Es ist natürlich vernünftig, sich mal zu überlegen, ob man sich Haus und Kind leisten möchte und kann. Aber das kann ja immer nur auf Grundlage der derzeitigen Verhältnisse passieren. Wer vor einigen Jahren einen Job bei Opel hatte, wähnte sich auf der sicheren Seite. Schon kurz darauf war das z.B. Essig. Mein Rat deshalb: Kalkuliert nicht zu knapp, plant Sicherheiten mit ein. Und überlegt Euch knüppelhart, was ihr macht, falls alles schief geht.

Und so ein Kinderleben ist da ja noch weniger planbar. Ich denke man macht einen Schritt nach dem anderen. Wenn das Kind mal da ist mit seinen Bedürfnissen, dann richtet man sich entsprechend ein.

Grüße
kernig

Hallo,

das kannst du so pauschal überhaupt nicht sagen.
Vielleicht ist dein Kind behindert und braucht mehr Förderung und kostet mehr.
Vielleicht stirbt es aber auch mit 4 Jahren und kostet gar nichts mehr.
Dein Kind kostet so viel, wie du dafür ausgeben willst.

Die ersten Jahre hat mein Kind eigentlich nichts gekostet.
Stoffwindeln und Muttermilch…schläft bei uns im Bett, Tragetuch geschenkt bekommen. Wickeltisch habe ich nie gehabt…

Gruß Jenny

Hallo

Taugt z.B. die Düsseldorfer Tabelle für diesen Zweck?

Finde ich nicht.

Der größte Posten ist meiner Ansicht nach der Verdienstausfall, der sich ja auch auf die Jahre auswirkt, in denen man wieder (halbtags?) arbeitet (Karriereknick), und auch auf die Rente. Denn kein Mensch, oder jedenfalls kaum einer kann nach drei Jahren wieder da weitermachen, wo er vor drei Jahren aufgehört hat. Wer ein Grundschulkind hat, muss eigentlich noch viel zu Hause sein. Aber darüber gibt es unterschiedlich Ansichten.

Viele Grüße

Wichtiger finde ich bei der Planung die Frage, ob ich mein Haus alleine mit einem Gehalt finanzieren kann - oder die Option besteht den Kredit zu ändern. Denn eine Schwangerschaft und eine Geburt ist ein Risiko für Mutter und Kind. Es gibt diverse Krankheiten, die auch die Mutter nach der Geburt erwischen können an erster Stelle hier eine Depression die verbreiteter ist als man denkt - und auch der Gesundheitszustand der Kleinen ist zu bedenken. Manche müssen aufwändig nach der Geburt betreut werden oder verunfallen später - auf jeden Fall sollte man wissen, dass sie im ersten Kita Jahr quasi von Oktober bis April immer krank sind und sich jemand kümmern muss. Wie flexibel ist man da im Job, wie kinderfreundlich der Arbeitgeber. Wenn dann einer wegen der Betreuung den Job einstellen oder minimieren muss, sollte da der Komfort der Familie nicht gegen 0 fahren. Das stresst unnötig zu der eh schon wirklich dollen Umstellung mit Kind. Man ist nicht mehr Paar, es dreht sich tatsächlich das erste Jahr ALLES ums Kind, man ist immer müde, man ist frustriert, weil manches Hobby und Leben wie früher so nicht mehr geht, Rollen müssen neu verteilt werden - - - das ist alles ok und natürlich gibt es als Gegengewicht auch viel Freude zurück, wenn man sich die Zeit dafür nehmen kann und nicht noch X andere Stressfaktoren im Nacken hat. Daher lieber vorsichtig kalkulieren - man weiß nie was das Leben bringt.

Grüsse,
Alexandra

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Der größte Posten ist meiner Ansicht nach der
Verdienstausfall, der sich ja auch auf die Jahre auswirkt, in
denen man wieder (halbtags?) arbeitet (Karriereknick), und
auch auf die Rente.

Das läßt sich aber mildern.
Indem man (Frau) vorsorgt und sich notfalls auch gegen den Schlendrian des Gatten für eine faire Lösung stark macht.
Da gibt es schon Mittel und Wege.

Ich behaupte, das Rentenloch der Frauen kommt zu 70% durch schlecht-kümmern zustande.

Tilli

Hallo kernig,

da stimme ich dir sehr zu.
Es hängt ein gutes Stück weit davon ab,
a) wie viel man sich ein Kind kosten lässt; wie dein Beispiel mit der Winterjacke, aber auch, im Umfeld so mitbekommen:

  • bei Interesse für Musik eine Privatlehrerin bezahlt und das Instrument (Geige, Klavier, Akkordeon etc.) neu gekauft vs. Kind nimmt am kostenlosen Blockflötenunterricht der Schule teil
  • Spielzeug, Kinderwagen, Kindermöbel etc. immer neu gekauft vs. Gebrauchtkauf und Improvisation
  • Diplompädagogin vs. „normaler“ Babysitter

b) genaues Umfeld:

  • verlockende Freizeitangebote in der Nähe (Stadt) vs. Leben auf dem Land lässt einen bestimmte Freizeitangebote aufgrund des Aufwands eher selten nutzen
  • professionelle Kinderbetreuung nötig vs. Großeltern vor Ort betreuen die Kinder gerne ohne dafür etwas zu verlangen
  • Urlaub bei den Großeltern auf dem Lande die einen einladen vs. teurer Urlaub mit spezieller Kinderbetreuung

c) Interessen und Fähigkeiten der Kinder - klar, dass das kostenmäßig sehr differiert

d) eventuelle Erkrankungen/Behinderungen; bei weitem nicht alles das nötig ist, wird von den Krankenkassen übernommen (häufige Fahrten zu ggf. weit entfernten Fachärzten und Therapeuten, ggf. ist eine normale Kinderbetreuung nicht mehr nutzbar, ggf. dauerhafter Verdienstausfall eines Elternteils, sicherlich auch selbst zu zahlende Spezialanschaffungen)

Mein Rat deshalb: Kalkuliert nicht
zu knapp, plant Sicherheiten mit ein. Und überlegt Euch
knüppelhart, was ihr macht, falls alles schief geht.

Das finde ich sehr sinnvoll.

Und so ein Kinderleben ist da ja noch weniger planbar. Ich
denke man macht einen Schritt nach dem anderen. Wenn das Kind
mal da ist mit seinen Bedürfnissen, dann richtet man sich
entsprechend ein.

Genau :smile:

Viele Grüße,
Nina

Nerven!

Hallo,

es gibt da sicher Mindestrechnungen für HartzIV-Empfänger (auf die man locker nur für die Ernährung Jugendlicher 20-30% aufschlagen darf).
Ansonsten hängt es sehr vom Lebenswandel ab. Angenommen Dein Kind möchte zum 5. Geburtstag ein Fahrrad - Du kannst ganz ablehnen, Du kannst ein gebrauchtest Rad suchen oder neu kaufen.

Mit Beginn der Pubertät wird es grundsätzlich teurer, als irgendein Amt annimmt. Da wachsen die Wünsche und Ansprüche und alles kann man auch nicht ablehnen, weil manches einfach nachvollziehbar ist. Z.B. Sport oder Musikunterricht, Nachhilfe weils in der Schule nicht so läuft, Klamotten, die nicht vom Billigsthersteller sind. Mal mit Freunden ins Kino oder Pizza essen gehen etc. Die Kinder wollen halt mithalten können mit den Bekannten, d.H. dann auch schon mal, dass ein Handi vonnöten ist. Dann Schulbücher und ev. irgendwann Laptops für die Schule (Idee der Schule, nicht der Kinder) etc.

Ich rechne mit ca. 5000 pro Kind und Jahr ohne Mietanteil bei Jugendlichen. Kleinkinder sind etwas preiswerter zu versorgen.
Es läppert sich halt.

Gruß, hovke

Hallo,

Dein Kind kostet so viel, wie du dafür ausgeben willst.

Nein.

Die ersten Jahre hat mein Kind eigentlich nichts gekostet.

Mich bis jetzt vier Jahresgehälter und ein paar Zerquetschte (für Klamotten, Bücher, Essen etc.).

Toll, daß du durchgehend arbeiten konntest und auch deinen Job behalten hast!

Gruß,
Christiane

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