Was machen die mit dem ganzen Geld?

Hallo Nemo!

Ich habe Dich ganz bewusst ermuntert, weil…

Danke für die Aufmunterung.

…es nicht nur in diesem Brett gerne zu Anfeindungen kommt, wenn jemand eine andere Auffassung hat und die dann auch noch begründet. Häufig kommt es dann zu „Rudelgehabe“, vereint hackt sich’s besser.

Ich lese in deiner Visitenkarte Weltverbesserer a.D. und ich
denke, das „a.D.“ wird seinen Grund haben.

Klar, weil ich inzwischen dazugelernt habe. Wenn jemand von Argumenten nichts hält, dann lässt er es eben. Außerdem sollte ich egoistischer werden und mich auch wieder meiner Probleme annehmen, hat doch Jeder sein Päckchen zu tragen.

Das Problem ist eben zum einen, dass die gesamte, von dir
angesprochene Thematik zu umfangreich für dieses Forum ist und
zum anderen dass außer einem ziemlich stereotypen „Du hast
recht! - Du hast nicht recht!“ nur wenig kommt.

Das ist ein Gernerationsproblem, ich nenne sie die Knöpfchendrückgeneration. Multiple Scheißchoice gibt es ja nicht nur bei Herrn Pilawa, sondern inzwischen auch an Schulen und Universitäten. Als ob im richtigen Leben die Situation es denn erlaubte: wenn Du dann in der Sahara vor dem hungrigen Löwen stehst, der gerade zum Sprung ansetzt, blätterst Du erst mal in Deinem Outdoorberaterbüchlein und fragst dann den Löwen: Willst du mit mir spielen? Willst Du mir einen Schreck einjagen oder willst Du nur Dich vor Deinen Artgenossen produzieren? Von Fressen ist keine Rede. Ich nehme an, dass der Safarifreund gar nicht mehr dazu kommt.

Macht jemand mal einen konstruktiven Vorschlag, dann zieht er
ihn gleich darauf schon wieder zurück!

Oder macht ihn erst gar nicht, so wie ich öfters. Habe manches Posting schon fertig gehabt und dann doch nicht abgeschickt. Ursprünglich hatte ich ja mal geglaubt, in jedem Brett säßen die entsprechenden Experten. Weit gefehlt: die Karavane zieht weiter und ist in fast jedem Brett auf dem Kriegspfad… und besternen sich offenbar noch gegenseitig.

Die meisten sehen anscheinend nur die Frage und schreiben eine
mehr oder weniger passende Antwort darauf. Wahrscheinlich
haben sie das bei irgendwelchen Tests so gelernt.

So ist es. Es gibt sogar Antworten, die fangen etwa so an: „Zu Deiner Frage kann ich zwar nichts sagen, aber…“ Gestern war in „Scheibenwischer“ die typische Zwar/Aber-Politikersatire zu hören: „Zwar ist es bedauerlich, dass Ihnen die Krankenkasse Ihr Gebiss nicht ersetzt, aber das geht doch nicht nur Ihnen so.“ :smile:

Dass hinter dieser Frage ein ganzes Thema steht, über das es
sich mal nachzudenken lohnte, interessiert scheinbar niemand,
oder, was schlimmer wäre, keiner kapiert´s.

Letzteres kommt der Sache wohl näher :wink:

Bohrst du dann nach, weil du endlich mal, irgend jemand zum
Nachdenken bringen willst, wirst du von Leuten angegriffen,
die wenig oder gar nichts zum Thema zu sagen haben.

Weil Du an ihrer Kompetenz zweifelst, und das lässt sich doch keiner gefallen, egal, was für Blech verzapft wurde.

Mithin, es hat keinen Zweck!
Allerdings lernst man hier, so ganz nebenbei eine Menge über
Menschen.
Das ist ja auch schon was.(Leider nichts Neues.)

Die menschliche Eitelkeit ist eben unermesslich.

Ich glaube, ich melde mich für´s Erste auch mal wieder a.D.

Ich werde Deinen Gedanken über die Altersheim- und Pflegekosten weiterspinnen und einen neuen Thread aufmachen.

Gruß ®

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Es gibt sogar Antworten, die fangen etwa so an: „Zu
Deiner Frage kann ich zwar nichts sagen, aber…“ Gestern war
in „Scheibenwischer“ die typische Zwar/Aber-Politikersatire zu
hören: „Zwar ist es bedauerlich, dass Ihnen die Krankenkasse
Ihr Gebiss nicht ersetzt, aber das geht doch nicht nur Ihnen
so.“ :smile:

Hallo Richard,
ist das weniger gut als manche Threaderöffnung wie z.B.:

Gerade im Plauderbrett gefunden:
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt:
„Die durchschnittlichen Kosten für ein Altenheim betragen 200 Euro pro Tag!!!“

Und wenn darauf hingewiesen wird, dass das ein alter Witz ist, wird immer noch mit der Zahl argumentiert.
Grüße
Ulf

Es gibt sogar Antworten, die fangen etwa so an: „Zu
Deiner Frage kann ich zwar nichts sagen, aber…“ Gestern war
in „Scheibenwischer“ die typische Zwar/Aber-Politikersatire zu
hören: „Zwar ist es bedauerlich, dass Ihnen die Krankenkasse
Ihr Gebiss nicht ersetzt, aber das geht doch nicht nur Ihnen
so.“ :smile:

Gesundheitsministerin Ulla Schmidt:
„Die durchschnittlichen Kosten für ein Altenheim betragen 200 Euro pro Tag!!!“

Und wenn darauf hingewiesen wird, dass das ein alter Witz ist,
wird immer noch mit der Zahl argumentiert.

Woher weißt Du, was Frau Schmidt tatsächlich gesagt hat? Woher weißt Du, wie alt Quellenangaben sind und welche Preise heute gelten?
Es geht hier nicht um eine fixe Zahl (die schlecht bei glatten 200 liegen kann), sondern es geht um die Problematik an sich.

Gruß ®

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hi nemo,

schade, nun ist mir mein computer abgeschmiert - und mein schöner text in die weite welt entschwunden …

ich wollte begründen, warum alles so teuer ist, nun aber in kurzform:

weil wir seit mindestens einer generation die eigenverantwortung an den staat abgetreten haben. immer neue geldtöpfe wurden als wahlzuckerl gefunden, und mit jedem topf haben wir ein stück selbständigkeit aufgegeben. „der staat kümmert sich ja eh um alles“

die töpfe aber müssen verwaltet und kontrolliert werden, so bläht sich ein verwaltungsapparat auf, der sich bereits selbst genügt und den sich die freie wirtschaft niemals leisten könnte. und den müssen wir jetzt bezahlen.

dass private heime teuer sind, finde ich legitim. schliesslich investiert hier jemand sein gutes geld und will gewinne sehen. interessant ist ja, dass es sehr viele private investoren in diesem bereich gibt, es scheint sich also zu lohnen. und da konkurrenz das geschäft belebt, könnten diese auch bald günstiger anbieten.

dass private anbieter im medizinbereich auch ziemlich schindluder mit den kassen betreiben, kann ich an einem beispiel verdeutlichen:

eine gase-firma stellt sauerstoff-flaschen für die mobile versorgung lungenkranker patienten her. diese flaschen kosten pro tag 7 eu leihgebühr! drinnen ist der gleiche sauerstoff wie in einer normalen flasche für schweissgas, aber die kostet nur einen bruchteil als leihgebühr (etwa 60 cent). ok, ok, die entwicklung der mobilen flaschen kostete auch geld, der transport zu den patienten ebenso. trotzdem liegt hier ein arges missverhältnis vor.

deine frage sollte eigentlich lauten:

warum sind krankenkassen oder staatliche träger sozialer einrichtungen nicht imstande, kostenneutral zu wirtschaften?

gruss,

Hallo Millia!

schade, nun ist mir mein computer abgeschmiert - und mein
schöner text in die weite welt entschwunden …

Wirklich schade!
Ich hätte mich nämlich über mehr sachliche Argumente gefreut!

ich wollte begründen, warum alles so teuer ist, nun aber in
kurzform:

weil wir seit mindestens einer generation die
eigenverantwortung an den staat abgetreten haben. immer
neue geldtöpfe wurden als wahlzuckerl gefunden, und mit jedem
topf haben wir ein stück selbständigkeit aufgegeben. „der
staat kümmert sich ja eh um alles“

Wir lassen uns von den Politikern alles gefallen, das ist das wahre Problem! Wir haben ja auch kaum eine Möglichkeit! Alle vier Jahre eine Wahl, wobei du dich zwischen drei Töpfen entscheiden kannst in denen mehr oder weniger das gleiche steckt.
Wenn es wenigstens nur die Direktwahl gäbe und du dich entscheiden könntest, welcher Person du dein Vertrauen schenkst! Aber nein, durch die indirekte Wahl bestimmen weitgehend die Parteien wer ins Parlament kommt. Volksabstimmung, aber woher denn, dafür ist das Volk doch viel zu blöde!

die töpfe aber müssen verwaltet und kontrolliert werden, so
bläht sich ein verwaltungsapparat auf, der sich bereits selbst
genügt und den sich die freie wirtschaft niemals leisten
könnte. und den müssen wir jetzt bezahlen.

Das war schon im alten Preußen so. Man könnte viel zu dem Thema sagen, aber leider passt es nicht ganz in diesen Rahmen.

dass private heime teuer sind, finde ich legitim. schliesslich
investiert hier jemand sein gutes geld und will gewinne sehen.
interessant ist ja, dass es sehr viele private investoren in
diesem bereich gibt, es scheint sich also zu lohnen. und da
konkurrenz das geschäft belebt, könnten diese auch bald
günstiger anbieten.

Du vergisst, dass auch so genannte, karitative Heime diese Preise verlangen. Okay, niemand will Geld verlieren, aber die Frage ist doch, ob der Gewinn so hoch sein muss? Leider ist rein demographisch für die nächsten Generationen eher ein Anstieg der Nachfrage zu erwarten, die Preise werden also noch klettern, es sei denn, dieses „Geschäft“ verlagert sich zunehmend ins Ausland, die Tendenz ist zumindest schon erkennbar.

dass private anbieter im medizinbereich auch ziemlich
schindluder mit den kassen betreiben, kann ich an einem
beispiel verdeutlichen:

eine gase-firma stellt sauerstoff-flaschen für die mobile
versorgung lungenkranker patienten her. diese flaschen kosten
pro tag 7 eu leihgebühr! drinnen ist der gleiche sauerstoff
wie in einer normalen flasche für schweissgas, aber die
kostet nur einen bruchteil als leihgebühr (etwa 60 cent). ok,
ok, die entwicklung der mobilen flaschen kostete auch geld,
der transport zu den patienten ebenso. trotzdem liegt hier ein
arges missverhältnis vor.

Leider kommt dein Beispiel zu spät!
Zu meiner Erleichterung hat Richard inzwischen das Thema übernommen!

deine frage sollte eigentlich lauten:

warum sind krankenkassen oder staatliche träger sozialer
einrichtungen nicht imstande, kostenneutral zu wirtschaften?

Meine Frage war eigentlich nach allen Seiten offen, nur leider haben das die Wenigsten verstanden!

Gruß,

Nemo.

hallo nemo,

Wir lassen uns von den Politikern alles gefallen, das ist das
wahre Problem! Wir haben ja auch kaum eine Möglichkeit!

doch, wir haben. um bei dem erwähnten sauerstoff-preis zu bleiben:

ich habe eine anfrage an die krankenkasse gerichtet und sie gefragt, warum sie (zusammen mit anderen krankenkassen) als einziger käufer dieses speziellen medizin-produktes nicht in der lage ist, marktkonforme einkaufsbedingungen zu schaffen. ich erwarte, dass meine beiträge sinnvoll verwendet werden und ich bat sie, mir die entscheidungsfindung (also die zustimmung zu diesem eklatant hohen einkaufspreis) zu begründen.

als antwort bekam ich einige wischi-waschi-begründungen (z.b. marktführerschaft des gase-lieferanten, hohe entwicklungskosten usw. - den ganzen sermon, den wir auch aus der pharma-diskussion kennen). aber keine auskunft, warum offensichtlich kritiklos die verkäuferargumente übernommen werden.

weil ich mit der krankenkasse nicht weiterkam, habe ich mich an den zuständigen parlamentarier gewandt, von dem ich wieder ähnliche antworten bekam. und dann wurde ich böse und drohte ihm, diese angelegenheit an die öffentlichkeit zu bringen (was ich ohnehin später vorhatte:smile:. und siehe da, plötzlich wird’s ganz spannend: aus datenschutzgründen dürfen keine angaben gemacht werden *lol*

nun habe ich auch noch den datenschutzbeauftragten um hilfe gebeten. das möchte ich jetzt doch ganz genau wissen.

soweit der stand der dinge nach ca. einjähriger korrespondenz. man könnte manchmal auf die idee kommen, dass hier eine hand drauf achtet, dass nichts rausfällt …

Du vergisst, dass auch so genannte, karitative Heime diese Preise :verlangen. Okay, niemand will Geld verlieren, aber die Frage ist :doch, ob der Gewinn so hoch sein muss?

der gewinn ist nicht hoch, ich vermute, sie machen überhaupt keinen. aber sie (bzw. die verwalter) verplempern ihre budgets fern jeder wirtschaftlichen vernunft. die brauchen sie auch nicht, weil doch kranken-, pflege- und sonstige kassen - mehr oder weniger ungeprüft, dafür aber mit riesigem verwaltungsaufwand - die behaupteten kosten übernehmen … womit wir wieder bei der ausgangsfrage sind (und auch hier zu vermuten ist, dass hände falsch rum gehalten werden, wenn der eine möbellieferant/baumeister/apotheker mit dem höheren angebot den anderen ausbooten möchte …)

also tu was. frag’ deine krankenkasse, den zuständigen politiker, sei ein bisschen lästig. nur wenn unsere politiker erkennen, dass wir nicht mehr ihre schafe sein wollen, kann sich auch etwas ändern.

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Hallo Milia,

es ist ein Jammer, mit Deiner Antwort!
Ich hätte sie mir viel früher gewünscht!
Das war es ja, was ich mit meiner Polemik wollte!
Die Leute dazu bringen, einmal das ganze System zu hinterfragen!
Aber anscheinend taugt mein Name nur für Motzerein gegen mich und meine Beiträge bringen die Leute nicht zum Nachdenken.
Aber eine Frage habe ich dabei doch: Wie willst du das Thema an die Öffentlichkeit bringen?
Für mich sehe ich da leider kaum eine Möglichkeit.

Gruß

Nemo.

hi nemo,

es ist ein Jammer, mit Deiner Antwort!
Ich hätte sie mir viel früher gewünscht!

tut mir leid - ich lebe meist ausserhalb des w-w-w:smile:))

Aber anscheinend taugt mein Name nur für Motzerein gegen mich

a schlechte nachred’ ist besser als gar keine! *grins*

und meine Beiträge bringen die Leute nicht zum Nachdenken.

meine auch nicht … zumindest hat ausser dir noch niemand etwas dazu gesagt.

Aber eine Frage habe ich dabei doch: Wie willst du das Thema
an die Öffentlichkeit bringen?

nichts einfacher als das. bei jeder tageszeitung gibt’s freie mitarbeiter, die sich mit einem „knaller“ gutes geld verdienen wollen. du musst aber zuerst einmal fundierte fakten liefern, mit denen der journalist weiter recherchieren kann. wenn er eine „sensation“ riecht, verselbständigt sich das ding … na ja, ein paar leute kennt man auch ganz gut:smile:

Für mich sehe ich da leider kaum eine Möglichkeit.

doch. ich habe eine lohnende aufgabe für dich: sieh’ dich mal auf dem markt für generika um, frag’ die apotheke, wie teuer das originalpräparat ist und was der nachbau kostet. du wirst dich wundern! es heisst ja immer, die forschung usw. kostet so viel, dass (patentierte) medikamente eben so teuer sein müssen. die generika sind die gleichen medikamente, produziert von einer anderen firma, die weder forschung noch patentstreite, noch feldversuche, noch zulassungsverfahren usw. finanzieren muss. sie baut einfach das patent nach und fertig.

und jetzt frag mal deine krankenkasse, warum sie bereit ist, für den nachbau 25,xx zu zahlen, während das original 28,xx kostet. ich kann es mir nur damit erklären, dass marktwirtschaftliche stümper in den kassen entscheidungen treffen, die mit freude von der industrie übern tisch gezogen werden.

… und wir bezahlen brav oder grimmig die nächste beitragserhöhung, weil wir von diesen vorgängen überhaupt nichts wissen. (macht ja eh der staat für uns)

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Woher weißt Du, was Frau Schmidt tatsächlich gesagt hat? Woher
weißt Du, wie alt Quellenangaben sind und welche Preise heute
gelten?
Es geht hier nicht um eine fixe Zahl (die schlecht bei glatten
200 liegen kann), sondern es geht um die Problematik an sich.

Hallo Richard,
in einem Expertenforum ist es eigentlich üblich, dass Behauptungen begründet werden oder mit Quellenangaben versehen werden. Ein Witz aus dem Plauderbrett ist keine geeignete Grundlage.
Mir ging es auch nicht um „glatte“ 200 €, sondern um die Größenordnung. Da hast du etwas falsch interpretiert.
Mich interessiert die Problematik übrigens sehr, da jeder früher oder später, direkt oder indirekt betroffen ist. Ich danke dir und Nemo ehrlich, dass ihr das Thema angesprochen habt. Ich wünsche mir aber, dass ihr Fragen nicht mit Behauptungen zusammenbringt, die ihr nicht belegen könnt.
Grüße
Ulf

hi millia, (Plural von Millionen?)

hin und wieder lohnt es sich ja doch noch, die Antworten hier durchzulesen:

weil wir seit mindestens einer generation die
eigenverantwortung an den staat abgetreten haben. immer
neue geldtöpfe wurden als wahlzuckerl gefunden, und mit jedem
topf haben wir ein stück selbständigkeit aufgegeben. „der
staat kümmert sich ja eh um alles“

Er kümmert sich um seiner selbst Willen, sagen wir mal zunächst behutsam, um die Daseinsberechtigung seiner Beamten zu begründen.

die töpfe aber müssen verwaltet und kontrolliert werden, so
bläht sich ein verwaltungsapparat auf, der sich bereits selbst
genügt und den sich die freie wirtschaft niemals leisten
könnte. und den müssen wir jetzt bezahlen.

Und der Rechnungshof schaut zu, bringt zwar hin- und wieder Zahlen, aber zahlen müssen wir Steuerzahler.

dass private heime teuer sind, finde ich legitim. schliesslich
investiert hier jemand sein gutes geld und will gewinne sehen.
interessant ist ja, dass es sehr viele private investoren in
diesem bereich gibt, es scheint sich also zu lohnen. und da
konkurrenz das geschäft belebt, könnten diese auch bald
günstiger anbieten.

Nur wären sie doof, wenn sie sich nicht an den Marktpreisen orientieren würden, die die staatlichen Heime vorgeben.

dass private anbieter im medizinbereich auch ziemlich
schindluder mit den kassen betreiben, kann ich an einem
beispiel verdeutlichen:

eine gase-firma stellt sauerstoff-flaschen für die mobile
versorgung lungenkranker patienten her. diese flaschen kosten
pro tag 7 eu leihgebühr! drinnen ist der gleiche sauerstoff
wie in einer normalen flasche für schweissgas, aber die
kostet nur einen bruchteil als leihgebühr (etwa 60 cent). ok,
ok, die entwicklung der mobilen flaschen kostete auch geld,
der transport zu den patienten ebenso. trotzdem liegt hier ein
arges missverhältnis vor.

Tja, zu irgendwas müssen ja die Verbände gut sein.

deine frage sollte eigentlich lauten:

warum sind krankenkassen oder staatliche träger sozialer
einrichtungen nicht imstande, kostenneutral zu wirtschaften?

Weil sie dann nichts mehr via Conterganhändchen einnehmen könnten.

Gute N8
Deutschland

hi richard,

weil wir seit mindestens einer generation die
eigenverantwortung an den staat abgetreten haben. … haben ::wir ein stück selbständigkeit aufgegeben. „der
staat kümmert sich ja eh um alles“

Er kümmert sich um seiner selbst Willen, sagen wir mal
zunächst behutsam, um die Daseinsberechtigung seiner Beamten
zu begründen.

anders rum wird ein schuh draus. wir lassen es zu!

während wir um das ein cent billigere milchpackerl ins nächste dorf fahren, für den flatscreen ganz deutschland abgrasen, interessiert es uns überhaupt nicht, wie teuer das medikament ist, das dann in der schublade vergammelt und niemand macht sich gedanken über die kosten der „altenverwahrung“, solange er nicht zum zuzahlen aufgefordert wird.

wer kennt den tarif seines arztes, des facharztes, für seine leistungen? weisst du, war ein röntgenbild kostet, oder die hüft-op? warum nicht, du „kaufst“ diese leistungen ja via krankenkasse ein.

überall dort, wo kalkulationen nicht hinterfragt werden, schiessen die kosten ins kraut. und wir machen es den verwaltern unserer gelder so leicht. einem (privaten) vermögensverwalter hätten wir längst das heft aus der hand genommen, weil wir in diesem fall sehr wohl kontrollieren würden, wie sich unser geld entwickelt.

wir selbst sind an der kostenexplosion schuld und wir müssen beginnen, ernsthaft darüber nachzudenken, dass wir das geld verschleudern (lassen).

guten morgen deutschland, wacht auf!

äh, ich bin österreicherin, aber hier ist es nicht anders:smile:

millia

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hi millia,

leider kann der Normalbürger nicht Alles sehen.

Er kümmert sich um seiner selbst Willen, sagen wir mal
zunächst behutsam, um die Daseinsberechtigung seiner Beamten
zu begründen.

anders rum wird ein schuh draus. wir lassen es zu

Ich gebe Dir hier mal ein Beispiel vom DRK-Aachen:

http://www.an-online.de/sixcms/detail.php?template=a…

Wenn innerhalb eines „Spitzenverbandes“ derart gebunkert wird und sich hinterher die Kontrollorgane dumm stellen bzw. zurücktreten, wie soll dann der Laie da durchblicken?

Bei Goldman Morgensterns Newsletter wird dann noch ergänzt:
„Zudem war der Mann nicht nur Geschäftsführer des Roten Kreuzes, sondern auch von zwei kleinen, gemeinsam mit der Arbeiterwohlfahrt betriebenen Tochtergesellschaften - ein Seniorenservice und ein Alt-Textil-Dienstleister mit angeschlossener Wäscherei. Von allen drei Organisationen kassierte er ein Nettogehalt von über 10.000 Euro plus Spesen – versteht sich!“

Ein Seniorenservice war also auch dabei, da lässt sich offenbar gut abzocken.

wer kennt den tarif seines arztes, des facharztes, für seine
leistungen? weisst du, war ein röntgenbild kostet, oder die
hüft-op? warum nicht, du „kaufst“ diese leistungen ja via
krankenkasse ein.

Frag mal in Berlin nach, wo die abgehalfterten Politiker unterkommen, die die Rangkämpfe verloren haben, die man eben wegloben muss, weil sie vielleicht zu viel wissen.

überall dort, wo kalkulationen nicht hinterfragt werden,
schiessen die kosten ins kraut. und wir machen es den
verwaltern unserer gelder so leicht. einem (privaten)
vermögensverwalter hätten wir längst das heft aus der hand
genommen, weil wir in diesem fall sehr wohl kontrollieren
würden, wie sich unser geld entwickelt.

Wenn die Kontrollorgane dicht machen, weil sie möglicherweise mit im Boot sitzen, kannst Du als Laienschauspieler gar nichts machen.

wir selbst sind an der kostenexplosion schuld und wir müssen
beginnen, ernsthaft darüber nachzudenken, dass wir das
geld verschleudern (lassen).
guten morgen deutschland, wacht auf!

Das Problem ist die Politikverdrossenheit bei der jüngeren Generation. So lange niemand bereit ist, den Gang durch die Institutionen zu machen, wie das mal die APO-Jünger später in Form von Grünen z.B. taten, wird hinter den Kulissen weitergeschoben.

äh, ich bin österreicherin, aber hier ist es nicht anders:smile:

Der Filz beherbergt Filzläuse weltweit.

Gruß ®

bruder johannes, seine hoheit thurn und taxis
hat in einem interview auf die etwas neidische frage eines reporters, ob seine diversen exkapaden nicht am vermögen derer von thurn und taxis kratzen, eine geniale antwort gegeben:

sein vermögen sei so gross, dass es weder verhurt noch verprasst, sondern nur verdummt werden kann.

wollen wir diese aussage für uns nutzen?

Ich gebe Dir hier mal ein Beispiel vom DRK-Aachen:
http://www.an-online.de/sixcms/detail

das ist zwar eine schweinerei, dennoch sehe ich hier einen positiven ansatz ("anonyme informationen an die zeitung). irgendjemand hat sich gedanken gemacht, also so stark gebunkert kann gar nicht werden, dass nicht doch irgendwann die chose an die oberfläche tritt.

und trotzdem meine ich, sie fällt - im gesamtzusammenhang „überbordende kosten“ - in die rubrik „verprasst“ und kann das vermögen aller mitglieder der solidargemeinschaft nicht gefährden.

das vermögen der solidargemeinschaft wird grossteils in den krankenkassen verwaltet. und hier liegt m.m. nach so vieles im argen. hier wird das vermögen verdummt! ,

  • durch schlechte verhandlungen mit lieferanten (ein medikamten um 2 euro billiger eingekauft, 1 mio mal verschrieben, macht ein 5-sterne-luxus-altenheim inkl. betriebskosten bis zum abriss!)

  • durch nicht auf plausibilität geprüfte kostenübernahmen bei vertragspartnern (deine erwähnte DRK z.b. muss ja die kosten für die luxusautos, geschäftsführergehalt, irgendwo „untergebracht“ haben!), altenheime, kurheime (wo verwalter nicht wirtschaften können), krankenhäuser, ärzte,

  • durch eine ineffiziente verwaltung, die zwar jede vorschrift peinlichst genau beachtet, die wirtschaftlichkeit aber ausser acht lässt.

kleine verbesserungsschritte wurden ja bereits gesetzt, trotzdem ist die beitragserhöhung statt wirtschaftlichkeit noch immer das mittel der wahl.

Ein Seniorenservice war also auch dabei, da lässt sich offenbar gut :abzocken.

natürlich. keine kontrolle auf plausibilität der kosten - wie überall sonst auch.

kleine story am rande: der verwalter eines kurheims im eigentum der krankenkasse kaufte eine palette batterien (4-jahresbedarf, dafür aber seeeeehr günstig) für die feuermelder. nach einem jahr waren die meisten batterien wegen schlechter lagerung ausgelaufen und mussten als sondermüll entsorgt werden …(selbst erlebt!) wenn er das in der freien wirtschaft macht, steht er aber vor der geschäftsleitung stramm.

es hat aber keinen sinn, sich am einzelnen skandal hochzuziehen. das menscheln wird man niemals abstellen können. leider hat sich in der bevölkerung eine einstellung breit gemacht, („zahlt eh der staat“), die auch schleunigst einer korrektur bedarf. wie das allerdings bewerkstelligt werden soll, hm.

es ist ja so bequem, nicht nachzudenken …wahrscheinlich geht’s uns immer noch gut.

millia
nix millionen, milliarden:smile:

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Hallo ihr beiden!

Leider viel zu spät, setzt ihr diese ganze Debatte allmählich auf die richtige Spur.
Jetzt kann ich nur noch Sternchen geben, weil das Thema für den Großteil der User längst abgehandelt ist.
Ohne dass irgendwas Befriedigenderes dabei heraus gekommen ist, als dumme Streitereien.
Trotzdem möchte ich noch etwas dazu beitragen.
In einer Fernsehdebatte wurde kürzlich gesagt, dass man sich ein groß Teil der Pflegekosten sparen könnte, wenn man rechtzeitig und gezielt Reha- Maßnahmen anwenden würde.
Leider sind gerade Kuren und Reha-Maßnahmen, das, woran die Allgemeinen Krankenkassen in den letzten Jahren am meisten sparen.

Gruß Nemo.